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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2024

Ekelhaft Gut!

Butcher & Blackbird - Selbst die dunkelsten Seelen sehnen sich nach Liebe
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„Und nichts ist fesselnder und zugleich quälender, als zuzusehen, wie die Zeit bis zum eigenen Untergang Sekunde für Sekunde verrinnt …“

Was könnte besser zueinander passen als zwei Serienmörder, die ...



„Und nichts ist fesselnder und zugleich quälender, als zuzusehen, wie die Zeit bis zum eigenen Untergang Sekunde für Sekunde verrinnt …“

Was könnte besser zueinander passen als zwei Serienmörder, die gemeinsam ein Wettrennen gegen die Zeit beginnen und sich am Ende einem gefährlichen Gegner stellen müssen? Genau – nichts!

Aus der Ich-Perspektive beider Hauptprotagonisten wird man mitten ins Geschehen geworfen. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und unglaublich bildhaft – schwache Nerven sind hier nicht empfehlenswert.

Ich, als bekennender Angsthase, der weder Horrorfilme schauen noch Krimis, geschweige denn Thriller lesen kann, habe dieses Buch geliebt. Es ist ein klassisches Beispiel für „Lies den ersten Satz, und du weißt, es wird ein Highlight.“ Das Buch ist fantastisch: detailliert, spannend, unerwartet, slow burn, gut aufgebaut und so unfassbar ekelhaft, dass ich es umso mehr genossen habe.

Sloane ist ruhig, intelligent und hat eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, wobei ihre Schwächen im sozialen Bereich liegen – was sie unglaublich nahbar und authentisch macht. Zu Rowan möchte ich gar nicht viel sagen, aber Leute, lest es – ihr werdet nie wieder einen Bookboyfriend wie ihn finden: stark, beschützend und der aufmerksamste Mensch der Welt. Die Romance ist der Hauptbestandteil der Geschichte, inszeniert in einem Haufen aus Leichen und Blut, durchzogen mit Spannung, Twists und einem gewieften Spiel.

Wenn ihr also die blutigste und zugleich witzigste RomCom aller Zeiten lesen wollt, braucht ihr dieses Buch. Ein überraschendes Highlight 🤝

5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Weniger Abenteuer mehr Märchen

Fable – Das Geheimnis der Mitternacht (Fable 2)
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„Alles trägt eine eigene Sprache in sich, eine Botschaft.“

Nachdem Fable verzweifelt versucht, zu ihrer Crew zurückzukehren, muss sie sich zusätzlich den Geheimnissen in ihrer Vergangenheit und Gegenwart ...

„Alles trägt eine eigene Sprache in sich, eine Botschaft.“

Nachdem Fable verzweifelt versucht, zu ihrer Crew zurückzukehren, muss sie sich zusätzlich den Geheimnissen in ihrer Vergangenheit und Gegenwart stellen, die alles ins Wanken bringen könnten.

Auch in diesem Teil kann der grandiose Schreibstil der Autorin, der sowohl atmosphärisch als auch flüssig an Band eins anknüpft, voll und ganz überzeugen.

Die Charaktere sind weiterhin gut ausgearbeitet, und wir erfahren viel über Fable und West, deren Hintergründe und Persönlichkeiten immer mehr Tiefe gewinnen. Das “Found Family”-Motiv, das im ersten Band stark im Fokus stand, ist hier jedoch kaum noch spürbar, und die Nebencharaktere haben wenig Raum. Dafür treten neue Figuren auf, die ordentlich Spannung mitbringen.

Ich muss allerdings sagen, während Band eins ein Abenteuer war, in dem sich die Spannung ständig zuspitzte, fühlt sich Fable 2 wie ein Märchen an – sanfter und stellenweise etwas trocken. Es gibt viele Informationen und kleine Bausteine, die ins Gesamtbild passen, darunter viel Wissen über Edelsteine und politische Intrigen. Zudem empfand ich das Ende als sehr vorhersehbar, was das Leseerlebnis für mich zusätzlich etwas gedämpft hat.

Alles in allem dennoch ein wunderschönes Erlebnis in den Tiefen des Ozeans, das viele offene Fragen auflöst und einen harmonischen Abschluss findet, auch wenn es mich diesmal nicht ganz mitreißen konnte.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Familien und ihre Abgründe

Kingmakers – Jahr 1
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„Macht liegt nicht nur in dem, was wir tun, sondern auch in dem, was wir nicht tun.“

Auf dem gefährlichsten College der Welt müssen die Nachkommen der Mafia sich Feinden stellen und zur Ausbildung als ...

„Macht liegt nicht nur in dem, was wir tun, sondern auch in dem, was wir nicht tun.“

Auf dem gefährlichsten College der Welt müssen die Nachkommen der Mafia sich Feinden stellen und zur Ausbildung als zukünftige „Bosse“ antreten. Kann man an einem Ort, an dem Rache kalt serviert wird, überleben – und vielleicht sogar lieben?

Die Geschichte startet gemächlich und führt uns mit Anna und Leo in die Welt der Mafia, voller Blut, Rache und Traditionen. Der Schreibstil ist packend und bildhaft, und ich fühlte mich sofort an die klassischen Mafia-Filme erinnert, was mir sehr gefiel.

Natürlich habe ich bei einem solchen Buch keine heile Welt erwartet, dennoch gibt es eine Szene, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie zu sehr verharmlost und dann einfach übergangen wurde. Das hat meine Begeisterung für die Geschichte stark gedämpft.

Leo und Anna sind starke Charaktere, deren Zuneigung langsam aus einem familiären Gefühl heraus wächst. Die Entwicklung dieser Beziehung wird authentisch beschrieben, was ich sehr geschätzt habe. Der dritte Hauptcharakter war mir hingegen von Anfang an unangenehm, aber es war spannend, auch seine Perspektive kennenzulernen. Die Geschichte wird aus drei Blickwinkeln erzählt, was interessante Einblicke bietet. Es gefällt mir, dass sich alle Charaktere spürbar weiterentwickeln – wenn auch in unterschiedliche Richtungen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend. Die Illustrationen, die Gestaltung der Academy und die Darstellung der Mafiawelt sind grandios. Zwischendurch gab es einige Längen, und ich wartete auf den großen Knall. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass Anna durchsetzungsfähiger und aktiver auftritt und nicht nur als Sidekick erscheint.

Alles in allem wird dies sicherlich eine spannende Reihe, und ich bin gespannt, ob sich am Ende alle Handlungsstränge zusammenfügen.

3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Romance ohne Fantasy und Worldbuilding

Burning Crown
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„Ich glaube, manche Dinge sind es wert, für sie zu sterben.“

Auf die Beziehung zwischen Drachen und Reitern steht die Todesstrafe. Als Yessa jedoch ihrem neuen Drachen zugeteilt wird, ahnt sie nicht, ...

„Ich glaube, manche Dinge sind es wert, für sie zu sterben.“

Auf die Beziehung zwischen Drachen und Reitern steht die Todesstrafe. Als Yessa jedoch ihrem neuen Drachen zugeteilt wird, ahnt sie nicht, dass sie damit ihr Schicksal besiegelt.

Im gewohnt flüssigen Schreibstil der Autorin wird man sofort in ein Beziehungsdrama erster Güte geworfen und begleitet Yessa und Cassim auf ihrem Weg zueinander. Normalerweise versuche ich, Rezensionen neutral und konstruktiv zu verfassen, aber bei diesem Buch muss ich klar sagen: Der Fantasy-Anteil läuft hier völlig am Buch vorbei und unterstützt die Handlung kaum.

Es gibt kein nennenswertes Worldbuilding – die beiden Protagonisten hätten genauso gut Kühe auf einem Bauernhof melken können. Abgesehen von Bergen und Zelten wird kaum etwas beschrieben. Es gibt keinerlei Hintergrundgeschichte, die die Handlung vertieft oder den Sinn der Handlungen der Protagonisten unterstreicht. Auch die Figuren selbst bleiben farblos: Yessa kann durch ihre Prioritäten ein paar Sympathiepunkte sammeln, allerdings frage ich mich wie sie trotz Naivität und offensichtlich devoten Verhalten, je in die Position als Captain geraten konnte. Cassim hingegen bleibt einfach komplett unbeschrieben.

Im Verlauf der Geschichte hatte ich oft keine Ahnung, was überhaupt passiert und warum. Nichts wird wirklich erklärt, und einige Handlungen waren so widersprüchlich, dass ich mich frage, wie dieses Buch positive Bewertungen erhalten kann.

Betrachtet man nur die Liebesgeschichte, war die Annäherung zwar ein klassischer Slow Burn, und die unterschwellige Gefahr baute Spannung auf. Diese konnte jedoch am Ende nicht gehalten werden, da bei so oberflächlichen Charakterinteraktionen kein echtes Mitfiebern aufkommt.

Für mich absolut keine Empfehlung. Wer die “When the King Falls”-Reihe mochte, wird vielleicht auch dieses Buch mögen. Es könnte auch eine Empfehlung für Romance-Leser sein, die gerne mal einen Drachen reiten wollen. Allen anderen rate ich jedoch davon ab.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Spannender Auftakt

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Knisternde New-Adult-Romantasy von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison")
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„Du hast dich geopfert, um die Welt zu retten. War es das wert?“

Als Harper in der Goldschmiede ihrer Familie auf den geheimnisvollen Asher trifft, hätte sie nie erwartet, in eine Welt voller Gaben, ...


„Du hast dich geopfert, um die Welt zu retten. War es das wert?“

Als Harper in der Goldschmiede ihrer Familie auf den geheimnisvollen Asher trifft, hätte sie nie erwartet, in eine Welt voller Gaben, Morde und uralter Sagen hineingezogen zu werden – eine Welt, die ihr Leben für immer verändern würde.

Der sehr leicht verständliche und flüssige Schreibstil führt sanft in die Geschichte ein und macht Harper als Protagonistin greifbar. Nach und nach taucht man in alte Mythen und Prophezeiungen ein, die eindrucksvoll und detailliert geschildert werden. Auch die Jagd nach einem Mörder erhöht die Spannung und zieht den Leser noch tiefer in die Geschichte hinein.

Harper als Protagonistin empfand ich als sympathisch und familiär, aber auch mutig und zielstrebig. Während ich ihre Entscheidungen anfangs oft hinterfragte und an ihrer Intelligenz zweifelte, fügten sich im Laufe der Geschichte immer mehr Puzzleteile zusammen und verliehen ihrem Charakter zunehmend Tiefe. Auch der männliche Gegenpart hat mich von der ersten Seite an begeistert: unnahbar, sarkastisch und dennoch bodenständig. Seine unerschütterliche Loyalität gewann Stück für Stück mein Herz. Darüber hinaus wurde die Geschichte von großartigen Nebencharakteren unterstützt, die den Helden zur Seite standen.

Die Geschichte begann ruhig, steigerte sich jedoch allmählich in ihrer Spannung und führte zu einem überraschenden Plot-Twist sowie einem furchteinflößenden Ende, das einen sehnsüchtig auf den zweiten Band warten lässt – eine Entwicklung, die ich so nicht erwartet hatte und die mich vollkommen begeistert hat.

Insgesamt fand ich die Geschichte spannend, originell und unterhaltsam – ein Muss für Liebhaber der König-Arthus-Saga. Allerdings muss ich bemängeln, dass die Erben und ihre Kräfte sowie die Goldschmiedearbeit selbst für meinen Geschmack etwas zu kurz kamen. In diesen Bereichen hätte ich mir mehr Tiefe und Details gewünscht.

Alles in allem eine klare Empfehlung von mir und 4 von 5 Sternen.

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