„Stolz und Vorurteil“ goes Erotik- moderne, hocherotische Romance, die sich (nur sehr) leicht anlehnt an besagtes Austenthema.
Lost in a KissEigentlich will Aspen ihrer besten Freundin Bethany, lediglich einen Gefallen tun als sie zusagt, Beth und deren attraktivren aber unausstehlichen Bruder Bram, auf einen vierwöchigen Urlaub zu begleiten. ...
Eigentlich will Aspen ihrer besten Freundin Bethany, lediglich einen Gefallen tun als sie zusagt, Beth und deren attraktivren aber unausstehlichen Bruder Bram, auf einen vierwöchigen Urlaub zu begleiten. Denn Aspens finanzielle Situation ist nicht wirklich berauschend. Seitdem Aspens Vater an Krebs erkrankte und sich ihre Mutter hochverschulden musste, um die Krankenhausrechnungen nach dem Tod ihres Mannes zahlen zu können, muss Aspen jeden Cent dreimal herumdrehen.
Beth stammt dagegen aus einem reichen Elternhaus und ihr Bruder Bram, ein Millionär und reicher Investor, der die Firma, nach dem Tod seiner Eltern weiterführt, hält Aspen für einen schlechten Umgang. Ihre erste, denkwürdige Begegnung hatten Aspen und Bram vor Jahren, als die Mädchen, sich während ihrer gemeinsamen Collegezeit, ein Zimmer teilten. Aspen und Beth kamen alkoholisiert von einer Party und Bram gab Aspen die Schuld daran, dass Beth in einem dermaßen derangierten Zustand war. Aspen schluckte Brams falsche Vorwürfe und obwohl sie verletzt war, versuchte sie in den folgenden Jahren Bram und dessen borniertes Verhalten völlig zu ignorieren, wenn sie sich über den Weg liefen.
Nun, nachdem sie ihr College abgeschlossen haben, soll die Reise etwas ganz besonderes werden, doch ausgerechnet unmittelbar zuvor sagt Beth ab. Sie will stattdessen eine Entziehungskur machen, von der ihr überfürsorglicher Bruder Bram jedoch nichts erfahren darf und bittet Aspen darum, Bram stattdessen anzulügen. Aspen soll Bram erzählen, dass sich Beth auf einem Schreibseminar befindet. Und obwohl sich Aspen äußerst unwohl dabei fühlt, gibt sie nach. Bram fällt aus allen Wolken, als Aspen ihm Beths neue Pläne eröffnet und sich weigert ihm mitzuteilen, wo sich seine Schwester genau befindet.
Um Licht ins Dunkel zu bringen schlägt er Aspen kurz darauf einen Deal vor. Sie soll ihn auf dem vierwöchigen Trip begleiten, um Beth letztendlich durch gemeinsame Photos und Sms aus der Reserve zu locken, denn Beth weiß schließlich ganz genau, wie sehr sich Bram und Aspen eigentlich hassen.
Obwohl Aspen schon die Vorstellung, vier Wochen mit Bram unterwegs zu sein, nicht behagt, macht er ihr ein Angebot, dass sie nicht abschlagen kann. Er begleicht sämtliche noch ausstehende Schulden ihrer Mutter und spendiert Aspen zudem eine Wohnung. Aspen ist hin und hergerissen, Brams Vorschlag würde ihre Geldsorgen lösen; andererseits fürchtet sie, ihre Freundin zu verraten. Dennoch, sie sagt zu und schon bald fliegen während ihrer Urlaubsfahrt die Fetzen zwischen Bram und Aspen. Vieles Ungesagtes kommt dabei auf den Tisch und plötzlich flammen verbotene Gefühle zwischen ihnen beiden auf…
„Lost in a Kiss“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin zu lesen bekam. Aufmerksam geworden darauf, wurde ich durch das tolle, ansprechende Cover. Dazu verglich Kristen Callihan persönlich, den Roman im Klappentext, mit einer modernen „Stolz und Vorurteil- Story“. Klar, dass ich als Austenfan da nicht wirklich widerstehen konnte.
Aspen und Bram, haben tatsächlich viele Vorurteile dem jeweils anderen gegenüber und lassen von ihrer vorgefertigten Meinung nur schwer ab. (Besonders Brams scheinbare Überheblichkeit, zerrte dabei so manches Mal an meinen Lesernerven) Die Streitgespräche und nachträglichen Waffenstillstände des Paares, haben mich dagegen sehr amüsiert, denn Aspen schenkt Bram nichts. Gut fand ich es, dass die Autorin plausible Gründe für Brams, manchmal schon grenzwertig, verletzendes Verhalten, anbietet, wobei ich mir jedoch gewünscht hätte, dass er nicht immer wieder in sein altes Verhaltensmuster zurückfiel. Brams Wankelmütigkeit sorgte dann auch für den halben Punktabzug und auch Beths egoistisches Verhalten Aspen gegenüber war für mich nicht so wirklich nachvollziehbar.
Dazu wäre es schön gewesen, wenn die sich entwickelnde Beziehung zwischen Aspen und Bram ein wenig mehr Tiefgang verliehen bekommen hätte. Aber man muss sich im Klaren darüber sein, dass man es hier in erster Linie mit einem erotischen Roman zu tun bekommt; also der Schwerpunkt etwas anders verlagert wurde. Die explizit ausformulierten Liebesszenen sind prickelnd und erfrischend unverblümt geschrieben und Fans erotischer Lektüre werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Zugegeben, ich hätte der Romanheldin ein ums andere Mal, gerne zu Slipeinlagen geraten … einfach zu oft findet die feuchte Wäsche der Heldin Erwähnung, was irgendwann nur noch unfreiwillig amüsiert, doch abgesehen davon ist „Lost in a Kiss“ ein gut geschriebener, erotischer Roman, der die Story aus Aspens Sicht, also in „Ich-Form“ erzählt. Kati Wildes Schreibstil (abgesehen von der hocherotischen Komponente) erinnerte mich übrigens ein wenig an den von Mona Kasten. Wer ein Faible für erotische Romances hat, sollte „Lost in a Kiss“ unbedingt eine Chance geben.
Kurz gefasst: „Stolz und Vorurteil“ goes Erotik- moderne, hocherotische Romance, die sich (nur sehr) leicht anlehnt an besagtes Austenthema.