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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2016

er kann es eigentlich besser

Die Stille vor dem Tod
7

Smoky Barrett ist zurück. Endlich. Nach über 6 Jahren Pause endlich wieder ein Buch von Cody McFadyen. McFadyen sagt selbst, dass er „was anderes machen wollte“. Das ist ihm gelungen. Leider nicht zu seinem ...

Smoky Barrett ist zurück. Endlich. Nach über 6 Jahren Pause endlich wieder ein Buch von Cody McFadyen. McFadyen sagt selbst, dass er „was anderes machen wollte“. Das ist ihm gelungen. Leider nicht zu seinem Besten. Dieses Buch strotzt vor Unlogik, Ungereimtheiten und Langeweile. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Buch von ihm gern beenden würde und habe auch den Schluss nur überflogen. Mc Fadyen hätte so viel anders machen können, in die richtige Richtung. Bisher lebten seine Smoky-Bücher von den Ermittlungen um Barretts Team und vielen Grausamkeiten. Zugegeben, die Grausamkeiten gab es hier auch. Im ersten Teil des Buches. Aber selbst die klangen wie einfach nur hintereinander aufgereiht. Die Handlung folgte eigentlich keinem merklichen roten Faden.
Im zweiten Teil erfolgen dann reihenweise passive Absätze in Form von Zeitungsartikeln und Briefen. Warum durften wir dieses nicht Live miterleben wie sonst auch? Macht das Ganze doch so viel anschaulicher und lebendiger.
Das beste des Buches kam für mich im dritten Teil, als Smoky im Gefängnis Rebecca befragt und diese ihr heimlich Zeichen gibt, woraus Smoky schließlich zu neuen Erkenntnissen kommt. SO! kenne und liebe ich McFadyens Bücher.
Auch die Auflösung ist etwas krude und hinterlässt zu viele offene Fragen. Zudem habe ich das Ende nicht mal wirklich begriffen. Was vielleicht an mir liegt. Allerdings las ich das Buch in einer Leserunde und da ging es ganz vielen so.
Noch ein Wort zur Sprache des Buches: Man merkt ihm an, dass der Autor wohl viel mitgemacht hat und an manchen Stellen meinte ich herauszulesen, dass er seine Erlebnisse mit im Buch verarbeitet. „.. Überleben ist Glück… Es ist schön, einen Menschen an seiner Seite zu haben, der für einen da ist…“ Gerne darf er das tun, wenn darunter nicht der Lesefluss leidet, was es in diesem Fall – an mehreren Stellen – ganz klar getan hat.
In einem Interview (Quelle: YouTube) erzählt CMF, dass er überlegt habe, wie er Smoky zerbrechen könnte und die Handlung deswegen so aufgebaut habe und dass es ihm selbst schwer gefallen sei. Das merkt man leider.


Fazit: Bitte das nächste Mal wieder anders. Ganz anders - Back to the roots!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 30.10.2016

Wer einmal lügt

Wie aus dem Nichts
0

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
Diese Erfahrung muss auch Dana machen. Ihr Freund und seine Nachbarin werden erschossen und Dana lässt das keine Ruhe. Was, wenn eine Verwechslung vorlag und SIE hätte ...

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
Diese Erfahrung muss auch Dana machen. Ihr Freund und seine Nachbarin werden erschossen und Dana lässt das keine Ruhe. Was, wenn eine Verwechslung vorlag und SIE hätte sterben sollen? Sie beginnt Nachforschungen anzustellen und findet heraus, dass Alex nicht der war, der er zu sein vorgab. Wer sind die anderen Frauen in seinem Leben? Und warum hat er alle belogen? Als weitere Anschläge geschehen gerät auch Dana immer tiefer in den Strudel und schließlich selbst in Gefahr.

Schon lange bin ich ein Fan von Kornbichlers Romanen. Ihr gelingt es immer wieder zu fesseln und eine stringente Handlung zu ersinnen. Ihre Romane sind nicht 08/15, sie sind durchdacht und gut recherchiert. Dana ist ein glaubwürdiger Charakter, eine integre Person. Dennoch gelingt es der Autorin leise Zweifel zu wecken. Sie präsentiert einige Personen, hinter der der Leser den Täter vermuten könnte und führt ihn so einige Male aufs Glatteis. In „Wie aus dem Nichts“ scheint aber alles anders. Denn lange ist kein Motiv in Sicht, der Täter nur auf die Hände reduziert und somit kein klarer Verdächtiger auszumachen. Außerdem verlaufen auch noch alle Spuren nach kurzer Zeit wieder im Sand. Das hält die Spannung hoch, zieht sich aber stellenweise dann doch etwas in die Länge. Bis dann „Wie aus dem Nichts“ plötzlich der wahre Täter entlarvt wird. Und selbst dann ist noch nicht ganz klar wer hier Dreck am Stecken hat. Eine Vermutung hatte ich dann aber doch, die Fährte war mir etwas zu offensichtlich, Frau Kornbichler :)

Fazit: spannende Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite, wenn auch zwischendurch etwas Spannung raus kommt, weil das Buch etwas auf der Stelle tritt.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Leichter Lesespaß mit skurrilen Einfällen

Traumprinz
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Nellie hat Liebeskummer! Keiner mag sie. Auf einer Ausstellung zieht ein altes Buch ihre Aufmerksamkeit auf sich und kurzerhand stielt sie es. Doch damit beschwört sie jede Menge Ärger herauf, ohne es ...

Nellie hat Liebeskummer! Keiner mag sie. Auf einer Ausstellung zieht ein altes Buch ihre Aufmerksamkeit auf sich und kurzerhand stielt sie es. Doch damit beschwört sie jede Menge Ärger herauf, ohne es zu wissen. Denn als sie aus einer Laune heraus ihren Traumprinzen in das Buch zeichnet, erwacht der zum Leben. Nellie kann es nicht glauben und auch ihr Prinz versteht die Welt nicht mehr. Gemeinsam durchstreifen sie Berlin nach einem Ausweg.

Herrlich witzig! Allein die Szene als Nellie, nur mit Handtuch bekleidet, durch Berlin irrt und dabei beim Schwarzfahren erwischt wird! Safier hat wirklich einen netten Humor! Schmunzelnd liest man sich durch seine Zeilen und staunt ein ums andere Mal wieder über seinen Einfallsreichtum. Nellie und Retro, ihr Prinz, müssen so einige Abenteuer überstehen bevor sie die bösen Buben, die die Welt vernichten wollen, besiegen können. Und dann ist da ja auch noch das Problem mit den perfekten Küssen! Ein bisschen chaotisch geht es im Buch allerdings schon zu. Die Handlung ist schnell und auf jeder Seite warten neue rasante Geschehnisse, die mich als Leser dann teilweise schon auch mal überfordert haben. Zum Beispiel war mir Nellies Weg durch die Schneekugel etwas zu märchenhaft und schnell abgehandelt. Das Ende allerdings ist dann wieder logisch und ich wäre nie draufgekommen. Denn bei aller Lesefreude denkt man als Leser doch öfter mal darüber nach, wie denn jetzt wohl der Autor DAS alles auflösen mag!

Ergänzend zur Handlung sind auf vielen Seiten noch nette Comiczeichnungen, die das Ganze harmonisch abrunden.

Fazit: Leichter Lesespaß, der mit skurrilen Einfällen punktet.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Eine Leiche verschwindet

Mooresschwärze: Thriller
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Eine Mädchenleiche wird im Moor gefunden - und verschwindet gleich wieder. Ein zweites Mädchen wird unweit des ersten Fundortes gefunden. Gerichtsmedizinerin Julia Schwarz hilft Kommissar Florian Kessler ...

Eine Mädchenleiche wird im Moor gefunden - und verschwindet gleich wieder. Ein zweites Mädchen wird unweit des ersten Fundortes gefunden. Gerichtsmedizinerin Julia Schwarz hilft Kommissar Florian Kessler bei der Aufklärung der Morde. Beide Mädchen haben ein rätselhaftes Tattoo auf dem Bauch. Julia stößt auf einen alten Maja-Kult - und begibt sich selbst in Gefahr.

Der Auftakt einer neuen Krimiserie. Ich habe mich schnell in die Handlung einlesen können und der Spannungsbogen war auch recht konstant. Allerdings fand ich auch ein paar Logikfehler. Welcher Polizist nimmt eine Zivilistin mit zu seiner Ermittlung? Sicher, Julia wird als sehr eigensinnig dargestellt und ist auch immer vor Ort wenn etwas passiert, aber für mich klang das alles etwas unglaubwürdig und der Spannung geschuldet.

Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Shepherds Charaktere haben mir sehr gut gefallen, vor allem die junge Hannah, auf der Suche nach Liebe. Auch Kessler/Schwarz sind ein gutes Team, von dem ich gern noch mehr lesen würde. Besonders gut haben mir auch immer die Kapitel aus der Sicht des Täters gefallen. Die vermitteln so ein schaurig-schönes Gruselgefühl, wenn man an seinen Gedanken und Taten teilhaben darf. Toll fand ich auch den Einfall, dass die Leiche vom Anfang einfach so verschwindet. Hierzu gab es dann auch noch die Gedanken des Mörders zur Auflösung.

Das Ende kam mir etwas abrupt, von dem Täter war im ganzen Buch nie etwas zu lesen. Was ja im Grunde auch ok ist und man käme da nie drauf, aber ich mag es einfach gern, wenn der schon mal kurz erwähnt wurde.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Geschwister

Das Nest
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„Das Nest“ nennen Bea, Melody, Jack und Leo ihren Anteil aus einem Fonds, den ihr Vater für sie angelegt hat. Allzu sorglos haben alle gelebt und jeder hat das Geld nötig. Umso enttäuschter sind sie, als ...

„Das Nest“ nennen Bea, Melody, Jack und Leo ihren Anteil aus einem Fonds, den ihr Vater für sie angelegt hat. Allzu sorglos haben alle gelebt und jeder hat das Geld nötig. Umso enttäuschter sind sie, als sich herausstellt, dass ihre Mutter den Fonds für eine Zahlung eines der Kinder fast aufgebraucht hat. Diese Erkenntnis bringt die Familien ganz schön in Wallung – und sorgt dafür, dass ihre Leben anders verlaufen als bisher geplant.

Besser? – Schlechter? Wer weiß! In manchen Fällen vielleicht glücklicher. Mag man sich doch manchmal nicht eingestehen, dass man sein Leben bisher eher so dahingelebt hat. Erst wenn etwas Einschneidendes passiert wird man nachdenklich.
Die Geschichte dreht sich um die 4 Geschwister, dennoch steht Leo im Mittelpunkt. Ein Lebemann, dessen Frau sein Vermögen kassiert, nachdem Leo einen Unfall hatte. Fortan nimmt das Leben der Geschwister einen anderen Verlauf.
Sehr anschaulich und gut recherchiert beschreibt die Autorin die Lebenswege der 4, die sich plötzlich ändern müssen. Da ist zum Einen Jack, der seinem Partner verschweigt, dass er hohe Schulden hat. Und Melody, deren Kartenhaus auf einmal einstürzt, weil sie ein Leben führt, das sie sich eigentlich nicht leisten kann. Und dazwischen immer wieder Leo. Der ganz am Boden ist und dennoch nicht aufgibt. Dabei waren die Charaktere alle sehr menschlich beschrieben.
Am anschaulichsten, aber auch am umsympathischten, war Leo. Er schert sich nicht um andere, nur er zählt. In Melody konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Sie will das beste für ihre Kinder und kann sich schlecht damit abfinden, zu scheitern.
Noch ein Wort zum Cover: es hat mich gleich angesprochen und für das Buch eingenommen. Die 4 Vögel repräsentieren in meinen Augen die 4 Plumbs. Von unsichtbar bis schillernd.
Fazit: flüssig zu lesende Familiengeschichte, die sich um Träume dreht, die sich nicht immer verwirklichen lassen.