Das System heißt Kontrolle
Cassia & Ky -- Die AuswahlCassia ist 17 Jahre alt und wohnt in der Provinz Oria, inmitten der Gesellschaft. Sie ist eine gute Schülerin und lebt gesetzestreu, was bleibt ihr denn auch anderes übrig, wenn die Gesellschaft mit ihren ...
Cassia ist 17 Jahre alt und wohnt in der Provinz Oria, inmitten der Gesellschaft. Sie ist eine gute Schülerin und lebt gesetzestreu, was bleibt ihr denn auch anderes übrig, wenn die Gesellschaft mit ihren Funktionären alles überwacht? Und dann kann sie ihr Glück kaum fassen: Sie wird mit ihrem besten Freund Xander gepaart.
Gerade als sie sich mehr Daten über ihn ansehen möchte, geschieht das unerklärliche: Es ist nicht Xanders Gesicht, das da auf dem Bildschirm
erscheint, sondern das von Ky.
Kann das sein? Gibt es einen Fehler im System? Was, wenn das ganze System ein Fehler ist?
In der jungen Cassia flammt der Kampfgeist auf, und so beginnt sie um ihre Unabhängigkeit zu kämpfen.
Ich finde das Cover beschreibt Cassias Situation in dieser Dystopie ziemlich genau. Ein junges Mädchen, eingesperrt in einer Luftblase, nichts darf rein oder raus, was nicht genehmigt wird oder nicht dort hingehört.
Die Farben sind schön gedeckt und das Cover wirkt nicht überladen; sehr gelungen.
Spätestens nach den Tribute von Panem Büchern sind Dystopien ja "IN". Ich habe mich aber ehrlich gesagt nicht so wirklich dafür begeistern können, selbst nachdem ich die Panem-Bücher verschlungen habe.
Als ich dieses Buch bekommen habe, habe ich es auch lange vor mir hergeschoben es zu lesen - großer Fehler, denn es hat mich in seinen Bann gezogen.
Cassia ist einfach süß, obgleich sie auch ein wenig anstrengend ist. Ihre Gedanken- und Gefühlssprünge sind teilweise ziemlich verwirrend, jedoch schafft es die Autorin immerwieder die Handlungsstränge so zu entwirren, dass man am Schluss doch wieder voll im Bilde ist.
Die Dreiecks-Liebesgeschichte zwischen Cassia, Ky und Xander ist auch toll gestaltet. Ich war sehr überrascht, dass sich endlich mal jemand Gedanken über das gemacht hat, was er schreibt, und nicht nur eine langweilige, sterotype Liebesgeschichte aufs Papier klatscht, wie in so manchen anderen Büchern.
Ich muss aber leider auch sagen, dass sie zum Ende hin, doch sehr klischeehaft wird, das ist in meinen Augen aber halb so schlimm.
Ich muss auch gestehen, dass mich dieses Buch ziemlich zum Nachdenken bewegt hat.
Wie würden wir wohl darauf reagieren, wenn in unserem Leben plötzlich alles kontrolliert und gesteuert würde? Was würden wir tun, wenn uns das System vorschreibt, was und wann wir essen sollen, wie wir unsere Freizeit zu verbringen haben und wen wir lieben sollen?
In gewissen Grundzügen habe ich tatsächlich eine Parallele zu unserer heutigen "Generation Facebook" gesehen, aber da müsste ich jetzt zu weit ausholen.
Sprachlich ist das Buch eher durchschnittlich, also nichts sonderlich anspruchsvolles, dafür aber flüssig geschrieben und schön zu lesen.
Die Charaktere passen zueinander, wie die Faust aufs Auge und trotz mancher relativ monotoner Stellen wird das Buch nicht langweilig, weil selbst diese Szenen sich so super in die Atmosphäre des Buches einfügen.
Fazit:
Auf dem Backcover des Buches steht, dass die Geschichte genauso fesselnd ist wie Twilight. Mein 15-jähriges Ich würde wahrscheinlich aufschreien und sagen, dass nie etwas so fesselnd sein wird, wie Twilight, außer vielleicht Harry Potter. Mein 21-jähriges Ich dagegen kann das ganz gut nachvollziehen. Die Bücher sind auf so vielen verschiedenen Ebenen verschieden, aber trotzdem so ähnlich.
Ich mochte das Buch und freue mich auf den zweiten und dritten Teil.