Profilbild von Katja_Moon

Katja_Moon

Lesejury-Mitglied
offline

Katja_Moon ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Katja_Moon über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2024

Tolle Idee, authentische Charaktere und leichte Kost

Could it be Love?
0


Es geht um Bonnie, eine Jugendliche, die für all ihre Crushes Playlists erstellt - sie aber nie angesprochen hat. Doch plötzlich, während sie eine Playlist hört, wird sie in ein anderes Leben katapultiert. ...


Es geht um Bonnie, eine Jugendliche, die für all ihre Crushes Playlists erstellt - sie aber nie angesprochen hat. Doch plötzlich, während sie eine Playlist hört, wird sie in ein anderes Leben katapultiert. Ein Leben, in dem sie ihren Crush angesprochen hat. Das passiert nicht nur einmal - und doch drivten ihre Gedanken in jeder Parallelwelt zu einer bestimmten Person aus der Realität ab. Kann Bonnie aus den Ausflügen in andere Leben lernen und auch in der Realität mutig sein?

Mir hat die Grundidee und das Setting (Es spielt in Edinburgh!) sehr gut gefallen. Die Idee mit den Playlists zu Menschen fand ich richtig gut und es hat mich sehr abgeholt, da auch ich häufig Lieder mit Personen verknüpfe. Bonnie war mir auch total sympathisch, genauso wie Amy und Dee, die beide eine große Rolle spielen.
Den Schreibstil habe ich als gut und eher einfach wahrgenommen, er war sehr leicht lesbar, für mich hätte es etwas ausgeschmückter sein können.
Die Charaktere wurden überzeugend und vielschichtig dargestellt, das war sehr schön, und auch Bonnies Charakterentwicklung war glaubhaft und nachvollziehbar.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es hat auch mich - wie Bonnie - in eine, bzw. mehrere andere Welten geführt. Mich hat die Grundstimmung (tendenziell verwirrt) zwar sehr beeinflusst, ich würde es trotzdem als eher leichte Kost bezeichnen. Das muss aber ja nichts schlechtes sein, ich habe das sehr genossen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.07.2023

Feel good Geschichte mit Relevanz

Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht
0

Puh, über dieses Buch allgemein zu urteilen, ist gar nicht so einfach.
Auf der einen Seite fand ich viele Entwicklungen im Buch, seitens der Charaktere und den Beziehungen zwischen den Charakteren. Dass ...

Puh, über dieses Buch allgemein zu urteilen, ist gar nicht so einfach.
Auf der einen Seite fand ich viele Entwicklungen im Buch, seitens der Charaktere und den Beziehungen zwischen den Charakteren. Dass Hani sich von ihren Freundinnen lossagt etwa, oder dass Ishu eine echte unterstützende Beziehung zu ihrer Schwester aufbaut. Ich fand das etwas schade, wie vorhersehbar vieles war. Trotzdem fand ich einige Veränderungen nicht realistisch, etwa wie Hani sich am Ende plötzlich zu einer super selbstbewussten Person entwickelt und ihren Freundinnen einfach so ihre Meinung sagt. Vor allem wenn man bedenkt, wie Hani sich die Jahre davor gegenüber Aisling und Dee verhalten hat. Sicher hat Ishu zu dieser Veränderung stark beigetragen, aber dennoch. Auch der plötzliche Kuss am Ende hat mich überrascht und ich halte ihn für etwas übereilt und bezweifle, dass Ishu so mutig wäre. Außerdem kann sie nicht wissen, wie Hani fühlt…

Auf der anderen Seite habe ich einiges am Ende doch nicht erwartet, Aislings Plan um Ishu bloßzustellen etwa. Und gleichzeitig war es so offensichtlich, dass ich mich frage, wie ich es NICHT ahnen konnte… Aber das ist vermutlich genau die Absicht der Autorin gewesen, denn es zeigt, wie gut sie mich in Ishus Welt mitgenommen hat, denn diese fühlt sich ja genauso.
Außerdem mochte ich wahnsinnig gerne, wie die bengalische Kultur näher gebracht wird, und das, ohne den erhobenen Zeigefinger oder das Erklären jeder Sache. Das Buch hat ordentlich mit Klischees und Vorurteilen aufgeräumt und sehr verständlich gemacht, wieso sich solche Communitys bilden. Die unbewusst Xenophobie, Hanis Gefühl, sich anpassen zu müssen und dass das normal ist, dass zu tun, hat mir an einigen Stellen die Augen geöffnet. Als Person, die kein PoC ist, fand ich dieses Buch unglaublich hilfreich. Die Perspektive zweier queerer Jugendlicher, war da sicher ausschlaggebend, denn diese Perspektive ist für mich erstmal sehr gut nachvollziehbar.

Die Charakerentwicklung von Ishu fand ich deutlich überzeugender als Hanis, ihr Entschluss, nicht mehr zu kandidieren, kam zwar plötzlich, allerdings ging dieser Gedanke ihr vermutlich schon davor durch den Kopf, die Entwicklung ist also sehr authentisch. Somit behandelt das Buch auch den Leistungsdruck und den Wunsch, gefallen zu wollen - und zwar von zwei Seiten aus. Ishu, die ihren Eltern mit Bestleistungen gefallen will, was Hani reichlich seltsam findet, und Hani, die ihren Freundinnen und Klassenkamerad:innen gefallen will, was Ishu wiederum nicht versteht. Eine Thematik, die wirklich wichtig ist und v.a. die Seite des Leistungsdrucks, die selten als problematisch herausgestellt und aufgearbeitet wird.

Die Beziehung von Ishu und Hani ist ja einfach zum Verlieben. Die Gedanken und Gefühle sind unfassbar authentisch ausgedrückt, ich hätte es nie so gekonnt aber kann es nur loben. Die Zeit, die Ishu und Hani haben, diese ersten Monate der Beziehung, sind sehr nachvollziehbar für mich und lassen mich in Erinnerungen schwelgen.

Zu guter Schluss sind mir Hani, Ishu und Nik einfach ans Herz gewachsen. Und obwohl ich Ishu am Anfang etwas negativ gegenüber stand, ist sie der Charakter geworden, mit dem ich mich am besten identifizieren konnte. Ich würde das Buch weiterempfehlen jnd fand es wirklich gut, dennoch wird es nicht eines meiner Lieblingsbücher werden.

Ich habe für das Buch insgesamt etwa 3 Stunden gebraucht, was für die leichte Verständlichkeit spricht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.06.2023

Hat die Lieblingsbücherliste (wie Wellen) im Sturm erobert

Wie Wellen im Sturm
0

Das Buch „Wie Wellen im Sturm“ hat mich, dass muss ich einfach sagen, rundum begeistert. Für mich sind die wichtigsten Dinge in einem Buch der Schreibstil, ob ich mit den Figuren also wirklich mitfiebern ...

Das Buch „Wie Wellen im Sturm“ hat mich, dass muss ich einfach sagen, rundum begeistert. Für mich sind die wichtigsten Dinge in einem Buch der Schreibstil, ob ich mit den Figuren also wirklich mitfiebern kann und schön beschrieben wird, die Charaktere an sich, also die Vielseitigkeit, etc. und, ob sich Charaktere entwickeln und ihre Handlungen logisch sind. Und natürlich die Handlung an sich ;)
Fangen wir mit dem Schreibstil an: Kurz und knapp? Genial. Ich liebe die Art, wie Louises Gedanken beschrieben wurden und dann die häufig poetisch oder kreativ erklärenden oder beschreibenden Dinge – die haben mich gekriegt. Beispiel? „„Erst ist da nur ein weißes Blatt und dann… füllt man es mit Wörtern. Mit Leben.“ (S.91)
oder: „In der Schule fühle ich mich manchmal wie ein Molekül, das von allen anderen abgestoßen wird. Ein Fehler in der Matrix, nur so kann ich dieses Phänomen beschreiben. Während alle anderen ständig zusammenkleben wie gr0ße Molekülhaufen, passe ich einfach nicht dazu“ (S. 22). Aber auch, wie Kimari sich immer mehr in Louises Kopf einschaltet finde ich wunderbar. Unterhaltsam und auf den Punkt gebracht, witzig und frech.
Sicher hilft es auch, dass ich mich so gut mit Louise identifizieren kann. Ihr Charakter ist super aufgebaut, und dass auch mit Kleinigkeiten, die sie wunderbar charakterisieren – etwa, dass sie Noise Cancelling Kopfhörer trägt. Auch viele andere Charaktere sind logisch und vielseitig aufgebaut. Allerdings fehlt mir vor allem zum Ende hin die Schlüssigkeit bei Mikas Charakter. Der Plot kommt am Ende generell etwas plötzlich, und auch, dass Louise sofort wieder Mika verzeiht, hat mich etwas gestört… Denn wenn man Wochen nicht geredet hat, und verletzt war, ist man glaube ich etwas unsicher, ob man das jetzt noch will.
Dennoch habe ich das Buch am Ende nicht mehr aus der Hand legen können. Louises Geschichte hat mich sehr berührt, auch aufgrund meiner eigenen Vergangenheit. Ich habe mein jüngeres Ich in Louise wiedergefunden und fand in dem Kontext die Gefühle, die sie hat, sehr gut umschrieben, etwa das Gefühl nach einem Coming Out „Das hier sollte kein großes Ding sein, sondern völlig normal. Schließlich leben wir im 21.Jahrhundert. Aber das ist egal. Denn es ist eine große Sache für mich.“ (S.341) oder das Gefühl, dass „es […] schon seltsam [ist], wie gut man funktionieren kann, obwohl man innerlich ein Wrack ist.“. Und wieviel des Buchs sich um Fußball dreht – wunderschön. Da kriegt man gleich Lust, selber zu spielen ;) Auch diese Thematik – Frauen im Fußball - erhält somit Sicherbarkeit, was wichtig ist, vor allem für alle, die sich damit alleine fühlen oder sich nicht trauen, Fußball zu spielen. Inhaltlich und Stilistisch fand ich das Buch wirklich unglaublich gut. Die Geschichte hat mich mitgenommen, die Charaktere mich mitfühlen lassen, ich wurde zum Lachen und zum Weinen gebracht und war durch den Stil immer mittendrin – in Louises Kopf, ihrer Gefühlswelt, auf dem Fußballplatz oder auf Arokhs Rücken.
Kommen wir zum äußerlichen. Das Cover fand ich im ersten Moment nur so okax, zu intensive Farben im Hintergrund und auch das Farbschema hat mir anfangs nicht zugesagt. Dieses fand ich nach einiger zeit aber immer besser und habe sogar meine Zitate-Post-iis daran farblich angepasst. Die Zeichnung finde ich unglaublich schön, mit einem schönen zeichenstil. Louise habe ich mir etwas anders vorgestellt und vielleicht nicht ganz so… selbstbewusst? Der pinke Hintergrund ist mir immer noch etwas zu intensiv, heller hätte ich besser gefunden.
Alles in allem? Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch, denn die vorherigen von Alicia Zett habe ich abgöttisch geliebt. Aber was soll ich sagen? Wenn man denkt, besser wirds nicht,. wird man immer wieder überrascht. Ein geniales Buch. Ich würde es jedem*jeder empfehlen, vor allem aber den queeren Kids. Viele finden sich darin sicher unglaublich wieder, dass kann sehr befreiend sein. Aber eigentlich ist es für alle was. Für alle, die Lust auf eine mitreißende Geschichte haben, in der Freundschaften gefestigt werden, ein Buch geschrieben wird, und eine unerwartete Liebesgeschichte beginnt…

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl