Ein spannendes und humorvolles Debüt
Endlich eine ausgewogene Work-Life-Balance! Ex-TV-Journalist Alexander Toth freut sich, seinen alten Job an den Nagel hängen zu können und fortan ein entspanntes Leben als Bestatter auf dem Wiener Zentralfriedhof ...
Endlich eine ausgewogene Work-Life-Balance! Ex-TV-Journalist Alexander Toth freut sich, seinen alten Job an den Nagel hängen zu können und fortan ein entspanntes Leben als Bestatter auf dem Wiener Zentralfriedhof zu führen. Sein schöner Plan gerät allerdings bereits am ersten Tag jäh ins Wanken, als Herr Pointner in sein Leben tritt. Plötzlich sitzt seine Leiche bei ihm im Kühlraum und leider muss er seiner neuen Kollegin Marie-Theres recht geben, dass da so manches mit der Leiche seltsam ist.
Durch Marie-Theres‘ Tatendrang und ihren Verdacht sieht sich Toth dann doch genötigt, herauszufinden, was mit Herrn Pointner passiert ist. Und sei es nur, um Marie-Theres zu beweisen, dass ihr ihre geliebten True-Crime-Podcasts nur Flausen in den Kopf setzen – und um endlich die ersehnte Ruhe in einem altehrwürdigen Beruf zu genießen.
Als ich die Beschreibung „Wiener-Zentralfriedhofs-Krimi“ gelesen habe, war mir klar, dass ich „Die Holzpyjama-Affäre“ auf jeden Fall lesen muss. Irgendetwas daran hat mich sofort magisch angezogen.
Mit Alexander Toth und Marie-Theres hat der Autor Patrick Budgen ein großartiges Ermittler-Duo erschaffen. Es macht unglaublich viel Spaß die beiden kennenzulernen und mitzuerleben, wie sie nach und nach das Rätsel um den Toten lösen. So unterschiedlich die beiden auch sind, sie harmonieren wunderbar.
Mit seinem Debüt-Roman trifft Patrick Budgen bei mir voll ins Schwarze. Ich mochte den Humor, die Charaktere, den eher ungewöhnlichen Handlungsort und die Art und Weise, wie er seine Protagonisten ermitteln lässt. Sagen wir mal, dass ihre Methoden unkonventionell sind. Immerhin sind die beiden ja auch keine Polizisten – obwohl Marie-Theres gefühlt schon jeden Job gemacht hat und Recherchen Toth als Journalist nicht fremd sind. Zudem erfahren wir Leser so ganz nebenbei einiges über den Wiener Zentralfriedhof und wie Bestattungen dort normalerweise ablaufen. (Sollte ich jemals nach Wien kommen, werde ich auf jeden Fall einen Besuch auf dem Friedhof und in dem zugehörigen Shop fest einplanen.)
Mein Fazit: „Die Holzpyjama-Affäre“ ist ein wunderbarer Cosy-Crime, bei dem trotz allen Humors und dem Fokus auf den Charakteren, die Spannung nicht zu kurz kommt. Für mich ein gelungenes Debüt, das Lust auf mehr macht. Leider habe ich Band 2, „Die Teigtascherl-Intrige“, bereits gelesen und muss nun ungeduldig auf den nächsten Teil warten.