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Veröffentlicht am 26.06.2024

Freundschaft und Akzeptanz

Hat irgendjemand Oscar gesehen?
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Die 11-jährige, lebhafte, impulsive und laute Aurora lebt mit ihren Eltern in einem Haus am Wald in Maine. Ihr bester Freund ist Oscar, der nicht über Lautsprache kommuniziert und sich offensichtlich im ...

Die 11-jährige, lebhafte, impulsive und laute Aurora lebt mit ihren Eltern in einem Haus am Wald in Maine. Ihr bester Freund ist Oscar, der nicht über Lautsprache kommuniziert und sich offensichtlich im Autismus-Spektrum bewegt. Obwohl sie verschieden sind, sind sie unzertrennlich, da Aurora Oscar versteht und ihn beschützt. Als sie in der sechsten Klasse getrennt werden, verschwindet Oscar eines Tages. Aurora macht sich Vorwürfe und sucht verzweifelt nach ihm, wobei bald der ganze Ort mithilft.

Bei beiden Kindern wird nicht explizit erwähnt, dass Oscar im Autismus-Spektrum liegt und Aurora wahrscheinlich eine Form von ADHS hat. Das gefällt mir sehr gut, weil es eigentlich normal sein sollte, dass neurodiverse Menschen so inkludiert sind, dass man die Diagnosen nicht extra erwähnen muss und sie so in Ordnung sind, wie sie sind.

Im Buch wird der Idealzustand beschrieben: Oscar wird von seinen Mitmenschen akzeptiert und darf auch in der Klasse größtenteils so sein, wie er ist. Das ist leider in der Realität nur selten so, aber das Buch lädt dazu ein, für das Thema zu sensibilisieren und das eigene Denken zu reflektieren.

Die Frage ist nur, für wen es sich eignet. Meiner 10-jährigen Tochter wurde es beim Vorlesen leider zu langatmig, und ich habe es allein zu Ende gelesen. Zum Selbstlesen war es ihr zu umfangreich und aufgrund der Zeitsprünge zu komplex. Für betroffene Kinder finde ich es zu detailliert und etwas zu klischeehaft. Mir hat es gut gefallen, und vielleicht ist es eher für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Wir geben 3,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Ein klarer und mitfühlender Ratgeber

Hormone im Lot
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Die Menopause ist für viele Frauen ein Tabuthema. Ich möchte mich gut vorbereitet wissen und habe daher den Ratgeber von Lara Briden, Ärztin für Frauenheilkunde, entdeckt. Sie bietet in ihrem Ratgeber ...

Die Menopause ist für viele Frauen ein Tabuthema. Ich möchte mich gut vorbereitet wissen und habe daher den Ratgeber von Lara Briden, Ärztin für Frauenheilkunde, entdeckt. Sie bietet in ihrem Ratgeber „Hormone im Lot“ umfassende Unterstützung bei der Hormonumstellung und gibt wertvolle Tipps zu Ernährung, Gesundheit und Prävention, aus denen man sich die für sich passenden aussuchen kann.

Anhand von Fallbeispielen aus ihrer Praxis zeigt sie, wie man die Herausforderungen der Wechseljahre gut meistern kann und was gegen typische Symptome wie Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Gedächtnisprobleme, Zyklusbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und Schmerzen (hoffentlich) hilft.

Der Ratgeber ist einfühlsam, übersichtlich und verständlich geschrieben und unterstützt alle drei Phasen rund um die Menopause. Das Buch ist gut strukturiert, deckt sowohl naturheilkundliche als auch schulmedizinische Infos ab. Ich hoffe, dass er dabei hilft, einen ausgeglichenen Hormonhaushalt zu erreichen, um mich wohlzufühlen.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Kann man lesen/ hören...

Die Sache mit Rachel
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„Die Sache mit Rachel“ ist ein Hörbuch, bei dem mir besonders die angenehme Erzählerstimme, die lebhafte Erzählweise und das schöne Cover gefallen haben. Die Geschichte dreht sich um Rachel, ...

„Die Sache mit Rachel“ ist ein Hörbuch, bei dem mir besonders die angenehme Erzählerstimme, die lebhafte Erzählweise und das schöne Cover gefallen haben. Die Geschichte dreht sich um Rachel, eine junge und noch nicht gefestigte Studentin, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist gut nachvollziehbar, besonders ihre Schwärmerei für ihren Literaturprofessor – wobei sie mit dieser nicht alleine ist.
Es handelt sich um eine Coming-of-Age-Geschichte, die aus Rachels Perspektive erzählt wird und dabei verschiedene Zeitebenen wechselt. Neben Rachel gibt es noch zwei weitere Protagonisten, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Diese Charaktere schafften es, bei mir Gefühle zu wecken, sei es Ärger über ihre Entscheidungen oder Zweifel an ihren Handlungen.
Das Hörbuch behandelt viele ernste Themen und bringt einen zum Nachdenken. Trotzdem hinterlässt es bei mir einen zwiespältigen Eindruck: Es fesselt nicht vollständig, ist aber gut genug, um bis zum Ende dranzubleiben. Irgendwie bleibe ich nach dem Hören ein wenig ratlos zurück, da es weder richtig packend noch völlig enttäuschend ist. Von daher gebe ich 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Ein mysteriöses Internatsabenteuer

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
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Das nostalgische Cover von "Baskerville Hall" und der Name des Protagonisten wecken die Erwartung an eine Detektivgeschichte, aber es handelt sich eher um eine spannende Mischung aus Fantasy-Abenteuer-Detektiv- ...

Das nostalgische Cover von "Baskerville Hall" und der Name des Protagonisten wecken die Erwartung an eine Detektivgeschichte, aber es handelt sich eher um eine spannende Mischung aus Fantasy-Abenteuer-Detektiv- und Internatsbuch mit einer leicht mysteriösen Note. Das Internatsthema kommt bei meinen Kindern immer gut an.
Die fiktive Geschichte dreht sich um den jungen Arthur Conan Doyle, den Autor der Sherlock Holmes Geschichten, und spielt im 19. Jahrhundert. Arthur stammt, wie fast schon typisch, aus bescheidenen Verhältnissen, aber aus einer liebevollen Familie. Die geheimnisvolle Schule "Baskerville Hall" nimmt ihn überraschend für das kommende Schuljahr auf. Dort findet er neue Freunde und beweist sich mit ihrer Unterstützung bei verschiedenen Aufgaben.
Meine Kinder kennen Sherlock Holmes nicht näher und haben keine Verbindungen zu den Anspielungen gezogen, was aber nicht nötig ist, um die Handlung zu verstehen. Die Charaktere könnten in den Folgebänden noch vielschichtiger werden, und teilweise war die Handlung etwas überzogen. Die Grundidee der Geschichte ist bekannt, aber manchmal wäre weniger mehr gewesen.
Das Buch ist locker und flüssig geschrieben. Wir haben es unserer 10-jährigen Tochter vorgelesen, und sie fand es größtenteils spannend, manches aber zu sprunghaft und manchmal brauchte sie Erklärungen. Insgesamt ist "Baskerville Hall" ein kurzweiliges und abenteuerliches Buch, das sowohl unseren Kindern als auch uns Erwachsenen gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Verborgene Erinnerungen und düstere Geheimnisse

Das Baumhaus
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"Das Baumhaus" von Vera Buck hat mich von Anfang an gefesselt. Henrik, Nora und ihr 5-jähriger Sohn Fynn machen Urlaub im alten Haus von Henriks Großvater in Schweden. Henrik möchte die schönen ...

"Das Baumhaus" von Vera Buck hat mich von Anfang an gefesselt. Henrik, Nora und ihr 5-jähriger Sohn Fynn machen Urlaub im alten Haus von Henriks Großvater in Schweden. Henrik möchte die schönen Erinnerungen seiner Kindheit an Fynn weitergeben. Doch plötzlich verschwindet Fynn spurlos, und vorbei ist das Gefühl der Schweden-Idylle.
Schon der Prolog und die ersten Abschnitte lösten gleich ein unbehagliches Gefühl in mir aus. Dass das Haus mitten im Wald steht und nach dem Tod des Großvaters lange leer stand, passt gut zur bedrückenden Atmosphäre.
Besonders spannend fand ich die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. Es ist unterhaltsam und aufregend, obwohl es manchmal auch ein wenig verwirrend sein kann. Die Erzählstränge sind geschickt miteinander verwoben worden, auch wenn manche Wendungen und Ereignisse etwas zu konstruiert wirkten. Aber das hat der Spannung keinen Abbruch getan.
Die Charaktere sind sehr facettenreich, interessant und lösen unterschiedliche Gefühle in mir aus. Besonders die Perspektive des entführten Mädchens hat mir eine Gänsehaut beschert. Ihre Sichtweise ist intensiv und beklemmend.
Die Spannung bleibt durchgehend hoch, vieles bleibt bis zum Schluss undurchsichtig und man kann gut miträtseln. Aber nach und nach werden die Verbindungen zwischen den verschiedenen Erzählsträngen klarer. Das Ende war für mich völlig unvorhersehbar und in sich stimmig.
"Das Baumhaus" ist ein wendungsreicher Thriller mit vielen Überraschungen und unterschiedlichen Erzähl- und Zeitperspektiven, der mir immer wieder Gänsehaut beschert hat. Es ist ein Buch, das man in einem Rutsch lesen kann.

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