Profilbild von Hopeandlive

Hopeandlive

Lesejury Profi
offline

Hopeandlive ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hopeandlive über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2024

Die Liebe zur Kunst und zur Liebe

Die Diva
0

Maria Callas ist die größte Sängerin ihrer Zeit und steht 1957 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie hat ein Stimmvolumen, dass drei Oktaven umfasst, wie keine andere Opernsängerin und sie singt die Arien ...

Maria Callas ist die größte Sängerin ihrer Zeit und steht 1957 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie hat ein Stimmvolumen, dass drei Oktaven umfasst, wie keine andere Opernsängerin und sie singt die Arien nicht nur, sie lebt sie auf der Bühne und das zeugt von einem so außergewöhnlichen Können und einer eisenharten Disziplin, der sie sich seit frühester Kindheit unterwirft. Maria lebt für ihre Kunst. Als zweite Tochter einer griechischen Familie, die jedoch nicht glücklich ist, lebt sie als Kind auf zwei Kontinenten, in Amerika und in Europa, in Griechenland. Ihre Mutter, eine unglückliche und umso ehrgeizige Frau, sieht das ungewöhnliche Talent in Maria und fördert es, egal was es kostet. Mutterliebe bekommt Maria indes nicht, die ist für ihre ältere Schwester reserviert und so versucht sie zeitlebens ihre Mutter mit ihrem Können zu beeindrucken in dem Bestreben geliebt zu werden. Jedoch wird sie auf ihre Stimme reduziert, auch von ihrem ersten Mann und Manager, einem wesentlich älteren Italiener, der Marias Talent zu melken weis wie eine Kuh.

Die Callas, wie sie überall genannt wird, bringt sich mit ihrer selbst auferlegten Perfektion und den viel zu eng getakteten Engagements in der ganzen Welt an den Rand ihrer Gesundheit. Durch die Überforderung droht immer mehr ihre Stimme zu versagen und ihr schon fast krankhaftes Lampenfieber rauben ihr mehr und mehr den Schlaf. Maria sehnt sich nach Ruhe und Frieden und einer Auszeit um wieder zu sich selbst zu finden. Doch weder das gierige Opernpublikum noch ihr ebenso gieriger Gatte möchte ihr das zugestehen. Keiner sieht die Frau hinter dieser unglaublichen Stimme, die an ihrer Kunst zu zerbrechen droht.

In dieser Zeit begegnet sie dem Reeder Aristoteles Onassis, dem mächtigsten und reichsten Mann seiner Zeit. Sie sind griechische Landsleute und verstehen sich auf eine Weise, die für beide neu ist. Onassis lädt Maria zu einer Kreuzfahrt über das Mittelmeer ein in diesem Sommer 1959 und der Leser wird in die Anfangsphase einer der größten Liebesgeschichten des letzten Jahrhunderts mit hineingenommen, die oftmals eine Tiefe beinhaltet, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Zwei Alpha-Tiere ihrer Zeit begegnen sich als Mann und Frau auf eine tiefe und sensible Art und Weise und alles könnte so schön sein, doch wir befinden uns ja nicht nur in einem Roman, sondern auch in der Wirklichkeit und da schaut es so aus, dass beide verheiratet waren und erst nach sehr schmutzigen Scheidungen miteinander leben konnten, wenn auch nicht offiziell und auch nicht glücklich bis an ihr Lebensende, denn Onassis genügt Marias Liebe nicht. Da kommt eine andere sehr bekannte und reiche Frau daher, Jacky Kennedy, und sein Wunsch endlich auch die amerikanische Staatsbürgerschaft zu bekommen, rückt in greifbare Nähe. Und so erleben wir 1968 auch das tragische Ende dieser großen Liebe....doch so ganz scheint sie doch nicht vorbei zu sein.

Michelle Marly hat ein ganz wunderbares Portrait einer Ausnahmekünstlerin geschaffen und ihr Tiefe und Sensibilität geschenkt, auch nicht ihre Schwächen verschwiegen, wie die berühmten Ausraster hinter der Bühne und andere Temperamentsausbrüche. Dennoch kann der Leser einen Blick in die Seele dieser so einsamen Frau erhaschen, die einfach nur um ihrer selbst willen geliebt werden möchte. Die Kapitel lesen sich leicht und spannend und der Leser befindet sich manchmal in 1959 und dann wieder in 1968, mit Ausflügen in die frühe Kindheit und Jugend Marias. Mich hat diese Biografie dieser einmaligen Künstlerin sehr bewegt und ich habe sie sehr gerne gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2024

Blüh, wo du gepflanzt bist!

Frühlingsgefühle in Briar Creek
0

Wir befinden uns in Briar Creek, einer süßen kleinen Stadt irgendwo in Amerika mit netten, sympathischen und auch anstrengenden Bewohnern. Ivy Birch ist Floristin und Besitzerin eines entzückenden kleinen ...

Wir befinden uns in Briar Creek, einer süßen kleinen Stadt irgendwo in Amerika mit netten, sympathischen und auch anstrengenden Bewohnern. Ivy Birch ist Floristin und Besitzerin eines entzückenden kleinen Blumenladens. Blumen waren schon immer ihre Glücksbringer und Tröster in der Kindheit mit einer alkoholkranken Mutter und somit hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Sie liebt es Blumen zu allen möglichen Anlässen für andere zu gestalten, doch selbst hat sie von noch niemandem mal einen romantischen Strauß bekommen. Nur in ihrer Fantasie bekommt sie ihn. Von niemand anderem als Brett Hastings, ihrem Jugendschwarm, der nun ein erfolgreicher Arzt ist, jedoch nichts an sich herankommen lässt.

Nun ja, wie es in solchen Geschichten nun mal üblich ist, kommen sich unterschiedliche Charaktere auf mehr oder weniger intensive Art näher, so auch bei Ivy und Brett. Ivy schweift in naive und romantische Träume ab, in denen sie ein Leben mit Brett teilt und Brett, der sich zu der einfühlsamen jungen Frau hingezogen fühlt, will keine Gefühle zulassen, zwischendurch wird sich heftigst geküsst und verdrängt and so on.

Daneben gewinnen wir einen etwas tieferen Einblick in das Leben der beiden Protagonisten, Ivy hat seit Kindheit Diabetes und verschweigt es ihren engen Freunden, nur ihr Zwillingsbruder Henry weiß davon. Mit ihm fühlt sie sich tief verbunden, auch verursacht durch ihre schwere Kindheit. Sie kämpft um Normalität und darum einfach nur dazuzugehören, doch auch sie hat noch eine Lektion zu lernen.

Brett hingegen ist tief traumatisiert durch die Krebserkrankung seiner Mutter, leidet unter Versagensängsten und will sich schützen, indem er niemanden mehr tief an sich heranlässt. Ivy hält dem coolen Mediziner einen Spiegel vor die Nase und er kommt nicht darum herum, mal hineinzuschauen und eine Entscheidung zu treffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2024

Fange neu an, egal wie alt Du bist!

Die Kunst des Neuanfangs
0

In diesem schönen kleinen, 187 Seiten umfassenden Hardcover geht es um die Kunst des Neuanfangs. Die Autorinnen Sarina Pfauth und Debora Kuder haben in dreizehn völlig unterschiedlichen Geschichten das ...

In diesem schönen kleinen, 187 Seiten umfassenden Hardcover geht es um die Kunst des Neuanfangs. Die Autorinnen Sarina Pfauth und Debora Kuder haben in dreizehn völlig unterschiedlichen Geschichten das Leben von Menschen eingefangen, die auf die eine oder andere Weise neu angefangen haben.

Entweder erzählen die Menschen ihre Geschichte und ihren Werdegang oder es ist in einer Art Interview niedergeschrieben. Der Leser wird mit auf die Reise der verschiedenen Neuanfänge genommen, findet sich in der einen oder anderen Geschichte wieder, erfährt über die psychologischen Hintergründe oder auch über den christlichen Glauben, der doch manche sehr intensiv in ihrem Neuanfang unterstützt hat. Diese Geschichten, die den Glauben beinhalten, haben mich am meisten berührt.

Sehr schön ist die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Neuanfänge. Wir gehen mit einer Familie nach Hawai und erleben den Start eines neuen Business mit, lesen von Frauen und Männer mit unterschiedlichen Familien- und Berufshintergründen, die sich aufmachen etwas Neues zu erforschen oder die mehr oder weniger gezwungen wurden einen Neuanfang zu wagen, z.B. eine Flucht aus dem Heimatland wegen Krieg und Verfolgung oder weil eine Diagnose auf einmal da ist und einen Neuanfang erfordert oder wenn nach einem schweren Verlust erstmal die Welt stillsteht und dann zaghafte Schritte in einen neuen Anfang erfolgen.

Wir lesen Interviews von Menschen, die andere Menschen auf ihrem Weg unterstützen, Altes hinter sich zu lassen und etwas Neues zu beginnen und während des Lesens der so unterschiedlichen Geschichten kommt mir doch das eine oder andere sehr bekannt vor und ich bin eifrig am Zitate aufschreiben.

"Das Leben ist erst vorbei, wenn du mutlos auf eine Veränderung wartest.", diesen Satz nehme ich unter vielen anderen mit und bin dankbar, dieses kleine und doch inhaltsreiche Buch gelesen zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2024

Im Odenwald geht es rund

Tod im Felsenmeer
0

Privatdetektiv Bloch, sehr von sich überzeugt, seine Assistentin Susanne weniger, dennoch hilft sie ihm auch bei diesem Fall wieder und wir erleben ein munteres Morden im schönen Odenwald, am Felsenmeer, ...

Privatdetektiv Bloch, sehr von sich überzeugt, seine Assistentin Susanne weniger, dennoch hilft sie ihm auch bei diesem Fall wieder und wir erleben ein munteres Morden im schönen Odenwald, am Felsenmeer, in Michelstadt und Höchst, lernen Muzel kennen, Blochs dreifarbige Katze, die sehr genau weiß was sie will und gehen gemächlich aber gut durchdacht auf Verbrecherjagd. Unkonventionelle Arbeitsmethoden, flotte Sprüche, das eine oder andere Fettnäpfchen tragen zu einem unterhaltsamen Krimierlebnis bei.

Dieses Buch ist sozusagen eine kriminalistischer Reiseführer, der durchaus Lust auf den Odenwald macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2024

Es wird immer zusammenfinden, was zusammengehört

(Never) Kiss Santa Claus - Weihnachten in Maple Falls
0

Hazel ist eine erfolgreiche junge Frau, die sich ein erfolgreiches neues Leben in Boston aufgebaut hat und auf keinen Fall mehr in ihren Heimatort nach Maple Falls in the Middle of nowhere zurückkehren ...

Hazel ist eine erfolgreiche junge Frau, die sich ein erfolgreiches neues Leben in Boston aufgebaut hat und auf keinen Fall mehr in ihren Heimatort nach Maple Falls in the Middle of nowhere zurückkehren möchte. Aus Gründen, die männlich sind, wie ja so oft.

Doch ihre Mutter nimmt alljährlich mit leckerem selbstgemachtem Gebäck an einem alljährlichen Wettbewerb teil und bekommt das auch alleine hin, jedoch ereilt sie in diesem Jahr ein Personalengpass und somit muss Hazel einspringen. Wie es sich gehört, läuft sie sofort diesem männlichen Grund, wegen dem sie ihren Heimatort verlassen hat, über den Weg und wie es so ist, ist auch die gegenseitige Anziehungskraft noch da.

Aiden, der männliche Grund, konnte Hazel auch nie vergessen und denkt sich alle möglichen Dinge aus um sie wieder für sich zu gewinnen. Er ist mittlerweile ein erfolgreicher Hotelerbe geworden und wirkt etwas erfolgsverwöhnt, arrogant, oberflächlich, natürlich sehr attraktiv und das bringt Hazel auf die Palme. Sie zeigt auf der einen Seite Tiefe und auf der anderen Seite ein etwas nerviges Zickenpotential.

Dann wäre da noch eine Sache, die alles durcheinander bringt, das wäre ein ominöser Santa Claus, der sich etwas distanzlos Hazel nähert und nicht immer merkt, wenn er im Fetteimer landet. Zwischen diesen ganzen Dingen gibt es schon ziemlich Weihnachtsstimmung, leckeres Gebäck, da habe ich die Rezepte vermisst und....lest es einfach selbst:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere