Zeitenwandel
Die Patisserie am Münsterplatz – ZeitenwandelDie köstlichsten Genüsse des Elsass kennenlernen - darauf hofft die 19-jährige Ida, als ihre Familie 1893 von Stuttgart ins vormals französische Straßburg umsiedelt.
Am Münsterplatz eröffnen die Tritschlers ...
Die köstlichsten Genüsse des Elsass kennenlernen - darauf hofft die 19-jährige Ida, als ihre Familie 1893 von Stuttgart ins vormals französische Straßburg umsiedelt.
Am Münsterplatz eröffnen die Tritschlers eine Feinbäckerei, die ganz in der Nähe der konkurrierenden Patisserie Picard liegt.
Als sich die junge Bäckerin ausgerechnet in deren Sohn Lucien Picard verliebt, muss sie feststellen, dass eine Fehde zwischen ihren Familien herrscht, die weit über das Geschäftliche hinausgeht.
Als sich Ida Tritschler und Lucien Picard ineinander verlieben, ist es anscheinend nicht nur die Konkurrenz der beiden Patisserie-Betreiber, die zwischen den beiden steht.
Schnell wird klar, es muss ein Vorkommnis aus der Vergangenheit geben, der die Familien entzweit hat.
Was ist geschehen, als Idas Vater vor über 20 Jahren in Straßburg gelebt hatte?
Ist es wirklich nur die Tatsache, dass die beiden Väter im Krieg auf unterschiedlichen Seiten gekämpft haben?
Nicht wenig Bewohner der Stadt Straßburg tun sich im Jahr 1893 noch immer schwer damit, dass ihre Heimatstadt jetzt nicht mehr zu Frankreich, sondern zum deutschen Kaiserreich gehört...
Aber zum Glück gibt es auch Unterstützung für die beiden Verliebten.
Zwar scheint René, Luciens jüngerer Bruder, den blinden Hass des Vaters auf die gesamte Familie Tritschler zu teilen, die Großmutter jedoch ist auf ihrer Seite, versucht auf den Sohn einzuwirken.
Aber es gibt neben offener Ablehnung gegenüber einer Verbindung von Ida und Lucien auch viele streng gehütete Geheimnisse - in beiden Familien!
Selbst der deutschstämmige Küster scheint etwas zu verbergen...
In dieser "Romeo & Julia" Geschichte zur Zeit der deutsch-französischen Kriege spielen nicht nur Ida und Lucien die Hauptrollen. Auch die Stadt Straßburg wird liebe- und respektvoll in die Handlung mit einbezogen.
Die historischen Umstände um das "Wechselspiel" der Zugehörigkeit des Elsass wird hier nicht nur zeitgemäß sehr gut beschrieben, auch die persönlichen Befindlichkeiten der Bewohner/innen werden gut eingebunden.
Vieles was hier, fast wie nebenbei, thematisiert wird, gerade was die deutsche Belagerung und die großflächige Zerstörung der Stadt betrifft, war mir vollkommen neu.
Die Protagonist(inn)en werden dabei zeitgemäß realistisch dargestellt, wenn auch aus heutiger Sicht manches antiquiert erscheint.
Im historischen Kontext liest sich die Handlung interessant, wissend, Straßburg wird wieder französisch...
Natürlich ist irgendwann klar, was wohl in der Vergangenheit geschehen ist, aber es gibt mit dem Handlungsstrang rund um René und Denise einen weiteren spannenden Aspekt.
Auch Idas Bruder Oscar bringt eine weitere Verquickung ins Spiel...
Zum Ende, als alles endgültig verloren scheint, kommt es zu einem finalen "Showdown", der vieles klärt, aber auch genug offen lässt, um mit Spannung auf die Fortsetzung zu warten!