So leid es mir tut, doch das beste an diesem Roman ist sein Cover.
Painted Scars - Der Pakhan (Perfectly Imperfect Serie 1)Ich kann nicht glauben, dass ich dieses Buch tatsächlich bis zum Schluss gelesen habe. Manchmal bin ich halt eine Masochistin, da ich bei jedem der Kapitel dachte, es wird sicherlich noch besser. Tja, ...
Ich kann nicht glauben, dass ich dieses Buch tatsächlich bis zum Schluss gelesen habe. Manchmal bin ich halt eine Masochistin, da ich bei jedem der Kapitel dachte, es wird sicherlich noch besser. Tja, da habe ich falsch gedacht!
Zitat:
"Heirate mich" sagt er, "und ich werde den Krieg beenden."
Als Bücherwurm habe ich bereits so einige Mafia- als auch Dark Romance gesuchtet. Band 1 der Perfectly Imperfect Reihe fällt für mich leider in die Kategorie absoluter Fehlgriff. Denn wer nach dieser gewissen dunklen Stimmung sucht, die diese Genre normalerweise bereithalten, sucht hier vergebens. Sprich Null Action, besitzergreifende Szenen oder etwaige Gewaltausbrüche, die ich bei einem Mafia Setting erwarten würde. Außer einer winzigen Szene, die eigentlich ziemlich unspektakulär ist.
Ehrlich gesagt finde ich es total schade, da zu Beginn Potenzial zu erkennen war. Roman wurde durch ein Attentat schwer verletzt und sitzt nun im Rollstuhl. Eigentlich eine interessanter Aufmacher, nicht nur um seine verletzliche Seite zu zeigen. Ich liebe Helden die alles andere als perfekt sind, wenn sie dann auch noch wie ein Phönix aus der Asche aufsteigen, und durch die Liebe einer Frau "geheilt" werden umso schöner.
Jedoch war dieser Pakhan, eher ein weichgespülter Softie, der dem Titel absolut keine Ehre machte. Abgesehen von der Erwähnung, dass er in einer Szene einen Mann tötet, ist er die meiste Zeit viel zu brav, charmant und weichherzig. Und somit für meinen Geschmack alles andere als ein harter Bravta Boss.
Die Heldin war zu meinem Bedauern auch keinen Deut besser, sondern von Anfang an nur nervtötend Sie ist schwach und scheint kein Rückgrat zu haben. Geht zwar bewusst eine Scheinehe mit einem Mafiosi ein, der ihren Vater durch seinen Betrug an den Eiern hat. Tut aber irgendwann so, als hätte sie einen Heiligen geheiratet und verlangt plötzlich die Scheidung, weil Madame nicht akzeptieren kann, dass ihr Mann ein Mörder ist. Hier dachte ich beim lesen ich wäre im falsche Film. Wie dumm und naiv kann eine Protagonistin eigentlich sein?
Mein Hauptproblem, das mich daran hinderte mich auf die Geschichte wirklich einzulassen lag auch in der Beziehung dieses Pairings. Es gab keine Chemie zwischen ihnen, erst recht keinerlei Konflikte zu überwinden. Alles wurde so unsagbar flach und ohne Höhen und Tiefen beschrieben. Eine junge Frau geht ihrem Vater zu liebe ein Geschäft mit einem skrupellosen Kerl ein. Und was macht sie, verbringt gefühlt die meiste Zeit mit Shopping oder Malen. Hier hätte es von Anfang an Feindseligkeit und Groll gegeneinander geben müssen. Nina & Roman sind alles andere nur keine Enemies to Lovers.
Die Art und Weise, wie hier die Dialoge zusammengeschustert wurden ist gruselig. Gespräche finden schon mal aus heiterem Himmel statt, wohl um den nicht vorhandenen Plot aufzupeppen. Und in Sachen Romantik sieht es auch nicht besser aus. Aber wie soll die auch aufkommen, geschweige denn irgendeine sexuelle Spannung zwischen den Protas? Selbst wenn davon ständig gesprochen wurde ist alles heiße Luft. Die Protagonistin kam nach zwei Stößen ohne Vorspiel, ohne Raffinesse. Aber hey, dafür musste die Autorin mehr als einmal erwähnen, das sie körperlich als Vierzehnjährige durchgehen könnte.
Fazit:
Für mich war PAINTED SCARS der erste Roman von Neva Altaj und wird höchstwahrscheinlich auch der letzte bleiben. Ihr Buch liest sich wie eine oberflächliche Kurzgeschichte auf Wattpad. Handlung, Tiefe oder Charakterentwicklung sucht man vergebens. Die Story ist öde und alles andere als gut durchdacht oder gar gut geschrieben.
Wer auf der Suche nach einer fesselnden, süchtig machenden Mafia Romance ist, sollte hier bloß nicht zugreifen. Bitte spart euch die Zeit. Es gibt so viel besser Bücher, die euch auf eine ganz wunderbare Reise mitnehmen. Dieses gehört leider nicht dazu.
Ich vergebe daher einen Stern für das wundervolle Cover und einen halben für den Anfang.
1,5*