Trauer als Stilmittel geht, muss man aber können, um die Leser zu fesseln
Von schlechten ElternDer Erzähler Tom arbeitet als VIP-Fahrer, holt hohe Angestellte von Pharmaunternehmen und Diplomaten vom Flughafen ab und bringt sie nach Zürich oder Bern. Unterwegs durch die Nacht entspinnen sich Dialoge, ...
Der Erzähler Tom arbeitet als VIP-Fahrer, holt hohe Angestellte von Pharmaunternehmen und Diplomaten vom Flughafen ab und bringt sie nach Zürich oder Bern. Unterwegs durch die Nacht entspinnen sich Dialoge, die von großer Fremdheit und unheimlicher Intimität sind. Währenddessen führen die Gedanken des Fahrers immer auch weg von der Straße, hin zu den Wanderungen mit seinem Vater zum schwarzen Mönch, noch öfter hin zu Nina, seiner verstorbenen Frau. Sie ist Gast auf jeder Fahrt, flüstert ihm ein, zieht ihn hin zu den Narben der Landschaft. Orte, an denen schwere Unfälle geschehen sind, Flugzeugabstürze und andere Machtproben des Schicksals. Morgens nach der Arbeit setzt er sich ans Bett seines schlafenden Sohnes, legt die Hand auf seine Haut, versucht, eine Zukunft zu sehen. Auf dunstverhangenen Straßen nähert sich Tom Kummer auf eindringliche Weise der großen Unbekannten des Lebens: dem Tod.
Mein Fazit:
Literatur wird ja immer wieder unterschiedlich bewertet und wahrgenommen, Da dieser Roman nun aber so sehr gehyped und gelobt wurde, meinte ich vllt. doch mal einen guten Fang zu machen, aber Pustekuchen. Der Autor, der sich hier selbstportaitiert, möchte verdeutlichen, wie sehr er unter dem Tot seiner Frau leidet, wie sehr er trauert und vermisst. Das wird auch sehr gut auf den ersten Seiten deutlich. Nur leider passiert danach nicht mehr viel. Irgendwann wirkte dieses Stilmittel "Melancholie" wie eine Selbstbeweihräucherung der eigenen Liebe und Trauer. Das war mir schon sehr suspekt. Es gibt für mich die traurigen Romane, die einen so niederschmettern und dennoch an die Seiten fesseln und dann gibt es noch diesen Plagiatkönig, der sich immer und immer wieder im Kreis dreht und mir dadurch einfach nur auf die Nerven ging. Literatur hin oder her, aber meines Erachtens hat dieser Autor das ganze Lob nicht verdient. Ganz nach Fack ju Göte "Chantal! Heul leiser!!!
Keine Empfehlung