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Veröffentlicht am 08.02.2024

Am Ende findest du dein Ziel

Ich war doch noch ein Junge
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Wir begeben uns mit Mitka Kalinski auf seine Lebensreise, die mir als Leserin mehr als einmal den Atem genommen, die Tränen in die Augen getrieben und eine ganz bunte Gefühlspalette während des Lesens ...

Wir begeben uns mit Mitka Kalinski auf seine Lebensreise, die mir als Leserin mehr als einmal den Atem genommen, die Tränen in die Augen getrieben und eine ganz bunte Gefühlspalette während des Lesens hat erleben lassen.

Mitka Kalinski lebt in Nevada, in Amerika, seinem gelobten Land und führt ein lebendiges und fröhliches Familienleben. Auch wenn sich die Familie nicht sehr viel leisten kann, machen sie das Beste aus dem, was sie haben und Mitka ist auf das Überleben spezialisiert, was jedoch niemand in seiner Familie ahnt. Es ist eines von vielen Geheimnissen, dass dieser humorvolle, kreative und kontaktfreudige Mann mit sich herumträgt und dass er sehr sorgsam vor seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen verbirgt, denn Mitka ist Jude und seine Wurzeln sind in Europa in einer der finstersten Zeiten entstanden. Mitka hat sich in Amerika neu erfunden, er ist "Tim", und eine sehr lange Zeit gelingt es ihm unter äußerster Anstrengung seine Vergangenheit zu verbergen, doch eines Tages bahnen sich die erlebten Traumata ihren Weg ans Tageslicht und verlangen angeschaut zu werden.....

Er teilt seine furchtbaren Erinnerungen mit seiner Familie und gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche, geboren wahrscheinlich in der Ukraine, vielleicht im Jahr 1939, das weiß Mitka nicht, wurde er von seiner jüdischen Mutter in ein Kinderheim gebracht. Doch das konnte ihn von den grausamen Schergen nicht retten und Mitka muss die Qualen verschiedener Konzentrationslager erleiden, erlebt Massenerschießungen und Todesmärsche, bis er von einem Bauer aus dem Lager Pfaffenhofen bei Rotenburg a.d. Fulda "gerettet" wird. Fortan muss er als Kindersklave unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Der Bauer, ein strammer Parteigenosse, fälscht Mitkas Papiere und auch als der Krieg schon vorbei ist, nutzt er Mitkas Arbeitskraft aus. In einer ganz furchtbaren Nacht hört Mitka die Worte in seinem Geist, "Am Ende findest Du Dein Ziel" und diese geheimnisvollen Worte geben dem gequälten Jungen Kraft die furchtbaren Grausamkeiten auszuhalten und zu überleben. Mitka hatte keine Möglichkeit, die Schule zu besuchen und lesen und schreiben zu lernen, doch er hatte ein feines Gehör und fand Halt in der Musik und schaute Filme bis in sein hohes Alter.

Nachdem die Amerikaner den Jungen gefunden hatten, konnte er auf eine wundersame Weise in sein "gelobtes" Land, dass er nur aus dem Kino kannte. Dort wächst er zu einem kräftigen Mann heran, lernt seine große Liebe Adrienne kennen und gründet eine Familie. Adrienne steht ihm die ganzen Jahre zur Seite, ganz besonders die vielen Jahre der mühsamen Spurensuche nach seinen Wurzeln, nach seinen Eltern, nach den Tätern und vor allem nach der geheimnisvollen Stimme, dem Gott seiner Väter und Mitka gelingt ein wahres Wunder, er kann Frieden mit seiner Vergangenheit schließen.

Mich hat diese sorgfältig recherchierte und so fein formulierte Geschichte sehr bewegt und ich hege aufrichtige Bewunderung für Mitka. Wie er nach diesen geschilderten Grausamkeiten, und die Autoren haben sehr wahrheitsgetreu und sensibel berichtet, sich auf eine mehr als mutige Erkundungsreise in die Vergangenheit begibt, welche Wunder er erlebt, auch herbe Rückschläge, doch er lässt nicht locker und er jagt diesem Frieden, von dem der Gott seiner Väter spricht, förmlich nach. Ich konnte es nur in Etappen lesen, besonders der erste Teil seiner Kindheit hat mir oft den Atem stocken lassen, doch ab der Mitte liest es sich wie ein ermutigender Krimi und ab da konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Wer willst Du sein?

Die Weite des Horizonts
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Wir befinden uns im Jahr 1942 und erleben abwechselnd die Geschehnisse der damaligen finsteren Zeit in der Nomandie, im Schwarzwald und in England und zittern mit fünf völlig verschiedenen jungen Menschen ...

Wir befinden uns im Jahr 1942 und erleben abwechselnd die Geschehnisse der damaligen finsteren Zeit in der Nomandie, im Schwarzwald und in England und zittern mit fünf völlig verschiedenen jungen Menschen mit, die ihren Weg in aufrechter Wahrheit im Angesicht ihres Gottes, an den sie glauben, suchen und gehen und sich sehr bewusst sind, welche Gefahren ihre Entscheidungen mit sich bringen.

Die vier jungen Menschen, Cara und Alexander, ein Geschwisterpaar aus dem Schwarzwald, lernten auf ihren Urlauben mit ihrer Familie die Kinder Isabelle und Nic kennen und erleben tiefe Freundschaft und unbeschwerte Zeiten. Im Jahr 1942 sind sie nun erwachsen und die Erinnerungen an damals wirken wie aus einem anderen Leben. Finsternis bedeckt den Kontinent und viele Menschenherzen, der furchtbare Krieg hat in vielen das Schlimmste hervorgebracht und die jungen Leute sehen einer mehr als ungewissen und gefährlichen Zukunft entgegen.

Da ist Cara, die als Wehrmachtshelferin vom Schwarzwald in die Normandie entsendet wird, als sogenanntes "Blitzmädchen", die spannenden und historisch sehr gut recherchierten Einzelheiten der Autorin haben mir gut gefallen, war doch meine Großtante auch ein "Blitzmädchen", nur eben in Deutschland. Cara freut sich an den Ort ihrer fröhlichen Kindheitserinnerungen zurückzukehren und auch zu den Erinnerungen an ihre erste große und heimliche Jugendliebe, Nic, der mittlerweile für die Engländer als Radar-Ingenieur arbeitet. Ebenso freut sie sich auf Isabelle, ihre damalige beste Freundin, in deren Haus sie einquartiert wird. Doch der Krieg hat von Isabelle einen bitteren Tribut gefordert und sie ist ihrer damaligen besten Freundin alles andere als freundlich gesinnt.

Die Missionen von Cara und auch Nic sind äußerst geheim und gefährlich, sie sind nur in ihren Gedanken und in Gefühlen an ihre unbeschwerte Jugendzeit verbunden, und sie wissen nie genau, wer auf ihrer Seite ist oder wer ihnen gefährlich werden kann. Auch Isabelle hat ihre gefährlichen Geheimnisse.

Im Schwarzwald befindet sich Alexander mit seiner Frau Emmi auf dem familieneigenen Gut und sind dort den Repressalien der damaligen Machthaber ausgesetzt. Damals wie heute ist es sehr gefährlich seine eigene Meinung öffentlich zu äußern und Alexander erfährt das auf sehr schmerzhafte Art und Weise. Seine schüchterne Frau Emmi macht eine schockierende Entdeckung und wächst in der folgenden Zeit über sich hinaus, sie war eine meiner liebsten Protagonisten, habe ich doch ihre Entwicklung und ihren Mut während des Lesens bewundert.

Die Autorin Noa C. Walker ist eine ganz einzigartige Familiengeschichte gelungen, die auch aufgrund ihrer sorgfältigen historischen Recherchen, das Lebensgefühl der damaligen Zeit dem Leser bildhaft vor Augen führt. Ebenso was es bedeutet, seinem Gott und dem von ihm geschenkten Gewissen zu folgen, auch wenn es schwierige Umstände bedeutet und nicht selten höchste Gefahr für Leib und Leben. Die Charaktere der jungen Leute waren so lebendig geschildert, dass ich sie förmlich vor mir stehen sah und mit ihnen mit gefiebert habe. Werden sich die Paare in dieser gefährlichen Zeit finden, werden sie sich für Recht, Wahrheit und Gerechtigkeit einsetzen oder auf ihre verständlichen Ängste hören, werden sie weiter ihrem Gott vertrauen, auch wenn sie nicht wissen, wie die Geschichte enden wird?

Fragen, die so aktuell sind wie nie zuvor und die wir uns auch heute wieder stellen müssen, denn unsere Welt verfinstert sich wieder in einer beängstigenden Schnelligkeit. Wahr ist auf jeden Fall, dass sich Gott auf die Seite der Gerechten stellt und ich kann diesen feinen und tiefgehenden Roman wirklich empfehlen.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Unter welche Herrschaft will ich mich begeben?

Undercover - der Preis der Wahrheit
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Wir befinden uns in Deutschland im Jahr 2084. Es wirkt dystopisch und doch erschreckend realistisch. Die Welt wurde von vielen Kriegen und Unruhen in den letzten Jahrzehnten heimgesucht und nun befindet ...

Wir befinden uns in Deutschland im Jahr 2084. Es wirkt dystopisch und doch erschreckend realistisch. Die Welt wurde von vielen Kriegen und Unruhen in den letzten Jahrzehnten heimgesucht und nun befindet sie sich im vermeintlichen Frieden. Es ist alles so geworden, wie es sich aktuell einige verdrehte Köpfe ausdenken. Es gibt wieder Wohlstand für die Menschen, die in der neu gegründeten Mitteleuropäischen Union leben und weil die Behörden ja den Frieden schützen wollen, damit ja keine Extremisten und Fanatiker ihn mehr stören, haben sie eine ganze Reihe von ausgetüftelten und ausgefeilten Techniken entwickelt, über implantierte Chips, KI und allerlei anderen komplizierten Schnick-Schnack, der jedoch für die Menschen auch seine ganz speziellen Tücken bereit hält. Doch das begreifen die wenigsten von ihnen.

Die junge, sehr gut ausgebildete und erfahrene Undercover-Agentin Sila ist von ihrer Behörde angewiesen, alle Subjekte ausfindig zu machen, die diesen hart erarbeiteten Frieden stören und ihre Spezialität ist es sich in gefährliche Gruppierungen, die gegen den Staat arbeiten, einzuschleusen und die Übeltäter aufzudecken. Was dann mit ihnen passiert, interessiert sie nicht, sie hätten sich halt nicht auflehnen sollen.

Ihr neuester Auftrag lautet, sich in die verbotene Bewegung der "Follower" einzuschleusen, einer christlichen Untergrundkirche, die sich doch tatsächlich in alten Tunneln, Bunkern und in den U-Bahnhöfen Berlins trifft. Kein Problem für die junge selbstbewusste Agentin, sie ist sich ihrer Überlegenheit bewusst, hat spezielle technische Möglichkeiten und weiß sich im Recht, denn der Staat ist immer im Recht. Schnell bekommt sie Kontakt und fühlt sich wie um Jahrhunderte in die Vergangenheit versetzt. Doch ihr Selbstbewusstsein, ihre vom Staat verordnete Überlegenheit bröckelt mehr und mehr und sie beginnt zu erkennen, dass es da wohl jemanden zu geben scheint, der wirklich die Kontrolle in der Hand hat und der es wirklich gut mit den Menschen meint. Ihre beginnenden Zweifel bleiben auch ihrer Behörde nicht verborgen und Silla fragt sich, wem sie denn nun noch vertrauen kann....

Thomas Franke ist ein so spannender dystopischer Thriller gelungen, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Sehr realistisch und detailgetreu schildert er einen Staat, der Überwachung und Meinungsgleichmacherei mit echtem Frieden verwechselt, der seine Menschlichkeit eingebüßt hat für Macht und erinnert mich doch sehr daran, was gerade in unserer Welt hier passiert und ich bin froh und dankbar, dass einzig und allein Gott in Kontrolle ist und wünsche mir den Mut der "Follower" für die Zukunft.

Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Wunderbar bist Du gemacht!

Sparks of Joy
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Ich bin ja schon lange aus diesem Genre herausgewachsen, doch diese Geschichte der jungen Autorin Verena Unsin hat mit absolut überzeugt.

Es geht nicht nur um eine oberflächliche Liebesgeschichte mit ...

Ich bin ja schon lange aus diesem Genre herausgewachsen, doch diese Geschichte der jungen Autorin Verena Unsin hat mit absolut überzeugt.

Es geht nicht nur um eine oberflächliche Liebesgeschichte mit einigen prickelnden Szenen, diese Geschichte kommt ganz ohne aus und vermittelt so viel mehr Emotionen, es geht um Annahme, Selbstwert und wirkliche wertschätzende Liebe.

Silia ist eine junge Frau, die noch nicht so ganz weiß, wo ihr Weg denn nun hingehen soll. Ihr Studium hat sie abgebrochen und zieht nun von Schamgefühlen und Versagen gequält wieder nach Hause zu ihren Eltern. Ihre Familie ist sehr symphatisch und authentisch geschildert, ich hatte oft ein Schmunzeln auf meinen Lippen während des Lesens. Doch Silia kann das nicht sehen, sie wirkt sehr genervt von sich und allem was um sie herum ist, ganz besonders auch von Phillip, dem Studenten, der für eine Zeitlang bei der Familie wohnt und der in jeder Beziehung so völlig tiefenentspannt zu sein scheint trotz seiner körperlichen Einschränkung. Ein Zustand, der Silia völlig fremd ist. Sie ist damit beschäftigt, dem Schönheitsideal ihres Freundes gerecht zu werden mit regelmäßigem Training und einem rigorosen Ernährungsplan. Auch in ihrer Beziehung zu dem Gott ihrer Kindheit und Jugend ist eine bedrückende Stille eingekehrt.

Silia fragt sich immer mehr, was das Geheimnis von Phillip ist und warum sie in seiner Nähe immer mehr das Gefühl hat, so sein zu können wie sie wirklich ist, warum ausgerechnet er viel mehr in ihr sieht als sie selbst. Obwohl er ja nun wirklich so gar nicht ihr Typ ist. Doch nach einem sehr schlimmen und doch erhellenden Erlebnis beginnt ein zaghafter Prozess des Umdenkens und Silia beginnt mehr und mehr ihr Herz wieder zu öffnen und das nicht nur für Gott.

Dieser wunderbare Roman hat mich wirklich von der ersten Seite an begeistert und ich kann ihn wirklich nur jeder jungen und älteren Frau empfehlen zu lesen und weiterzuempfehlen. Er hebt sich auf eine so überzeugende Weise von allen anderen Romanen dieses Genres ab und zeigt auf was es wirklich im Leben ankommt.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Es wird immer zusammenfinden, was zusammengehört

(Never) Kiss Santa Claus - Weihnachten in Maple Falls
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Hazel ist eine erfolgreiche junge Frau, die sich ein erfolgreiches neues Leben in Boston aufgebaut hat und auf keinen Fall mehr in ihren Heimatort nach Maple Falls in the Middle of nowhere zurückkehren ...

Hazel ist eine erfolgreiche junge Frau, die sich ein erfolgreiches neues Leben in Boston aufgebaut hat und auf keinen Fall mehr in ihren Heimatort nach Maple Falls in the Middle of nowhere zurückkehren möchte. Aus Gründen, die männlich sind, wie ja so oft.

Doch ihre Mutter nimmt alljährlich mit leckerem selbstgemachtem Gebäck an einem alljährlichen Wettbewerb teil und bekommt das auch alleine hin, jedoch ereilt sie in diesem Jahr ein Personalengpass und somit muss Hazel einspringen. Wie es sich gehört, läuft sie sofort diesem männlichen Grund, wegen dem sie ihren Heimatort verlassen hat, über den Weg und wie es so ist, ist auch die gegenseitige Anziehungskraft noch da.

Aiden, der männliche Grund, konnte Hazel auch nie vergessen und denkt sich alle möglichen Dinge aus um sie wieder für sich zu gewinnen. Er ist mittlerweile ein erfolgreicher Hotelerbe geworden und wirkt etwas erfolgsverwöhnt, arrogant, oberflächlich, natürlich sehr attraktiv und das bringt Hazel auf die Palme. Sie zeigt auf der einen Seite Tiefe und auf der anderen Seite ein etwas nerviges Zickenpotential.

Dann wäre da noch eine Sache, die alles durcheinander bringt, das wäre ein ominöser Santa Claus, der sich etwas distanzlos Hazel nähert und nicht immer merkt, wenn er im Fetteimer landet. Zwischen diesen ganzen Dingen gibt es schon ziemlich Weihnachtsstimmung, leckeres Gebäck, da habe ich die Rezepte vermisst und....lest es einfach selbst:)

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