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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2018

Welch eine Spinnerei

Der Zorn der Einsiedlerin
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Kommissar Adamsberg wird aus seiner Auszeit auf einer isländischen Inseln zurück nach Paris beordert. Eine Frau wurde mit einem SUV überfahren. War es der Geliebte oder der Ehemann? Durch Zufall stösst ...

Kommissar Adamsberg wird aus seiner Auszeit auf einer isländischen Inseln zurück nach Paris beordert. Eine Frau wurde mit einem SUV überfahren. War es der Geliebte oder der Ehemann? Durch Zufall stösst Adamsberg nebenbei auf eine Meldung, dass rund um Nîmes alte Männer am Gift der äusserst scheuen Einsiedlerspinne gestorben sind. Er fängt gegen den Willen seiner Brigade an zu ermitteln und stösst nicht nur dabei auf Grenzen. Düstere Geschehnisse aus der Vergangenheit treten ans Tageslicht, im Mittelpunkt stets die Einsiedlerin, die es einzufangen gilt.

In meinen Augen liegt das Hauptproblem in der Übersetzung. Vom Französischen wurde der Text praktisch wortwörtlich ins Deutsche übersetzt. Das störte mich beim Lesen sehr. Ich denke aber, dass die Geschichte in ihrer Originalsprache sicher ihren Charme hat.

Der Schwerpunkt liegt auf die Ermittlung, die sich sehr zieht, da jede neue Information mindestens zehnfach durchkaut wird. Dadurch wird die Erzählung zäh.

Zusammenfassend ist es für ein zäher Krimi mit Längen, den man eher in der Originalsprache lesen sollte, wenn man unbedingt will.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Schnittchen, nur Schnittchen

Aus finsterem Himmel
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Herbert, genannt Herbie, hat gleich mehrere Probleme. Kein Geld, seine Halluzination Julius, Tanta Hetties Geburtstagsschnittchen und viele Baustellenumfahrungen in der Eiffel. Durch einen Unfall gerät ...

Herbert, genannt Herbie, hat gleich mehrere Probleme. Kein Geld, seine Halluzination Julius, Tanta Hetties Geburtstagsschnittchen und viele Baustellenumfahrungen in der Eiffel. Durch einen Unfall gerät er auf eine Ranch, bei der es beinahe wie im Wilden Westen her und zu geht. Dabei gerät Herbie unfreiwillig in eine Sage, ein Familiengeheimnis und einen Haufen Fettnäpfchen.

Am besten gefiel mir die Halluzination von Herbie, die mit ihren sarkastischen, mit schwarzen Humor getränkten Kommentaren mich oft zum Schmunzeln gebracht haben. Dieser Krimi ist originell in dieser Hinsicht, dass ein tolpatschiger Schizophrener unfreiwillig zu einem Ermittler wird. Einzig das Ende fand ich etwas schnell abgehandelt, so ähnlich wie bei einem Theater, bei dem noch einmal alle Protagonisten zum Finale auf die Bühne kommen. Deshalb gibt es von mir 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Komplexe Geschichte

Quittengrab
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Bei der Lesung seines neusten Thrillers wird der jüdische Autor Dan Weisz niedergestochen. Commissario Werner Meier und seine Freundin Zita Schnyder werden durch Zufall in die Ermittlungen verstrickt. ...

Bei der Lesung seines neusten Thrillers wird der jüdische Autor Dan Weisz niedergestochen. Commissario Werner Meier und seine Freundin Zita Schnyder werden durch Zufall in die Ermittlungen verstrickt. Meier gerät in rechtsradikale Kreise, während Zita in London mehr über das private Umfeld des Schriftstellers in Erfahrung bringt. Der Fall führt schlussendlich beide auf Spur eines düsteren Geheimnisses, dass sich in den 80er Jahren am Greifensee ereignet hat.

Ich fand es toll, einmal einen Krimifall in und um Zürich zu lesen. Die Autorin halt sich auch dezent mit den schweizerdeutschen Ausdrücke zurück, wodurch die Geschichte auch sehr gut für Nichtschweizer lesbar ist.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer, da viel zwischen unterschiedlichen Personen und Orten schnell gewechselt wird. Eine kurze Personenübersicht im Buch ware an dieser Stelle hilfreich gewesen. Ansonsten entwickelt sich die Geschichte rasant in verschiedene Richtungen und die Spannung auf die Beantwortung der offenen Fragen bleibt bis zum Schluss aufrecht. Neben dem Schreibstil möchte ich zusätzlich das gelungene, elegante Cover erwähnen, das mich überhaupt dazu bewogen hat dieses Buch lesen zu wollen.

So kann ich zum Schluss sagen: Wer sich vor einer komplexen Geschichte mit vielen Charakteren nicht scheut und gerne miträtselt, liegt mit diesem Buch richtig.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Ab ins Südtirol

Wut kommt selten allein
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Commissario Fabio Fameo und sein Freund Carabiniere Tommaso Caruso haben viel zu tun. Beide ermitteln sie in verschiedenen Fällen und merken fast zu spät, es gibt Verbindungen. Diese Zusammenhänge führen ...

Commissario Fabio Fameo und sein Freund Carabiniere Tommaso Caruso haben viel zu tun. Beide ermitteln sie in verschiedenen Fällen und merken fast zu spät, es gibt Verbindungen. Diese Zusammenhänge führen sie in die selbstdarstellende Theaterwelt und zum Thema: Wie kann sich Wut zeigen? Gibts es Unterschiede zwischen der gespielte und gelebten Wut?

Ich kannte Fameo und Caruso nicht und lernte sie nun in diesem 7. Südtirolkrimi von Ralph Neubauer kennen. Beide fand ich in ihren Funktionen sympathisch und realitätsnah. Man merkt, dass der Autor sich an wirklichrn Begebenheiten orientiert, wie echten Menschen und Orten aus dem Dorf Tirol und dem Südtiroler Unterland.

Der Schreibstil ist eher beschreibend zu bezeichnet. Dadurch möchte man einerseits am liebsten auf den Spuren der Ermittler das Südtirol bereisen, andererseits geht etwas Emotionalität in der Erzählung verloren. Dadurch, dass sich die Ermittlung noch dazu etwas zieht und nur langsam vorwärts geht, gibt es leider nur 3,5 Sterne.

Mein Fazit: Trotz Längen lockt dieser Krimi den Leser das Südtirol zu bereisen und zu geniessen.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Urlaubsermittlungen

Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer
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Isabelle Bonnet kehrt in ihr Heimatdorf Fragolin zurück, um Ruhe und Erholung zufinden. Denn was niemand weiss: sie ist als Leiterin einer Spezialeinheit bei einem Bombenanschlag beinahe ums Leben gekommen. ...

Isabelle Bonnet kehrt in ihr Heimatdorf Fragolin zurück, um Ruhe und Erholung zufinden. Denn was niemand weiss: sie ist als Leiterin einer Spezialeinheit bei einem Bombenanschlag beinahe ums Leben gekommen. Doch Fragolin wurde gerade von einem Mord einer Frau und einem verschwundenen Engländer erschüttert. Isabelle Bonnet lässt sich überreden, den Fall zu übernehmen. Dabei wird alles persönlicher als sie je gedacht hätte.

Dieser Auftakt der Reihe "Madame le Commissaire" hat mir gefallen, was hauptsächlich an Isabelle lag. Eine taffe Kämpferin, die einige Gänge zurückschalten und sich klar werden muss, was ihr wichtig im Leben ist. Zudem ist ihr eigenartiger Assistent sympathisch loyal. Die Urlaubsstimmung, die die ganze Zeit vorherrscht, finde ich auch ansprechend.

Der Schreibstil liest sich flüssig, trotzdem fand ich durch die häufig verwendete indirekte Rede die Geschichte eher distanziert erzählt. Emotionen und Spannung kommen so eher wenig auf.

Trotz allem finde ich den Auftakt der Serie gut und ich werde sicher Band zwei lesen.