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Veröffentlicht am 19.10.2024

Vergnügliche Historical Romance mit viel Romantik, Herz und Humor

Die Versuchung des Herzogs
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London 1817:

Der Marquis of Waverly, Gabriel Egerton ist ein armer, geplagter Mann, denn seine Geschwister tanzen ihm gerne mal auf der Nase herum. Während Gabriel das ernste, ehrenhafte Familienmitglied ...

London 1817:

Der Marquis of Waverly, Gabriel Egerton ist ein armer, geplagter Mann, denn seine Geschwister tanzen ihm gerne mal auf der Nase herum. Während Gabriel das ernste, ehrenhafte Familienmitglied ist, das immer das Richtige tun möchte und seine Entscheidungen, auch den Familienmitgliedern betreffend, keinesfalls mit diesen ausdiskutieren will, wird dieser Punkt von den übrigen Egertons freilich völlig anders gesehen.
Als Gabriel eines Tages entscheidet, dass seine jüngste Schwester Chloe eine Gesellschafterin benötigt, für die Zeit in der seine andere schwangere Schwester und seine Mutter nicht abkömmlich sind, weigert sich Chloe standhaft. Denn sie weiß genau, dass Gabriel mal wieder eine Gouvernante anstellen möchte, die es an Langweiligkeit und Unterwürfigkeit mit einem Stein aufnehmen könnte.
Chloe ist bemerkenswert selbstständig im Denken und Handeln, was Gabriel insgeheim imponiert, auch wenn es ihm in diesem Fall zum Nachteil gereicht.
Obwohl sie keine weitere Gesellschafterin akzeptieren will, die von Mrs. Beldens Schule für höhergestellte Töchter kommt, lässt sich Gabriel nicht reinreden in seine Entscheidung.

Und schon schneller als gedacht, stellt sich wenige Tage später die farblos wirkenden Jane Munroe bei ihm vor, die angeblich von Mrs. Belden für die undankbare Aufgabe ausgewählt wurde. Das Vorstellungsgespräch gestaltet sich jedoch anders, als Gabriel dachte. Er hält Jane für völlig ungeeignet, aus diversen Gründen und will sie, gleich am nächsten Morgen, wieder fortschicken mit der Familienkutsche. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aus welchem Holz seine neue Angestellte wirklich geschnitzt ist. Jane hat keine andere Wahl als zu bleiben, will sie die zwei Monate, bis ihr Erbe fällig ist, überbrücken. Ihre Verzweiflung steht ihrer Entschlossenheit also in nichts nach, als sie Gabriel darum bittet, dass er doch seine Schwester entscheiden lassen soll. Und Gabriel, der sich schon auf der sicheren Seite glaubt, stimmt siegessicher zu, der ahnungslose Tor….
Dieser historische Liebesroman von Christi Caldwell gehört zu einer neunbändigen Reihe um eine adlige Familie und deren Freundeskreis und erschien bereits im Jahre 2018 in deutscher Übersetzung. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesem Roman viel zu lange auf meinem SUB habe versauern lassen. Doch nun nach dem Lesen, bin ich froh darüber, mir endlich ein Herz gefasst zu haben, denn Christi Caldwells Geschichte ist einfach nur wunderschön, romantisch, wartet mit einem tollen Liebespaar auf und vor allem wirkt die erzählte Liebesgeschichte glaubhaft erzählt.

Die Romanheldin, Jane Munroe, ist die illegitime Tochter eines Herzogs, was ihr im Leben leider bislang nicht viel genützt, vielmehr geschadet hat. Ihre Mutter, eine ehemalige Schauspielerin und Geliebte des Herzogs, war nur eine von vielen und keiner weinte der Frau eine Träne nach bei ihrem Tod, außer Jane.
Ihr Vater kümmerte sich keinen Deut um seine Tochter, sorgte lediglich dafür, dass sie als Hausangestellte und später als Lehrerin ihr eigenes Geld verdienen konnte. Bei ihrer Volljährigkeit soll ihr jedoch ein Geldbetrag ausgehändigt werden, den sie dafür verwenden möchte, ein Gebäude auf dem Land zu kaufen, in dem sie eine Schule für fortschrittlich denkende junge Frauen einrichten möchte. Leider ist Jane keine Freundin von unterwürfigem Handeln und so eckt sie immer wieder bei ihren Arbeitgebern an; auch bei der gestrengen Mrs. Belden und muss sich, als sie gekündigt wird, abermals eine neue Bleibe suchen.

Der grüblerische Gabriel, den viele eher langweilig finden, weil er so ganz anders gestrickt ist, als sein jüngerer, fröhlicher Bruder Alex, ist natürlich völlig anders, als man denkt. Vielmehr leidet er immer noch unter einem Trauma, das ihm und seinen Geschwistern angetan wurde und so hat er große Angst vor Nähe und sich zu binden.
Wie oder ob das Heldenpaar zusammenfinden wird, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht… lest das Buch einfach selbst!
Nur so viel, ich habe schon lange keinen historischen Liebesroman in dieser Qualität mehr gelesen und habe mich auf Anhieb in das Liebespaar verliebt - dabei fürchtete ich nach mehreren Lesepleiten bereits, ich wäre dem Genre gegenüber überdrüssig geworden. Die Autorin hat dem Heldenpaar, mit sensibler Hand, so wunderschöne, tiefsinnige Dialoge auf den Leib geschrieben, dass man den Roman nicht zur Seite legen möchte. Aber immer wieder blitzt auch der Humor durch und macht „Die Versuchung des Herzogs“, zu einem vergnüglichen Lesevergnügen. Erwähnenswert ist dazu die tolle Übersetzung einer meiner Lieblingsübersetzerinnen, Ute- Christine Geiler und die Nebenfiguren, die in diesem Band auftreten, machen neugierig auf weitere Teile der Reihe.

Kurz gefasst: Der ehrenwerte Marquis of Waverly und seine bezaubernd sture Angestellte Jane lassen bitten. Vergnügliche Historical Romance mit viel Romantik, Herz und Humor. Ein echtes Lesehighlight!

„Herzog“ Reihe:

1. Teil: Mehr als ein Herzog
2. Teil: Nur kein Herzog
3. Teil: Die Liebe des Herzogs
4. Teil: Die Versuchung des Herzogs
5. Teil: Die Begierde des Herzogs
6. Teil: Ein Herzog zu Weihnachten
7. Teil: Der Charme des Herzogs
8. Teil: Der Schwur des Herzogs
9. Teil: Das Verlangen des Herzogs

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Selbstfindung & erste queere Liebe- Süßer, unterhaltsamer Young Adult Roman in schickem Coverlayout

Could it be Love?
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Bonnie ist siebzehn Jahre alt und hat drei Jahre zuvor ihren geliebten Vater verloren. Nun lebt sie mit ihrer Mutter weiterhin in Edinburgh, wo sie auch zur Schule geht.
Nebenan wohnt ihre beste Freundin ...

Bonnie ist siebzehn Jahre alt und hat drei Jahre zuvor ihren geliebten Vater verloren. Nun lebt sie mit ihrer Mutter weiterhin in Edinburgh, wo sie auch zur Schule geht.
Nebenan wohnt ihre beste Freundin Amy, die sie praktisch aus Kindheitstagen kennt, denn Bonnies und Amys Väter waren einst befreundet.
Genauso zählte auch der knorrige, eigenbrödlerische Plattenverkäufer Ian zum Freundeskreis von Bonnies Dad.
Doch obwohl Bonnie ihren Dad schmerzlich vermisst, spürt sie die Liebe ihrer Freunde und ihrer Mum, was viel für sie zählt.

In der Schule stößt Bonnie eines Tages mit der quirligen Dee zusammen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Ob diese Bonnies Gefühle erwidert, ist nicht ganz klar. Und Bonnie ist immer noch gefangen in ihrer Trauer und ihren Ängsten, die sie seit dem Tod ihres Dads umtreiben.
Dazu hat sie neuerdings rätselhafte Träume, die sie in alternative Welten katapultieren und sie zunächst sehr verwirren…

„Could it be Love“, von Lea Laib, war ein Buch, das ich sozusagen aus dem Bauch heraus, bzw. lediglich nach dem Blick auf das schicke Coverlayout, für mich ausgewählt habe, denn es ist nicht nur in tollen Farben gehalten, sondern wartet zudem mit einem tollen Farbschnitt auf und einer beiliegenden Charakterkarte in der ersten Auflage.
Obwohl man ja sagt „Don’t judge a book by its cover“, denn es sind ja schließlich die inneren Werte die zählen, wie auch im wahren Leben, war mir in diesem Fall das Glück hold, denn die Selbstfindungsstory um ein Teeniegirl, das zwischenzeitlich in Parallelwelten katapultiert wird, in denen sie immer wieder eine andere Bonnie mit unterschiedlichsten Fähigkeiten ist, konnte mein Lesernerv zu Hundertprozent treffen.
Obwohl ich altersmäßig längst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre hüstel und queere Love Stories ebenfalls nicht in mein Lesebeuteschema fallen, hat mir Bonnies Story sehr zugesagt und ich bin nun wieder etwas fitter in „Jugendsprech“, als vorher.

In jedem Alternativleben, trifft Bonnie auf Personen, in die sie sich mal unglücklich verknallt hat und hat nun die Möglichkeit, die Weichen neu zu stellen. Diese Reisen sorgen letztendlich dann auch dafür, dass sie einen anderen Blick auf diverse seelische Baustellen in ihrem Leben bekommt. Dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen.

Manche Rezensenten wurden nicht so mit der Hauptfigur warm, führten auf, dass Bonnie zickig sei zu ihrer Mutter, aber bedenkt man ihre Situation und ihr Alter, ist es ein völlig normales Verhalten für einen Teenie im Gefühlsüberschwang.
Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass es sich hier um einen Jugendroman handelt.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Die Chronik einer Ehe und großen Liebe- Anrührender Schicksalsroman, bei dem kein Auge trocken bleibt.

Warte auf mich am Meer
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1940, New England:

Evelyn, ihr zwei Jahre älterer Bruder Thomas und der Nachbarsjunge Joseph sind beste Freunde. Egal ob Sommer oder Winter; ständig ist das Dreiergespann zusammen unterwegs. Doch irgendwann ...

1940, New England:

Evelyn, ihr zwei Jahre älterer Bruder Thomas und der Nachbarsjunge Joseph sind beste Freunde. Egal ob Sommer oder Winter; ständig ist das Dreiergespann zusammen unterwegs. Doch irgendwann beginnt es zwischen Evelyn und Joseph zu knistern. Beide verlieben sich ineinander. Als Thomas impulsiv beschließt, sich als Soldat zu verpflichten, tut Joseph es ihm nach, obwohl er eigentlich ganz zufrieden ist, mit dem Leben, das er führt. Evelyn ist am Boden zerstört, als sie erfährt, dass die beiden an die Front gehen und fürchtet um das Leben ihres Bruders, wie auch das des geliebten Mannes…

New England 2001:

Evelyn und Joseph sind mittlerweile seit knapp sechzig Jahren ein Ehepaar und haben nicht nur erwachsene Kinder, sondern auch einige Enkelkinder, die sie sehr lieben.
Eines Abends treffen sich alle bei Evelyn und Joseph, denn sie haben eine Ankündigung zu machen.
Beide wollen nur noch ein letztes Jahr zusammen mit ihren Lieben verbringen und dann gemeinsamen Suizid begehen. Ein rigoroser Entschluss, der bei den Familienmitgliedern Unverständnis, Wut und Trauer hervorruft.
Als sie jedoch erfahren, dass Evelyn schwer krank ist, begreifen sie zumindest im Ansatz, was dieser Entschluss auch ihren Eltern, bzw. Großeltern bedeutet.
Evelyn und Joseph sehen sich als liebende Einheit, sind viele Jahrzehnte durch dick und dünn gegangen und haben gute, als auch schlimme Zeiten gemeinsam überstehen müssen. Und nun, möchte keiner ohne den anderen weiterleben. Kann man ihnen ihren letzten Wunsch so einfach abschlagen?

Obwohl „Warte auf mich am Meer“, der Debütroman von Amy Neff, mit einem sehr malerisch gestalteten Buchcover aufwartet, das eher vermuten lässt, dass man es hier mit einer leichten Sommerlektüre zu tun bekommt, ist die dargebotene Liebesgeschichte von Evelyn und Joseph doch eher die spannende Chronik einer Familie. Amy Neff schildert die Story aus verschiedenen Perspektiven; lässt nicht nur Evelyn und Joseph in „Ich-Form“ erzählen; auch deren Kinder kommen zu Wort.
Die Entscheidung des Ehepaars gemeinsamen Suizid zu begehen, weil keiner ohne den anderen sein will oder den Kindern zur Last fallen zu wollen, stößt natürlich auf Unverständnis, Wut und Ablehnung. Amy Neff gelingt es jedoch, nicht nur Evelyns und Josephs Ansichten glaubwürdig und ohne moralisch erhobenen Zeigefinger in den Raum zu stellen, sondern auch den übrigen Akteuren Dialoge auf den Leib zu schreiben, die glaubwürdig und aufwühlend in Szene gesetzt wurden.
Man kann sich als Leser sowohl in das ältere Paar hineindenken, als auch in die übrige Familie und obwohl zunächst große Uneinigkeit herrscht, spürt man dennoch stets die Liebe, die alle füreinander empfinden, was ich als großen Pluspunkt empfand.
Nicht nur der Gegenwartsstrang (2001) wird beleuchtet, man erfährt auch Evelyns und Josephs Werdegang zuvor- man könnte es auch die wichtigsten Stationen einer Ehe nennen. Auch diese sind wichtig, um zu verdeutlichen, dass eine Ehe und selbst wenn eine solche große Liebe vorherrscht zwischen den beiden hier, in manchen Zeiten viel Arbeit bedeutet.
Evelyn und Joseph sind dazu zwei recht unterschiedliche, schwierige Charaktere.
Während Evelyn impulsiv ist und sich mehr von ihrem Leben erhofft, als ihr der kleine idyllisch gelegene Heimatort in New England bieten kann, fühlt sich Joseph tief verwurzelt mit diesem Ort. Er möchte das Hotel seiner Eltern eines Tages übernehmen und einfach nur glücklich verheiratet sein mit Evelyn.
Diverse Schicksalsschläge machen es den beiden zusätzlich nicht einfach; besonders, weil Evelyn eine egoistische, sprunghafte Ader in sich trägt, die es dem Leser schwer macht, sie gänzlich in sein Leserherz schließen zu können.
Zumindest ging es mir so; dazu konnte ich Josephs Passivität in manchen Situationen ebenso wenig abgewinnen.

Trotz der Eigenheiten die das Heldenpaar an den Tag legt, finde ich schon, dass die erzählte Liebesgeschichte unter die Haut geht, Tiefe besitzt und zum Nachdenken anregt.
Zugegeben, ich hätte die zusätzlichen Konflikte nicht benötigt, die Amy Neff den Kindern von Evelyn und Joseph auf den Leib geschrieben hat; diese wirkten ein wenig „too much“, auf mich- aber, in einer großen Familie, gibt es nun mal auch einige Baustellen, wie beschriebene.
Ein wenig gestoßen habe ich mich dagegen an der oftmals sehr poetischen Ausdrucksweise, die etwas „drüber“ war, weswegen ich auch einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe, weil die Story diese zum Teil übertrieben blumigen Beschreibungen nicht gebraucht hätte. Zudem fand ich, dass manche Handlungsstränge ein wenig ausführlicher hätten erzählt werden können. Besonders Josephs traumatische Kriegserlebnisse hätten viel mehr Erwähnung finden müssen; wobei Josephs Gefühlswelt überhaupt ein wenig zu kurz kam.
Nichtsdestotrotz ist „Warte auf mich am Meer“, ein anrührender Familienroman, den ich gerne weiterempfehle

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Kurzweilige, liebenswerte und gelungene Fortsetzung der britischen „Who done it“ Krimireihe, um das autistische Zimmermädchen Molly

Ein mysteriöser Gast
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Es ist eine Weile vergangen, seit das Zimmermädchen Molly, als Verdächtige, ins Visier der Ermittler gerückt war und am Ende, auch durch Mollys Mithilfe, der wahre Täter überführt werden konnte.
Mittlerweile ...

Es ist eine Weile vergangen, seit das Zimmermädchen Molly, als Verdächtige, ins Visier der Ermittler gerückt war und am Ende, auch durch Mollys Mithilfe, der wahre Täter überführt werden konnte.
Mittlerweile ist Molly personell aufgestiegen und hat die Aufsicht über ihre Etage. Zudem darf sie ein neues Zimmermädchen anlernen, das Molly an sich selbst erinnert, denn auch Lily ist äußerst gewissenhaft, schüchtern und ein Einzelgänger.
Als sich ein berühmter Krimiautor im Hotel anmeldet, der während einer Veranstaltung eine wichtige und einschneidende Information preisgeben will, ist nicht nur dessen Fangruppe völlig aus dem Häuschen vor Aufregung.
Auch die Hotelangestellten fiebern diesem Ereignis voller Vorfreude entgegen, denn der Autor signiert, zur Freude der Belegschaft, vor seiner Rede im Teeraum, für alle Mitarbeiter Bücher.

Die Veranstaltung entpuppt sich dann jedoch als Tag des Erkennens und Schreckens für Molly, denn Mr. Grimthorpe, der Krimiautor, ist kein Unbekannter für sie. Einst putzte ihre geliebte Großmutter in seinem Haus und auch Molly hat nachdrückliche Erinnerungen an ihn.
Nachdem Grimthorpe eine Tasse Tee getrunken hat, fällt er, vor den Augen seiner Fans und allen Anwesenden der Gesellschaft, mausetot um. Die herbeigerufene Polizei nimmt sogleich auch die Hotelangestellten, einschließlich Molly ins Visier.
Als sich wenig später herausstellt, dass Grimthorpe vergiftet wurde, fällt abermals der Verdacht auf Molly und auf Lily, denn beide Frauen hatten den Wagen mit den gereichten Erfrischungen bereitgestellt.

Molly ist dieses Mal jedoch gewappnet und lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen…

Der erste Teil um das autistische Hausmädchen Molly liegt knapp ein Jahr zurück und da ich den britischen „Who done it“ Krimi damals sehr mochte, freute ich mich bereits lange auf die erwartete Fortsetzung. Obwohl Molly natürlich immer noch gewisse Eigenheiten besitzt, die ihr Wesen ausmachen, gelingt es der Autorin, diese auf einfühlsame und spannende Art darzubieten, so dass man sich gut in Mollys Seelenleben hineindenken kann. Mehr noch Mollys angebliche Schwächen, aus Sicht ihrer Mitmenschen, münzt Nita Prose auf perfekte und sensible Art, in Stärke und Einzigartigkeit um. Und sie beweist den Lesern erneut, dass man keinen Mensch allein aufgrund seiner Andersartigkeit ausgrenzen oder aburteilen sollte.
Molly wächst einmal mehr über sich hinaus und was mir besonders gut gefallen hat, war, dass sie sich, im Vergleich zum ersten Teil, weiterentwickelt hat und viel mehr Selbstvertrauen an den Tag legt.

Zwar ist auch dieser „Who done it“ Krimi eher einer der ruhigen Sorte, doch kann er zu jedem Zeitpunkt unterhalten und die eingestreuten Lebensweisheiten von Mollys verstorbener Großmutter, runden diese Fortsetzung auf wunderbare Weise ab.
Nita Proses Schreibstil ist, wie gewohnt sehr eingängig und obwohl der Roman in der Gegenwart spielt, liest er sich doch; vielleicht auch durch die besondere Hotelatmosphäre, so manches Mal, rein vom Flair her, wie ein Krimi aus den 60ern, was mir besonders gut gefällt.
Diesmal ist Mollys Lebensgefährte zwar nicht mit von der Partie, da er im Urlaub weilt, doch ihre übrigen Kollegen und Freunde mischen erneut mit in Mollys neuem „Abenteuer“.

Hausmädchen Molly Reihe:

1.Teil: The Maid
2.Teil: Ein mysteriöser Gast
3.Teil: The Mistletoe Mystery (noch nicht übersetzt)

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Unterhaltsame Mischung aus RomCom und Chick-Lit- die perfekte Sommerlektüre

Wolke Sieben ganz nah
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Delphi Bookham lebt ein trauriges Einsiedlerleben in London. Schon früh ein Mobbing Opfer in der Schule, hat sie auch in späteren Jahren ihre seelischen Verwundungen noch nicht überwinden können.
Lediglich ...

Delphi Bookham lebt ein trauriges Einsiedlerleben in London. Schon früh ein Mobbing Opfer in der Schule, hat sie auch in späteren Jahren ihre seelischen Verwundungen noch nicht überwinden können.
Lediglich um ihren stummen, älteren Nachbarn kümmert sie sich regelmäßig, doch sämtliche Bemühungen von Kollegen, sie für Unternehmungen zu begeistern, schlägt sie aus. Auch in Beziehungsdingen ist sie völlig unbedarft und als ihr eines Tages ausgerechnet ein Burger zum Verhängnis wird, der in ihrer Kehle stecken bleibt, kommt sie erst im Jenseits wieder zu sich. Seltsamerweise schaut es dort aus, wie in einem spooky Waschsalon und die junge, quirlige Frau, die vor ihr steht, eröffnet ihr gutgelaunt, dass Delphi mausetot ist.

Delphi ist fassungslos, besonders als ihr der traurige Lebensfilm vor Augen geführt wird. Selbst Delphis Gegenüber, das sich als Therapeutin für frisch eingetroffene Verblichene vorgestellt hat, ist erschüttert!
Und dann geschieht plötzlich etwas Unerwartetes!
Ein attraktiver Mann steht ebenfalls im Waschsalon und es knistert auf Anhieb gewaltig zwischen ihm und Delphi.
Doch sein Auftauchen war nur ein Versehen, das umgehend korrigiert wird, bzw. er wird zurück auf die Erde in seinen Körper geschickt.
Delphi möchte ebenfalls nicht im Jenseits bleiben und so bittet sie die Therapeutin Merritt inständig darum, noch mal zurückkehren zu dürfen auf die Erde.
Sie hat Glück, da die Dame eine hoffnungslose Romantikerin und Liebesromanleserin ist und sich ein Happy End für Delphi erhofft. Einen Haken gibt es jedoch an der Sache. Delphi kennt von ihrem angeblichen Seelenverwandten, einen Londoner, leider nur den Vornamen und den ersten Buchstaben des Nachnamens und muss es schaffen, ihn innerhalb von zehn Tagen zu finden und ihn zu küssen.
Delphi ist zuversichtlich, doch als sie wieder in ihrem Körper steckt und von ihrem mürrischen aber attraktiven Nachbarn Cooper gefunden wird, glaubt sie zunächst, sie habe das alles nur geträumt.
Ein großer Irrtum wie sich schnell herausstellt….

„Wolke sieben ganz nah“, ist mein erster Roman von Kirsty Greenwood. Neugierig geworden auf das Buch bin ich eigentlich zunächst durch die tolle Optik des Covers nebst verträumten Farbschnitt und einer Buchempfehlung von Mhairi MacFarlane, welche zu meinen Lieblingsautorinnen gehört.
Ich erhoffte mir eine locker leichte, unterhaltsame Story im Stile der Bridget Jones Bücher und im Grunde haben sich meine Erwartungen diesbezüglich auch erfüllt. Zugegeben, die Romanheldin, Delphi ist schon in manchen Situationen arg polterig, chaotisch und verpeilt, aber irgendwie mochte ich sie dennoch. Denn ihr trockener Humor ist schon ganz witzig und sie kann auch über sich selbst lachen. Natürlich gibt es für ihr Einsiedlerleben auch einen Grund und man kann gut nachvollziehen, wieso sie sich von den Menschen zurückgezogen hat, die sie stets nur enttäuscht haben.
Okay, die Romanpassagen im Jenseits fand ich „drüber“ und zu grotesk geschrieben, zudem ist Merritt einfach nur furchtbar unwitzig, aber die Jagd nach Delphis Seelenverwandten und die Liebesgeschichte, die sich im Laufe des Romans entwickelt, mochte ich dagegen sehr. Kitschige Momente spart die Autorin gottlob aus, doch Delphis innere Verwandlung ging mir sehr unter die Haut.
Am Ende wird es sogar noch mal richtig spannend und dank des eingängigen Schreibstils habe ich den Roman praktisch in einem Rutsch ausgelesen.
Wer kein Problem damit haben sollte, dass es in der Geschichte einen kleinen Mystery-Anteil gibt, wird sich sicherlich genauso gut unterhalten fühlen von dem Roman, wie ich.
Einen Punkt bei meiner Bewertung habe ich lediglich abgezogen, weil ich mir noch ein Tickchen mehr Romantik gewünscht hätte, Delphi manches Mal schon etwas anstrengend agiert und Merritt so nervtötend beschrieben wurde..

Kurz gefasst: Unterhaltsame Mischung aus RomCom und Chick-Lit- die perfekte Sommerlektüre.

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