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Veröffentlicht am 19.08.2018

Diversen Mythen auf der Spur

Gibt es Geisterschiffe wirklich?
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Mythen aller Arten haben die Menschen wohl schon von jeher fasziniert und gerade solche, welche sich auf das Meer beziehen, sorgen selbst heute noch gelegentlich für große Schlagzeilen.
Schließlich war ...

Mythen aller Arten haben die Menschen wohl schon von jeher fasziniert und gerade solche, welche sich auf das Meer beziehen, sorgen selbst heute noch gelegentlich für große Schlagzeilen.
Schließlich war die Seefahrt immer eine gefahrenträchtige Angelegenheit. Geisterschiffe, Monsterwellen und Ungeheuer aus der Tiefsee können den Mannschaften zum Verhängnis werden, doch es besteht auch die Chance auf eine Begegnung mit Meerjungfrauen oder die Entdeckung einer untergegangenen Insel.

So befasst sich dieses Buch mit einem sehr interessanten Thema. In zwölf Kapiteln wird unter anderem den Fragen nachgegangen, wie die Illusion eines schwebenden Schiffes entstehen kann, wie gefährlich Riesentintenfische wirklich sind, wieso manche Phantominseln sich bis heute auf nautischen Karten halten konnten oder von welchen Tieren jene seltsamen Überreste stammen, die gelegentlich an die Strände der Meere gespült werden.
Am Ende wird dann jeweils ein Resümee gezogen und es finden sich – unter der Überschrift „Wo gibt es mehr?“ – Quellenangaben für weiterführende Informationen.

Immer wieder zeigt sich dabei, dass hinter manchen Mythen mehr steckt als man auf den ersten Blick vermuten würde. Viele Erkenntnisse in diesem Bereich wurden außerdem erst in den letzten Jahren gewonnen, was angesichts der langen Tradition manche Mythen schon erstaunlich ist und darauf schließen lässt, dass es in den Weiten der Ozeane noch viel mehr zu entdecken gibt.
Die Ausführungen sind in lockerem Tonfall geschrieben und immer wieder mit amüsanten Nebenbemerkungen gewürzt. Man merkt, dass der Autor einen journalistischen Hintergrund hat. Ein großer Teil des Textes besteht aus der Beschreibung „realer“ historischer Fallbeispiele, seien es etwa Werke antiker Autoren oder Medienberichte zu spektakulären Ereignissen oder Katastrophen.
Wissenschaftlichere Erläuterungen fallen dagegen eher kurz und meist oberflächlich aus. Sie wirken aber doch fundiert, sind allgemein verständlich und können dazu anregen, auf dem einen oder anderen Gebiet selbst weitere Nachforschungen anzustellen.

Ich kann dieses Buch daher allen weiterempfehlen, denen es Spaß macht, Rätsel zu lösen und Geheimnissen auf die Spur zu kommen!

Veröffentlicht am 19.08.2018

Welches Jahrhundert sah die größten Veränderungen?

Zeiten der Erkenntnis
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Ausgehend von der Feststellung einer Nachrichtensprecherin, wonach das 20. Jahrhundert dasjenige gewesen sei, welches mehr Veränderungen erlebt habe, als jedes andere, möchte der Autor hier ergründen, ...

Ausgehend von der Feststellung einer Nachrichtensprecherin, wonach das 20. Jahrhundert dasjenige gewesen sei, welches mehr Veränderungen erlebt habe, als jedes andere, möchte der Autor hier ergründen, ob diese – von den meisten Menschen ohne längeres Nachdenken akzeptierte – Ansicht tatsächlich einer genaueren Prüfung standhält.
Er betrachtet dabei nicht die ganze Menschheitsgeschichte, sondern konzentriert sich auf die letzten Tausend Jahre. Weiters schränkt er seine Betrachtungen auf „den Westen“ ein, womit er im Wesentlichen das christliche Europa meint. Grundsätzlich werden Geschehnisse aus dem ganzen Kontinent angesprochen, als Beispiel wird aber häufig England, und hier insbesondere ein kleiner Ort namens Moreton, herangezogen.

Aus all dem ergibt sich natürlich ein etwas eingeschränkter Blickwinkel, anders wäre ein derartiges Thema aber wohl nicht zu bewältigen. Außerdem kann bereits diese Untersuchung mit einer Fülle an faszinierenden Aspekten aufwarten und fördert viele spannende, öfters unerwartete Erkenntnisse zutage.
Die zehn Jahrhunderte vom 11. bis zum 20. werden nacheinander besucht, um herauszufinden, welche Ereignisse, Persönlichkeiten und Entwicklungslinien diese Zeiträume jeweils in besonderem Maße prägten und oftmals auch in die Zukunft nachwirkten. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einer Zusammenfassung sowie der Nominierung des „wichtigsten Akteurs des Wandels“.

Selbstverständlich handelt es sich hier um subjektive Bewertungen und generell wird der Inhalt von den persönlichen Ansichten des Autors geprägt.
Nachdem ein wenig überraschendes Fazit darüber gezogen wird, welches Jahrhundert nun wirklich den größten Wandel erlebte, weicht der letzte Abschnitt dann für meinen Geschmack auch zu sehr vom eigentlichen Thema ab. Dieser dreht sich um, überwiegend düstere, Zukunftsprognosen. Dabei hätte man etwas Platz einsparen und dafür manch andere Punkte ausführlicher behandeln können.

Nichtsdestotrotz ist der Gesamteindruck sehr gut. Besonders gefallen hat mir, dass hier im Vergleich zu anderen historischen Abhandlungen mehr das Leben der kleinen Leute im Mittelpunkt steht und immer wieder gefragt wird, wie sich bestimmte Veränderungen auf den „Durchschnittsbürger“ auswirkten. Dinge wie die verstärkte Durchsetzung des Rechts, der Aufschwung des Handels, der Rückgang individueller Gewalt oder Reformen in der Landwirtschaft werden sicher nicht als erstes genannt, wenn man nach den bedeutendsten Ereignissen der letzten 1000 Jahre fragt. Doch ihre langfristigen Folgen waren deutlich wichtiger als jene von weitaus spektakuläreren Taten.
So bietet dieses Buch einen hervorragenden Überblick der letzten Jahrhunderte, bettet interessante Entwicklungen in einen größeren Zusammenhang ein und regt auch immer wieder zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Seichter Abenteuerroman

Der Wanderchirurg
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Der Erzählstil dieses Buches ist ungewöhnlich und durchaus originell. Jedem Kapitel wird ein Zitat eines Protagonisten vorangestellt, das dann im weiteren Text wieder auftaucht. Diese Vorgehensweise halte ...

Der Erzählstil dieses Buches ist ungewöhnlich und durchaus originell. Jedem Kapitel wird ein Zitat eines Protagonisten vorangestellt, das dann im weiteren Text wieder auftaucht. Diese Vorgehensweise halte ich grundsätzlich für eine interessante Idee, auch wenn dadurch manchmal ein bisschen zu viel vorweggenommen wird.
Die erzählte Geschichte ist allerdings eher banal. Sie handelt von Vitus, der mit 20 Jahren erfährt, dass er ein Findelkind war und sich daraufhin auf die Suche nach seiner Herkunft macht. Dabei reiht sich ein Abenteuer an das nächste und er hat immer wieder die Gelegenheit, seine großartigen medizinischen Kenntnisse zu beweisen.

Die Handlung ist ziemlich vorhersehbar und verläuft ohne wirkliche Höhepunkte.
Außerdem wirkt die Hauptfigur etwas langweilig. Vitus verkörpert das Idealbild des netten Kerls, vielleicht etwas naiv und immer bestrebt, anderen zu helfen. Darüber hinaus scheint er aber keine echte Persönlichkeit zu haben und es gelingt dem Autor nicht, irgendwelche Gefühle zu transportieren.
Auch die übrigen Protagonisten sind nicht gut gezeichnet. Obwohl es vielversprechende Ansätze gäbe – so treten beispielsweise ein Magister der Jurisprudenz, der sich für die Alchemie interessiert, sowie diverse Mitglieder einer Gauklertruppe auf – bleiben die Personen allesamt zu blass, man kann keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen.
Das Ende wirkt dann etwas überstürzt. Nach langem hin und her und nachdem in Vitus´ Reise immer wieder irgendwelche Verzögerungen eingebaut wurden, wird das Zusammentreffen mit seiner Familie auf den letzten 30 Seiten abgehandelt. Dabei gibt es einige Ungereimtheiten und manche Fragen bleiben offen – dies kann aber immerhin dadurch erklärt werden, dass für die weiteren Teile dieser Reihe noch Themen übrigbleiben müssen.

Fazit: Fans von Abenteuerromanen werden an diesem Werk vielleicht einen gewissen Gefallen finden, alles in allem ist es aber nicht wirklich überzeugend. Zwar muss man dem Autor einen gewissen Respekt für die Recherche medizinischer Behandlungsmethoden im 16. Jahrhundert zollen, der Gesamteindruck bleibt aber dennoch mittelmäßig.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Neuer Blick auf die Weltgeschichte

Die Geschichte der Welt
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Ewald Frie möchte hier die gesamte Geschichte der Menschheit erzählen – von den Neandertalern bis heute. Er geht dabei neue Wege und hält sich vielfach abseits der bekannten Pfade, welche vor allem Europa ...

Ewald Frie möchte hier die gesamte Geschichte der Menschheit erzählen – von den Neandertalern bis heute. Er geht dabei neue Wege und hält sich vielfach abseits der bekannten Pfade, welche vor allem Europa in den Mittelpunkt stellen.
Jedes Kapitel nimmt seinen Ausgang an einem bestimmten Ort, dessen Werdegang über einen längeren Zeitabschnitt hinweg beleuchtet wird. So können die Leser hier spannende Reisen in die Vergangenheit unternehmen und beispielsweise die Handelswege zwischen China und Indien in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, Reiternomaden in den Steppen Asiens, Afrikanische Großreiche und südamerikanische Hochkulturen besuchen. Die dabei eingenommenen Perspektiven sind tatsächlich oft ungewöhnlich, so findet sich die Beschreibung der Französischen Revolution etwa im Kapitel über Cap Francais auf Haiti.

Bei einem derart globalen Ansatz auf einer beschränkten Seitenzahl müssen aber natürlich viele Dinge ausgelassen werden. Australien wird lediglich in der Einleitung im Zusammenhang mit Cooks Reisen kurz erwähnt und auch viele Ereignisse, die ansonsten zum Standardrepertoire historischer Abhandlungen zählen, sucht man vergeblich.
Auch bei den Themen, die behandelt werden, sind die Beschreibungen häufig ziemlich oberflächlich und vor allem stark vereinfacht. Teilweise ist dies wohl dadurch zu erklären, dass dieses Werk sich vorwiegend an jüngere Leser richtet. Ich denke aber doch, dass man auch dieser Klientel etwas mehr in die Tiefe gehende Erläuterungen zumuten könnte. Erst recht, da andererseits gelegentlich Begriffe verwendet werden, bei denen ich bezweifle, ob alle Jugendlichen diese ohne nähere Erklärung verstehen.

Trotz des teilweise etwas trockenen Stils kann dieses Buch aber jedenfalls mit vielen faszinierenden Informationen aufwarten, stellt interessante Zusammenhänge her und lädt dazu ein, den üblichen Blickwinkel der Geschichtsforschung zu hinterfragen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Von Wales nach Irland

Der Ritter der Könige
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Der dritte Teil der Geraldines-Reihe erzählt die Geschichte des Maurice de Prendergast. Er selbst gehört zwar nicht der weit verzweigten Familie der Geraldines an, hat aber enge Beziehungen sowohl zu ihnen ...

Der dritte Teil der Geraldines-Reihe erzählt die Geschichte des Maurice de Prendergast. Er selbst gehört zwar nicht der weit verzweigten Familie der Geraldines an, hat aber enge Beziehungen sowohl zu ihnen als auch zu anderen einflussreichen Persönlichkeiten im Wales des 12. Jahrhunderts. Der Nachkomme flämischer Einwanderer erlebt den Kampf um die englische Krone hautnah mit und geht schließlich nach Irland, wo er sich eine neue Existenz aufbauen will. Auf seinen Wegen sieht er sich mit diversen Widersachern konfrontiert und auch in seinem Privatleben hat er einige Niederlagen einzustecken. Doch stets ist er bestrebt, das Richtige zu tun und die Ideale der Ritterlichkeit hochzuhalten.

Wieder handelt es sich bei den meisten Protagonisten um reale historische Persönlichkeiten, deren Lebenslauf aber natürlich um einige fiktive Episoden erweitert wird. Dennoch beruht ein wesentlicher Teil der Handlung auf überlieferten Ereignissen. Im Vergleich zu den anderen Bänden dieser Reihe nehmen politische Ränkespiele und vor allem die Schilderung diverser Schlachten breiteren Raum ein. Zwar sind die verarbeiteten Hintergrundinformationen sehr interessant, für meinen Geschmack wurde das alles aber etwas zu ausführlich wiedergegeben, weshalb mich die Geschichte diesmal weniger fesselte.
Eigentlich wird es erst gegen Ende richtig packend, als Maurice seinen ritterlichen Charakter demonstrieren kann. Insgesamt ist jedoch vieles ziemlich vorhersehbar.

Nichtsdestotrotz ist dieser Roman sicher lesenswert. Er ist in einer sehr spannenden historischen Epoche angesiedelt und beschreibt, wie es dazu kam, dass die „Engländer“ sich erstmals in Irland festsetzten.
Wenngleich Maurice bisweilen etwas zu gut und edel wirkt, ist er doch ein sympathischer Held, mit dem man gerne mitfiebert.