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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2024

Tödlicher Schlaf

Anna O.
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Anna O. von Matthew Blake, ist ein Buch, das erstmal durch das schlichte und doch prägnante Cover auffällt. Ein geschlossenes Auge. Das hervorstechende O. Worum es hier geht, wird also recht schnell deutlich.
Es ...

Anna O. von Matthew Blake, ist ein Buch, das erstmal durch das schlichte und doch prägnante Cover auffällt. Ein geschlossenes Auge. Das hervorstechende O. Worum es hier geht, wird also recht schnell deutlich.
Es geht um Anna, die seit Jahren in einen tiefen Schlaf gesunken ist und verdächtigt wird, ihre beiden Freunde umgebracht zu haben. Doch neben ihr geht es noch um weitere Personen, über die ich nicht zu viel verraten möchte. Einer von ihnen ist Ben Prince, Schlafpsychologe, und auch er steht als Hauptcharakter im Zentrum der Geschichte.

Insgesamt lässt sich sagen, dass viele unterschiedliche Charaktere zusammenkommen, die vor allem unterschiedliche berufliche Hintergründe und Lebensstile haben. Durch die Perspektivwechsel erhält man zudem die Möglichkeit, sie ein Stück näher kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren.
Generell ist in diesem Zusammenhang der Schreibstil angenehm. Bedingt durch die eher unkomplizierte Wortwahl und die kurzen Kapitel kann man schnell durch die Seiten kommen.
Da im Zentrum des Ganzen der Mord an den beiden Freunden steht, liest man sehr viel über ihn aus unterschiedlichen Perspektiven, was zu Wiederholungen führt, die für mich nicht immer notwendig gewesen wären.
Außerdem ist es nicht schwer zu erahnen, wer am Ende der Schuldige ist, wenn man auf bestimmte Dinge achtet. Deshalb war die Auflösung am Ende doch etwas ernüchternd für mich.
Ebenfalls gab es immer wieder Passagen in den Kapiteln aus Bens Sicht, die mir gar nicht gefallen haben. So hat er des Öfteren nur seinen möglichen Erfolg im Blick gehabt und das wurde immer wieder aufgeschrieben. Einfach nicht nötig aus meiner Sicht, und es hat ihn unsympathisch erscheinen lassen.
Dennoch bringt das Buch über die gesamten Seiten eine bedrückende Grundatmosphäre rüber, die nicht zu unterschätzen ist. Etwas Dunkles liegt die ganze Zeit über der Geschichte und lässt den Thriller eher zum Thriller werden als die Spannung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Matthew Blake einen ungewöhnlichen Ansatz für einen Thriller gewählt hat und besonders dieser das Buch, besonders zu Beginn, interessant macht.
Leider fehlte mir aber oftmals wirklich die Spannung und da die Auflösung ebenfalls recht ernüchternd daher kam, konnte mich das Buch leider nicht komplett überzeugen.
Eine Empfehlung kann ich trotzdem an die Menschen aussprechen, die mal etwas anderes lesen wollen und dabei keinen blutigen und brutalen Triller benötigen.

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Gut gemacht

Stolz und Vorurteil
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„Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen ist wohl einer der berühmtesten Klassiker in der Geschichte der Literatur.
Durch diese Graphic Novel wurde die Geschichte von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy in ein ...

„Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen ist wohl einer der berühmtesten Klassiker in der Geschichte der Literatur.
Durch diese Graphic Novel wurde die Geschichte von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy in ein neues Gewand gepackt.
Da ich das Original noch nicht gelesen habe und somit nur das Grundgerüst der Geschichte als Vorwissen mit in die Graphic Novel genommen habe, konnte mich diese Ausführung im Großen und Ganzen überzeugen.

Der Zeichenstil ist etwas moderner, bringt aber die Atmosphäre der vergangenen Zeit sehr gut rüber. Nur leider sehen sich die Bennet Schwestern etwas zu ähnlich. So bin ich beim Lesen immer wieder durcheinander gekommen, wer wer ist. Da wäre eine kleine Auflistung der Charaktere mit Bildern, am Anfang, ganz schön gewesen.
Ansonsten finde ich den Aufbau ebenfalls recht gelungen, auch wenn man zwischendurch doch die großen Sprünge in der Geschichte merkt.
Der Schreibstil in den Sprechblasen ist modern und beruht nicht mehr auf der alten Sprache. Nur in wirklich kurzen Absätzen wurden Formulierungen genutzt, die nicht im modernen Sprachgebrauch Verwendung finden würden. So bleibt etwas von der Originalfassung erhalten.

Alles in allem ist diese Graphic Novel gut gemacht, hat allerdings, wie bereits genannt, ein paar Schwächen.
Eine Empfehlung ist es deshalb für Menschen, die „Stolz und Vorurteil“ noch nicht kennen, sich aber gerne mal an die Geschichte wagen möchten.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Das war nichts

Weißglut
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„Weissglut“ von Tobias Quast ist ein Buch, von dem ich mir wesentlich mehr erhofft habe. Von Anfang bis Ende gab es keine Stelle, die mich vollkommen überzeugen konnte. Dabei klingt der Klappentext sehr ...

„Weissglut“ von Tobias Quast ist ein Buch, von dem ich mir wesentlich mehr erhofft habe. Von Anfang bis Ende gab es keine Stelle, die mich vollkommen überzeugen konnte. Dabei klingt der Klappentext sehr interessant und spannend.
Doch ich wurde enttäuscht.

In keiner Szene kam richtige Spannung auf, außer vielleicht ganz am Anfang. Alles wurde einfach heruntergeschrieben und die Geschichte ist so dahin geplätschert. Wobei ich sagen muss, dass der Schreibstil an sich, recht angenehm war und keinerlei Verständnisprobleme aufgetaucht sind.
Dies ändert allerdings nichts daran, dass die Handlung immer wieder ziemlich abstrus und undurchdacht gewirkt hat.

Auch die Protagonisten waren gleichbleibend uninteressant und zum Großteil unsympathisch für mich.
Besonders Sarah ist mir auf die Nerven gegangen, wie sie perfekt gestylt mit Highheels durch die finnischen Wälder gestapft ist.
Witzig oder lustig war das Ganze auch nicht wirklich. Es war einfach nur wirr.
Dabei gab es so viel Potenzial, gerade mit dem Setting. Ein schöner See in Finnland, mit kleinen Ferienhäusern drumherum, umgeben von einem tiefen Wald. Zwischendurch ist in diesem Buch die Atmosphäre tatsächlich herübergekommen. Aber leider auch eher selten.

So bleibt mir nur zu sagen, dass dieses Buch, für mich, Zeitverschwendung war und ich deshalb keine Empfehlung aussprechen kann.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Sehr präsent

Yellowface
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"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch in den Gedanken herumgeistern wird.
Es ist während des Lesens auf so vielen Ebenen präsent, dass man sich nur schwer losreißen ...

"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch in den Gedanken herumgeistern wird.
Es ist während des Lesens auf so vielen Ebenen präsent, dass man sich nur schwer losreißen kann.

Von den Protagonisten bis hin zum Schreibstil harmoniert vieles.
Mit June haben wir eine Protagonistin, zu der man als Leser eine besondere Beziehung aufbaut. Dadurch, dass die Geschichte eben aus ihrer Sicht geschrieben ist, bekommt man einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken. So wusste ich beim Lesen irgendwann nicht mehr, ob ich Mitleid mit ihr haben soll oder nicht.
Man gerät in einen Zwiespalt und fängt an, über das Geschriebene nachzudenken.
Ich persönlich habe mich immer wieder sehr unwohl gefühlt, wenn ich in die Geschichte eingetaucht bin. Da dies wahrscheinlich gewollt ist, passt es gut in die Handlung.

Generell ist dieses Buch sehr raffiniert geschrieben und veranschaulicht die tiefen Abgründe der Literaturbranche deutlich. Rebecca F. Kuang hat einfach einen sehr besonderen Schreibstil und weiß mit Wörtern umzugehen.
Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Es gab immer wieder Stellen, an denen ich mir gewünscht hätte, dass mal etwas anderes passiert und es nicht so repetitiv ist.
Auch das Ende hat mich leer hinterlassen. Es bleiben so viele Fragen offen und man wird mit vielen Gedanken alleine gelassen.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass diese Geschichte auf vielerlei Ebenen präsent ist.
Es kommt so rüber, als wäre das Geschriebene wirklich passiert und keinerlei Fiktion.
"Yellowface" ist ein Buch für alle, die sich nicht davor scheuen, sich beim Lesen schlecht zu fühlen und bereit für eine Geschichte sind, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Unterhaltsam

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies
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3,5 von 5

In „Nothing but Spies“ von Mario Fesler treffen wir auf viele unterschiedliche Protagonisten und erleben ein Abenteuer, das nicht so verläuft, wie man zu Beginn denkt.

Schnell stellt man in ...

3,5 von 5

In „Nothing but Spies“ von Mario Fesler treffen wir auf viele unterschiedliche Protagonisten und erleben ein Abenteuer, das nicht so verläuft, wie man zu Beginn denkt.

Schnell stellt man in diesem Buch fest, dass die Spione anders sind, wie man sie kennt. Vincent und seine Fake-Familie haben ihre eigenen Missionen und oft ganz andere Vorgehensweisen.
Besonders interessant ist in diesem Fall die Dynamik zwischen Celia und Vincent. Man erlebt mit, wie sich ihre Beziehung zueinander verändert.
Celia ist eine Protagonistin, die sagt, was sie denkt und oft ihren eigenen Kopf hat. Währenddessen Vincent jemand ist, der strategisch vorgeht und aufgrund seines Lebens als Spion, mit Allen gut stehen möchte. Zusammen ergeben sie ein interessantes Duo, dem es Spaß macht zu folgen.

Der Schreibstil ist angenehm und gut auf die Zielgruppe zugeschnitten. Einfacher Satzbau, keine komplizierten Formulierungen. Allerdings werden ziemlich häufig englische Wörter verwendet, wahrscheinlich um die Geschichte jugendlich und frisch wirken zu lassen, was mich zwischendurch etwas gestört hat.
Ebenfalls war es ungewohnt, dass die Geschichte einmal aus der Ich-Perspektive von Celia geschrieben wurde und wenn es um Vincent gegangen ist, eine unabhängige Erzählstimme gewählt wurde. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit aber.

Insgesamt ist es ein Buch, das mich recht gut unterhalten hat, zwischendurch allerdings ein wenig langsam vorangegangen ist.
Wer eine Geschichte mit Spionen sucht, die keine Klischees erfüllen, und überraschende Enden liebt, ist hier richtig.

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