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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

Konnte mich nicht mitreißen

Was bei uns bleibt
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Klara ist mittlerweile eine alte Frau und lebt mit ihrem Anfang dreißig jährigen Enkel in ihrem alten Haus. Als 19-Jährige arbeitete sie in Österreich in einer Munitionsfabrik – im Jahr 1944, zusammen ...

Klara ist mittlerweile eine alte Frau und lebt mit ihrem Anfang dreißig jährigen Enkel in ihrem alten Haus. Als 19-Jährige arbeitete sie in Österreich in einer Munitionsfabrik – im Jahr 1944, zusammen mit KZ-Häftlingen. Die Geschichte erzählt abwechselnd, von der jungen und der alten Klara. Der Zusammenhang zwischen beiden Handlungssträngen wurde mich nicht ganz klar. Irgendwie wartete ich hier auf eine Überraschung. Aber die Gegenwart blieb mir sehr fremd und war für mich nicht stimmig. Die Episoden von 1944 haben mir sehr gut gefallen. Man bekommt einen Einblick, in die Arbeit in der Munitionsfabrik und die Unterschiede zwischen freiwilligen Arbeiterinnen und Lagerinsassinnen. Und, dass beide eben nur Menschen sind, und menschliches Verhalten nicht untersagt werden kann.

Der Schreibstil war meistens angenehm zu lesen. Stellenweise wurde es etwas komisch. Dennoch kam ich gut voran. Leider konnte mich dieser Roman nicht fesseln und auch nicht berühren. So richtig habe ich nicht verstanden, was er mir sagen wollte. Wie gesagt, der Teil aus der Vergangenheit war interessant. Ich wusste bisher nicht, dass es auch in Österreich Lager gab. Der Gegenwartsteil war aber merkwürdig. Die Nachbar Horst und Dora passten noch weniger hinein, wie Klara und Luis. Ich bin davon ausgegangen, dass noch eine richtige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart entsteht, das tut es aber leider nicht. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Weihnachten mit Klufti

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Ein Kriminalfall steht für Kommissar Kluftinger nicht an, dafür aber das ganz normale Weihnachtsleben. In 24 kurzen Kapiteln erzählen Klüpfel und Kobr einen Katastrophe nach der anderen, die Kluftinger ...

Ein Kriminalfall steht für Kommissar Kluftinger nicht an, dafür aber das ganz normale Weihnachtsleben. In 24 kurzen Kapiteln erzählen Klüpfel und Kobr einen Katastrophe nach der anderen, die Kluftinger in der Woche vor Weihnachten erlebt. Wohin mit dem Baum? Dann fällt auch noch seine Frau Erika aus. Und was ist eigentlich mit dem Glühwein im Keller? Dieser Kurzroman ist sehr unterhaltsam und versüßt einem einen kalten dunklen Adventstag. Die 24 Kapitel bieten sich natürlich auch wunderbar als Adventskalender an. Allerdings sind sie doch sehr kurz, so muss man schon sehr geduldig sein, um einen Tag auf die Auflösung der Katastrophe zu warten. Etwas enttäuscht war ich, dass nicht doch noch ein kleiner Kriminalfall eingebaut wurde. Aber auch so war es sehr spannend und wie immer lustig: Das Leben hält einfach schon genug Spannung und Katastrophen für einen parat.

Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind lustig, vor allem mit dem Schwiegervater von Kluftis Sohn. Ich vergebe dreieinhalb von fünf Sterne und empfehle diesen Kurzroman, allen die Klufti mögen und einen lustige Weihnachtsgeschichte lesen wollen.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Alles auf Anfang

Julia Durant. Die junge Jägerin
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In diesem mittlerweile 21. Band lernen wir die junge Julia Durant kenn, die ihren ersten Fall bei der Mordkommission hat – noch in München. Auf Julia wartet eine Tote aus einem ihr von der Sitte bekannten ...

In diesem mittlerweile 21. Band lernen wir die junge Julia Durant kenn, die ihren ersten Fall bei der Mordkommission hat – noch in München. Auf Julia wartet eine Tote aus einem ihr von der Sitte bekannten Milieu. Doch es ist wohl nicht ganz so wie es scheint. Und die Münchner Prominenz ist auch noch mit von der Partie.

Die junge Julia Durant ist schon so schlagfertig, wie wir sie aus Frankfurt kennen. Noch ist sie mit ihrem Mann verheiratet, woran ich mich erst mal gewöhnen musste. In einer männerdominierten Umgebung muss sie sich durchbeißen. Wobei das auch in Frankfurt nicht so einfach ist. Auch dort sind es ja meist Kollegen. Die Idee, nun Julias ersten Fall zu schildern gefällt mir sehr gut. So lernt man sie als junge Frau kennen und bekommt ein paar Wissenslücken gestopft.

Im Großen und Ganzen hat mir dieser Fall allerdings nicht so gut gefallen. Irgendwie konnte er mich nicht richtig fesseln. Es waren auch recht viele Protagonisten, sodass es sehr viele Stricke und Richtungen waren, die man verbinden musste. Und wie es mir schien, am Ende auch nicht alle verbunden oder aufgelöst wurden. Gelangweilt habe ich mich nicht, aber so richtig spannend war es nicht. Miträtseln konnte ich zwar, aber auch hier war es nicht so wie früher. Was mir sehr gefallen hat, dass das Buch sprachlich auch an die 90er angelehnt war. Noch derb und ehrlich. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Berührend und sehr authentisch

Stay away from Gretchen
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Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtensprecher und lebt in Köln, genau wie seine Mutter Greta. Die beiden haben in normales Verhältnis, nicht sehr innig, aber Tom kümmert sich um Greta und hält stets ...

Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtensprecher und lebt in Köln, genau wie seine Mutter Greta. Die beiden haben in normales Verhältnis, nicht sehr innig, aber Tom kümmert sich um Greta und hält stets Kontakt – so fällt ihm auch auf, dass die alte Dame wohl nicht mehr ganz fit ist und gern mal etwas vergisst. Ist sie etwa dement? Plötzlich beginnt sie aus ihrer Kindheit und Jugend zu erzählen und Tom erfährt vieles, was er bisher nicht wusste. Mit jeder Erzählung tun sich neue Rätsel auf. Tom macht sich an das was er am liebsten macht: die Recherche.

Das Buch wird zum einen Teil aus Toms Sicht erzählt; diese Handlungen spielen in der Gegenwart und beschreiben, wie Tom der Vergangenheit seiner Mutter auf die Spur kommt. Der andere Teil der Geschichte wird von Greta erzählt und spielt in der Vergangenheit. Die Charaktere haben mir gut gefallen und waren schön ausgearbeitet, vor allem Greta. Zwischen der alten Greta und dem jungen Gretchen erkennt man leider kaum noch einen Zusammenhang. Das fröhliche, burschenhafte Mädchen gibt es nicht mehr. Nach dem man immer tiefer in Gretas Leben eintaucht, versteht man auch warum. Was mich an Tom etwas gestört hat war sein großes Ego – es stand ihm immer wieder im Weg. Aber immerhin scheint sein Charakter noch nicht in Stein gemeißelt zu sein. Auch die Nebenpersonen waren toll ausgearbeitet und zeigten unterschiedliche Charaktere der damaligen Zeit. Und dass sich eben nicht jeder ändert, auch wenn er für seine Gedanken und Taten bestraft wurde und büßen musste.

Dieser Roman schildert sehr authentisch und nachvollziehbar das Schicksal von afroamerikanischen US-Soldaten und deutschen Mädchen während der Besatzungszeit und zeigt auf, was passierte, wenn ein gemeinsames Kind entstand. Susanne Abel scheint sehr gut recherchiert zu haben und schildert die Zeit sehr realistisch. Durch diesen Roman wird man nicht einfach nur unterhalten, sondern lernt noch sehr viel dazu. Das Cover gefällt mir, es zeigt wunderbar auf, um was es geht: Die Liebe zwischen Gretchen und Bobby. Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er war angenehm und sehr flüssig zu lesen. Ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste einfach wissen, wie es ausgeht. Richtig spannend war es!

Mir hat dieser Roman richtig, richtig gut gefallen und ich werde mich sicherlich noch lang an ihn erinnern, deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Enttäuschend

Barbara stirbt nicht
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Walter Schmidt hat keine Ahnung vom Haushalt. Für alles ist seine Frau Barbara zuständig. Doch die steht eines morgens nicht mehr auf und so muss sich der rüstige Walter nun allein um den Haushalt kümmern.

Ich ...

Walter Schmidt hat keine Ahnung vom Haushalt. Für alles ist seine Frau Barbara zuständig. Doch die steht eines morgens nicht mehr auf und so muss sich der rüstige Walter nun allein um den Haushalt kümmern.

Ich bin sehr enttäuscht von diesem Roman. Es war zwar stellenweise witzig, aber unterm Strich war es sehr wirr. Was mich sehr gestört hat, ist dass viele Dinge nicht direkt angesprochen wurden und man sich als Leser, so selbst vieles denken musste. Das Ende fand ich schon etwas offen, denn die letzte Handlung von Walter habe ich nicht verstanden und ich bleibe, auch abgesehen davon, mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Viele Situationen waren auch so merkwürdig: Walter schaut sich eine Kochsendung an und seine ersten Versuche beim Nachmachen klingen, als würde alles schief gehen und er hält sich nicht an die Vorgaben, es schmeckt aber wunderbar? Neben der Handlung an sich fand ich auch Walter nicht so gelungen. Er war mir sehr unsympathisch. Eigentlich geschieht es ihm recht, dass Barbara ihm wegbricht und er nun allein dasteht, so unverschämt wie er immer ist. Ich fand ihn einen wirklichen Grantel. Was mich an ihm ganz besonders nervt: Nicht nur, dass er im Haushalt keine Ahnung hat, er scheint allgemein von Barbaras Leben keine Ahnung zu haben und nicht mal die gemeinsamen Freunde zu kennen. Wo lebt Walter sonst?? Barbara wirkt, wie sie aussieht: sehr blass. Das ist allerdings für ihre Situation beziehungsweise Position auch in Ordnung. Die Kinder waren mir etwas suspekt. Irgendwie wirkten sie verstört und sehr eigen. Und für ihr Alter zu heulerisch. Vielleicht hat es mit dem zu tun, was wir gegen Ende erfahren.

Ich habe mich von diesem Buch zwar stellenweise unterhalten gefühlt, allerdings habe ich mir für das Ende etwas anderes vorgestellt und dass es eine Auflösung gibt. Gab es nicht und es war zwischendurch zu wirr, deshalb vergebe ich leider nur zwei von fünf Sterne.

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