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Veröffentlicht am 01.12.2024

Kein Rätsel, das gelöst werden kann!

Das mörderische Christmas Puzzle
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In Weymouth stehen die Weihnachtstage vor der Türe. Edie O'Sullivan lehnt die Einladung ihres Neffen Sean, für den sie wie eine Mutter ist, ab. Die alte Frau mag Weihnachten nicht besonders und will die ...

In Weymouth stehen die Weihnachtstage vor der Türe. Edie O'Sullivan lehnt die Einladung ihres Neffen Sean, für den sie wie eine Mutter ist, ab. Die alte Frau mag Weihnachten nicht besonders und will die Festtage nur in Gesellschaft mit ihren Katzen verbringen.

Doch dann wirbelt ein Päckchen ihre Pläne durcheinander. Edie O'Sullivan, die für Zeitungen Kreuzworträtsel erstellt und leidenschaftlich gerne Puzzles legt, bekommt sechs Puzzleteile geliefert und sie muss bis Weihnachten die Teile zusammensetzen, sonst werden vier Menschen sterben.

Edie ist überzeugt, dass sich hier jemand einen Spass erlaubt. Doch dann wird eine Tote mit einem Puzzleteil aufgefunden.


Das Cover deutet auf die friedliche Zeit im Jahr hin: die Weihnachtstage. Der Krimi handelt in der Vorweihnachtszeit, friedlich geht es jedoch nicht zu. In diesem weihnachtlichen Krimi wird gerätselt, gemordet und ermittelt.

Edie, die ein Faible für Rätsel, Puzzles und ihren Neffen Sean hat, sieht sich nicht nur einem mörderischen Rätsel gegenüber, sondern ermittelt auch Seite an Seite mit Sean, der als Inspektor bei der Polizei arbeitet. Dabei schob sich bei mir oft das Bild der Schauspielerin Margaret Rutherford in der Rolle der Miss Marple vor Augen. Die Dialoge zwischen der 80-jährigen Edie und ihrer wenig älteren Nachbarin Riga Novack sind urkomisch und brillant geschrieben. Auch Edies Vergangenheit spielt in der Geschichte eine Rolle und diese machen die Figur greifbar und verletzlich. Was gut gepasst hat, denn Edie ist ansonsten sehr taff. Doch auch der Täter kommt zu Wort und ich habe lange gerätselt (ein Muss in diesem Buch) was genau seine Motive sind.

Die Handlung ist sehr komplex und auch die vielen Figuren machen es dem Leser nicht immer einfach den Ueberblick zu behalten.

Die Autorin hat die Geschichte als Rätsel konstruiert und nicht nur Edie rätselt, sondern auch der Leser. Schade fand ich, dass dann die Auflösung vom Himmel fiel und es tatsächlich für uns Leser nicht möglich ist diese Auflösung zu erraten. Fand ich mit diesem thematischen Hintergrund mit Puzzles und Rätseln etwas schade.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Reicht nicht an die ersten beiden Teile heran!

Sie wird dich finden
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Ein schönes Zuhause in einer ruhigen und sicheren Wohngegend wünscht sich Millie für sich und ihre Kinder. Zusammen mit ihrem Ehemann kauft sie ein Haus und die Familie zieht von der Bronx nach Long Island.

Doch ...

Ein schönes Zuhause in einer ruhigen und sicheren Wohngegend wünscht sich Millie für sich und ihre Kinder. Zusammen mit ihrem Ehemann kauft sie ein Haus und die Familie zieht von der Bronx nach Long Island.

Doch Millie fühlt sich vom ersten Tag an unbehaglich, denn ihre neuen Nachbarn sind seltsam und ihre Kinder fühlen sich nicht recht wohl in der Vorstadtidylle.

Als ein Toter gefunden wird, holt Millie ihre Vergangenheit wieder ein.



"Sie wird dich finden" ist nun also der dritte und letzte Teil der Reihe. Im Gegensatz zum zweiten Teil der Housemaid Reihe, der ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, finde ich es hier beim dritten Teil essentiell die vorderen Teile zu kennen. Nur so kann ein wichtiges Element in der Beziehung zwischen Millie und ihrem Mann Enzo eingeordnet werden.

Dieser Thriller ist in der ersten Hälfte eher ein Familienroman, denn ein Thriller. Als Familiengeschichte startet das Buch mit dem Umzug von Millie, Enzo und den beiden Kindern, der elfjährigen Ava und dem neun Jahre alten Nico. Sehr überrascht war ich, dass dieser dritte Teil ungefähr zehn Jahre nach Teil zwei ansetzt.

Die Handlung ist sehr familienbezogen, die einzige dunkle Wolke weht aus der Nachbarschaft herüber. Drei Figuren, die nebenan wohnen und die schwer einschätzbar sind. Für mich und für Millie. Erst gegen Mitte brandet Spannung und Thriller auf und Fragen über Fragen haben mich bei der Stange gehalten. Es geschieht ein Mord und wie es die Autorin so gut kann, wendet sich die Geschichte fast um 180 Grad. Auf diese Wende, die die Geschichte nimmt, wäre ich nie gekommen. Anders als in den beiden letzten Bänden fehlte aber der WoW Effekt, denn das Ganze erschien mir durch und durch konstruiert und gesucht.

Millie ist sehr viel unsicherer und gehemmter geworden in ihrem "ruhigen" Leben, das sie sich in der Vergangenheit so gewünscht hatte. Wo Millie mir zuvor so gut gefallen hat und sympathisch war, hatte ich hier oft meine liebe Mühe mit ihr. Wo sie sich vor 10 Jahren durchgeboxt hätte, kuscht sie nun. Ich denke da an eine Szene, in der Sohn Nico einen anderen Jungen verletzt und Enzo das als normal abtut. Millie will Hilfe für ihren Sohn organisieren, da sie spürt, dass er ein Aggressionsproblem hat. Sie lenkt dann aber Enzo zuliebe ein und tut gar nichts. Sie lässt sich auch immer wieder von beiden Nachbarinnen gängeln oder beleidigen. Das deckt sich nicht mit der Millie, in den beiden vorderen Bänden.

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich mich gut unterhalten gefühlt mit Millie und ihrer Familie. Ich habe schöne Lesestunden mit diesem dritten Teil gehabt, auch wenn er nicht ganz an die beiden ersten Teile heranreicht.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Camping mit Hindernissen!

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
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Urlaub auf Rügen hat sich Evi Schneider anders vorgestellt. Ihre Tante Lisbeth, die kürzlich verstorben ist, hat sie zu einem Campingurlaub verdonnert.

Erst wenn Evi drei Wochen Urlaub im Zelt überstanden ...

Urlaub auf Rügen hat sich Evi Schneider anders vorgestellt. Ihre Tante Lisbeth, die kürzlich verstorben ist, hat sie zu einem Campingurlaub verdonnert.

Erst wenn Evi drei Wochen Urlaub im Zelt überstanden hat, soll sie auf das Erbe zugreifen können. Mit von der Partie ist Tochter Helena, die mit 14 Jahren voll in der Pubertät ist.

Evi lernt mit schlechtem Wetter, ungenügender Ausrüstung, der missgelaunten Tochter und den anderen Campinggästen umzugehen.




Ich habe mich mit der Geschichte wohlgefühlt, auch wenn sie ab und zu etwas einfach gestrickt war. Unterhaltsam liest sich, wie sich Evi und Helena an das Leben im Zelt gewöhnen. Allerlei lustige oder unbequeme Zusammentreffen oder Ueberraschungen machen die Geschichte abwechslungsreich. Es geschieht immer irgendetwas, langweilig wird es nicht.

So trifft die Urlauberin nicht nur eine meditierende Frauengruppe, bei der sie versucht ihr Chakra aufzupolieren. Sie mutiert auch zur Rattenjägerin oder muss sich den einen oder anderen Mann vom Leib halten. Auf dem Campingplatz gibt es nicht nur ein zahmes Eichhörnchen, sondern auch Amor, der mit Pfeil und Bogen umgeht. Die Liebesgeschichte fand ich süss und romantisch, aber auch vorhersehbar. Der Stolperstein in der keimenden Beziehung gegen Ende Buch ist nicht wirklich überzeugend.

Gerade in der Mutter - Tochterbeziehung knarzt es ganz schön und wie nicht anders zu erwarten, wenn Mutter und 14-jährige Tochter zusammen in einem Zelt Urlaub machen, haben sie immer wieder Diskussionen. Diese Dialoge empfand ich manches Mal aufgesetzt. Unpassend empfand ich die immer wieder eingeflochtenen Gespräche, die die Protagonistin mit verstorbener Mutter und Tante und lebender Schwester hält.

Die Autorin zeichnet nicht nur ein gutes Bild von Strand, Meer und den verschiedensten Witterungsverhältnissen. Auch der Campingplatz ist gut beschrieben und hat mir wieder einmal gezeigt, dass ich wohl nicht für Urlaub im Zelt und mit sanitären Anlagen, die fremde Menschen mitbenutzen, gemacht bin.

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Wer im Glashaus sitzt...

22 Bahnen
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Arbeit im Supermarkt, Studium und sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern. Tilda hat viel zu tun und ist nur im Freibad eine Weile für sich alleine und frei. Genau die 22 Bahnen lang, die sie oft schwimmt. ...

Arbeit im Supermarkt, Studium und sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern. Tilda hat viel zu tun und ist nur im Freibad eine Weile für sich alleine und frei. Genau die 22 Bahnen lang, die sie oft schwimmt. Die Alkoholsucht der Mutter ist eine grosse Belastung für Tilda. Denn ihre kleine Schwester Ida ist dem Monster, in das sich die Mutter verwandelt, wenn sie trinkt, schutzlos ausgeliefert.

Dabei hätte Tilda Träume. Träume von einem Studienleben in Berlin. Dann tritt Viktor, der auch regelmässiger Besucher im Freibad ist, in ihr Leben. Einem Leben, das eigentlich bisher nur aus Fürsorge für Ida, Arbeit und der Suchterkrankung der Mutter bestimmt wurde.


Ich habe "Windstärke 17", in dem Ida als Teenager im Mittelpunkt steht, schon gelesen. Nun war ich sehr neugierig auf Tildas "Seite" in "22 Bahnen" , dem Debütroman von Caroline Wahl. Streng genommen habe ich also rückwärts gelesen, da "22 Bahnen" vor "Windstärke 17" angesiedelt ist. Ich empfinde diese Reihenfolge jedoch als Plus, denn nun konnte ich nachlesen, weshalb Ida so wird, wie sie als Teenager in Windstärke 17 ist.

Die Schwestern hängen sehr aneinander und die weitaus ältere Tilda wächst über sich hinaus und ist nicht nur Mutterersatz, sondern auch Beschützerin von Ida.

So weit, so gut.

Für meinen Geschmack trinkt und laboriert Tilda jedoch zu viel mit Drogen. Einerseits hebt sie zu Hause bei der Mutter den Mahnfinger, andererseits schlägt sie öfters im Freundeskreis über die Stränge. Was sie bei der Mutter anprangert, den Konsum von Suchtmitteln, macht sie also genau so. Wie war das noch mal mit dem Glashaus?

So gut wie mir Ida gefällt und gefiel, so sehr haderte ich mit der Figur Tilda. Entsetzt war ich, als sie tatsächlich einen Teil ihrer Träume wahrmacht. Das in dem Wissen, was ihre kleine Schwester zu Hause aushalten muss. Wohlverstanden, Tilda soll ihre Zukunft gestalten, aber sie hätte sich um Schutz und um Hilfe für Ida kümmern müssen. Wenn sie das nicht leisten kann oder will, dann halt von offizieller Seite. Damit ist sie auf meinem Sympathiebarometer noch einmal eine Stufe heruntergefallen.

Unrealistisch empfand ich, dass nie ein Lehrer nachgefragt oder das Jugendamt verständigt hat. Denn offensichtlich ist das ja, was in der Familie abgeht. Nicht nur, dass Tilda alle Elterngespräche von Ida wahrnimmt, auch Tildas Verwahrlosung ist ja früher aufgefallen. Da die Mitschüler sie gepiesackt haben wegen ungewaschener Kleidung und schlechtem Geruch.

Der Schreibstil von Caroline Wahl ist sehr eigenwillig. Teilweise sehr sachlich und es wird oberflächlich beschrieben, was bei der Familie zu Hause abläuft. Ich war sehr froh darum, denn die Thematik ist eindringlich und bedrückend genug. Einen detaillierteren und nachdrücklicheren Schreibstil hätte ich wohl schwer ausgehalten.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Tragische Figur, die nachhallt!

Minus 22 Grad
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Kriminalkommissar Lukas Johansson vom LKA Thüringen sieht sich einer verzweifelten Mutter gegenüber. Imke Gehler, die Landrätin in Bayern ist, hat ein Päckchen bekommen. Darin befindet sich eine Barbiepuppe ...

Kriminalkommissar Lukas Johansson vom LKA Thüringen sieht sich einer verzweifelten Mutter gegenüber. Imke Gehler, die Landrätin in Bayern ist, hat ein Päckchen bekommen. Darin befindet sich eine Barbiepuppe und ein Personalausweis mit Sterbedatum ihrer spurlos verschwundenen Tochter. Die 24-jährige Laura war auf einer Radtour als sie entführt wurde.

Lauras Mutter und die Polizei befürchten das Schlimmste. Was sie nicht wissen: Laura wird seit Tagen in einem Plexiglaskasten gefangen gehalten. Lukas Johansson befürchtet, dass der Serientäter, der schon zuvor tötete, sich wieder ein neues Opfer gesucht hat.


Dieser Thriller beginnt haarsträubend. Der Autor schildert eindrücklich die Entführung der jungen Frau. Laura ist auf einer Radtour, es ist kalt und schneit und ein SUV rammt sie. Der Fahrer bemächtigt sich ihrer und sperrt sie in einen Plexiglaskasten. Diese Passagen sind der Stoff aus dem Albträume entstehen.

Die weitere Perspektive stellt Ariane, eine Frau, die sehr einsam lebt und besser mit Tieren als mit Menschen kann, ins Zentrum. Hier ist ganz viel heile Welt. Ariane rettet Tom aus einer verzwickten und lebensbedrohlichen Lage und beschützt auch eine Camperin und deren Tochter vor dem tobenden Ehemann. Sie ist mir sympathisch und das nicht nur durch ihre Aussage: "Mir sind Menschen unheimlich, deren Fernseher grösser als ihre Bücherregale sind" (Seite 36). Ariane und ihre Rolle im Hauptstrang, der Entführung von Laura, konnte ich lange nicht einordnen. Ariane gefiel mir unheimlich gut. Sie ist eine tragische Figur, die ich ansatzweise verstanden habe und die mich noch nach dem Zuklappen des Buches beschäftigt.

Kryptisch sind die ab und zu eingeschobenen Tonaufzeichnungen, die ich noch weniger einordnen konnte. Mit der Frage nach der Verbindungen dieser drei Elemente erzeugt Quentin Peck sehr viel Spannung. Die Verbindung der beiden Stränge und den Tonaufzeichnungen ist hervorragend gemacht und hat mich verblüfft vor dem Buch sitzen lassen. Die Tonaufzeichnungen geben erst nach der Auflösung Sinn und sind im Nachhinein sehr bedrückend.

Titelgebend ist die Kälte, die zum Zeitpunkt der Handlung herrscht. Die kälteste, gemessene Temperatur in jenem Jahr: Minus 22 Grad. Daneben fröstelt es einen ab und zu, denn Schnee, Eis und eben tiefe Temperaturen begleiten die Geschichte. Und natürlich die geballte Ladung krimineller Energie!

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