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Veröffentlicht am 16.06.2018

Die Brücke zu Band 3

Save You
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Vor dem Lesen:

Nachdem James Rubys Herz gebrochen hat, sollte eigentlich Funkstille zwischen den beiden herrschen. Aber als James in seiner Trauer droht sich zugrunde zu richten, ist Ruby für ihn da - ...

Vor dem Lesen:

Nachdem James Rubys Herz gebrochen hat, sollte eigentlich Funkstille zwischen den beiden herrschen. Aber als James in seiner Trauer droht sich zugrunde zu richten, ist Ruby für ihn da - für mehr allerdings nicht. James weiß, was er angerichtet hat und will nun alles dafür tun, um seine Ruby zurückzugewinnen.

"Save You" ist Teil 2 der Maxton-Hall-Trilogie und leider für mich nicht mehr als ein Zwischenband, als die Brücke zu Band 3. Nachdem Ruby und James in Teil 1 zueinander gefunden haben und James der Beziehung ein jähes Ende gesetzt hat, versuchen die zwei nun über 30 Kapitel wieder zusammen zu finden. Das Tempo ist dabei gemächlich, das treibt zwar nicht die Spannung hoch, passt allerdings perfekt in die Geschichte. Würde Ruby James alles innerhalb kürzester Zeit verzeihen, wäre die Story nicht glaubwürdig.

Neu in Band 2 sind die Erzählperspektiven von Lydia und Ember. Am Anfang des Buches fand ich beide noch erfrischend. Je weiter ich laß, desto öfters war ich jedoch enttäuscht, wenn ihre Namen über den nächsten Absätzen standen. Ich wollte die Ereignisse aus Rubys oder James Sicht erzählt bekommen, ich wollte, dass ihre Geschichte weiter geht. Die beiden sind die Hauptcharaktere, ihre Erlebnisse sind die Geschichte, der Grund, warum ich mit Teil 1 angefangen habe – was die anderen im Detail gedacht haben, interessierte mich zu wenig.

Gut fand ich, dass es neue Eindrücke zu einigen Charakteren gab, das hat die Maxton-Hall-Welt noch realistischer werden lassen.

Im Laufe des Buches werden zudem einige neue Erzählstränge eingeführt, andere aus Band 1 aber kaum vorangetrieben. Für mich passierte zu viel Drumherum und zu wenig in der eigentlichen Geschichte. Außerdem wurde keine angefangene Story zu Ende geführt, was den Charakter eines "Brückenteils" noch verstärkt hat. Ich denke, dass das auch einer der Gründe ist, wieso mir Band 2 bei weitem nicht so gut gefallen hat, wie Band 1. Im ersten Teil war ich einfach sofort in der Geschichte, im "Maxton-Hall-Rausch". Dieses Mal fehlte mir dieser Sog und ich habe das Buch eher gelesen, weil ich die Welt und die Charaktere mag, als dass ich richtig gefesselt war.

Das Cover: Ein goldenes Träumchen, wie schon beim Vorgänger.

Leseempfehlung? Ja! Wer Band 1 liebt, muss wissen wie es weiter geht und kommt an Teil 2 nicht vorbei.

Nach dem Lesen:

Das Schlimmste zuerst: Für mich die absolut schwächste Stelle im ganzen Buch: Als Ruby zum Rektor muss und von der Schule fliegt. Dass sie gehen muss - okay, so etwas musste kommen, damit es in Band 3 weitergehen kann. Richtig schlimm fand ich aber die Reaktion ihrer Mutter. In diesem Moment hat sie für mich ihren Charakter gewechselt und zwar so stark, dass ich es nicht glaubwürdig fand. Ich bin gespannt, ob im nächsten Teil eine Erklärung für ihr Verhalten geliefert wird, denn so passte mir das gar nicht.

James. Ich fand, er hat das richtig gut gemacht. Stück für Stück hat er sich zurück in Rubys Herz geschlichen, man musste ihm einfach vergeben. Ich hoffe aber, dass er sein Bad-Boy-Image nicht ganz verliert, denn auch das macht den Reiz an ihm aus.

Ruby. Ich mag sie unheimlich gerne und auch bei ihr fand ich, sie hat das alles toll gemacht. Sie hat sich von James nicht einfach um den Finger wickeln lassen, sie stand trotz allem immer an Lydias Seite und hat ihre Ziele verfolgt.

Ember und Wren. Ich konnte mir noch kein Urteil dazu bilden. Ich weiß nicht, wie ich ihre Verbindung finden soll. Müssen alle Charaktere ein Happy End bekommen? Werden sie überhaupt eines bekommen? Ich bin gespannt, was noch kommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 25.04.2018

Tolles Thema - leider mit Mängeln umgesetzt

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Vor dem Lesen:

Diese Geschichte handelt von Corey Callahan und Adam Hartley. Beide sind Eishockeyspieler, allerdings zu Beginn der Geschichte keine aktiven. Adam hat sich ein Bein gebrochen und muss deshalb ...

Vor dem Lesen:

Diese Geschichte handelt von Corey Callahan und Adam Hartley. Beide sind Eishockeyspieler, allerdings zu Beginn der Geschichte keine aktiven. Adam hat sich ein Bein gebrochen und muss deshalb aussetzen, Corey kann nach einem Unfall ihre Beine nicht mehr bewegen und verbringt die meiste Zeit im Rollstuhl. Diese Umstände sorgen allerdings dafür, dass die beiden sich überhaupt erst kennenlernen, denn dadurch bekommen sie am College die behindertengerechten Zimmer zugewiesen und werden so erst Nachbarn und schließlich Freunde. Für Corey ist ziemlich schnell klar, dass sie mehr sein will, als eine Freundin von Adam, doch wer findet schon ein Mädchen im Rollstuhl attraktiv, wenn er auch eine Freundin wie Stacia haben kann, die nicht nur gut aussieht, sondern auch noch aus einer reichen Familie stammt und vor allem gesund ist?

Zentrales Thema ist hier die aus ihrem Unfall stammende Behinderung von Corey. Ihr ganzes Leben hat sich um Eishockey gedreht, ihr älterer Bruder ist ebenfalls Eishockeyspieler, und ihr Vater ist Trainer. Seit dem Unfall bleiben für Corey nur noch der Rollstuhl und ihre Beinschienen. Natürlich hat Corey damit mächtig zu kämpfen, plötzlich ist sie anders als die anderen und einfache Treppen werden schon zu unüberwindbare Hindernissen. Coreys Verzweiflung über ihre Unbeweglichkeit und die damit aufkommende Überfürsorge der Eltern war leicht vorstellbar. Ich konnte absolut nachempfinden, weshalb Corey die Flucht auf das College wagt, um ihren Eltern zu entkommen.

Corey als Hauptcharakter mochte ich. Sie macht sich ständig Sorgen wegen ihrer Behinderung und was die anderen davon denken könnten und ob sie nicht stört. Das fand ich ziemlich gut getroffen, als Leser war es leicht, all ihre Ängste und Sorgen zu verstehen und nachzuempfinden. Corey stellt irgendwann fest, dass sie ihre Beweglichkeit gar nicht zu schätzen wusste, bevor sie den Unfall hatte und ich denke, so geht es uns allen. Erst ab dem Moment, in dem wir nicht mehr gesund sind und uns nicht mehr wie immer bewegen können, merken wir, wie viel Glück wir hatten.

Adam als zweiter Hauptcharakter (die Geschichte wird auch aus seiner Perspektive erzählt) hat mich wenig berührt. Er war wie ein netter Junge, der gut aussieht, gerne Eishockey spielt und bei dem es das ein oder andere Problem zu Hause gibt – also absolut austauschbar. Egal in welche Konflikte er geriet, nie konnte er mich in seinen Bann ziehen.

Obwohl die Geschichte bemüht ist, Coreys Problematik ausführlich darzustellen, konnte sie mich letztendlich nicht ganz überzeugen. Stellenweise blieben mir die Probleme und Coreys oder Adams Empfindungen zu oberflächlich, um mich zu berühren und mitzureißen. Es gab immer wieder Szenen, die komplizierter hätten sein müssen für Corey, mehr Menschen, die aus Unsicherheit dumm reagieren, mehr Stellen, in denen Corey ausgeschlossen gewesen wäre. Auch, dass Adam so gar kein Problem mit ihrer Behinderung hatte, fand ich, war zu schön um wahr zu sein. Er hatte überhaupt keine Berührungsängste und das kommt eher bei Menschen vor, die Erfahrungen mit behinderten Menschen haben. Zudem fand ich, dass Corey einfach von jetzt auf gleich in Adam verliebt war, es gab keinen Prozess, den man als Leser mitfühlen konnte. Es war, als würde sie sich in ihn verlieben und umgekehrt, weil es ihre Aufgabe war, als Hauptcharaktere eines Liebesromans. Und Corey hatte überhaupt keine Skrupel, dass sie, um ihre Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen, einem anderen Mädchen den Freund ausspannt. Als wäre es vollkommen in Ordnung, weil Stacia eine gemeine Zicke war und es damit verdient hatte.

Um es kurz zu sagen: Die Idee hinter der Geschichte fand ich super, die Umsetzung hat mich allerdings nicht völlig zufrieden stellen können.

Am Cover ist nichts auszusetzen, es ist wirklich wunderschön und sieht toll aus im Bücherregal. Der Titel ist im Original (The Year we Fell Down) besser gewählt, wie ich finde, und passt eher zum Inhalt.

Fazit: The Ivy Years - bevor wir fallen basiert auf einer tollen, tiefsinnigen Idee, einem Thema, das ruhig öfters in Romanen vorkommen könnte, leider hat die Umsetzung ein paar Mängel für mich. Leseempfehlung: Trotzdem ja.

Nach dem Lesen – Spoiler:


Es gibt diese Szene in der Corey mit den anderen Spielern aus der Gummireifen-Wasserpolo-Gruppe auf eine Party geht. Um die Treppen zu überwinden, wird der Rollstuhl stehen gelassen und man trägt sie hoch zum Ort des Geschehens. Dann wird ihr reichlich Bier gereicht, dass sie das aber auch wieder wegbringen muss, daran denkt keiner. Corey ist gewissermaßen gestrandet und jede Möglichkeit, aus dieser Situation zu entfliehen, ist mehr als peinlich. Diese Situation trifft das Dilemma eines körperlich Behinderten auf den Punkt. Die Leute können sich nicht in sie hineinversetzen, verstehen nicht, das völlig normale Alltagssituation zu richtige Problemen werden können, wenn man sich nicht, wie alle anderen, selbstständig bewegen kann. Ihnen fehlt der Blick für mögliche Komplikationen, weil sie sie selbst nie beachten müssen. Hier hat die Autorin wirklich gut dargestellt, was es heißt, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Für mich eine der besten Stellen im Buch.

Die Szene, in der Adam und Corey miteinander schlafen. Ihre Behinderung und die damit verbundenen Unbeweglichkeit ist gar kein Thema, hätte es aber sein müssen, damit die Geschichte rund ist, schließlich lässt sich eine Behinderung im wahren Leben auch nicht ausklammern, wenn sie ungünstig ist.

Der „verrückteste Abend“ – Konnte ich nicht nachvollziehen, trotz aller Erklärungsversuche.

Stacia. Sie ist der Prototyp der Zicke. Ich fand es schade, dass Stacia so eindimensional blieb. Von Anfang bis Ende war sie die gemeine, eingebildete Zicke, die alle Klischees bedient: Gutaussehend, reich, unfreundlich, oberflächlich und egoistisch, damit man als Leser auch kein Problem damit hat, dass Hartley ihr den Laufpass gibt und sie Platz für Corey macht. Einziger Lichtblick: Ziemlich am Ende, als sie Corey zuzwinkert und damit mal aus ihrem Klischeeverhalten ausbricht. Allerdings hatte ich mich gefragt, warum sie sich so verhalten hat. Vorher hatte sie Corey gar nicht erst wahrgenommen und dann plötzlich doch? Weil es netter ist für das Happy End? War sie gar nicht gekränkt? Aus ihrem Klischee-Sumpf hat es sie für mich jedenfalls nicht mehr gezogen. Schade- wäre sie etwas vielschichtiger gestaltet, hätte es der ganzen Geschichte gutgetan. Ein bisschen tiefere Gefühle, Drama und die Möglichkeit, als Leser richtig mitzufühlen, hat mir hier so oft gefehlt.

Auch Bridger ist mit wenig Fassetten ausgestattet, genauso wie Coreys Eltern, ihr Bruder oder Hartleys Mutter und vor allem sein Vater. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe für die Nebencharaktere gewünscht. Einzig Dana fand ich greifbar. Mit ihrem Hintergrund und ihren Interessen wurde sie realer, als alle anderen.

Was ich super schade fand: Adam und Corey nennen sich die ganze Zeit bei ihren Nachnamen. Corey sagt, sie macht das, weil es alle machen. Adam nennt als Grund, dass er nicht wollte, dass aus Corey mehr wird, als aus den Jungs vom Eishockey. Spätestens, als er und Corey ein Paar sind, hätte er doch dann anfangen können, sie beim Vornamen zu nennen, denn dann waren sie definitiv mehr. Wer nennt denn seinen Freund beim Nachnamen? Erstrecht, wenn er so einen schönen Vornamen hat. Dadurch, fand ich, entstand gar keine Nähe und Vertrautheit zwischen Adam und Corey.

Auch fand ich ihre Liebesgeschichte etwas zu holprig. Corey entschließt ziemlich schnell, dass sie mehr will von Adam als nur Freundschaft. Adam versteht erstmal lange gar nichts, dann trennt er sich endlich von seiner zickigen Freundin und prompt zieht er Corey in sein Bett. Hatte eigentlich keiner ein schlechtes Gewissen wegen Stacia? Insbesondere in „der verrücktesten Nacht“? Hier hat mir ein bisschen das Hin und Her gefehlt, die Entwicklung von Gefühlen und Zuneigung. Ich hatte eher das Gefühl, als sei alles plötzlich da gewesen, dabei ist es doch die langsame Entwicklung der Liebesgeschichte, die man als Leser erleben möchte.

Adam hat zudem interessante Anreden für seine Freundinnen. Stacia redet er mit „Heißer Feger“ an, Corey mit „Schönste“. Beim Lesen wollte ich das Buch in diesen Momenten am liebsten vor die nächste Wand schmeißen. Ich könnte keinen Mann ernst nehmen, der mich so anspricht.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Eine Liebesgeschichte die anders ist und trotzdem gleich

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Vor dem Lesen:

Willkommen in der Geschichte von Sophie und Alex. Es ist echt nicht fair, dass Sophie alles hinter sich lassen muss, nur weil ihr Vater eine neue Freundin hat. Gegen ihren Willen ziehen ...

Vor dem Lesen:

Willkommen in der Geschichte von Sophie und Alex. Es ist echt nicht fair, dass Sophie alles hinter sich lassen muss, nur weil ihr Vater eine neue Freundin hat. Gegen ihren Willen ziehen sie von Hamburg nach München, in ein Haus, in dem Sophie sich nicht wohl fühlt, zu einer Familie, die nicht Sophies ist und dann verändert sich auch noch ihr Vater, aus Papa und ich, wird nur noch Sophie. Das neue Leben in München gefällt Sophie gar nicht, bis sie Alex gegenübersteht.

Ich mochte Sophie, auch wenn sie viel jammert. Gerade am Anfang passt ihr gar nichts, an allem gibt es etwas auszusetzen und man merkt schnell, dass man ein Jugendbuch liest. Das finde ich jedoch absolut positiv, weil es Anne Freytag schlicht gut gelungen ist, eine authentische Siebzehnjährige zu entwerfen. Gut dargestellt fand ich auch die Beziehung von Sophie und ihrem Vater. In Hamburg gab es nur die zwei, nun soll Sophie auf einmal ihren Vater teilen und dann stellt der sich auch noch auf die Seite der anderen Familie. Es war leicht ihre Gefühle nachzuvollziehen.

Wer einen guten Freund vom anderen Geschlecht hat, sollte gut nachempfinden können, wie sich Sophie mit ihrem Freund Lukas fühlt. Sie will nicht seine Freundin sein, macht aber auch keine Luftsprünge wegen dessen fester Freundin. Dass Lukas Sophie den Spitznamen „Flitchen“ gegeben hat – nun ja. Das passt zum Alter der Figuren, ich würde mich über so einen Namen aber nicht freuen.

Da die Geschichte in München spielt ist sie übrigens auch für alle München-Liebhaber zu empfehlen.

Fazit: Eine Liebesgeschichte, die anders ist und trotzdem gleich. Ich habe das Buch gerne gelesen und würde es meiner Tochter kaufen (wenn ich eine hätte), weil es einfach jede(r) von uns einmal gelesen haben sollte. Es unterhält nicht nur, man lernt auch ein bisschen was fürs Leben. Gefühlvoll und authentisch geschrieben. Leseempfehlung: Ja.

Nach dem Lesen - Spoiler:


Als ich das erste Mal das Buch in der Hand hielt (das Cover gefällt mir sehr gut), war ich nicht überzeugt und habe es stehen gelassen. Geändert hat sich meine Meinung erst, als ich auf der Lit.Love 2017 in München auf Anne Freytag stieß. Noch bevor ich wusste, wer sie war, fand ich sie bereist sympathisch. Später habe ich ihr bei einer Lesung aus „Den Mund voll ungesagter Dinge“ zugehört und damit hat sie mich überzeugt. Zugegeben, erst war ich skeptisch: Eine lesbische Liebesgeschichte – das kann ich doch gar nicht nachempfinden, wieso sollte ich es lesen? Weil man es eben doch nachfühlen kann. Dass Liebe eben Liebe ist, musste ich mir erst ins Gedächtnis rufen. Schließlich geht es um die Emotionen, nicht darum, welches Geschlecht sich küsst und gernhat.

Am Ende hat Alex Sophie ein bisschen zu schnell verziehen, wie ich fand. Das Ende wirkte etwas gehetzt. Ansonsten habe ich nichts auszusetzen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Schöne Liebesgeschichte mit Tiefgang für Zwischendurch

Morgen lieb ich dich für immer
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Vor dem Lesen:

In diesem Roman geht es um Mallory und ihren Rider. Die beiden kennen sich aus Kindertragen, als sie bei einer schrecklichen Pflegefamilie untergekommen waren. Körperliche Gewalt und Hungern ...

Vor dem Lesen:

In diesem Roman geht es um Mallory und ihren Rider. Die beiden kennen sich aus Kindertragen, als sie bei einer schrecklichen Pflegefamilie untergekommen waren. Körperliche Gewalt und Hungern stand auf der Tagesordnung. Erst, als Mallory wegen Verbrennungen ins Krankenhaus muss, wird sie aus ihrer miserablen Lage befreit und wird von Carl und Rosa, einem Ärzteehepaar aufgenommen. Da ist Mallory aber bereist traumatisiert und spricht so gut wie nicht mehr. In den nächsten Jahren erholt sie sich schrittweise und entscheidet, ihr letztes Schuljahr an einer gewöhnlichen High-School zu verbringen, wie es „normale“ Mädchen in ihrem Alter tun. Dort traut sie ihren Augen kaum, als sie Rider plötzlich wieder gegenübersteht.

Die Geschichte von Mallory und Rider ist bestimmt durch ihre traumatische Kindheit, die immer wieder Thema ist. Mallory wünscht sich normal zu sein, die Vergangenheit hinter sich lassen zu können und ihren neuen Eltern eine gute Tochter zu sein. Riders Umstände haben sich auch verändert, er scheint aber nicht traumatisiert zu sein und ein mehr oder weniger gewöhnliches Leben zu führen. Durch gelegentliche Rückblenden und Schilderungen von Mallory versteht man als Leser schnell, was passiert ist und warum Mallory sich so verhält, wie sie es im Buch macht. Ihr Charakter, aber auch der von Rider ist gut ausgearbeitet, obwohl sie das gleiche erlebt haben, gehen sie unterschiedlich damit um.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass Mallory auf Antworten besteht, wenn sie mit Rider spricht. Er weicht ihr sehr oft aus, schickt sie weg oder enthält ihr Informationen vor. Aufgrund von Mallorys Charakter empfand ich es aber noch als realistisch, dass sie eben nicht weitergebohrt hat, zumal sie sich selbst darüber ärgert, wenn sie sich wie ein Mäuschen zurückzieht.

Die Geschichte hat zwischendurch Phasen, in der sie eher plätschert, als einen in Atem zu halten. Ein paar Seiten weniger hätten dem Plot sicher gut getan. Bevor es aber richtig langweilig wird, passiert wieder etwas Spannendes.

Bemerkenswert fand ich, dass zum einen Rider ein paar Klischees erfüllt hat, zum anderen aber ebenfalls als unsicherer Junge dargestellt wird, dem auch mal etwas peinlich oder unangenehm ist. Das hat ihn realer wirken lassen.

Die Nebencharaktere blieben teilweise leider etwas blass, insbesondere Hector. Gut dargestellt fand ich Paige, die zwar zickig war, trotzdem ihre guten Seiten hatte, auch wenn sie die eher gegenüber Rider als gegenüber Mallory gezeigt hat. Ebenfalls gut fand ich Ainsley als Stütze für Mallory.

Schade fand ich den deutschen Titel. "The Problem with Forever" trifft die Thematik besser und wird auch von Mallory im Laufe der Geschichte erläutert. Außerdem finde ich das deutsche Cover zwar schön, es hat aber auch eher wenig mit der Geschichte zu tun. Das Mädchen auf dem Bild ist eindeutig blond, Mallory hat aber rote Haare...

Fazit: Eine Liebesgeschichte mit Tiefgang und ernstzunehmenden Charakteren. Das Genre ist eher Jugendroman als Young/ New Adult.
Leseempfehlung: Ja.
Für Fans von: Rules of Attraction (S. Elkeles)

Nach dem Lesen - Spoiler:


Ein bisschen Klischee (heißer Latino-Lover, Drogengeschichten, Arbeit in einer Autowerkstatt) geht immer. Es hat mich wenig überrascht, dass Rider und seine lateinamerikanischen Freunde mit dem Drogenmilleu in Verbindung stehen. Mit dem Tod von Jayden hatte ich allerdings nicht gerechnet. Es war abzusehen, dass etwas in die Richtung passieren wird, ich war dann aber doch etwas geschockt. Ging es nur mir so?

Die Szene in der Mallory Rider und Paige schlafend auf dem Sofa fand. Zunächst konnte ich nicht nachvollziehen, warum sie so betroffen war und, wie Rider sich später richtig beschwert, ihn gleich aufgegeben hat. Gut gelöst fand ich an dieser Stelle, dass Ainsley Mallory klar macht, dass sie die Situation auch völlig falsch gedeutet haben könnte. Ich liebe es, wenn Charaktere mitdenken!

Gut dargestellt fand ich auch die körperliche Anziehung zwischen Rider und Mallory. Nicht jedes siebzehnjähriges Paar ist Experte in Sachen Sex. Für mich war es authentisch, dass Mallory und auch Rider keine Erfahrungen hatten und dementsprechend unsicher agiert haben.

Ab und zu hätte ich gerne eine Übersetzung der spanischen Sätze gehabt. Ich wollte in den Momenten auch wissen, was die Jungs gesagt haben.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Leider hat mich nichts berührt.

Berühre mich. Nicht.
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Vor dem Lesen:

In „Berühre mich. Nicht“ geht es um Sage und Luca. Sage verlässt ihre Heimat und Familie um ein Studium aufzunehmen, aber vor allem, um ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Mit wenig ...

Vor dem Lesen:

In „Berühre mich. Nicht“ geht es um Sage und Luca. Sage verlässt ihre Heimat und Familie um ein Studium aufzunehmen, aber vor allem, um ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Mit wenig Geld und nur einem Auto als Wohnung, versucht sie sich durch den Unistart zu kämpfen und Fuß zu fassen. Im Gegensatz zu anderen Studentinnen schleppt sie dabei aber schweres Gepäck aus ihrer Vergangenheit mit sich herum, was es ihr beinahe unmöglich macht, die Gesellschaft anderer Menschen zu ertragen, insbesondere die von Männern.

Das zentrale Thema des Buches ist der Missbrauch, der Sages Leben immer noch bestimmt. Dass Sage Angst dort wurzelt, erkennt man als Leser schnell. Leider erfährt man in Band 1 nicht viel mehr über ihr Schicksal. Irgendwann wird deutlich, wer die Schuld an ihrer Situation trägt und auch, wieso es so weit kam, dass Sage sich, außer durch die Flucht, nicht anders zu helfen wusste, allerdings erfährt man bis zum Schluss nicht, was nun genau passiert ist. Hinzu kommt noch, dass sich die Anspielungen wiederholen, als Leser werden einem immerzu die gleichen Hinweise vor die Füße geworfen, ich hatte das Gefühl, dabei auf der Stelle zu treten. Sages Vergangenheit war für mich bis zum Schluss nicht greifbar und hat mich somit nicht berührt.

Wie oben schon angedeutet, kommt irgendwann Luca ins Spiel. Er sieht gut aus und ist super sexy, das ist keine Überraschung für das Genre. Was mir gefallen hat, war Lucas Interesse an Büchern und dass er Bibliothekswesen studiert hat. Solche Hobbys werden sonst eher weiblichen Charakteren zugeteilt. Auch die Art, wie die zwei sich kennengelernt haben fand ich gut. Es war eine natürliche, nicht gestellte Situation, wie sie jedem „im normalen Leben“ passieren kann.
Danach geht es leider abwärts. Luca strahlt alles aus, wovor Sage Angst hat und die hat sie am Anfang auch vor ihm. Doch sobald sie nur ein bisschen anfängt ihm zu vertrauen, gibt es kein Halten mehr. Trotz ihrer Ängste, die ihr so oft im Weg stehen, kommt sie Luca schneller näher als in „gewöhnlichen“ Beziehungen. Manchmal habe ich mich gefragt, ob sie in dem ein oder anderen Moment schlicht vergessen hat, Angst zu haben.

Ziemlich unpassend, aber leider fast Standard in diesem Genre: Sage beschreibt mehrfach Lucas nackten Oberkörper und der ist gebaut, wen wundert es, als wäre er gephotoshopt. Natürlich soll man seinen Freund schön finden, für mich reduziert Sage ihn aber immer wieder auf seine Bauchmuskeln – soll mir damit vermittelt werden, dass ein Mann nur begehrenswert ist, wenn er durchtrainiert ist?

Mein Fazit:
Der Hype war riesig, das Cover ist wunderschön, die Story hat gute Ansätze und ich finde Liebesgeschichten mit einem ernsten Hintergrund immer lesenswert. Es ist sehr schade, dass ich dieses Mal, aufgrund eines unrealistischen Plots, nicht nachvollziehbaren Empfindungen, Gedanken und Handlungen der Charaktere und einer großen Portion Langeweile, enttäuscht wurde. Ich hatte während der Lesezeit nicht einmal das Bedürfnis schnell weiterlesen zu wollen, gegen Ende des Buches habe ich die Seiten fast nur noch überflogen und lediglich die Dialoge gelesen.
Leseempfehlung: Eher nicht.

Nach dem Lesen - Spoiler:


Es gibt diese Szene, in der Sage mit Luca zu seinen Eltern fährt und diese das erste Mal trifft. Die Familie beschließt auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen, Sage möchte aber lieber im Haus von Lucas Eltern bleiben um dort Weihnachtsplätzchen zu backen. Diese Szene scheint den Zweck zu verfolgen, dass Sage alleine ist, um eine Nachricht von ihrem Stiefvater zu erhalten, unbemerkt von Luca um dadurch dem Ende des ersten Bandes entgegenzusteuern. Für mich war es eine der unglaubwürdigsten Momente im Buch. Wer backt in einem fremden Haus Plätzchen, während die Eigentümer zusammen etwas unternehmen? Wäre Sage schon oft zu Besuch gewesen und würde sie Lucas Eltern schon lange kennen, fände ich die Situation nachempfindbar. Beim ersten Besuch bei den Schwiegereltern in Spe halte ich dieses Verhalten aber für absolut unnatürlich und unwahrscheinlich. Einen unrealistischen Plot zu lesen, macht leider keinen Spaß.

Das Gleiche gilt auch für diese Szene: Luca und Sage schlafen das erste Mal zusammen. Während Sage vorher fast durchgedreht ist, sobald ihr jemand zu Nahe kommt, hat sie hier beinahe keine Hemmungen. Ganz im Gegenteil, obwohl sie noch nie mit einem Mann geschlafen hat, legt sie eine Soloperformance hin, bei der so mach anderes Mädchen hochrote Wangen bekommen würde. Leider für mich absolut unglaubwürdig. Schade fand ich zudem, dass für mich keine Stimmung aufkam, die Szene war weder leidenschaftlich, noch sinnlich oder erotisch geschrieben. Ich hatte mehr das Bedürfnis mich fremd zu schämen und war froh, als es vorbei war.

Der Cliffhanger: Nichts finde ich schlimmer an einem Plot, als wenn ein Streit unnatürlich in die Länge getrieben wird, indem man die Charaktere nicht miteinander reden lässt. Wieso hat Sage Luca nicht gesagt, was passiert ist? Sie hätten zusammen eine Lösung finden können, anstatt, dass Sage abhaut. Und Luca? Er weiß doch, dass bei Sage etwas nicht stimmt, wieso kommt er nicht auf die Idee, dass das der Grund für ihr plötzlich seltsames Verhalten ist? Merkt er es noch in Band 2?

Nachdem ich leider nur sehr wenig Positives nennen konnte, frage ich mich jetzt, wieso es diesen Hype um das Buch gab und warum die Story bei mir nicht angekommen ist. Warum hat „Berühre mich. Nicht.“, mich nicht berührt?