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Veröffentlicht am 23.11.2022

✎ Petra Engelsmann - Gebt der Kindheit eine Chance

Gebt der Kindheit eine Chance
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Meine 4-Jährige befindet sich im 2. Jahr ihrer Kindergartenzeit. In den ersten knapp 3 Jahren habe ich sie zu Hause betreut, weil ich es einfach wollte. Ich wollte diejenige sein, die ihre ersten Worte ...

Meine 4-Jährige befindet sich im 2. Jahr ihrer Kindergartenzeit. In den ersten knapp 3 Jahren habe ich sie zu Hause betreut, weil ich es einfach wollte. Ich wollte diejenige sein, die ihre ersten Worte hört. Ich wollte diejenige sein, die ihre ersten Schritte sieht. Ich wollte mein Kind in den ersten Lebensjahren so intensiv wie möglich begleiten. Wir als Familie hatten uns dafür entschieden. Das ist unser Weg und ich würde ihn immer wieder genauso gehen. Zudem ist sie nur vormittags in einer Einrichtung.

Es gibt jedoch auch Eltern, die ihre Kinder bereits sehr früh in deren Leben betreut wissen wollen oder müssen. Und es gibt Kinder, die eine sehr lange Zeit eines Tages nicht zu Hause, sondern in einer Einrichtung sind.

Bevor ich meinen Sprössling im Kindergarten anmeldete, machte ich mir unzählige Gedanken. Aus den Medien erfährt man so viel Schlimmes. Mein Herz verkrampfte sich bei diesen Bildern. Ich wollte weinen, wenn ich sah, welches Leid pädagogische Fachkräfte hervorrufen.
Auch Frau Engelsmann gibt Einblicke in ihre Erfahrung in den Institutionen:

"Mir persönlich geht es nach 20 Jahren arbeiten in Krippen und Kitas darum, Kindern ihre Lebensfreude, ihren Mut und die Neugier auf das Leben zu erhalten. [...] Doch mein Arbeiten in Krippen und Kitas hat mir traurigerweise gezeigt, wie oft Selbstbewusstsein von Kindern zerstört, Experimentierfreudigkeit unterbrochen und Empathie und Herzenswärme zu kurz gekommen sind." (S. 12)

Ich frag(t)e mich immer wieder: Wie kann ich meine Tochter davor beschützen und ihr dennoch den Wunsch erfüllen, mit Kindern aufwachsen zu dürfen?
Meine Erfahrung zeigt mir, dass ich mit meinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine bin. Und ich weiß, dass es da draußen super pädagogische Fachkräfte gibt. Doch wir alle sind nur Menschen. Und Menschen machen Fehler.

"Gebt der Kindheit eine Chance" ist ein Augenöffner für beide Seiten - Fachkräfte und Eltern.
Petra Engelsmann zeigt die Missstände in den Einrichtungen auf. (ein Fingerzeig auf die Politik, die dahingehend dringend etwas ändern MUSS)
Ebenso sensibilisiert sie dahingehend Eltern, was tagtäglich dort geleistet werden muss von den dort Arbeitenden. Was hinter den Kulissen geschieht und Eltern niemals zu sehen bekommen. Was es heißt, 25 Kinder zu zweit (oder wenn man Glück hat zu dritt) zu betreuen und zu begleiten.

Mein Lieblings-/Hasskapitel ist das 2.6.1: "Tagesstrukturen vs. Individualität" (S. 57ff) Für mich gibt es nichts Schlimmeres als diesen durchgetakteten Tag: Ankommen, Morgenkreis, Frühstück, raus gehen, Freispiel, Mittagessen. (oder so ähnlich) Ich sehe es in der Gruppe meiner Tochter, dass vor allem der Morgenkreis für die meisten Kinder ein Horror ist. Wenn ich mir die Fotos ansehe, die uns Eltern zur Verfügung gestellt werden, dann frage ich mich: Schauen die Pädagoginnen auch mal in die Gesichter, die sie fotografieren? Kein Kind lächelt. Die Jungen und Mädchen lümmeln auf ihren Stühlen rum. Warum hält man an so etwas fest?

Die Autorin gibt Denkanstöße, wie das Zusammenspiel zwischen Fachkraft, Kind und Eltern aussehen kann. Denn auch ich musste bereits die Erfahrung machen, dass wir unser Kind zwar abgeben dürfen, aber etwas zu sagen haben wir nicht.

Mein Wunsch wäre: Öffnet euch!
Liebe pädagogische Fachkräfte: Öffnet euch vor allem für unsere Kinder, aber auch für uns Eltern. Unsere Kinder müssen bei euch ankommen - genauso wie wir. Auch wenn ihr jahrelange Erfahrung habt, ist kein Mensch unfehlbar! Manchmal verhelfen Denkanstöße von außen zu neuen Sichtweisen.
Liebe Eltern: Öffnet euch für die pädagogischen Fachkräfte. Sie wollen - genau wie wir - nur das Beste für die Kleinen. Ihr habt manchmal schon mit 1 Kind zu kämpfen, wenn da eine Wutwelle auf euch zugerollt kommt? Dann versucht mal dies von mehreren Kindern abzufangen.

Am Schluss formt die Verfasserin eine "Kita, wie sie sein sollte" (S. 118ff) - wovon wir jedoch weit, weit entfernt sind, denn dort würde es heißen:

"Jedes Kind darf in der Kita im Mittelpunkt stehen!
Schließlich wurden für die Kinder die Kitas gebaut und nicht für Erwachsene!" (S. 131)

Ein Gedanke, der dem von Maria Montessori entspricht und somit mir direkt ins Herz geht. Denn ihre Pädagogik ist die, die in unserem persönlichen Familienalltag seinen Platz gefunden hat und die ich JEDEM Kind wünsche)

Von mir bekommt das Werk eine Leseempfehlung an ALLE, die mit Kindern zu tun haben - Fachkräfte, (Groß)Eltern, Betreuer*innen. Lesen und verinnerlichen!

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 23.11.2022

✎ Susanna Leonard - Mutige Frauen, die Geschichte schrieben 1 Dian Fossey, die Forscherin

Dian Fossey - Die Forscherin
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Ich kannte Dian Fossey vor dieser Lektüre nicht und hätte sie niemals mit der Gorilla(er)forschung in Verbindung gebracht - einfach, weil ich selbst in diese Richtung eher weniger Interesse habe. Da ich ...

Ich kannte Dian Fossey vor dieser Lektüre nicht und hätte sie niemals mit der Gorilla(er)forschung in Verbindung gebracht - einfach, weil ich selbst in diese Richtung eher weniger Interesse habe. Da ich mich jedoch für Romanbiografien interessiere, habe ich mir dieses Exemplar auf die Ohren getan.

Susanna Leonard hat ein Werk geschrieben, welches anschaulich den Weg der mutigen Frau beschreibt. Leider geht sie nicht chronologisch vor, was für mich an manchen Stellen ein bisschen verwirrend war, weil es nicht nur 2, sondern 3 Lebensphasen gibt, in denen sie hin und her springt.

Im Fokus steht der Mensch 'Dian Fossey', nicht ihre Forschungsarbeit. Natürlich bekommen wir auch Einblicke in ihr Schaffen, doch für mich hätten diese noch etwas vertieft werden können.
Es wird ein umfangreiches Charakterbild der eigensinnigen Gorillaforscherin erstellt. Ich fragte mich beim Hören beständig: "Wäre ich mit ihr, die so willensstark und leidenschaftlich für ihr Projekt kämpfte, und dennoch so unsympathisch rüber kommt, klar gekommen?"

Am Ende musste Frau Fossey den Weg, den sie einschlug, teuer bezahlen. Ich habe diesen Schluss nicht vorausgeahnt und bin noch immer geschockt deswegen.

Mir fehlt ein Nachwort der Autorin, in dem sie erklärt, was Fiktion ist oder wo sie eventuell aus Mangel an Fakten abweichen musste. Ich mag einfach die Authentizität dahinter.

Mir hat die Erzählung im Großen und Ganzen gefallen, auch wenn ich gerne einiges mehr erfahren hätte - gerade in Bezug auf die Tiere. Mal schauen, ob der Film "Gorillas im Nebel" mehr preisgibt.

Chris Nonnast hat das Hörbuch super eingesprochen und daher geht meine Empfehlung an das Audio.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.11.2022

✎ Katja Baumgarten - Lulu und Ravin 1 Die Suche nach dem Sonnenlicht

Lulu und Ravin
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Mit "Lulu und Ravin" hat Katja Baumgarten eine süße Fantasywelt für die Kleinsten geschaffen.

Diese Geschichte eignet sich mit ihren knapp 50 Seiten wunderbar als Gute-Nacht-Geschichte. Man taucht ab ...

Mit "Lulu und Ravin" hat Katja Baumgarten eine süße Fantasywelt für die Kleinsten geschaffen.

Diese Geschichte eignet sich mit ihren knapp 50 Seiten wunderbar als Gute-Nacht-Geschichte. Man taucht ab in eine geheime Welt, die der unseren gar nicht unähnlich ist. Es gibt Sonnenfeen; es gibt Mondelfen; es gibt.. Nein, mehr verrate ich nicht - das müsst ihr schon selbst lesen. Lulu und Ravin begegnen jedenfalls einigen tierischen Helfern, aber natürlich auch Bösewichten.

Durch die Bilder wird die Geschichte super aufgelockert, wobei es für mich noch ein paar mehr hätten sein können, denn gerade Kinder in dem Alter schauen doch wirklich gerne Bilder. Die Zeichnungen sind sehr kindgerecht, sodass auch gerne mal länger geschaut wird. Sie sind auch nicht so miniklein, sondern nehmen knapp eine halbe Seite ein, wenn sie vorhanden sind.

Auch die Schrift und der Schreibstil ist dem Alter angepasst. Ich würde es für Kleinkinder und Schulanfänger empfehlen.

Die Autorin hat sich meiner Meinung nach wirklich sehr viel Mühe mit diesem Buch gegeben - sie hat den richtigen Ton getroffen, wundervolle Bilder gezeichnet und es gibt sogar Musik zu dem Buch, die ich mir die nächsten Tage auch noch anhören werde. Was braucht ein Kind mehr als diese Kombination?!?

Ich bin gespannt auf den zweiten Teil, der hinten im Buch schon seine erste Erwähnung findet.

©2016 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.11.2022

✎ Howard Calvert - Mach mal Aaaah!

Mach mal Aaaah!
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Als ich "Mach mal Aaaah!" gesehen habe, dachte ich eigentlich zuerst an unseren Kindergarten. Dort kommen lustige Bücher in den Gruppen immer besonders gut an.

Doch seit meine 4-Jährige es entdeckt hat ...

Als ich "Mach mal Aaaah!" gesehen habe, dachte ich eigentlich zuerst an unseren Kindergarten. Dort kommen lustige Bücher in den Gruppen immer besonders gut an.

Doch seit meine 4-Jährige es entdeckt hat und vorgelesen bekommen wollte, ist es bei uns nicht mehr wegzudenken.

Wir begegnen ganz vielen verschiedenen Tieren. Darunter sind ein Hase, eine Cobra und ein Piranha. Doch auch ein T-Rex darf in der Sammlung der Tiere mit den weltbesten Zähnen nicht fehlen. Und wer hat am Ende gewonnen? Das ist eine große Überraschung, mit der niemand gerechnet hätte.

Meine Tochter zählt jedes Mal ihre Zähne und alle, die uns im Buch begegnen. Damit ist es für uns ein interaktives Werk geworden, welches wirklich oft aus dem Regal gezogen wird.

Das Kind, welches wir von Anfang bis Ende begleiten, ist geschlechtslos und hat keinen Namen. Außerdem ist es ein Child of Color.

Mike Moran hat mit seinen Illustrationen den Kern getroffen. Großformatig (meist über die Doppelseite) und ohne viel Schnick-Schnack treffen sie genau unseren Geschmack. Dazu der knackige Text von Howard Calvert und Kinder ab 3 Jahren haben eine Menge Spaß mit dieser Lektüre.

Von uns kann es daher an dieser Stelle nur eine Vorleseempfehlung geben!

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.11.2022

✎ Nicola Edwards - Ich zeig dir meine Welt

Ich zeig dir meine Welt - Entdecke, wie wir Kinder leben
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Meine 4 Jährige und ich müssen jeden Tag in eine Stadt, in der es gefühlt tausende von Nationalitäten gibt. Ständig kommt die Frage von ihr: "Mama, was für eine Sprache spricht der Mensch dahinten?"
Sie ...

Meine 4 Jährige und ich müssen jeden Tag in eine Stadt, in der es gefühlt tausende von Nationalitäten gibt. Ständig kommt die Frage von ihr: "Mama, was für eine Sprache spricht der Mensch dahinten?"
Sie selbst wächst zweisprachig auf und ihre Tante ist Lehrerin für Sprachen. Vielleicht kommt daher ihr momentanes Interesse für diesen Bereich. Aber vielleicht haben das auch einfach ganz viele (kleine) Kinder: Neugier auf andere Kulturen.

Mit "Ich zeig dir meine Welt - Entdecke, wie wir Kinder leben" kann man zumindest ein paar Fragen der Wissbegierigen beantworten und lernt - selbst als Erwachsene*r - noch eine Menge dazu.

Es geht ums Essen, um die Schule, um Haustiere, um Häuser, darum, wie man eine Erkältung bekämpft, wo die Menschen schlafen, das Wetter, Transportmittel, Spiele, ... und um so einiges mehr.

Meine Tochter und ich schlagen das Buch meist an irgendeiner Stelle auf und sprechen über all die Informationen, die häppchenweise angeboten werden. Dabei stellen wir Vergleiche zu uns an und haben auch schon Sachen gefunden, die wir gerne mal nachmachen/ausprobieren würden. Ganz besonders entzückt war sie, dass ihr Lieblingsautofahrtsspiel erwähnt wird: Schnick, Schnack, Schnuck.

Drei Dinge sind mir jedoch negativ aufgefallen:

Zum einen stimmt die Lautschrift nicht immer. Ich habe das natürlich bei den Sprachen bemerkt, die ich selbst spreche. Das ist schade, denn so kann ich mich auf die (für mich) eher unbekannten Sprachen nicht verlassen und muss gegebenenfalls im Internet nachschauen.
Doch genau diese Seiten sind es, die meinen Nachwuchs magisch anziehen und bei denen wir immer anhalten müssen.

Zum anderen merkt man dieser Lektüre einen gewissen Zwang an - und zwar, was das Gendern betrifft.
Ich selbst versuche gegenüber meiner Tochter oft zu gendern bzw. genderneutrale Sprache zu verwenden. Das heißt, ich verwende häufig Worte, die weder weiblich noch männlich sind, sondern alle Geschlechter integrieren.
Wenn in einem Kindersachbuch darauf geachtet werden möchte, dann sollte dies bitte konsequent geschehen. Das ist hier leider nicht der Fall. Mal gibt es ein Gender-Sternchen, mal wird nur die männliche Form verwendet.

Ganz besonders erstaunt war ich, als es um Familien ging. Hier wird nur das klassische Bild "Mutter und Vater" erwähnt. Ich hätte mir gewünscht, dass zudem darauf eingegangen wird, dass jede Art von Liebe nicht in allen Ländern anerkannt wird und in manchen sogar die Todesstrafe ausgesprochen werden kann.

Ansonsten ist dieses Bildersachbuch aus unserem Regal nicht mehr wegzudenken. Mein Kind kommt nun ständig an und wir reden über all die tollen Dinge, die wir erfahren. Am meisten Spaß hat sie natürlich an den vielen neuen Wörtern.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab ca. 6 Jahren. Bei uns ist es mit 4 Jahren bereits super interessant und für Projekte im Kindergarten kann ich mir dieses Werk ebenfalls gut vorstellen.

©2022 Mademoiselle Cake