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Veröffentlicht am 11.06.2020

Der Schreibstil konnte mich so gar nicht packen....

Die Teehändlerin
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Eliana kommt aus einfachen Verhältnissen und lebt zusammen mit ihren Eltern in einem dörflichen Umfeld. Doch dank ihrer Verwandtschaft zur reichen Familie Kayser, die Tee importieren lassen, lernen die ...

Eliana kommt aus einfachen Verhältnissen und lebt zusammen mit ihren Eltern in einem dörflichen Umfeld. Doch dank ihrer Verwandtschaft zur reichen Familie Kayser, die Tee importieren lassen, lernen die Jürgensens immerhin einmal im Jahr die andere Seite des Lebens kennen. Eliana und die abenteuerlustige Josephine mögen sich sehr und so ist es nur natürlich, dass „Jo“ ihre Freundin und Verwandte Eliana in ihre Zukunftspläne einweiht. Jo will die Welt kennen lernen, exotische Orte aufsuchen und ihr Leben in vollen Zügen genießen. Währendessen erhält Eliana einen Heiratsantrag des älteren Geschäftsmannes John van Steen, den sie auch annimmt, denn er bietet Eliana gesellschaftlichen Aufstieg und ist ihr auch nicht unsympathisch.
Doch John entpuppt sich nach einiger Zeit doch nicht als Mann ihrer Träume, er frönt dem Alkohol und verschwindet eines Tages plötzlich.
Finanziell ist Eliana nun am Ende und auf die Mildtätigkeit ihrer Verwandtschaft angewiesen- doch Jo macht ihr einen spannenden Vorschlag- sie soll ihre Cousine und ihren Onkel auf ihren Reisen ins ferne China begleiten, die dort neue Teesorten vor Ort auf Herz und Nieren prüfen wollen. Bietet sich hier für Eliana eine neue Zukunftschance?

Meine Einschätzung:

Ein interessantes Thema, hat die Autorin für ihren neuen Roman gewählt und was ich positiv fand, war, dass man im Laufe der Story auch Wissenswertes über China erfährt. Die Ausgangssituation bzw. dass sich zwei recht unterschiedliche junge Frauen und Freundinnen auf große Fahrt begeben, weckte ebenfalls meine Neugier, doch leider ist die Umsetzung des Romans für meinen Geschmack eher mäßig gelungen.
Zugegebenermaßen liebe ich besonders historische Lektüre und empfinde es in der Regel auch als sehr wichtig, dass die Wortwahl der Protagonisten und ihr Verhalten der Zeitepoche in der die Geschichte spielt auch angepasst wird. Doch in diesem Fall muss ich leider sagen, dass hier weniger mehr gewesen wäre. Sicherlich haben sich Menschen in dieser Zeit etwas anders ausgedrückt, vor allem wenn sie sich in der Öffentlichkeit befanden, doch in diesem Roman denken die Menschen sogar in gestelzter Wortwahl, so wirken Gespräche und innerlich ausgetragene Konflikte der Akteure und vor allem die Figuren als solche unrealistisch und stellenweise seltsam hölzern agierend, einfach zu konstruiert. Zudem ist Karin Engels Schreibstil in diesem Roman für mich recht gewöhnungsbedürftig gewesen. Ich hatte große Probleme damit, beim Lesen nicht gleich wieder den Faden zu verlieren, da manche Sätze so unglaublich lang und verschachtelt sind. Für die Storyline würde ich sogar glatte 5 Punkte vergeben, doch da die Umsetzung des Ganzen leider gar nicht meinen persönlichen Lesenerv treffen konnte und ich den Schreibstil als sehr anstrengend zu lesen empfand, kann ich leider nicht mehr als 2 Punkte vergeben.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Einfach wunderbar!

Die Erben von Sevenwaters
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In Sevenwaters herrscht helle Aufregung, denn Deirdre, die Zwillingsschwester von Clodagh und eine der Töchter von Sean und Aisling, Herr und Herrin von Sevenwaters, will sich mit Illann, einem der Stammesfürsten ...

In Sevenwaters herrscht helle Aufregung, denn Deirdre, die Zwillingsschwester von Clodagh und eine der Töchter von Sean und Aisling, Herr und Herrin von Sevenwaters, will sich mit Illann, einem der Stammesfürsten der südlichen Gebiete, vermählen. Zudem erwartet Aisling ein Kind und die Schwangerschaft gestaltet sich für die Herrin von Sevenwaters recht schwierig. Ihre Familie ist äußerst besorgt um sie. Besonders die häusliche Clodagh befürchtet großes Unheil für ihre Familie, sollte die Mutter bei der Geburt des erwartenden Kindes sterben. Am Tag von Deirdres Hochzeit begegnet Clodagh auch Aidan wieder, der zum Gefolge von Johnny gehört. Die Männer werden zudem von einem weiteren Mann begleitet, der Clodagh sogleich durch seine Unhöflichkeit und Frechheit unangenehm auffällt. Doch Aidan stellt ihr diesen Mann, den alle Cathal nennen, als seinen besten Freund vor und so verkneift sich die junge Frau jeden weiteren Kommentar.
Obwohl sie sich sehr über Aidans Aufmerksamkeit freut, denn sie findet den jungen Kämpfer sehr attraktiv, muss sie schnell feststellen, dass Aidan nicht ganz ehrlich mit ihr war. Er ist bereits einer anderen versprochen- dies erfährt sie von Cathal und seine Offenheit verärgert Aidan, der eifersüchtig über Clodagh wacht.

Clodagh selbst hat keine Zeit um großartig über Aidans Gefühle nachzudenken, denn kurz nach der Hochzeit kommt ihre Mutter nieder und schenkt einem kleinen Jungen, der Finbar getauft wird, das Leben.
In der Nacht, als sich Cathal von ihr mit einem leidenschaftlichen Kuss verabschiedet und ihr offenbart, dass er niemals wiederkommen wird, verschwindet der kleine Finbar aus seiner Wiege. Stattdessen findet die erschrockene Clodagh ein etwas anderes Lebewesen darin vor. Ein Baby zwar, aber eines, das aus Zweigen, Blättern und anderen natürlichen Bestandteilen des Waldes zusammengesetzt ist. Und nur Clodagh kann es schreien hören und wahrnehmen, dass es sich dabei ebenfalls um ein Lebewesen handelt.

Als ihre Eltern vom Verschwinden des Sohnes erfahren, reagieren sie schockiert und geben indirekt Clodagh die Schuld dafür. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als es so scheint, als ob Stammesfürsten aus den anderen Gebieten einen Überfall planen und einer der Männer Illann sein soll. Währenddessen entschließt sich Clodagh auf eigene Faust zu handeln. Sie begibt sich mit dem Kind des Waldes in die Anderwelt, weil sie sicher ist, dass das Feenvolk Finbar in ihrer Gewalt hat. Unterwegs kreuzen sich jedoch auch die Wege zwischen Clodagh und Cathal wieder. Kann Clodagh ihm vertrauen, oder steckt eventuell sogar er hinter der Entführung ihres Bruders?

Meine Einschätzung:

Nach einigen Jahren Pause zwischen dem dritten Band der Sevenwaters Reihe und der aktuellen Übersetzung, geht es nun endlich weiter und auch wenn dieser Teil vielleicht aufgrund weniger Seitenzahlen schneller ausgelesen ist, empfand ich ihn dennoch als genauso komplex konzipiert.

Diesmal ist es Clodagh, die häusliche Zwillingsschwester von Deidre, die ein großes Abenteuer zu bestehen hat und im Laufe der Story über sich hinauswachsen muss, will sie ihren Bruder und ihre große Liebe retten. Der Roman wird in Ich-Form, aus der Sicht von Clodagh geschildert und er ist wieder ein gelungener Genremix aus historischer Roman und Romance, mit Fantasyelementen gespickt. Selbst Leser die normalerweise nicht so gerne zu Fantasylektüre greifen, können hier durchaus eine Ausnahme machen, denn die magischen Elemente sind wohldosiert und sorgen eher für eine märchenhafte Komponente, die mich sehr angesprochen hat. (normalerweise mache ich um Romantasy & Fantasylektüre einen großen Bogen)

Man sollte jedoch die Vorgängerbände gelesen haben, damit man die familiären Bindungen zwischen Haupt und Nebenfiguren besser verstehen kann- ansonsten wird man als Neueinsteiger schnell den Überblick verlieren.
Für alle anderen ist „Die Erben von Sevenwaters“ wie ein literarisches Nachhausekommen, denn die Autorin versäumt es nicht, auch alle anderen Familienmitglieder von Clodagh in die Geschichte mit einzubeziehen, auch wenn der Fokus natürlich auf Clodagh und den Mann ihres Herzens gerichtet liegt.

Clodagh ist eine Heldin die man durch ihre liebenswerten Eigenschaften und ihr großes Herz schnell in sein Leserherz schließen kann, dennoch wirkt sie nicht naiv.
Cathal dagegen ist zunächst recht undurchsichtig und mürrisch, doch man ahnt von Beginn an, dass mehr in ihm steckt, als man zunächst vermutet und er entwickelte sich dann auch im Laufe der Story zu einem meiner Lieblingshelden in der Sevenwaters-Reihe, gleich nach Bran aus „Der Sohn der Schatten“. Ab der Mitte des Romans wird es dann auch immer spannender und ab dem Zeitpunkt als sich Clodagh mit dem so genannten Wechselbalg und Cathal in der Anderwelt befindet, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Auch kleine Romantiker wie ich es einer bin, werden begeistert sein, denn der Autorin gelingt es abermals eine schöne Liebesgeschichte zu erzählen, die zu keiner Zeit ins Schmalzige abdriftet und die mich sehr anrühren konnte.
Juliet Marilliers Sevenwaters Serie gehört für mich zu den besten Romantasy- Reihen der letzten Jahre und ich kann sie nur jedem Leser der Märchen und/oder Historienromane und romantische Liebesgeschichten mit ein wenig mehr Substanz mag, wärmstens empfehlen.
Einzig gestoßen habe ich mich ab und zu, an diversen, zu modern klingenden Ausdrücken, die mir für einen historischen Roman zu salopp übersetzt wirkten, was jedoch höchstwahrscheinlich nicht der Autorin anzulasten ist, vermute ich.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine nette Story für zwischendurch, aber auch mit Schwächen...

Kerle angeln
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Mona hat schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften müssen, so starben ihre Hippieeltern und alle Mitbewohner einer Kommune bis auf die Zieh-Großmutter Francesca, bei einem schrecklichen ...

Mona hat schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften müssen, so starben ihre Hippieeltern und alle Mitbewohner einer Kommune bis auf die Zieh-Großmutter Francesca, bei einem schrecklichen Autounfall und Mona war plötzlich geschwister- und elternlos- zudem kam auch ihre große Liebe bei diesem Unfall ums Leben. Doch ihrer echten Großmutter gelang es schließlich, den jungen Teenager wieder aufzurichten. Dennoch, Jahre später, als nun auch die Großmutter stirbt und ihrer Enkelin das große Haus in denen beide lebten, vererbt hat, fühlt sich Mona einsam und weiß mit knapp über dreißig immer noch nicht, was sie vom Leben eigentlich erwartet und was sie tun soll. Als ihr Chef Freiwillige sucht, die ihren Job aufgeben und dafür eine Abfindung erhalten, sieht Mona endlich ihre Chance gekommen und kündigt.
Sie hat einen Plan, sie will ihr Leben umkrempeln und endlich den Mann daten, den sie bereits seit Jahren heimlich anhimmelt- spätere Hochzeit unbedingt erwünscht!

Doch sie braucht dafür professionelle Hilfe und als Mona eines Tages eine Kolumne von Mike liest, der versucht Kommunikationsprobleme zwischen Männlein und Weiblein auszuräumen, weiß sie instinktiv, dass genau dieser Mann der Richtige für ihre Mission ist.
Mike entpuppt sich auf den ersten Blick als absoluter „ unsensibler Höhlenmensch“, doch während Mona endlich den Mann ihrer Träume datet, bekommt sie plötzlich in Mikes Nähe Herzklopfen…

Meine Einschätzung:

„Kerle angeln“ ist auf den ersten Blick ein leicht zu lesender, aber auch schräger und völlig haarsträubernder chi-lit Roman über eine junge Frau, die sich in einer Lebens und Sinneskrise befindet. Kritiker bemängelten vor allem, dass Mona so völlig den Blick für die Realität verloren hat und sich in Tagträume flüchtet, in dem sie ihren Traummann auf ein Podest stellt. Dieses Verhalten wäre unglaubwürdig, urteilten sie, doch nachdem ich diesen Roman nun gelesen habe, kann ich da nicht ganz zustimmen. Die Heldin dieses Buches hat einige schlimme Dinge in ihrem Leben erlebt, die sie zu dem machten, was sie ist und die Gründe dafür sind eigentlich auch recht plausibel erklärt.

Man sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass „Kerle angeln“ kein Unterhaltungsroman mit einem sehr ernsten Hintergrund darstellt, wie man es etwa von Autoren wie Catherine Alliott oder Marian Keyes gewohnt ist. Zwar gibt es tragische Momente in der Geschichte, wenn Mona damit beginnt ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, doch diese sind hier eher Nebensache. Eher würde ich die Story als eine Mischung zwischen Bridget Jones und der Liebeskomödie „Die nackte Wahrheit“ beschreiben. Die Idee als solche hat mir recht gut gefallen und auch vom Schreibstil der Autorin war ich sehr angetan; der Roman läst sich gut lesen. Doch für eine bessere Bewertung fehlten mir einfach ein wenig mehr Ecken und Kanten beim Helden Mike- man spürt zwar, dass er im Grunde seines Herzens nicht so abgebrüht ist, wie er sich nach außen hin gibt, doch die Autorin macht sich nicht die Mühe, Mikes innere Wandlung auch für den Leser offensichtlicher zu machen. Er bleibt sehr eingeschränkt in seinem Handeln und auch sein Nebenbuhler bleibt klischeebehaftet und stereotyp beschrieben.

Monas Freunde und Bekannte werden zwar recht liebeswert und lebendig beschrieben, doch manche Dinge fand ich dann wieder so völlig überzogen, dass ich darüber nur mit dem Kopf schütteln konnte und dies auch nicht mit dem „leichten Komödienbonus“ abtun konnte. Besonders das Ende des Romans ist völlig unglaubwürdig- sicherlich erwarte ich bei einem Unterhaltungsroman keinen hundertprozentigen Realismus, doch hier ist die Autorin für meinen Geschmack eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. Zudem ist der Roman weder ein Liebesroman (die Liebesgeschichte entwickelt sich kaum voran; um dann am Ende Knall auf Fall aufgelöst zu werden); noch ein Selbstfindungsroman, da die Heldin plötzlich Fähigkeiten entwickelt, (und vor allem übertreibt es die Autorin auch hier. Dass man entdeckt eine schöne Stimme zu haben, ist ja schön und gut, aber warum muss die Heldin dann gleich zur erfolgreichen Sängerin einer Rockband mutieren?) die ihr eigentlich auch schon vorher hätten auffallen können und sich eigentlich nicht wirklich weiterentwickelt.

Trotz aller Kritik gibt es aber auch einige positive Aspekte zu erwähnen. Zum einen fand ich Mikes „Machokolumnen“ sehr witzig geschrieben und Monas Einfälle, um ihren Angebeteten zu ködern, die sie und alle Mitwirkenden stets ins Chaos treiben, sind wirklich sehr lustig. So ist der Roman trotz allem ein nettes Büchlein, wenn man im Vorfeld weiß, worauf man sich einlässt und er sorgt auf jeden Fall für ein nettes Lesevergnügen zwischendurch.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine Abenteuerserie, aber ehr für Männer

Der goldene Berg
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Matthew Quinton staunt nicht schlecht, als er unterwegs mit seinem Schiff eine Galeere kapert, die von einem zum Islam konvertierten Iren gesteuert wird. Statt den Mann für seinen Hochverrat gleich hinzurichten, ...

Matthew Quinton staunt nicht schlecht, als er unterwegs mit seinem Schiff eine Galeere kapert, die von einem zum Islam konvertierten Iren gesteuert wird. Statt den Mann für seinen Hochverrat gleich hinzurichten, lässt Matthew dem Mann eine Art Galgenfrist, denn O’Dwyer behauptet, er wüsste, wo sich ein sagenhafter Schatz befindet. Da Matthew seinen König nicht unbedingt verärgern möchte, der sicherlich großes Interesse daran hat, sich diesen Schatz einzuverleiben, nimmt Matthew den Gefangenen stattdessen mit, um ihn Charles II. vorzuführen. Und Charles, wittert natürlich auch sofort seine große Chance- er beauftragt ausgerechnet Matthew damit, zusammen mit O’Dwyer erneut auf See zu stechen um diesen Schatz, der sich angeblich in Afrika befindet, zu heben.

Der Reise sieht Matthew mit äußerst gemischten Gefühlen entgegen, denn eigentlich herrscht auch in seiner Familie völlig Chaos und er würde eigentlich am liebsten für eine gewisse Zeit zu Hause bleiben und die Geschehnisse dort weiterverfolgen.

Der Abfahrtstermin verzögert sich jedoch immer weiter, da irgendjemand scheinbar ein großes Interesse daran hat, die geplante Mission und Schatzsuche zu sabotieren.
Als es endlich soweit ist, ahnt Matthew nicht, dass es nur der Beginn einer Reise voller Gefahren ist, die ihn und seine Mannschaft in Lebensgefahr bringen werden…

Meine Einschätzung:

Der zweite Teil der Matthew Quinton Reihe baut praktisch auf den Geschehnissen des ersten Teils auf, daher sollte man meiner Meinung nach unbedingt zuvor „Kapitän seiner Majestät“ gelesen haben, bevor man sich an „Der goldene Berg“ wagt. Die Serie spielt zur Regierungszeit von König Charles II. (1630-1685). Im Mittelpunkt steht der eigensinnige, sehr königstreue und knorrige Seefahrerkapitän Matthew Quinton.
Er ist kein einfacher Romanheld, aber das macht ihn meiner Meinung nach nur noch interessanter. Es werden in der Reihe sowohl seine Abenteuer auf hoher See beschrieben, als auch sein privater Hintergrund auf unterhaltsame Art und Weise beleuchtet. Matthew ist bereits verheiratet, mit Cornelia, die ihn mit ihrer recht eigenen Art oft herausfordert, aber auch andere Familienmitglieder rauben dem armen Helden oft den letzten Nerv.

Matthew ist ein Seefahrer mit Leib und Seele und der Roman ist zudem angefüllt mit vielen wissenswerten Details über das Thema Seefahrt. Man sollte allerdings schon ein gesundes Interesse daran haben, wenn man sich auf diese Serie einlässt, da sie einen großen Rahmen in der Geschichte einnimmt. Überhaupt denke ich, trotz all meines Interesses für historische Romane, dass diese Serie eher etwas für männliche Leser ist, da der Abenteuerfaktor recht hoch liegt und die Geschichten von den Themen her stark an klassische Abenteuerromane wie „Die Schatzinsel“ erinnern. Die Ausdrucksweise der Protagonisten klingt zugegebenermaßen manchmal etwas zu modern und hölzern, doch die Geschichten an sich bieten gute Unterhaltung.

1. Teil: Kapitän seiner Majestät
2. Teil: Der goldene Berg

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Unterhaltend, aber die Akteure hätten vielschichtiger beschrieben sein können

Männer in Serie
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Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. ...

Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. Eine einmalige Sache, denn bei einem späteren zweiten Treffen stellen Rocco und Katharina schnell fest, dass sie ansonsten keine großen Gemeinsamkeiten haben. Außerdem ist Rocco mit einem Model zusammen.
Doch einige Wochen später stellt Katharina zu ihrem Entsetzen fest, dass sie schwanger ist- von Rocco. Als sie ihm von seinen baldigen Vaterfreuden unterrichtet, reagiert Rocco verärgert und kalt. Er rät Katharina das Kind abzutreiben bzw. zweifelt zunächst seine Vaterschaft an.
Doch Katharina will das Kind trotz Roccos Kaltschnäuzigkeit bekommen und so erblickt einige Monate später Söhnchen Karl das Licht der Welt. Ein Vaterschaftstest, zudem sich Rocco dann doch bereit erklärt, weist Roccos Vaterschaft eindeutig nach und so zahlt der Schauspieler endlich Unterhalt. Jedoch nicht, ohne Katharina zu einem Stillschweigen über ihr gemeinsames Kind zu zwingen. Während Roccos Karriere steil bergauf geht, muss sich Katharina mit den Freuden des Mutterseins auseinandersetzen. Klar ist da auch, dass sie in dieser Zeit kaum noch Dates hat- zudem kann sie sich kaum vorstellen, dass jemand Lust auf eine Frau mit Anhang hat.
Dennoch lernt sie den netten und gut aussehenden Christian kennen, der scheinbar großes Interesse an ihr hat und der auch sie nicht kalt lässt. Aber gerade als Katharina glaubt, endlich wieder ein wenig Glück in Liebesdingen zu haben, besinnt sich Rocco plötzlich auf seine Vaterrolle und will Karl unbedingt näher kennen lernen. Das führt zu einigen Turbulenzen in Katharinas Leben…
Meine Einschätzung:
„Männer in Serie“ ist im Grunde ein sehr gut und locker leicht geschriebener chi-lit Roman, der sich perfekt für einige Lesestunden auf Balkonien oder am Strand eignet. Obwohl ich von Henriette Kuhrts perfektem und professionellem Schreibstil sehr angetan war, hatte ich dagegen einige Probleme, die Charaktere dieses Romans zu mögen. Sie hatten mir einfach zu wenig Ecken und Kanten und waren sehr klischeebehaftet. Da wäre beispielsweise die stylische Freundin, die in der Lage ist, jeden Menschen in ihrer Umgebung in ein modisches Etwas zu verwandeln, der selbstverliebte, unglaublich schöne aber stellenweise dümmlich wirkende Schauspieler, der dazu noch Oberflächlichkeit bis zum geht nicht mehr ausstrahlt, und seine ebenfalls dumme Freundin, natürlich ein Model.
Die Heldin des Romans ist die einzige Person, zu der ich mehr Bezug entwickeln konnte (abgesehen vom männlichen Helden des Romans, der mir aber einfach zu sehr Nebensache blieb) und deren Charakter dank gewählter „Ich-Form“ ein wenig vielschichtiger dargestellt wurde. Natürlich soll ein Roman wieder dieser in erster Linie unterhalten; und das ist hier auch gegeben, doch ich fand es schade, dass die agierenden Figuren darin, dagegen so facettenarm und austauschbar wirkten, gerade weil der Schreibstil der Autorin ansonsten so gelungen ist.
Auch die Probleme des Mutterwerdens werden zu gerafft erzählt, hier hätte ich mir intensivere und ausführlichere Schilderungen gewünscht.

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