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Veröffentlicht am 26.07.2021

Humoriger „Who-Done-It“ Krimi

Suppenmord
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Kommissar Hölderling hat immer noch schwer daran zu knacken, dass ihn seine Annelies, mit der er bereits seit der Schulzeit zusammen war, für einen anderen verließ,. Jedes Jahr kommt er mit seinem Freund ...

Kommissar Hölderling hat immer noch schwer daran zu knacken, dass ihn seine Annelies, mit der er bereits seit der Schulzeit zusammen war, für einen anderen verließ,. Jedes Jahr kommt er mit seinem Freund und Kollegen zusammen um in alten (Annelies)-Zeiten zu schwelgen und sich von einem befreundeten Feinkostladenbesitzer bekochen zu lassen. Denn besonders Liebe geht bei Kommissar Hölderling durch den Magen. Neben seiner kriminalistischen Ader liebt er die gehobene Küche über alles und kocht für sein Leben gern. Doch die Aussicht ein paar Tage in einem Romantikhotel verbringen zu müssen, stimmt ihn nicht gerade fröhlich, da dort ein Klassentreffen ansteht und er dort auch Annelies wieder treffen wird. Glück im Unglück, der Koch des Hotels weist unglaubliche kulinarische Fähigkeiten auf und tröstet ihn über seine ersten Berührungsängste Annelies betreffend hinweg. Als alle ehemaligen Mitschüler in großer Runde zusammensitzen, bricht plötzlich eine von ihnen tot zusammen. Die Tote, die Frau des Romantikhotelbesitzers war ebenfalls eine Mitschülerin von ihnen und da der strenge Winter dafür gesorgt hat, dass sie alle eingeschneit sind, muss sich Hölderling ans Kriminalisieren machen, bis die Polizei vor Ort sein kann. Wie gut, dass Annelies, eine Pathologin aus Leidenschaft dabei an seiner Seite ist. Doch bevor beide entscheidend weiterkommen, geschieht ein zweiter Mord…

„Suppenmord“ ist ein solider Krimi, in dem ein Kriminalkommissar mit Hang zur Gourmetküche vor malerischer Kulisse- in diesem Fall in einem Romantikhotel, rätselhafte Morde, begangen an seine Mitschüler, aufklären muss. Man erfährt währenddessen, wie sehr er noch an seiner Annelies hängt und seine leicht verträumte Art in dieser Hinsicht, machte mir die Hauptfigur dieses Romans auf Anhieb sympathisch. Die Autorin versucht die Kriminalhandlung immer wieder durch viele humorige Dialoge zwischen Hölderling und seinem besten Freund Viktor aufzulockern, was mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen hat, allerdings lag der Humor der Autorin dabei leider nicht immer auf meiner Wellenlänge, aber das ist ja auch reine Geschmackssache jedes Einzelnen. Wichtiger war für mich, dass man als Leser erst sehr spät erfährt, wer mordend durchs Hotel zieht und vor allem warum. Man tappt recht lange im Dunklen und ist stets gleichauf mit dem Kommissar.
„Suppenmord“ ist durchaus ein interessanter Erstlingsroman einer neuen Serie, doch trotz des guten Schreibstils und der interessanten Krimihandlung fehlten mir persönlich mehr Spannungselemente. Wer jedoch Lust auf einen leichten humorigen „Who-Done-It“ Krimi hat, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Stark!

Zerstörte Seelen
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Eigentlich wurde Darbys berufliche Karriere, nach ihrem letzten Fall auf Eis gelegt, daher wundert sie sich, als sie einen Anruf der SWAT bekommt. Sie soll sich unverzüglich für einen Einsatz bereit machen, ...

Eigentlich wurde Darbys berufliche Karriere, nach ihrem letzten Fall auf Eis gelegt, daher wundert sie sich, als sie einen Anruf der SWAT bekommt. Sie soll sich unverzüglich für einen Einsatz bereit machen, denn ein Geiselnehmer hat gedroht, eine ganze Familie auszulöschen, wenn sie sich nicht unverzüglich am Tatort einfindet. Als Darby dem Geiselnehmer gegenüber steht, ist sie zunächst erschüttert, denn der Mann ist nicht nur körperlich stark entstellt, sondern behauptet zudem, er wäre der bis dato vermisste Sohn von Mark Rizzo, dem Mann, der zusammen mit seiner Familie vor Darby sitzt. Zehn Jahre zuvor verschwand Charlie spurlos und wurde seitdem nie wieder gesehen. Charlie will Darby über eine entsetzliche Gräueltat aufklären in die auch Mark, sein Vater verwickelt ist, doch bevor er mehr darüber verraten kann, eskaliert die Situation. Das Einsatzteam stürmt das Haus und erschießt alle in dem sich befindlichen Haus, außer Darby, die sich retten kann. Bei ihrer Flucht muss sie feststellen, dass es jedoch keinesfalls ihre Kollegen waren, sondern eine unbekannte, vermummte Truppe, da alle ihre Kollegen mit einem tödlichen Gas zuvor außer Gefecht gesetzt wurden.

Darby selbst hat mehr Glück- sie wird in einem Militär-Krankenhaus behandelt, doch als sie sich bereits mehrere Tage dort befindet, kommt sie langsam ins Grübeln, da sich kein Höherstehender dazu herab lässt, sie aufzuklären, was in dem Haus der Rizzos überhaupt passiert ist bzw. wann sie aus dem Krankenhaus entlassen wird. Darby ist fest entschlossen, sich nicht länger mit fadenscheinigen Ausreden abwimmeln zu lassen und vor allem aufzuklären, was Charlie einst angetan wurde und welche Rolle Mark Rizzo dabei spielte…

Ich habe bewusst nicht mehr vom Inhalt verraten, um nicht die Spannung zu nehmen. Der neue Fall von Darby McCormick ist um es vorweg zu nehmen, nichts für zarte Gemüter oder reine Krimifans, die es etwas gemächlicher mögen. Ich kann diesen Roman definitiv nur denjenigen Lesern empfehlen, die starke Nerven besitzen und etwas hartgesottener sind, denn „Zerstörte Seelen“ ist düster, heftig und schockiert- nicht nur aufgrund unbeschönigt beschriebener Obduktionsszenen, (Warnung: Arachnophobier sollten lieber die Finger von diesem Roman lassen! ) sondern auch wegen des Psycho-Thrills der ein ungutes Gefühl und Grauen bei den Lesern heraufbeschwört, wenn sie schließlich erfahren, welches Geheimnis Charlie, Darby eigentlich offenbaren wollte. Man kann diesen Roman auch problemlos ohne Vorwissen lesen und verstehen, denn die Autorin versäumt es nicht, wichtige Dinge, die bereits in den Vorgängerbänden Erwähnung fanden, auch hier kurz anzureißen, so dass man jederzeit im Bilde ist.

Die Heldin würde ich als eine Art toughe Lara Croft in Polizeiuniform beschreiben, denn laut Autorin ähnelt die Hauptakteurin dieses Romans Darby, Angelina Jolie nicht nur rein äußerlich, sie ist auch genau wie Lara eine knallharte, adrenalinsüchtige und unerschrockene Heldin, die unerbittliche die Bösen jagt und sich von Nichts davon abhalten lässt. Der Roman beginnt schon sehr actionreich, vermag aber dennoch trotz des rasanten Erzähltempos, den Spannungsbogen konstant aufrecht zu erhalten.
Dank des sehr bildhaften Schreibstils breitet sich vor dem inneren Auge ein wahres Kopfkino aus, wobei man das Gefühl bekommt, man schaue einen sehr spannenden, actionreichen Psycho-Schocker. Dass ich beim Lesen alles um mich herum vergessen habe, spricht ebenfalls für den Roman, aber vorsichtig! Nicht vor dem Schlafengehen mit dem Lesen beginnen, ansonsten riskiert man eine schlaflose Nacht! Eine Anmerkung jedoch noch- das Ende ist offen, es werden nicht alle Geheimnisse gelüftet, so dass es zu „Zerstörte Seelen“ wahrscheinlich noch eine Fortsetzung geben wird, wie ich stark vermute.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Guter Historienroman mit kleinen Schwächen

Das Buch der Sünden
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Als die Wikinger raubend und plündernd in Paris einfallen, vertraut der junge Odo zunächst den beruhigenden Worten seines Vaters, als dieser ihm mitteilt, dass Odo und seine Familie hinter den Stadtmauern ...

Als die Wikinger raubend und plündernd in Paris einfallen, vertraut der junge Odo zunächst den beruhigenden Worten seines Vaters, als dieser ihm mitteilt, dass Odo und seine Familie hinter den Stadtmauern sicher wären. Doch ein Verräter in den eigenen Reihen öffnet den Feinden Tür und Tor und so werden die Pariser vernichtend geschlagen.

Der Oberbefehlshaber der Normannen verlangt Unsummen an Silber, die Odos Vater ihm von König Karl selbst beschaffen soll. Während Odos Vater diesem Befehl nachkommt, verbringt der Junge diese Zeit in einem sicheren Versteck innerhalb des Hauses, in das ihn seine Mutter vorsorglich untergebracht hat.

So entgeht dem Jungen allerdings auch nicht, wie zuerst seine Mutter missbraucht und später die Leiche seines getöteten Vaters, der die Vergewaltigung seiner Frau rächen wollte und dabei getötet wurde, in das Haus geschafft wird. Dieser doppelte Schicksalsschlag prägt das Leben des jungen Odo, der danach in die Obhut von Mönchen gegeben wird.

Viele Jahre später erfährt der mittlerweile erwachsene Odo von einem geheimnisvollen Buch, einer Johannes Prophezeiung, in dem vom Untergang der heidnischen Welt die Rede ist und was zuvor geschehen wird. Odo macht sich neugierig und voller Rachgedanken auf den Weg nach St. Gallen, wo besagtes Buch in der Klosterbibliothek stehen soll und erfährt etwas später, dass seine Mutter bei dem damaligen Überfall auf Paris verschleppt wurde.

Währenddessen wächst in Haithabu der Sohn eines einfaches Schmieds heran. Helgi ist ein folgsamer Sohn und geht dem Vater in der Schmiede zur Hand. Trotz der großen Kunstfertigkeit seines Vaters fehlt es der Familie oftmals an Geld und Nahrung. Doch Helgi hadert nicht mit dem Schicksal, auch wenn die Schmiedearbeit nicht unbedingt seine wahre Berufung ist. Seine Eltern hoffen, dass er sich mit einem Mädchen aus dem Dorf vermählt, doch Helgi ist heimlich verliebt in eine Sklavin, die dem Nachbarn und stärksten Konkurrenten von Helgis Vater gehört. Auch Odo hat es auf seiner Rachmission mittlerweile nach Haithabu verschlagen. Dort kreuzen sich auch seine und Helgis Wege zum ersten Mal....

"Das Buch der Sünden" ist der Debütroman von Axel S.Meyer, der mit seiner Geschichte den ersten Preis eines Schreibwettbewerbs des Rowohlt Verlages gewann.

Der Roman führt seine Leser in die unruhigen Zeiten vor der ersten Jahrtausendwende nach christlicher Zeitrechnung, als Normannenvölker in Europa einfielen. Natürlich ist dies eine recht blutige und politisch sehr unruhige Zeit gewesen, doch so sehr ich Realismus in einem historischen Roman auch schätze, selbst mir waren manche beschriebene Szenen ein wenig zu brutal und unmenschlich geschildert und ich zähle mich eigentlich nicht zu den zartbesaiteteren Lesern.

Man erfährt, wie ein kleiner Junge Zeuge von unglaublichen Gräueltaten wird, die ihn bzw. seine Psyche unwiederbringlich prägen und die ihn von einem Opfer zum Täter mutieren lassen, der dann typisch menschliche Gefühle wie Mitleid und Bedauern völlig abstreift und nur noch für seine "fixe" Idee der Rache lebt.

Doch obwohl die ersten 100 Seiten zunächst den Werdegang Odos beschreiben, gibt es in diesem Roman eine weitere männliche Hauptfigur, die mich davon abgehalten hat, das Buch vorzeitig aus der Hand zu legen, da ich zu Odo keinerlei Bindung aufbauen konnte- Helgi.

Helgi weckt die Sympathien der Leser mit seiner offenen und aufgeschlossenen Art, mit denen er seinen Freunden und seiner Familie begegnet. Er wohnt in Haithabu, der Stadt in denen Christen und Normannen leben und die sich Odo als Ort seiner Rache auserkoren hat.

Der Autor hat sich sehr viel Mühe mit der Hintergrundrecherche gegeben und man erfährt sehr viel über die Zeit des Normanneneinfalls, aber auch über das alltägliche Leben und den Glauben der Menschen.

Es ist ein Roman der gerade in Bezug auf Glaubensfragen noch nicht an Aktualität verloren hat. Die Geschichte zeigt auf, wie schmal der Grat zwischen Glaube und Fanatismus sein kann.

Der Schreibstil des Autors ist eingängig und durchaus unterhaltend, trotz des düsteren Themas prall gefüllt mit Ereignissen die den Leser fesseln sollen, dennoch fand ich, dass die Geschichte durchaus etwas weniger Seitenzahlen vertragen hätte.

Odos Rachefeldzug war mir persönlich zu langatmig konstruiert und so sehr ich auch zunächst Verständnis für seine Rachegedanken hatte, seine Verwandlung in einen regelrechten Soziopath, der plötzlich keinerlei Skrupel mehr kennt oder Menschlichkeit zeigt, fand ich persönlich ein wenig unglaubwürdig. Hier hätte ich mir eine facettenreichere Charakterisierung des Hauptakteurs gewünscht.

Trotz dieser kleinen Schwächen entpuppte sich dieser Roman nicht als Fehlgriff. Gerade die historischen Hintergründe sind sehr informativ vom Autor aufbereitet worden. Auch Helgis Werdegang gehört zu den Highlights in diesem Erstlingswerk.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Lesenswerter Historienroman

Die Geliebte des Sarazenen
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Leonore von Calven fällt aus allen Wolken, als ihr die Äbtissin des Klosters in dem sie sich bereits seit frühester Kindheit aufhält, mitteilt, dass sie nicht den Schleier nehmen darf, sondern zu ihrem ...

Leonore von Calven fällt aus allen Wolken, als ihr die Äbtissin des Klosters in dem sie sich bereits seit frühester Kindheit aufhält, mitteilt, dass sie nicht den Schleier nehmen darf, sondern zu ihrem Vater zurückkehren soll. Ihr Vater, an den sie sich nicht mehr erinnern kann, entpuppt sich als harter, kalter Mann, der sie sehr bald mit einem Mann seiner Wahl vermählt. Mit dem Händler Falk hat Leonore ebenfalls nicht viel Glück. Die ein wenig weltfremde, schüchterne junge Frau wird von ihm unterdrückt, der einzige Lichtblick in ihrem Leben, ist ihre kleine Tochter Blanche.

Eines Tages bekommt Falk Besuch von zwei Sarazenen und wird kurz darauf zusammen mit Tochter Blanche von ihnen entführt. Leonore ist verzweifelt- keiner will ihr helfen, selbst ihr Vater zeigt kein Interesse daran, wenigstens seine Enkeltochter zu suchen. Einzig ein Priester gibt ihr den entscheidenden Hinweis, er vermittelt sie an den erfahrenen Tempelritter Gottfried Kahle, den sie um Hilfe bittet. Einen Tag später reist Leonore zusammen mit ihm und Adelheid, einer Pilgerin gen Jerusalem, denn dort hofft sie, ihre Familie wieder in die Arme schließen zu können.

Trotzdem kann es auch Gottfried nicht verhindern, dass Leonore bei einem starken Sturm kurz vor dem Ziel über Bord des Schiffes geht. Sie überlebt zwar, dennoch findet sie sich plötzlich allein und verlassen mitten in der Wüste wieder und kommt beinahe um vor Durst. Der Karawanenführer Nadim, der sie glücklicherweise noch rechtzeitig auffindet, rettet ihr das Leben und will sie weiter durch die Wüste zum Ziel geleiten. Doch dann wird die Karawane angegriffen...
Wird Leonore ihre Tochter jemals wieder in die Arme schließen können?

Der Debütroman von Christiane Lind ist ein ansprechender historischer Roman, der von einer zunächst sehr zurückhaltenden und ein wenig weltfremden jungen Frau erzählt, die im Laufe des Buches über sich hinauswachsen muss, um ihre Familie wiederfinden zu können. Mehr und mehr gewinnt Leonore an Stärke und Mut, was sie zu einer interessanten Romanfigur macht.

Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und harmonisch, überzeugt durch eine klare Linie ohne langatmige Ausschweifungen und die abenteuerlichen Erfahrungen die Leonore auf ihrer Reise macht, haben mich diesen Roman praktisch in einem Durchgang, ohne Pause durchlesen lassen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Story ausgeht. Wobei ich mir gut vorstellen könnte, dass Leonores Geschichte eventuell noch nicht ganz erzählt ist.

Die Autorin lässt immer wieder informative historische Details über Land, Leute und Religion mit einfließen und setzt auch ihre Hauptfigur einigen religiösen Konflikten aus, die sehr sensibel, mit Herz und Verstand, gelöst wurden. Jede Romanfigur in diesem Buch hat ein (oder mehrere) wichtiges Geheimnis, was mich so wissbegierig machte, dass ich das Buch nicht einmal zur Seite legen wollte.

Einen minimalen Kritikpunkt habe ich jedoch. Im Gegensatz zu der Hauptfigur bleiben die Nebenfiguren, auch Nadim ein wenig blass, da man noch zu wenig von ihren innersten Gedanken und Beweggründen erfährt. Das wird sich aber bestimmt bei einer Fortsetzung, falls es sie gibt, was ich sehr hoffe, noch ändern.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Ungewöhnlicher Krimi, unbedingt lesen!

Regungslos
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Als Peters Cousin Alan verdächtigt wird, eine Ehefrau und Mutter mit einem Beil erschlagen zu haben, glaubt die Polizei nicht so recht daran, dass sie ihren Mörder bereits gefunden hat. Denn außer Alan, ...

Als Peters Cousin Alan verdächtigt wird, eine Ehefrau und Mutter mit einem Beil erschlagen zu haben, glaubt die Polizei nicht so recht daran, dass sie ihren Mörder bereits gefunden hat. Denn außer Alan, dem Nachbarn der Getöteten hatten auch einige andere Bewohner der Straße in der Kacy Howells lebte Grund genug, sie zu hassen. Kacy war stets eine recht unbequeme Frau, die sich mit allen Nachbarn anlegte und diese von Früh bis Spät bespitzelte.
Zudem hatte sie ein pikantes sexuelles Geheimnis, das bei den Ermittlern im Nachhinein einige Fragen aufwirft.
Wird Inspector Trevor Joseph den recht rätselhaften Fall auch ohne Peters Hilfe lösen können, der eigentlich wegen der nahen Verwandtschaft zum Verdächtigen von dem Mordfall abgezogen wurde?

Man sollte, bevor man zu diesem Roman greift schon im Vorfeld wissen, dass Regungslos Teil einer Serie ist. Obwohl man als Leser zwar schnell Einblick in das aktuelle Geschehen bekommt, ist es für diejenigen die die Vorgängerbände nicht kennen sollten ein wenig verwirrend alle wichtigen Akteure auseinander zu halten und deren private Gespräche ergeben nur für bereits „Eingeweihte“ einen näheren Sinn.

Für Serienfans ist „Regungslos“ jedoch ein rundum gelungener „Who done it“ Krimi, der die perfekte Balance hält zwischen spannender Ermittlungsarbeit und unterhaltsamer Hintergrundstory. Die Hauptfiguren des Romans, allen voran Inspector Trevor Joseph, Peter Collins, sein Cousin und Verdächtiger, der Journalist Alan sind charismatische Romanfiguren mit Ecken und Kanten, die mit einem wunderbaren, manchmal jedoch auch etwas schwarzen Humor gesegnet sind, was der Story bei aller Ernsthaftigkeit auch amüsante Momente beschert.

Besonders das Thema des Romans hat es mir diesmal sehr angetan, denn welcher Leser kennt sie nicht, die bösen Nachbarn.
Die Autorin hat diese Thematik ein wenig augenzwinkernd umgesetzt, man sollte, obwohl sich die Suche nach dem/den Tätern undurchsichtig und interessant gestaltet, die Auflösung des Falles nicht ganz so bierernst nehmen, dann wird man sicherlich sehr viel Lesespaß mit der Lektüre haben.

In dem Roman wimmelt es von skurrilen Nebenfiguren die den Leser mit ihren Dialogen und Einblicken in ihre Gedankenwelt nicht nur amüsieren, erschrecken oder auf eine falsche Fährte locken, sondern der Geschichte bis zu einem gewissen Punkt durchaus Glaubwürdigkeit vermitteln.

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