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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2020

Thriller mit interessantem Thema

Brandenburg-Krimis / Blau wie der Tod
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„Ich falle“, dachte sie. Ihr ganzer Körper kribbelte und brannte, als würde ihr bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen. Dann waren da nur noch die Dunkelheit und ihr eigener verzweifelter Schrei, der ...

„Ich falle“, dachte sie. Ihr ganzer Körper kribbelte und brannte, als würde ihr bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen. Dann waren da nur noch die Dunkelheit und ihr eigener verzweifelter Schrei, der von den Felswänden widerhallte….
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Ich lese Fiona Limars Bücher sehr gerne, doch hier hatte ich ehrlicherweise Schwierigkeiten, ins Buch rein zukommen. Ich kann gar nicht genau festmachen, an was es lag. Zum Teil fehlte mir vor allem am Anfang etwas die Spannung, zum anderen konnte ich mit dem Thema Schule leider gar nichts anfangen.

Die geschilderten Lehrmethoden und Ansichten sind teilweise altertümlich und überholt und leider gar nicht so weit hergeholt. Ich habe mich beim lesen mancher Passagen sogar richtig aufregen müssen, da ich weiss, dass es so Lehrer tatsächlich noch gibt. Vielleicht bin ich darum nicht ins Buch reingekommen, da mir das Thema an sich total unsympathisch war.

Fiona Limar schreibt nämlich auch hier wieder sehr bildhaft, immer wieder wirft sie kleine Beschreibungen ein, sei es von der Umgebung oder von Personen. Dadurch wirkt das Geschriebene authentisch, die Charaktere haben Tiefe. Die Story mit den Morden und den Intrigen im Hintergrund fand ich toll, allerdings konnte mich, wie bereits erwähnt, das Thema an sich nicht packen. Kurze Kapitel verleiten zum weiterlesen, der direkte und flüssige Schreibstil tun ihr übriges dazu. Immer wieder packte es mich dennoch und die Auflösung überraschte mich mal wieder.

Leider reichte dies nicht aus um mich restlos vom Buch zu überzeugen. Da ich bisher all ihre Bücher begeistert verschlungen habe, freue ich mich schon auf den nächsten Teil um Marie Liebig und ihr sympathisches Team Mord-Nord.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

interessanter Plot, gut und vor allem spannend umgesetzt

Liebes Kind
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"Am ersten Tag verliere ich mein Zeitgefühl, meine Würde und einen Backenzahn. Dafür habe ich jetzt zwei Kinder und eine Katze. Ihre Namen habe ich vergessen, bis auf den der Katze, Fräulein Tinky. Ich ...

"Am ersten Tag verliere ich mein Zeitgefühl, meine Würde und einen Backenzahn. Dafür habe ich jetzt zwei Kinder und eine Katze. Ihre Namen habe ich vergessen, bis auf den der Katze, Fräulein Tinky. Ich habe auch einen Mann. Er ist groß, hat kurzes, dunkles Haar und graue Augen. Ich betrachte ihn aus dem Augenwinkel, während ich dicht neben ihm auf dem abgewetzten Sofa sitze….."
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Die Idee des Buches ist nicht neu, allerdings ist die Art und Weise in der Romy Hausmann darüber schreibt, schon etwas besonderes. Die Geschichte wird quasi von hinten aufgerollt und beginnt mit der Befreiung des Opfers. Diese Art der Erzählung ist der Autorin sehr gut gelungen. Ich hastete von Kapitel zu Kapitel da ich unbedingt wissen musste, wie es zur Gefangenschaft Lenas kam. Warum Hannah kaum Gefühle zeigt. Warum Lena nach ihrer Befreiung nicht mit der Wahrheit raus rückte. Ich wollte Matthias verstehen, seine Besessenheit, und auch die Teilnahmslosigkeit von seiner Frau. Mehr möchte ich nun nicht verraten, ihr müsst das Buch einfach selber lesen.

Die Charaktere sind zum Teil sehr ausdrucksstark gezeichnet, andere wiederum bleiben blass. Obwohl Hannah eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt, konnte ich zu ihr überhaupt keine Sympathien aufbauen. Auch bei „Lena“ fiel es mir hin und wieder recht schwer, in manchen Szenen hätte ich sie am liebsten geschüttelt und angeschrien. Kann man als Leser ja leicht sagen, wenn man eingekuschelt auf dem sicheren Sofa das Buch liest 😉 Matthias hat mich regelrecht genervt, aber auch seine Rolle war natürlich so wie sie Romy Hausmann für ihn erdacht hat, wichtig für die Story.

Da ich mit ihrem zweiten Buch „Marta schläft“ angefangen habe, war mir der Schreibstil der Autorin schon bekannt. Sie schreibt flüssig, bildhaft und schnörkellos. Immer wieder wirft sie uns Lesern kleine Bröckchen hin, lenkt uns auf falsche Fährten, um dann wieder mit einem Paukenschlag eine andere Wendung ins Spiel zu bringen.

Ich bin begeistert vom Buch, vom Plot und von ihrer Art zu schreiben. Ein wahrhaft gelungenen Debut für alle, die es lieben beim lesen um die Ecken zu denken und nicht nur stur „geradeaus“ lesen möchten.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

tolles Buch, welches ein Tabu-Thema hervorragend umsetzt

Das Tabu
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"Mit einem Lächeln trat er ins Freie, montierte das Vorhängeschloss an den rostigen Türriegel, drehte den Schlüssel und steckte ihn in seine Gesäßtasche. Die Rollen waren verteilt, die Requisiten bereit, ...

"Mit einem Lächeln trat er ins Freie, montierte das Vorhängeschloss an den rostigen Türriegel, drehte den Schlüssel und steckte ihn in seine Gesäßtasche. Die Rollen waren verteilt, die Requisiten bereit, die Bühne frei. Er würde zur rechten Zeit am rechten Ort sein…."
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Dominik und Jens sind beide Praktikanten bei einem Regionalblatt der Stadt Altdorf in der Nähe von Nürnberg. Obwohl sie sich erst ein paar Monate kennen, sind die beiden dicke Kumpels, die sich regelmäßig gegenseitig aufziehen. Zu ihrer Clique gehören noch Till, Yannik und Claus, Dominiks Nachbar Lucas ist auch manchmal dabei wenn sie ich in ihrer Lieblingskneipe treffen.

Das Buch beginnt mit einer recht langen Einleitung, man könnte fast schon langatmig dazu sagen, dadurch nimmt die Geschichte erstmal nur langsam an Fahrt auf. Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist der langsame und ruhige Einstieg meiner Meinung nach aber wichtig, da man so die einzelnen Charaktere besser kennenlernt. Dominik z.B. ist kein Kind von Traurigkeit und lässt nichts anbrennen. Dadurch wird Dominiks seelische Verfassung nach der Tat erst recht deutlich und seine Panikanfälle, sein Verfolgungswahn und auch das Schamgefühl erscheinen authentisch und erzeugen beim lesen ein sehr beklemmendes Gefühl.

Die Gewaltszenen werden nicht zu sehr im Detail beschrieben, das Hauptaugenmerk liegt nicht auf der körperlichen Gewalt sondern auf der psychischen Belastung. Einfühlsam beschreibt die Autorin, wie sehr dies alles Dominik mitnimmt, wie die Folter und Vergewaltigungen sein Leben, seinen Alltag beeinflussen und ihn innerlich auffressen. Klasse sind dazu auch die kurzen Passagen, deren Fokus auf dem Täter liegen. Ich habe mit Dominik mitgelitten und gehofft dass er sein Schamgefühl und auch seine Angst überwinden kann, mehr möchte ich an dieser Stelle nicht dazu sagen.

Für mich ist dies ein tolles Buch, das zeigt dass auch Männer Opfer von sexueller Gewalt werden können, der Titel ist somit hervorragend gewählt. Dabei wirkt es zu keinem Zeitpunkt überzogen. Es ist toll geschrieben, die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, die gesamte Story ist schlüssig. Nicole Schumacher erschuf mit ihrem bildhaften und flüssigem Schreibstil ein mitreisendes Buch, das ich in einem Rutsch durchlesen musste. Den Schluss finde ich gut gewählt, die Begründung, warum die Autorin diesen Schluss gewählt hat finde ich nachvollziehbar und gefällt mir sehr gut.

Ein absolut gelungenes Debüt, ich freue mich schon auf weitere Geschichten von Nicole Schumacher.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

ein weiterer spannender Fall für das Team Mord-Nord

Brandenburg-Krimis / Im Dunkel des Grabes
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„Sag mal, regnet es etwa?“ fragte Sabine.

„Ach was, es nieselt nur ein wenig. Das macht mir nichts aus, ich bin nicht aus Zucker“, lachte Fabienne. Das Letzte, was Sabine hörte, war das aufgeregte Bellen ...

„Sag mal, regnet es etwa?“ fragte Sabine.

„Ach was, es nieselt nur ein wenig. Das macht mir nichts aus, ich bin nicht aus Zucker“, lachte Fabienne. Das Letzte, was Sabine hörte, war das aufgeregte Bellen der Terrierhündin und das Zuschlagen der Haustür……
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Bisher habe ich alle Bücher von Fiona Limar regelrecht verschlungen, umso gespannter war ich auf den neuesten Fall des Team Mord-Nord. Den Plot finde ich wie immer gut recherchiert und schlüssig, die Entwicklung der Charaktere gefällt mir immer besser. Man liest Fiona Limars Bücher nicht nur, man spürt sie regelrecht. Das Cover ist wieder Klassse und macht neugierig. Auch wenn es sich um eine Reihe handelt, kann das Buch unabhängig von den anderen gelesen werden.

Marie, Oliver und Jonas sind mittlerweile ein eingespieltes Team, können sich auch hier wieder zu 100% aufeinander verlassen. Natürlich dürfen auch die kleinen Kabbeleien nicht fehlen, die gehören mittlerweile einfach dazu. Dieser Fall bringt das Team wieder mal an ihre Grenzen, mehr möchte ich dazu nicht verraten. Der direkte und somit fesselnde Schreibstil reißt den Leser wieder mit, falsche Fährten und kleine Andeutungen bringen den Leser ganz schön ins Grübeln. Die kurzen Kapitel regen zum weiter lesen an (nur noch dieses eine Kapitel, dann gehe ich ins Bett….und dann noch eins….und noch eins….)

Sämtliche Charaktere sind wie immer durchweg glaubhaft und authentisch dargestellt, dabei verschwimmt immer wieder mal die Grenze zwischen Wahn und Wahrheit.

Ein toller Thriller über die menschlichen Abgründe, fesselnd und undurchschaubar bis zum Schluß, wie alle Bücher von Fiona Limar äußerst empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

kurzweiliger und unterhaltsamer Roman

Berge, Ziegen und andere Schwierigkeiten
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"Als Lenas Oma stirbt, beschließt sie, in das Haus ihrer Großmutter zu ziehen und dort in dem beschaulichem Dörfchen eine Hausarztpraxis zu übernehmen. Doch schnell kommt Lena an ihre Grenzen. Das Haus ...

"Als Lenas Oma stirbt, beschließt sie, in das Haus ihrer Großmutter zu ziehen und dort in dem beschaulichem Dörfchen eine Hausarztpraxis zu übernehmen. Doch schnell kommt Lena an ihre Grenzen. Das Haus ist renovierungsbedürftig und voller Tiere, die Patienten akzeptieren sie nicht und dann gibt es auch noch Probleme mit den Nachbarn…."

Das zuckersüße Cover in Verbindung mit dem Klappentext haben mich sofort dazu verleitet, dass Buch zu lesen. Der flüssige und direkte Schreibstil der Autorin machte es mir einfach, schnell in die Geschichte einzutauchen. Mit Lena hatte ich allerdings zu Anfangs meine Probleme. Sie beschließt quasi Hals über Kopf, in die Berge zu ziehen. Die geschieht meiner Meinung nach äußerst unüberlegt und auch etwas unglaubwürdig. Sie ist überrascht von den Örtlichkeiten, vom Zustand des Hofes und auch in Sachen Praxisübernahme völlig unvorbereitet. Hilfe vom Nachbarn nimmt sie erst mal nicht an, stößt ihn mit ihrer spröden Art zurück. Allerdings gibt es dann doch noch einige Entwicklungen, durch die mir Lena schlussendlich doch noch sympathisch wird.

Den recht kurzen Roman habe ich schnell verschlungen, die Autorin stellt das Dorfleben humorvoll dar, die einzelnen, teilweise verschrobenen, Charaktere werden von ihr liebevoll beschrieben. Das Buch hat etwas von einem Heimatfilm: eine idyllische Gegend, interessante Dorfbewohner, ein Familienzwist und eine Liebesgeschichte – dies alles ergibt ein unterhaltsames und kurzweiliges Buch.

Dies war mein zweites Buch der Autorin und gleichzeitig auch ein Ausflug in ein für mich eher fremdes Genre, ich habe es nicht bereut.

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