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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2024

Zwischen Glitzer und der Realität

Happy Hour
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2,5 von 5

"Happy Hour" von Marlowe Granados ist ein Buch ohne wirkliche Handlung. Es geht eher darum die Stimmung und Atmosphäre des New Yorker Lebens einzufangen.
Die Höhen und die Tiefen dieses Lebens ...

2,5 von 5

"Happy Hour" von Marlowe Granados ist ein Buch ohne wirkliche Handlung. Es geht eher darum die Stimmung und Atmosphäre des New Yorker Lebens einzufangen.
Die Höhen und die Tiefen dieses Lebens werden mithilfe von starken Kontrasten dargestellt, die von dem einen Extrem ins andere schwanken.

Man begegnet in diesem Buch vielen verschiedenen Protagonisten, die man, so schnell wie sie gekommen sind, auch wieder vergisst.
Besonders die männlichen Charaktere rücken hier in den Fokus, denn wenn der eine weg ist, kommt direkt der nächste.
Die einzige Konstante - in Sachen Protagonisten - sind Isa und Gala, denn sie stehen nun mal im Fokus der gesamten Story.
Sie sind zwei Freundinnen, auf deren Verhalten und Art man sich erstmal einstellen muss.
Dadurch, dass die Geschichte sich aus Tagebucheinträgen von Isa zusammensetzt, bekommt man einen guten Eindruck von ihrer Gefühlswelt. Auf der anderen Seite erfährt man nicht viel von Gala oder bekommt einen anderen Blickwinkel auf die Protagonisten, was sehr schade ist. So bleibt es recht Einseitig.
Außerdem kam mir die Geschichte sehr repetitiv vor, besonders ab der Mitte des Buches. Irgendwie ist alles nach einem ähnlichen Schema verlaufen und es gab kaum was Neues zu erfahren.

Des Weiteren bin ich beim Lesen immer wieder über bestimmte Formulierungen gestolpert, die mich aus dem Lesefluss gebracht haben. Generell wurde der Schreibstil mit der Zeit anstrengender und ich hatte kaum Motivation das Buch in die Hand zu nehmen.
Es gab einfach Nichts, was mich hätte überraschen können und das ist schade.

Nichtsdestotrotz hat es mir gefallen, wie deutlich Marlowe Granados die Klassenunterschiede in der Gesellschaft schildert und zeigt, wie man als junge Frau, in der großen Stadt, darum kämpfen muss, um über die Runden zu kommen. Gerade das Partyleben steht hier deutlich im Fokus. Es nimmt in New York einen wichtigen Teil des Lebens bei jungen Personen ein, wie man recht schnell feststellt.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass man es mögen muss, wenn ein Buch keine richtige Handlung aufweist und die Vibes die Geschichte bestimmen.
Es ist wild, es wird gefeiert und doch ist der Absturz ganz nah. Das merkt man. Und wen das NYC Partyleben nicht interessiert, der sollte sich nicht an die Geschichte wagen. Ansonsten ist es einen Versuch wert. Eine richtige Empfehlung kann ich hier aber leider nicht aussprechen.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Rezepte und tiefe Einblicke

Vom Kochen und Leben auf dem Land
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3,5 / 5

In seinem Buch "Vom Kochen und Leben auf dem Land" gibt Julius Roberts uns tiefe Einblicke in sein Leben auf dem Land. Er erzählt Geschichten aus seinem Leben und teilt seine liebsten Rezepte ...

3,5 / 5

In seinem Buch "Vom Kochen und Leben auf dem Land" gibt Julius Roberts uns tiefe Einblicke in sein Leben auf dem Land. Er erzählt Geschichten aus seinem Leben und teilt seine liebsten Rezepte zusammen mit Erinnerungen. Es ist also kein klassisches Kochbuch sondern eher ein Lese-Koch-Buch.

Schon in der Einleitung des Buches ist zu bemerken, wie sehr Julius Roberts das Landleben genießt. Zwar romantisiert er das Landleben etwas, aber darüber lässt sich hinwegsehen. Die Bilder sorgen für eine Untermalung des Geschriebenen und zusammen ergibt sich ein harmonischer Gesamteindruck. Dieser wird durch die Einteilung der Rezepte, in die vier Jahreszeiten, unterstrichen.

Durch die Einteilung wird es erleichtert saisonal zu kochen, was sonst nicht immer einfach ist. Nicht immer einfach ist es auch, den Rezepten im Buch zu folgen. Durch den Fließtext und den kleinen Anekdoten von Julius, die immer mal wieder in den Text einfließen, kann man schon mal aus dem Konzept kommen. Zudem empfinde ich es als störend, dass man bei manchen Rezepten umblättern muss, und sie keine Doppelseite bekommen haben. Besonders wenn die Zutatenliste aufgeteilt wird, kann es passieren, dass man einen Teil übersieht. Dies ist in diesem Buch aber zum Glück nicht oft so. Dafür sind die Bilder der Rezepte von hoher Qualität und geben - wenn es denn welche gibt - einen guten Eindruck vom Ergebnis und machen umso mehr Lust gleich mit dem Kochen zu beginnen.

Ebenfalls schön sind die Grundrezepte in diesem Buch. Durch sie, wird man zum Ausprobieren verleitet und sie sind eine schöne Ergänzung zu den anderen Rezepten. Was hier aber schade ist ist, dass sie hinten im Buch versteckt sind und man beim durchblättern nicht direkt darauf stößt.

Gesagt sollte auch sein, dass man in diesem Buch keine klassischen englischen Rezepte vorfindet, denn hier geht es wirklich nur um die Lieblingsrezepte von Julius. Diese beinhalten oft Sardellen oder Spargel und auf Fisch und Fleisch wird auch eher selten verzichtet. Trotzdem werden wir ermutigt, die Rezepte nach unserem Geschmack zu verändern und Zutaten dazuzugeben oder wegzulassen. Der Spaß am Kochen bleibt also definitiv erhalten!

Alles in allem ist es ein Buch, das mich in vielerlei Hinsicht überrascht hat und eine Empfehlung für alle, die das Landleben interessiert und diejenigen, die nicht nur auf das Kochen, sondern auch auf das Erleben aus sind.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Ausbaufähig

Crowns of Nyaxia 1: The Serpent and the Wings of Night
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3,5 von 5

Mit "The Serpent and the Wings of Night" entführt Carissa Broadbent uns in eine sehr dunkle Welt voller Vampire und zu einem Turnier, das mehr bereit hält, als man denkt.

Mit Vanida Karun wurde ...

3,5 von 5

Mit "The Serpent and the Wings of Night" entführt Carissa Broadbent uns in eine sehr dunkle Welt voller Vampire und zu einem Turnier, das mehr bereit hält, als man denkt.

Mit Vanida Karun wurde eine Sprecherin gewählt, die die düstere Atmosphäre, die Emotionen und Gefühle der Protagonisten auf hervorragende Weise rüberbringt. Sie zieht uns mit ihrer Stimme in einen Bann, sodass man immer weiter hören möchte, obwohl die Story im Ganzen, für mich, noch ausbaufähig ist.
Dies liegt vor allem an dem Worldbuilding und unfassbar vielen fehlenden Informationen. Beim hören hatte ich nie eine komplette Welt vor Augen. Es waren immer nur einzelne Orte zu denen man gesprungen ist. Vergeblich habe ich etwas Zusammenhängendes gesucht, und das ist schade, denn diese Welt hat einfach viel Potenzial. So geht es mir auch mit den verschiedenen Vampirclans mit denen ich nie wirklich zurecht gekommen bin. Unterscheiden wie welcher Clan mit einem anderen in Verbindung steht, fiel mir schwer. Mehr Informationen hier und da hätten es einfacher gemacht sich zurechtzufinden.

Dazu kommt das Kejari. Das tödliche Turnier, mit Prüfungen die oft nichts neues dargestellt und an die Tribute von Panem erinnert haben. Das Spannende hierbei war die Zeit zwischen den Prüfungen, denn wer am Ende im Finale steht ist eigentlich von Beginn an klar.
Mit Oraya hat dieses Buch eine Protagonistin, die mutig auftritt und deren Gefühle oft sehr nachvollziehbar sind. Allerdings war sie mir oft ein wenig zu naiv und ich habe mir immer wieder gewünscht, dass sie mehr für sich selbst einstehen kann.
Mit Raihn findet man einen weiteren Hauptprotagonisten vor, der, bis zum Ende, immer für Überraschungen gut ist. Wenn man meint ihn zu kennen, dann wird man eines Besseren belehrt.
Doch am meisten Überzeugen konnten mich die Nebenprotagonisten, die viel aus der Geschichte herausgeholt, und sie aufgewertet haben.

Ebenfalls gefallen hat mir der Fakt, dass die Vampire in dieser Welt nicht weichgezeichnet werden. Sie sehen die Menschen als Nahrungsquelle bzw. Vieh an und stehen zu ihrem Tun. Dies trägt enorm zur Atmosphäre bei, die durchweg eher düster ist.

Schlussendlich gibt es trotzdem viel verschenktes Potenzial, gerade auch im Hinblick auf das Ende, das mich etwas enttäuscht hat.
Für mich ist es kein Highlight, hat aber gute Ansätze, die nur leider viel zu selten genutzt wurden.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Recht unterhaltsam

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Auch im vierten Band der "Mörderfinder" Reihe von Arno Strobel begleiten wir Max Bischoff und treffen auf alte Bekannte und neue Gesichter.

Wie man es von Strobel gewohnt ist, lässt sich auch dieses Buch ...

Auch im vierten Band der "Mörderfinder" Reihe von Arno Strobel begleiten wir Max Bischoff und treffen auf alte Bekannte und neue Gesichter.

Wie man es von Strobel gewohnt ist, lässt sich auch dieses Buch wieder sehr gut lesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass auch die Atmosphäre, die das Buch umgibt, gut rübergebracht wird.
Im Zusammenhang mit den Protagonisten ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild.
Besonders Marvin hat mir in diesem Buch sehr gut gefallen. Er und seine eigenwillige Art bringen etwas Schwung in die Geschichte und machen sie bunter. Es bereitet immer wieder Freude, wenn man etwas über ihn liest.

Nichtsdestotrotz gibt es eine Sache die mir keine große Freude bereitet hat, und das ist der Spannungsbogen. Für mich kam nie wirklich Spannung auf.
Schon zu Beginn des Thrillers hatte ich meine Vermutungen, wer der oder die Täter*in sein könnte, die sich dann am Ende auch bewahrheitet haben.
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn es vielleicht ein oder zwei unerwartete Wendungen gegeben hätte. So zählt es in Sachen Spannung eher zu Strobels schwächeren Werken.
Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe.
Schließlich gab es am Ende doch noch eine Sache, die mich ein wenig überrascht und gefreut hat.

Alles in allem ist dieser Band wieder recht Unterhaltsam gewesen, ist aber hinsichtlich der Spannung ausbaufähig.
Für Fans von Max Bischoff ist es definitiv eine Empfehlung. Wer noch nichts über Max Bischoff gelesen hat, kann dieses Buch ebenfalls ohne Probleme lesen. Wenn man allerdings die Vorgänger gelesen hat, macht es noch mehr Spaß, weil man die ganzen Beziehungen der Protagonisten besser versteht, und mir ihnen vertraut ist.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Mit Tiefsinn

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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"Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" von Sibylle Berg und mit Illustrationen von Julius Thesing ist ein Comicroman, der auf einer tieferen Ebene agiert. Wichtige Themen wie Mobbing werden aufgegriffen ...

"Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" von Sibylle Berg und mit Illustrationen von Julius Thesing ist ein Comicroman, der auf einer tieferen Ebene agiert. Wichtige Themen wie Mobbing werden aufgegriffen und wie schwer es sein kann, anders zu sein.

Mit Lisa wurde eine Protagonistin kreiert, deren Leben alles andere als einfach ist. Sie hat Eltern zuhause, die sich nicht wirklich um sie kümmern und Freunde hat sie auch nicht. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt an dem Walter aus eine Ufo aussteigt und Lisas Leben auf den Kopf stellt. Schnell merkt man, dass Lisa und Walter eine besondere Verbindung zueinander haben und sich ausgleichen. Walter ist ein Außerirdischer, den so schnell nichts aus der Bahn werfen kann und das hilft Lisa sehr.

Durch die einfachen Texte und Formulierungen ist es ein Leichtes, die Message hinter den Worten zu verstehen, die im Zusammenhang mit den Illustrationen noch deutlicher wird. Ich persönlich bin nicht der größte Fan von dem Zeichenstil, finde ihn aber passend für diese Geschichte, die vom Anderssein zeugt. Generell entdeckt man immer wieder kleinere Details, die vielleicht nicht direkt auffallen, was das Ganze noch interessanter macht.

Nichtsdestotrotz gibt es eine Sache die mich ein wenig stört. Das ist der Punkt, dass ziemlich schnell und einfach für alles eine Lösung gefunden wird. Es vermittelt das Bild, dass sich Menschen von Heute auf Morgen anders benehmen und ein komplett anderes Verhalten anderen gegenüber an den Tag legen können. Es wäre schön gewesen, wenn man eine Prozess der Änderung gesehen hätte und nicht einfach nur ein Ergebnis.

Im Grunde überzeugt mich das Gesamtbild trotzdem. Es ist ein Comicroman in den Jung und Alt definitiv mal reinlesen können, denn er zeigt, dass man bei Mobbing nicht einfach wegschauen sollte. Er zeigt, wie wichtig es ist zu sich selbst zu stehen und, dass es nicht schlimm ist, wenn man anders ist als die Anderen.

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