Ein perfektes Kinderbuch
Der MäuseritterBurgherr Tristan von Trottelbach ist verzweifelt. Auf seiner Burg Rabenschreck leben einfach zu viele Mäuse, die großen Schaden anrichten. Ein zernagtes Kettenhemd hier, eine angeknabberte Puppe da – so ...
Burgherr Tristan von Trottelbach ist verzweifelt. Auf seiner Burg Rabenschreck leben einfach zu viele Mäuse, die großen Schaden anrichten. Ein zernagtes Kettenhemd hier, eine angeknabberte Puppe da – so kann das nicht weitergehen! Infolgedessen macht sich der Burgherr auf in die nächste Stadt, um sich eine Katze zu kaufen, die die heimische Mäuseplage beseitigen soll. Er kauft aber nicht irgendeine Katze. Oh nein. Er bringt ein besonderes Exemplar mit auf die Burg. Die schleichschlaue, scharfkrallige und immer hungrige Meg – die beste Mäusejägerin weit und breit. Diese macht sich auch gleich an die Arbeit und es dauert keinen Monat, da gibt es auf der Burg Rabenstein nur noch drei bis auf die Knochen abgemagerte Mäuse. Rettung in Form einer weiteren Maus naht: der Mäuseritter Gawain Grauschwanz steht vor dem Burgtor, um seine Artgenossen aus ihrer brenzligen Lage zu befreien.
Von kleinen Mäusen und wahrer Größe
Von diesen vier winzigen Nagern und ihrem Kampf gegen die schaurige und scheinbar übermächtige Katze Meg handelt das neue Kinderbuch „Der Mäuseritter“ aus der Feder von Cornelia Funke. Auf insgesamt 32 Seiten dürfen wir Leser mitfiebern und staunen, wie schnell sich ein Blatt wenden kann. Obgleich die Kräfteverhältnisse alles andere als ausgeglichen sind. Denn die Autorin hat ihre kleinen literarischen Figuren mit einer ganz besonderen Eigenschaft ausgestattet: ihre Tapferkeit ist enorm. Obwohl sie sich ohne Angst selbstbewusst ihrem Gegner stellen, agieren sie keineswegs kopflos. Mit ein paar klugen Ideen und einer großen Portion Kampfgeist werden kleine, harmlos erscheinende Wesen zu gigantischen Helden.
Lebendige Bilder
Lobend hervorheben muss ich auch die kunstvollen Illustrationen von Annette Swoboda. Vom Cover bis hin zur letzten Seite – wir konnten uns nicht an den Zeichnungen mit den großartigen und sehr humorvollen Details sattsehen. Man erkennt fast jeden Pinselstrich, mit dem sie allen literarischen Figuren und den Kulissen Leben eingehaucht hat. Sie wirken fast wie Bilder, die die Geschichte vorlesen, weil sie so ausdrucksstark sind. Auch die von Annette Swoboda gewählten Farben harmonieren perfekt und machen jede Bilderbuchseite zu einem Genuss.
Das neue Bilderbuch „Der Mäuseritter“ von Cornelia Funke hat meiner Meinung nach alles, was ein Kinderbuch braucht: eine spannende Geschichte mit wichtigen Botschaften und amüsante und liebenswerte Helden – eingefasst von einer überaus gelungenen Gesamtgestaltung.
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