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Veröffentlicht am 17.08.2019

Ein, im positiven Sinne gemeint, überdrehter tarantinoesker Thriller für Freunde von skurrilen Storys, die sich abheben von der breiten Masse.

Last Shot
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Dima, ein attraktiver Russe, unternimmt mit seiner Familie eine Autofahrt in den Süden Deutschlands. Die idyllische Berglandschaft ist jedoch trügerisch, wie Dima, der von einer kurzen Pinkelpause zurückkehrt, ...

Dima, ein attraktiver Russe, unternimmt mit seiner Familie eine Autofahrt in den Süden Deutschlands. Die idyllische Berglandschaft ist jedoch trügerisch, wie Dima, der von einer kurzen Pinkelpause zurückkehrt, feststellen muss. Denn sein Vater und zwei seiner Schwestern sind tot- sie wurden erschossen. Nur die kleine Mathilda fehlt, wie Dima voller Erschrecken feststellen muss. Er beschließt den Mörder seiner Familie zu fassen und auch das Kind zu suchen. Doch zwei schräge Vögel aus der kriminellen Unterwelt kreuzen seinen Weg nur wenig später. Betty, eine Ex- SM-Bordellchefin und ihr Kompagnon/Geliebter, der drogenabhängige, schmierige Slick, wurden auf Dima angesetzt. Dima gelingt es jedoch, sie zu überwältigen und mit Hilfe der beiden männermordenden, attraktiven Tarot-Schwestern, die stets über die Zukunft im Bilde sind, gen München zu fahren, da Mathilda sich dort angeblich befinden soll.

Währenddessen ist auch die Polizei nicht so untätig, wie es scheint. Die schnell am Tatort aufgetauchte Kamilla, staunt nicht schlecht, als sich ihr der neue Kollege und Partner vorstellt- was nicht allein am eigenwilligen Namen liegt. Horst Horst hat seine ganz eigenen Methoden und weigert sich rundum, nachdem sie die kleine Mathilda gefunden haben, diese der städtischen Fürsorge zu übergeben. Stattdessen verbleibt sie, während der laufenden Ermittlungen zunächst in Kamillas und Horsts Obhut. Schon bald haben sie Dima und die schrägen Vögel, die ihn umgeben aufgespürt. Doch sie zögern, einzugreifen, denn schließlich gilt es, einen noch dickeren Fisch zu fangen- Den Mörder von Dimas Familie…

Nach den tödlichen Schüssen auf Dimas Familie, befindet sich die herbe Schönheit November auf der Flucht. Einen Passanten, der ihren Weg zufällig kreuzt, nimmt sie kurzerhand als Geisel. Der junge, zuckerkranke Mann, Laser genannt, passt sich den Gegebenheiten schnell an; immerhin will er sein Leben retten. Doch während ihrer gemeinsamen Tour, begreift er irgendwann, dass November viel mehr ist, als eine, wie er anfangs glaubte, „kalte menschliche Tötungsmaschine“. Ihre Komplexität fasziniert ihn…

Eigentlich hatte ich einen typischen, actionreichen Thriller erwartet, als ich zu „Last Shot“ von Autorin Hazel Frost alias Katja Bohnet griff. Doch schon nachdem ich nur wenige Seiten gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich mit dieser Einschätzung völlig auf dem Holzweg war. Zwar rezensiere ich bereits seit über fünfzehn Jahren, doch ist mir bei der Auswahl meiner Lektüre noch niemals ein ähnlicher Roman wie „Last Shot“ untergekommen.
Das liegt nicht nur an dem eigenwilligen Schreibstil (positiv gemeint), den die Autorin an den Tag legt. Auch die tarantinoeske Handlung und die skurrilen Charaktere dieser Geschichte, tragen ihr Übrigens dazu bei, dass sich dieser Roman abhebt, von der breiten Masse.

Zugegeben, die Autorin fordert die Aufmerksamkeit ihrer Leser, denn die Story wird gleich aus der Sicht mehrerer Akteure vorangetrieben und das im fliegenden Wechsel. Und so manches Handlungsgeschehen mutet (zu) überdreht und unglaubwürdig an- deswegen habe ich auch einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Aber unterm Strich hat Hazel Frost hier einen Roman geschaffen, der mich dennoch faszinieren konnte, weil er halt so anders gestrickt ist. Und bleibt man am Ball, wird man mit einer erstaunlichen Auflösung belohnt. Denn dann erfährt man endlich, was all die vielen unterschiedlichen Personen gemeinsam haben.

Es ist definitiv kein Roman für Leser, die einen üblichen Krimi/Thriller erwarten und auch Leser, die mit kruden, überdrehten Storys a la Quentin Tarantino nichts anfangen können, sollten lieber nach einer anderen Lektüre Ausschau halten. Alle anderen jedoch, die Lust darauf haben, sich auf etwas völlig anderes einzulassen, die Gefallen finden an teil verrückten, schrulligen Charakteren, sollten „Last Shot“ unbedingt eine Chance geben. Die Autorin beweist mit diesem Roman, dass actionreiche, tarantinoeske Storys nicht zwangsläufig den Federn von US- Autoren entstammen müssen.

Kurz gefasst: Ein, im positiven Sinne gemeint, überdrehter tarantinoesker Thriller für Freunde von skurrilen Storys, die sich abheben von der breiten Masse.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Witziger Contemporary über eine gestresste Hausfrau und Mutter, der Romantik in ihrem Leben fehlt. Auch als Urlaubslektüre zu empfehlen!

Nenn mich nicht Hasi!
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Angela ist Hausfrau und Mutter. Seit Jahren verheiratet mit Jan-Rudi und eigentlich haben sich die rosaroten Wolken der Verliebtheit schon seit einiger Zeit verzogen. Und immer, wenn sich eine Beziehung ...

Angela ist Hausfrau und Mutter. Seit Jahren verheiratet mit Jan-Rudi und eigentlich haben sich die rosaroten Wolken der Verliebtheit schon seit einiger Zeit verzogen. Und immer, wenn sich eine Beziehung von Verliebtheit zu etwas Festem wandelt, nimmt man plötzlich auch die Macken des jeweils anderen stärker wahr. So muss Angela etwa den lieben langen Tag hinter ihrem Göttergatten herräumen, der mit Vorliebe getragene Wäsche auf dem Boden liegen lässt, nur an heiligen Feiertagen oder wenn ihm gerade mal der Sinn danach steht, aufräumt- natürlich nicht ohne seine liebe Ehefrau auf ein neues System, dass er entwickelt hat, hinzuweisen, dass Unordnung in Zukunft nicht mehr möglich macht oder plötzlich an der praktischen Kleidung von Angela herummäkelt.

Kein Wunder, dass Angela sich ein wenig Romantik in ihr Leben zurückwünscht. Ein Mann, der sie durchaus interessieren könnte, ist der flirtende Metzger Arwid, auf dem Wochenmarkt, der stets ein Kompliment auf seinen Lippen trägt, wenn Angela sich bei ihm mit Fleisch und Wurst aller Art eindeckt. Als Angela nach einem Einkauf dann aber plötzlich eine Visitenkarte in ihrer Tasche von Arwid entdeckt, auf der ein paar persönliche Zeilen geschrieben stehen, ist Angela entzückt und fiebert bereits einem unverbindlichen Rendezvous entgegen.

Zeit für ein schlechtes Gewissen bleibt ihr nicht, denn auch in ihrem Freundeskreis geht es drunter und drüber und so muss Angela gar eine Freundin als Alibifunktion auf einer Fährfahrt gen Norwegen begleiten, während die Freundin sich mit einer alten, sexy Flamme von früher trifft und nicht nur alte Erinnerungen austauschen möchte.
Bis sich Angela jedoch darüber im Klaren ist, was sie wirklich will, muss sie noch einige Abenteuer überstehen zu denen auch kleine, muntere Krabbelviecher gehören, die sich gerne auf Haupthaaren niederlassen…

„Nenn mich nicht Hasi“ entpuppte sich für mich als sehr amüsante Unterhaltungslektüre, die meine Lachmuskeln so manches Mal arg strapaziert haben. Natürlich hilft es dabei ungemein, dass der Humor der Autorin mit meinem auf einer Wellenlänge zu liegen scheint. Die Geschichte über eine sehr eingespannte, zum Teil recht desillusionierte Hausfrau und Mutter, die mit den Tücken des Alltags und Schrullen ihrer Lieben zu kämpfen hat, hat mir sehr viel Lesespaß bereitet.

Allerdings trotz der positiven Aspekte, komme ich nicht umhin auch einen kleinen Kritikpunkt anzusprechen. So fand ich es schon etwas befremdlich, wie schnell Angelas Freunde scheinbar bereit sind, einen Seitensprung zu riskieren statt um ihre Beziehung zu kämpfen. Auch die chaotische aber eigentlich liebeswerte Angela schließe ich bei diesem Kritikpunkt nicht aus. Sich auf der Suche nach Selbstbestätigung romantischen Tagträumereien hinzugeben ok., aber sich so fix mit einen Fremden auf eine Knutschrei einzulassen, obwohl man Kinder und Mann zu Hause sitzen hat, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen und hat von meiner Seite her, der weiblichen Hauptfigur einige Sympathiepunkte gekostet.
Klasse dagegen fand ich gewisse angesprochene Schrullen, die Angelas Göttergatte und ihre Kinder sich angewöhnt haben, die recht typisch für die Männerwelt zu sein scheinen.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, leicht und wie schon zuvor angesprochen ist ein großer Pluspunkt der schöne Humor, der diesen Roman zu einer gelungenen fluffig leichten, witzigen Lektüre macht.

Kurz gefasst: Witziger Contemporary über eine gestresste Hausfrau und Mutter, der Romantik in ihrem Leben fehlt. Auch als Urlaubslektüre zu empfehlen!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Eine italo/bajuwarische Rentnerin kriminalisiert mit Herz und frechem Mundwerk

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
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Tante Poldi ist eine sehr resolute Frau, die es sich in den Kopf gesetzt hat, auf ihre alten Tage nach Sizilien überzusiedeln, denn sie ist nicht nur eine beeindruckende Persönlichkeit, sondern auch eine ...

Tante Poldi ist eine sehr resolute Frau, die es sich in den Kopf gesetzt hat, auf ihre alten Tage nach Sizilien überzusiedeln, denn sie ist nicht nur eine beeindruckende Persönlichkeit, sondern auch eine genetische Mischung zwischen Bajuwarin und Italienerin, was sich besonders in ihrem Temperament niederschlägt und ihre Verwandtschaft in Italien zunächst schier in die Verzweiflung treibt, denn eine neue Behausung ist nicht allzu leicht zu finden und es muss auch das gewisse Feeling für Tante Poldi passen.

Doch nachdem sie ein Häuschen ihr eigen nennen kann und sich eigentlich nur noch der Entspannung und dem Alkohol hingeben möchte, geschieht etwas, womit keiner gerechnet hat. Eines Tages verschwindet der nette Junge Valentino, der Poldi und auch anderen Dorfbewohnern stets zur Hand ging, wenn sie Probleme mit Haus und Garten hatten. Da Poldi aber nicht nur eine gefährliche, italo-bajuwarische Mischung ist, die bislang noch jeden mit ihrem frechen Mundwerk in die Flucht geschlagen hat (auch Tiere, besonders freche Ganter eingeschlossen), sondern zudem auch noch, dank ihres Vaters, eines Polizisten kriminalisierende Gene geerbt hat, beschließt sie kurzerhand, ein wenig nachzuforschen und findet wenig später leider tatsächlich Valentinos Leiche. Jede andere Frau würde sich nun höchstwahrscheinlich zurückziehen und Commissario Montana seine Arbeit machen lassen, doch Poldi keineswegs…

„Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“, könnte man durchaus eher in die Kategorie „vergnügliche Krimikomödie“ einordnen, denn die Hauptfigur dieses Romans (oder gar Serie?) hat mir beim Lesen nicht nur des Öfteren ein Grinsen ins Gesicht gezaubert, nein, ich musste gerade auch, wenn sie mit ihrem grantigen Mundwerk mal wieder in Aktion war, sehr viel lachen.
Bislang kannte ich vom Autor noch nichts, bin zunächst lediglich auf diesen Roman aufmerksam geworden, wegen des peppigen, frechen Covers, das mir so gut gefiel. Und auch der Inhalt kann sich sehen lassen. Zwar sorgt die Krimihandlung nicht unbedingt für Hochspannung; eher geht die Story/der Roman in Richtung „Cosy Krimi“ mit hohem Unterhaltungsfaktor und Humor, dennoch wartet der Autor mit einigen Überraschungen und Wendungen auf, die der Story dann doch gewisse Spannungselemente verleihen.
Im Fokus des Geschehens (auch wenn die Geschichte aus Sicht des Neffens geschildert wird, der sich sehr oft in ihrem Haus aufhält und zur Zunft der Autoren gehört) steht eindeutig Tante Poldi. Sie ist ein solch dominanter Romancharakter, dass alle anderen Figuren neben ihr sogar etwas blass wirken, was mir jedoch nicht viel ausgemacht hat, weil ich beim Lesen so oft über Tante Poldis resolute Ader lachen musste.
Die Lesezeit verging somit wie im Flug und ich hoffe sehr, dass Tante Poldi auch bald mal wieder kriminalisiert.

Kurz gefasst: Eine italo/bajuwarische Rentnerin kriminalisiert mit Herz und frechem Mundwerk!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Intelligent ausgeklügelter Psycho-Thriller, der mit vielen überraschenden Wendungen aufwartet! John McClane kann einpacken!

Wer stirbt, entscheidest du
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Es ist meiner Meinung nach bei diesem Roman von Lisa Gardner sehr wichtig, im Vorfeld nicht zu viel vom Inhalt preiszugeben, damit die Spannung gewahrt bleibt. Daher gibt es an dieser Stelle lediglich ...

Es ist meiner Meinung nach bei diesem Roman von Lisa Gardner sehr wichtig, im Vorfeld nicht zu viel vom Inhalt preiszugeben, damit die Spannung gewahrt bleibt. Daher gibt es an dieser Stelle lediglich einige wichtige Informationen zur Ausgangssituation.

Die Polizistin Tessa Leoni liebt ihren Mann Brian und ihre kleine Tochter Sophie über alles; glauben zumindest alle Befragten, die zum Mordfall Brian Darby befragt werden. Die geständige, bunt und blau geprügelte Tessa gibt zu, ihren Mann mit einer Waffe getötet zu haben, nachdem sie nach Beendigung ihrer Schicht, ihre Tochter (die aus einer früheren Beziehung stammte) nicht in ihrem Bett vorfand und an eine Entführung glaubte.
Die ermittelnden Polizisten in diesem Mordfall, D.D. Warren und ihr Kollege Bobby, stehen zunächst vor einem großen Rätsel denn während die Polizisten glauben dass Tessa ausgerastet sei und ihre Tochter ebenfalls getötet hat, schwört Tessa dagegen, dass ihre Tochter tatsächlich Opfer einer Entführung wurde.
Tessas Aussagen entpuppen sich als äußerst widersprüchlich und plötzlich steht zudem auch die Frage im Raum, ob sie wirklich Opfer von häuslicher Gewalt wurde, wie es den Anschein hat. Vor allem, als den Ermittlern bekannt wird, dass Tessa schon einmal einen Mann in angeblicher Notwehr erschossen hat….

Die Autorin hat einen mitreißenden Erzählstil und teilt dem Leser die Geschichte gleich aus zwei Perspektiven mit. Während man direkte Einblicke in Tessas Gedankenwelt erhält, da die Autorin ihre Romanpassagen in Ich-Form gestaltete; versäumt es Lisa Gardner dazu natürlich nicht auch die aktuellen Ermittlungen voranzutreiben und so entblättert sich die wahre Story ganz langsam, abwechselnd erzählt, wobei man jedoch immer auf dem gleichen Stand der Ermittler bleibt. Interessant fand ich es vor allem wie es der Autorin gelingt ihre eigentliche Romanheldin, nämlich Tessa, trotz der schrecklichen Dinge derer man sie verdächtigt sympathisch darzustellen. Man fiebert als Leser einfach mit wenn Tessa ihre heftige „Eine-Frau-Show“ abzieht und das in bester „John McClane Manier“ („fiktiver Hauptcharakter der „Stirb langsam-Filme“). Dazu sorgen die winzigen Fingerzeige und überraschenden Wendungen für viel Spannung.

Obwohl „Wer stirbt, entscheidest Du“, in erster Linie ein fesselnder Psycho-Thriller ist, baute die Autorin dazu auch noch einige sehr actionlastige Szenarien in ihre Story mit ein, was Fans dieses Genres sicherlich ausreicht um daraus genug Lesevergnügen ziehen zu können. Mir persönlich hat es dazu sehr gefallen, dass Tessa, der Hauptfigur charakterliche Tiefe auf den Leib geschrieben wurde und man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann.
Gegen die taffe, sehr starke und charismatische Heldin, kommen sämtliche anderen Akteure leider nicht an und selbst D.D. Warren, Tessas Gegenspielerin, bleibt sehr blass und eindimensional beschrieben. Doch abgesehen von diesem minimalen Kritikpunkt, barg dieser Thriller für mich eine echte Leseüberraschung und ich kann ihn nur empfehlen.

Kurz gefasst: Intelligent ausgeklügelter Psycho-Thriller, der mit vielen überraschenden Wendungen aufwartet! John McClane kann einpacken!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Zäher Einstieg und etwas zu lang, dennoch unterhaltsam!

Outlander - Echo der Hoffnung
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Nachdem ihr Haus abgebrannt ist, planen Jamie und Claire nach Schottland zu reisen, um Jamies Druckerpresse zu holen, da Jamie eigentlich des Kämpfens müde ist und sich stattdessen um gedruckte Flugblätter ...

Nachdem ihr Haus abgebrannt ist, planen Jamie und Claire nach Schottland zu reisen, um Jamies Druckerpresse zu holen, da Jamie eigentlich des Kämpfens müde ist und sich stattdessen um gedruckte Flugblätter bemühen möchte, die der Sache der amerikanischen Rebellen dienen soll. Doch wie immer ziehen Jamie und Claire den Ärger förmlich an und so geraten sie doch noch in die Kämpfe zwischen Engländern und Amerikanern.

Bei einigen Begebenheiten begegnet Jamie sogar William, seinem Sohn der auf gegnerischer Seite kämpft, der aber immer noch nicht weiß, dass Jamie in Wirklichkeit sein Vater ist. Auch Ian und Rollo, Ians treuer Wolfshund, sind an Claire und Jamies Seite, doch Ian hat sich einen gefährlichen Verfolger eingehandelt, der Ians zukünftiges Lebensglück zerstören möchte.

Derweil reist Lord John durch das Land und versucht einer Verschwörung auf die Spur zu kommen und nebenbei auch seinen Sohn William und seinen Neffen Henry zu beschützen.

In der Gegenwart sind Brianna, Roger und ihre Kinder sicher und heil angekommen. Während Roger sich erst einmal im Klaren darüber werden muss, was er aus seinem Leben nun machen will und sich seinen Ängsten stellt, sucht Brianna sich einen typischen Männerjob und muss sich darin auch erst einmal bewähren. Eine große Hilfe und Stütze sind ihr und ihrem Mann dabei die Briefe ihrer Eltern Jamie und Claire, die sie nur nach und nach öffnen, um sich Stück für Stück über deren weiteren Werdegang zu informieren. Eines Tages kommt es zwischen dem Ehepaar und einem Verwandten von Roger zu einer unheimlichen Begegnung, denn dieser Verwandte ist ebenfalls ein Zeitreisender. Will er ihnen etwas Böses?:

Endlich hat das Warten ein Ende und es geht weiter mit der Highlandsaga über den kämpferischen und charismatischen Schotten Jamie und seiner großen Liebe Claire, der zeitreisenden Krankenschwester/Ärztin.

Im Vorgängerband deutete sich schon die Reise nach Schottland an und ich denke, ich war nicht die Einzige unter Diana Gabaldons begeisterter Leserschaft, die dieser kurzfristigen Rückkehr schon sehr entgegenfieberte.

Bevor es zu dieser von mir ersehnten Rückkehr kam, wurden Jamie und Claire aber doch noch in die Kämpfe auf amerikanischem Boden verwickelt. Und obwohl manche Kriegs/Kampfsequenzen durchaus spannend und kurzweilig beschrieben waren, empfand ich viele Romanpassagen als sehr langatmig und quälend zu lesen. Natürlich sind die Gabaldon Bände der Highlandserie auch historische Romane bzw. es fließen viele historische Hintergründe mit ein, doch war es in den anderen Teilen der Serie bisher so, dass sich die historischen Hintergründe, Beschreibungen von Schlachten u.a mit familiären Begebenheiten innerhalb des Fraserclans die Waage hielten, wobei Jamie und Claire immer die Hauptfiguren blieben und immer wieder die "besondere Magie", der Umgang zwischen den Beiden von der Autorin hervorgehoben wurde, die die Buchreihe zu etwas ganz Besonderem machten.

In "Echo der Hoffnung" besteht diese "Magie" zwischen Jamie und Claire zwar immer noch, doch leider hat die Autorin ihren 1000 Seiten langen Roman aufgesplittet und erzählt die historischen Begebenheiten aus der Sicht von gleich mehreren Figuren, die nicht alle gleich interessant sind.

Es ist Diana Gabaldons Stil kleine Geschichten innerhalb einer größeren zu erzählen und einzelne Handlungsstränge am Ende oft überraschend zu verknüpfen, doch während Jamies, Claires, Ians, Briannas und Rogers Werdegang interessiert, da alle Figuren charismatisch sind und eine besondere Persönlichkeit ausstrahlen, wirken Lord John und William, Jamies Sohn, eher blass und so haben mich ihre Erlebnisse leider gelangweilt und waren belanglos.

Zudem gehört die amerikanische Geschichte nicht ganz zu meinem bevorzugten Interessensgebiet- während viel Wert darauf gelegt wurde, wichtige Personen des Unabhängigkeitskampfes aufzuzählen und den Verlauf des Krieges zu schildern, wurden andere Handlungsstränge, wie etwa Ians Bekanntschaft zu einer Quäkerin vernachlässigt oder zu kurz und nüchtern abgehandelt. So lesen sich die ersten 500 Seiten trotz des hervorragenden, bildhaften Schreibstils der Autorin streckenweise sehr zäh. Doch dann, als ich es eigentlich nicht mehr erwartet hatte, fand die Autorin zu ihrer gewohnten Form zurück, spannende Passagen wechselten sich ab mit humorvollen und auch zu Tränen rührenden Sequenzen, wobei ich besonders den Aufenthalt in Schottland von Jamie, Claire und Ian positiv hervorheben möchte. Am Ende des Romans wurde es dann nochmals besonders spannend, wie immer beendete die Autorin ihr aktuelles Buch mit einem Cliffhanger, der es in sich hat.

Trotz meiner Kritikpunkte ist auch der bereits 7. Teil der Highlandersaga nicht schlecht. Diana Gabaldon hat eine ganz besondere Fähigkeit- Sie vermag es, ihren Romanfiguren Leben einzuhauchen und mit deren Dialogen die Menschen ganz besonders zu berühren. Eine Fähigkeit die gepaart mir ihrem schriftstellerischen Talent, selten anzutreffen ist.

Allerdings würde ich mir wünschen, dass der nächste Roman dann wirklich der letzte werden wird, etwas gestraffter erzählt wird und dass Jamie und Claire darin noch einmal im Mittelpunkt des Geschehens stehen werden. Da ich von der zweiten Hälfte des Romans so sehr gefesselt war, habe ich mich trotz des zähen Einstiegs für eine 4.5 von 5 Punkten Bewertung entschieden.