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Veröffentlicht am 19.01.2025

Tolles Debüt

The Bat Black Academy
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Als die zehnjährige Kylie einen Brief von der Bat Black Academy erhält, ist sie überglücklich. Nicht nur, dass sie von jetzt auf gleich die Schule wechseln kann und so den ihren gemeinen Mitschülern und ...

Als die zehnjährige Kylie einen Brief von der Bat Black Academy erhält, ist sie überglücklich. Nicht nur, dass sie von jetzt auf gleich die Schule wechseln kann und so den ihren gemeinen Mitschülern und Mobbern nicht mehr begegnet, nein, sie ist auch eine Hexe und wird in Zukunft mit anderen Kindern, Hexerei und Zauberei erlernen.

An der Bat Black Academy angekommen, muss sie zwar feststellen, dass das es auch hier unsympathische Klassenkameraden gibt, doch sie findet auch neue Freunde. Schnell werden Kylie und die Zwillinge, Felix und Felicitas unzertrennlich. Alles scheint zunächst perfekt, doch dann verschwinden immer wieder Schüler oder zeigen. Vergiftungserscheinungen. Auch die Lehrer sind in Gefahr. Kylie, Felix und Felicitas machen sich beherzt daran, das Geheimnis hinter diesen seltsamen Vorkommnissen zu lüften und die Bat Black Academy vor dem einer möglichen Schließung zu bewahren.

Was zunächst wie eine Nacherzählung von Harry Potter klingt und durchaus zahlreiche Parallelen aufweist, entwickelt sich allerdings in eine etwas andere Richtung und ist definitiv ein eigenes Werk und keine Fan-Fiction oder Ähnliches.

Wir lernen die Bat Black Academy mit ihren Eigenarten kennen, die Lehrer, zahlreiche Schüler und natürlich insbesondere Kylie, Felix und Felicitas. Alle drei sind sehr sympathisch und es machte sowohl mir als auch meinem elfjährigen Sohn Spaß, die drei bei ihrem Abenteuer zu begleiten.

Neben vielen kreativen Ideen ist das Ungewöhnlichste an dieser Geschichte die Autorin selbst beziehungsweise ihr Alter. Noemi Mlinarevic ist erst 12 und hat neben der Schule zwei Jahre lang an ihrem Buch geschrieben. Ich finde es ist eine unglaubliche Leistung in diesem Alter ein gut 300 Seiten starkes Buch zu schreiben und dieses Projekt auch wirklich zu beenden.

Ihr Schreibstil ist ihrem Alter entsprechend einfach, manchmal sehr direkt, aber er ist auch lebhaft und passt vor allem sehr gut zu ihren Figuren, die in einem ähnlichen Alter sind, wie sie selbst. Dadurch wirkt alles rund, auch wenn das Buch für mich persönlich ein paar Längen, ein paar Wiederholungen zu viel und zwei, drei Logikfehler hat. Jedoch merkt man das Potenzial und die Begeisterung der jungen Autorin. Ich denke, insbesondere jüngere Leser, die die eigentliche Zielgruppe dieses Buches sind, dürften da weit weniger kritisch sein als ich. Noemi Mlinarevic schafft es trotz aller Kritik ein spannendes Buch zu schreiben, dass durchaus überraschen kann.

Ich bin sehr gespannt, wie sich Noemi im Laufe der nächsten Jahre entwickeln wird. Da das Buch mit einem wirklich gemeinen Cliffhanger endet, kann ich gar nicht umhin, als auch Band 2 zu lesen. Das nächste Buch steht daher schon fest auf der Leseliste.

Von mir gibt es für diese spannende, kreative und fantasievolle Geschichte vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Noch besser als Band 1

Die Teigtascherl-Intrige
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Ex-Journalist, Andreas Toth ist immer noch auf der Suche nach Ruhe. Eigentlich hatte er gedacht, dass er als Bestatter auf dem Wiener Zentralfriedhof endlich ein ruhiges Leben führen würde. Doch sein Einstieg ...

Ex-Journalist, Andreas Toth ist immer noch auf der Suche nach Ruhe. Eigentlich hatte er gedacht, dass er als Bestatter auf dem Wiener Zentralfriedhof endlich ein ruhiges Leben führen würde. Doch sein Einstieg war mehr als turbulent. Nachdem der erste Fall gelöst ist, kann es ja nur besser werden! Doch kaum hat es sich Toth bequem gemacht, steckt er mittendrin in einem neuen, äußerst kuriosen Fall. Als er dem Schrei einer Frau folgt, stolpert er Hals über Kopf in eine seltsame Situation. Die Urne eines Mannes wurde gestohlen. Stattdessen liegt an der Stelle der Urne ein Teigtascherl. Wer macht so etwas? Selbst für einen Fabrikanten für Teigtascherl ist das doch sehr eigenartig.

Das sieht auch Marie-Theres, die Sagtträgerin, so und natürlich hilft sie Toth auch fleißig beim Ermitteln. Neben Marie-Theres ist auch Sophie an Toths Seite. Sophie war einst Toths große Liebe und wie sich herausstellt, ist sie die Tochter des verschwundenen Toten. Daher hat sie ein großes Interesse daran, dass die Urne mit der Asche ihres Vaters schnellstens wiedergefunden wird.

Wie schon im Band zuvor, konnten mich Marie-Theres und Alexander Toth als Ermittler-Duo vollends überzeugen. Die beiden harmonieren wunderbar miteinander und es macht Spaß, ihnen bei ihren teils eher ungewöhnlichen Entwicklungsmethoden über die Schulter zu schauen. Die Szenen der beiden haben eine wunderbare Dynamik.

Die Geschichte selbst ist gut konstruiert und aus meiner Sicht etwas spannender als Band 1. Dennoch kommt auch hier der Humor nicht zu kurz. Auf dem Weg zur Lösung des Falls gibt es zahlreiche Irrungen und Wirrungen und das ein oder andere Mal habe auch ich mich in eine falsche Richtung lenken lassen.

Die Teigtascherl-Intrige ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, die theoretisch auch ohne Kenntnis von Band 1 gelesen werden kann. Ich würde allerdings immer empfehlen mit dem ersten Teil zu beginnen, um die Charaktere von Anfang an kennenzulernen. Und natürlich, um herauszufinden, was es denn eine Holzpyjama- Affäre ist.

Leider habe ich beide bislang vorliegende Bände beendet. Nun muss ich die Zeit überbrücken, bis der nächste Teil erscheint.

Wie ihr lest, bin ich auf jeden Fall auch von diesen Band begeistert und kann die Krimis allen Fans des Genres nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Ein spannendes und humorvolles Debüt

Die Holzpyjama-Affäre
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Endlich eine ausgewogene Work-Life-Balance! Ex-TV-Journalist Alexander Toth freut sich, seinen alten Job an den Nagel hängen zu können und fortan ein entspanntes Leben als Bestatter auf dem Wiener Zentralfriedhof ...

Endlich eine ausgewogene Work-Life-Balance! Ex-TV-Journalist Alexander Toth freut sich, seinen alten Job an den Nagel hängen zu können und fortan ein entspanntes Leben als Bestatter auf dem Wiener Zentralfriedhof zu führen. Sein schöner Plan gerät allerdings bereits am ersten Tag jäh ins Wanken, als Herr Pointner in sein Leben tritt. Plötzlich sitzt seine Leiche bei ihm im Kühlraum und leider muss er seiner neuen Kollegin Marie-Theres recht geben, dass da so manches mit der Leiche seltsam ist.

Durch Marie-Theres‘ Tatendrang und ihren Verdacht sieht sich Toth dann doch genötigt, herauszufinden, was mit Herrn Pointner passiert ist. Und sei es nur, um Marie-Theres zu beweisen, dass ihr ihre geliebten True-Crime-Podcasts nur Flausen in den Kopf setzen – und um endlich die ersehnte Ruhe in einem altehrwürdigen Beruf zu genießen.

Als ich die Beschreibung „Wiener-Zentralfriedhofs-Krimi“ gelesen habe, war mir klar, dass ich „Die Holzpyjama-Affäre“ auf jeden Fall lesen muss. Irgendetwas daran hat mich sofort magisch angezogen.

Mit Alexander Toth und Marie-Theres hat der Autor Patrick Budgen ein großartiges Ermittler-Duo erschaffen. Es macht unglaublich viel Spaß die beiden kennenzulernen und mitzuerleben, wie sie nach und nach das Rätsel um den Toten lösen. So unterschiedlich die beiden auch sind, sie harmonieren wunderbar.

Mit seinem Debüt-Roman trifft Patrick Budgen bei mir voll ins Schwarze. Ich mochte den Humor, die Charaktere, den eher ungewöhnlichen Handlungsort und die Art und Weise, wie er seine Protagonisten ermitteln lässt. Sagen wir mal, dass ihre Methoden unkonventionell sind. Immerhin sind die beiden ja auch keine Polizisten – obwohl Marie-Theres gefühlt schon jeden Job gemacht hat und Recherchen Toth als Journalist nicht fremd sind. Zudem erfahren wir Leser so ganz nebenbei einiges über den Wiener Zentralfriedhof und wie Bestattungen dort normalerweise ablaufen. (Sollte ich jemals nach Wien kommen, werde ich auf jeden Fall einen Besuch auf dem Friedhof und in dem zugehörigen Shop fest einplanen.)

Mein Fazit: „Die Holzpyjama-Affäre“ ist ein wunderbarer Cosy-Crime, bei dem trotz allen Humors und dem Fokus auf den Charakteren, die Spannung nicht zu kurz kommt. Für mich ein gelungenes Debüt, das Lust auf mehr macht. Leider habe ich Band 2, „Die Teigtascherl-Intrige“, bereits gelesen und muss nun ungeduldig auf den nächsten Teil warten.

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Gelungener Auftakt

Mord im Himmelreich
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Das Himmelreich! Björn Kupernikus hofft auf schöne, ruhige Tage auf diesem berühmten Campingplatz. Für sein altes Wohnmobil hat er einen Stellplatz mit einer wunderbaren Aussicht auf den Templiner See ...

Das Himmelreich! Björn Kupernikus hofft auf schöne, ruhige Tage auf diesem berühmten Campingplatz. Für sein altes Wohnmobil hat er einen Stellplatz mit einer wunderbaren Aussicht auf den Templiner See ergattert.

Doch schon der erste Morgen wird nicht ganz so ruhig wie erwartet. Kaum ist Kopernikus. richtig munter, trifft er am Ufer auf Annabelle Schäfer, die wie wild mit den Armen winkt und auf ein Paddleboard deutet, das mitten auf dem See treibt. Auf dem Brett sitzt augenscheinlich ein kleiner Hund in ziemlich mieslicher Lage. Da sonst niemand in der Nähe ist, macht sich Kupernikus auf zur Tierrettung. Er zieht das Board ans Ufer und muss feststellen, dass das Tier nicht so allein ist wie gedacht. Unter das Paddleboard ist eine Leiche gebunden.

Die herbeigerufene Polizei ermittelt zwar scheinbar recht gründlich, aber Kupernikus beschließt, selbst das ein oder andere in Erfahrung zu bringen. Schließlich war die Rolle des Tatort-Kommissars immer diejenige, die ihm stets verwehrt geblieben war.

Außerdem reden Camper untereinander sicher ganz anders als mit der Polizei. Annabelle Schäfer, die Frau vom See, unterstützt ihn dabei tatkräftig. Zwar wohnt sie nicht selbst im Himmelreich, doch ganz in der Nähe und kennt daher viele der Einheimischen - noch ein Vorteil gegenüber der Polizei.

Als ich hörte, dass“Mord im Himmelreich” der Auftakt zu einer Cosy-Crime-Reihe von Andreas Winkelmann ist, war ich ziemlich neugierig. Bislang kannte ich nur zahlreiche Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann, die mir jedes Mal auf Neue wieder sehr gefallen. Ob ein Meister des Thrillers auch Cosy-Crime kann? Um es kurz zu machen: er kann! Mir hat “Mord im Himmelreich” sehr gut gefallen. Voller Humor, eigenwilliger Charaktere und gespickt mit einem verzwicken Mord (wer außer der Polizei glaubt schon an einen Unfall?).

Ich habe die Geschichte als Hörbuch erlebt und es war ein Genuss. Ich muss gestehen, dass ich den Verlag “Audio to go” bislang noch gar nicht kannte. (Inzwischen habe ich ein wenig auf deren Homepage gestöbert und noch das ein oder andere Interessante entdeckt.)

Ob ich schon mal ein von Charles Rettinghaus eingelesenes Hörbuch gehört habe, kann ich ehrlicherweise nicht sagen. “Mord im Himmelreich” liest er Geschichte jedenfalls einfach nur großartig. Seine Stimme schlüpft scheinbar mühelos in die unterschiedlichsten Rollen und das macht unglaublichen Spaß, zuzuhören, wie er die Figuren und die Geschichte zum Leben erweckt.

Es gelingt ihm wunderbar, die unterschiedlichen Charaktere mit all ihren Eigenheiten darzustellen. Die quirlige, spontane, herzliche und lebenslustige Annabelle, Kupernikus, der im Vergleich eher besonnen daherkommt. Andreas Winkelmann hat mit diesen beiden ein grandioses Ermittler-Duo geschaffen. Es ist herrlich, den beiden beim Ermitteln über die Schulter zu schauen und noch mehr, mitzuerleben, wie sie umeinander herumtänzeln. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Fall für die beiden und auch, wie sich die Beziehung der beiden zueinander entwickeln wird. Ich hoffe, wenn sich die beiden vielleicht (hoffentlich?) näher kommen, wird nichts von dem Witz und dem Charme verloren gehen, der bislang die gemeinsamen Szenen prägt.

Insgesamt ist “Mord im Himmelreich” für mich ein wunderbarer Cosy-Crime und ein würdiger Auftakt zu einer neuen Reihe, der Lust auf mehr macht und der besonders in der Hörbuchfassung einfach ein Genuss ist.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Wehe, wenn Du jemandem die Zeit stiehlst...

Hast du Zeit?
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„Hast Du Zeit?“ Eine simple Frage, die doch vielerlei Emotionen hervorrufen kann. Vorfreude auf ein schönes Treffen, ein mulmiges Gefühl, wenn ein ernstes Gespräch geführt werden soll, aber auch Angst? ...

„Hast Du Zeit?“ Eine simple Frage, die doch vielerlei Emotionen hervorrufen kann. Vorfreude auf ein schönes Treffen, ein mulmiges Gefühl, wenn ein ernstes Gespräch geführt werden soll, aber auch Angst? Diese wäre auf jeden Fall in Andreas Winkelmanns neuem Thriller durchaus eine passende Reaktion.

Ein Täter, der sich an seinen Opfern rächen will, weil sie ihm etwas Unwiederbringliches gestohlen haben: seine Zeit. Wenn wir ehrlich sind, hat wohl jeder von uns mal einem anderen etwas Zeit „gestohlen“. Im Gegensatz zu uns (hoffe ich mal 😉) führt der Täter eine stetig wachsende Liste und er hat eine Methode entwickelt, sich diese Zeit sozusagen zurückzuholen.

Wieder einmal nimmt Andreas Winkelmann etwas ganz Alltägliches und spinnt darum eine spannende Geschichte, die zumindest mich schnell eingefangen hat.

Grotheer, ein ehemaliger Bundestagspolizist, will seiner Tochter Michelle einen Gefallen tun, als diese ihn darum bittet ihrer Freundin Conny zu helfen, die sich von einem Stalker bedroht fühlt. Doch kurz darauf ist Conny tot. Grotheer fühlt sich mitschuldig. Hätte er ihren Tod verhindern können? Seine Recherchen zeigen, dass vor einigen Jahren eine Bekannte aus Connys Umfeld spurlos verschwand. Und sie ist nicht die Einzige. Ob diese Vermisstenfälle zusammenhängen? Auf den ersten Blick gibt es kein verbindendes Element, doch natürlich ist zumindest uns Lesern klar, dass es sie gibt.

Neben Grotheer gibt es eine weitere Protagonistin. Lilly Costanzo. Die beiden treffen aufeinander, nachdem Lillys Lebensgefährtin Felicitas ebenfalls verschwunden ist – offenbar am helllichten Tag entführt.

Lilly und Grotheer sind ein ungleiches Team und für mich beide nicht unbedingt die Sympathieträger. Dies schadet der Spannung jedoch zum Glück in keiner Weise.

Auch wenn das Buch für mich durch einige Wiederholungen stellenweise ein wenig zäh war, habe ich es ungern aus der Hand gelegt. Ich glaube, ich hätte mir eher ein anderes Motiv gewünscht, aber es ist in sich stimmig und passt zur Geschichte.

Daher lautet mein Fazit: „Hast Du Zeit?“ ist für mich nicht der beste Thriller von Andreas Winkelmann, dennoch hat er mir wieder sehr gefallen und ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Thriller des Autors.

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