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Veröffentlicht am 10.04.2023

Reihenauftakt mit überraschendem Ende

DUNKEL
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Kommissarin Hulda Hermannsdóttir steht kurz vor der Pensionierung. Schon jetzt schwebt dieser Termin bedrohlich vor ihr, da sie nicht weiß, wie es für sie dann weitergehen wird. Urplötzlich ruft ihr Vorgesetzter ...

Kommissarin Hulda Hermannsdóttir steht kurz vor der Pensionierung. Schon jetzt schwebt dieser Termin bedrohlich vor ihr, da sie nicht weiß, wie es für sie dann weitergehen wird. Urplötzlich ruft ihr Vorgesetzter sie in sein Büro. Da Huldas Arbeitsplatz für den neuen Kollegen benötigt wird, der ihre Nachfolge antritt, soll sie früher pensioniert werden und sofort alle Ermittlungen abgeben, an denen sie aktuell arbeitet. Hulda ist geschockt. Sie ringt ihrem Chef allerdings die halbherzige Zusage ab, sich einen alten Fall aussuchen zu dürfen, um zu versuchen, diesen in ihren letzten Arbeitstagen abzuschließen. Hulda sucht sich den rätselhaften Todesfall einer jungen Frau aus, den ihr Kollege bereits als Suizid eingestuft und für abgeschlossen erklärt hat. Hulda ahnt nicht einmal im Ansatz, das diese Ermittlungen sie in große Gefahr bringen werden...

"Dunkel" ist der erste Band der Hulda-Trilogie. Allerdings wird diese nicht chronologisch erzählt, denn sie beginnt mit Huldas letztem Fall. Schnell wird klar, dass ihre Arbeit als Ermittlerin für Hulda den Mittelpunkt ihres Lebens bildet. Sie kniet sich deshalb verbissen in ihre letzten Ermittlungen und versucht mit allen Mitteln den Fall zu klären.

Handlungsorte und Protagonisten werden so anschaulich beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Außerdem wird eine teilweise sehr düstere Stimmung vermittelt. Dadurch kann man sich ganz auf die Ermittlungen einlassen. Zunächst hat man das Gefühl, dass Hulda im Nebel stochert, doch es gelingt ihr tatsächlich, Hinweise zu entdecken, denen bisher niemand gefolgt ist. Immer wieder wird das aktuelle Geschehen durch Rückblicke in die Vergangenheit unterbrochen. Diese kann man zunächst nicht zuordnen. Im Verlauf der Handlung verknüpfen sich die unterschiedlichen Stränge allerdings gekonnt miteinander. 

Gemeinsam mit Hulda folgt man den Spuren und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Dabei kommt es zwar nicht zu hochspannenden Szenen, aber die Ereignisse bleiben durchgehend interessant und laden zum Mitermitteln ein. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und gipfeln in einem überraschenden Ende.

Ein etwas ungewöhnlicher Reihenauftakt, der mit dem letzten Fall der Hauptprotagonistin beginnt. 

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Schräg, aber äußerst kurzweilig

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Norbert Heinlein ist nicht nur mit Leib und Seele Delikatessenhändler, sondern außerdem ein Geschäftsmann, dem gute Manieren und Höflichkeit wichtig sind. Wenn man sein Geschäft betritt, dann kann man ...

Norbert Heinlein ist nicht nur mit Leib und Seele Delikatessenhändler, sondern außerdem ein Geschäftsmann, dem gute Manieren und Höflichkeit wichtig sind. Wenn man sein Geschäft betritt, dann kann man sicher sein, dass man als Kunde wertgeschätzt wird und Waren von erlesener Qualität erhält. Doch dann passiert Herrn Heinlein ein Missgeschick, das dazu führt, dass sich nach und nach die Leichen in seinem Kühlhaus stapeln..

Beim Lesen hat man sofort das Gefühl, dass Herr Heinlein ein sehr netter Mann ist. Er ist hilfsbereit, höflich, zuvorkommend und pflegt beste Umgangsformen. Kein Wunder also, dass auch Kommissar Schröder, aus der Thriller-Reihe des Autors, dort gerne einkauft. Der Autor beschreibt nicht nur die Protagonisten lebendig, sondern auch die Situationen, in die Herr Heinlein gerät. Der Schreibstil ist eher ruhig und passt damit sehr gut zu dem Hauptprotagonisten und seinen Werten. 

Dass ein einziges Missgeschick, den sonst so rechtschaffenen Delikatessenhändler in arge Bedrängnis bringt und ihn zu unglaublichen Handlungen treibt, mag man kaum glauben. Man beobachtet die skurrilen Situationen mit einem Augenzwinkern und ist gespannt, wie Herr Heinlein aus diesem Schlamassel wieder herauskommen will. Ob ihm das gelingt, ist äußerst fraglich, denn frei nach dem Motto "schlimmer geht immer" geraten die Ereignisse immer weiter außer Kontrolle.

Ein äußerst kurzweiliges und skurriles Leseerlebnis, das durch einen sympathischen Hauptprotagonisten und herrlich schräge Ereignisse überzeugt.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Gemütlicher Krimi mit Wohlfühl-Atmosphäre

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Arie hat seine Frau, sein Haus, seinen Freund und seinen Job verloren. Deshalb beschließt der ehemalige Polizist, der nun auf einem geerbten Hausboot lebt, eine Detektei zu gründen. Dafür sucht er außergewöhnliche ...

Arie hat seine Frau, sein Haus, seinen Freund und seinen Job verloren. Deshalb beschließt der ehemalige Polizist, der nun auf einem geerbten Hausboot lebt, eine Detektei zu gründen. Dafür sucht er außergewöhnliche Mitstreiter und schon bald vervollständigen Maddie, eine liebevolle große Schwester, die allerdings schon vor Gericht gestanden hat, der ehemalige Beamte Jan, der für die gute Sache zum Fälscher wurde, Elin, eine Autorin mit Schreibblockade und Jack, ein arbeitsloser Ingenieur, das Team der Hausboot-Detektei. Fünf schräge Charaktere, die die Fälle, auf die die Polizei keine Lust hat, lösen wollen. Und tatsächlich erhält die gerade gegründete Detektei ihren ersten Auftrag. Ein Sternekoch bittet sie darum, ein Rezept bei der Konkurrenz auszuspionieren. Obwohl dieser Auftrag grenzwertig ist, lassen sich die Neu-Detektive darauf ein. Nicht ahnend, welche Ausmaße das Ganze annehmen wird...

"Tödlicher Genuss" ist der erste Fall für die Hausboot-Detektei. In diesem Auftakt lernt man zunächst die Charaktere näher kennen. Obwohl alle irgendwie schräg sind, fällt es leicht, Sympathien aufzubauen. Man kann sich die zusammengewürfelte Truppe, die sich überraschend gut ergänzt, lebhaft vorstellen. Die Neu-Detektive erhalten tierische Unterstützung von Neufundländer "Hund" und Eichhörnchen "Fru Gunilla".

Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm lesbar. Es gelingt der Autorin hervorragend, eine Wohlfühl-Atmosphäre zu vermitteln. Da Protagonisten und Handlungsorte so lebendig beschrieben werden, hat man stellenweise das Gefühl, selbst durch Amsterdam zu radeln. Alles wird liebevoll und detailliert beschrieben. Auch wenn man davon jede Seite genießt, tritt der eigentliche Kriminalfall in den Hintergrund. Denn der kommt nur schwer in Fahrt. Es handelt sich hier eher um einen gemütlichen Fall, der aber durchaus lesenswert ist, da es einfach Spaß macht, die unterschiedlichen Charaktere zu beobachten.

Ein eher gemütlicher Fall, der durch schräge Charaktere überzeugt.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Thriller mit bedrohlicher Atmosphäre

Stranded - Die Insel
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Maddy braucht dringend eine Auszeit aus ihrem normalen Leben. Deshalb bewirbt sie sich bei einem Fernsehsender um die Teilnahme an einer Realityshow. Acht Fremde, vier Frauen und vier Männer, sollen ...



Maddy braucht dringend eine Auszeit aus ihrem normalen Leben. Deshalb bewirbt sie sich bei einem Fernsehsender um die Teilnahme an einer Realityshow. Acht Fremde, vier Frauen und vier Männer, sollen auf einer einsamen schottischen Insel ausgesetzt werden, um völlig abgeschnitten von der Außenwelt zu leben. Maddy reizt das Format und deshalb freut sie sich sehr, als ihr die Teilnahme bestätigt wird. Doch ihre Freude ist nur von kurzer Dauer, denn die Situation auf der Insel läuft vollkommen aus dem Ruder. 

Das Geschehen wird von Maddy, in der Ich-Perspektive geschildert. Dadurch hat man eine eingeschränkte Sicht auf die Ereignisse, denn man erfährt nur, wie Maddy alles wahrnimmt. Diese Schilderungen werden immer wieder durch ein Interview unterbrochen, das Maddy gibt, als alles vorbei ist. Man weiß zwar von Anfang an, dass Maddy überlebt, dennoch schwebt eine düstere, geradezu bedrohliche Atmosphäre zwischen den Zeilen, die dafür sorgt, dass man in den Sog der Handlung gerät. Man möchte unbedingt erfahren, was auf der Insel passiert. 

Obwohl das Interesse am Geschehen sofort geweckt wird, braucht die Handlung etwas, um Fahrt aufzunehmen. Denn zunächst verliert sich Maddys Bericht in ausschweifenden Beschreibungen, die ziemlich detailliert ausfallen, wodurch man das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten. 

Maddys Gedanken und Gefühle werden sehr gut beschrieben. Man fiebert mit ihr mit und kann sich das abgeschottete Leben auf der Insel, das schon bald zu einem Kampf ums Überleben wird, intensiv vorstellen. Die anderen Charaktere betrachtet man eher distanziert, da man sie nur durch Maddys Schilderungen beobachtet. Da sich recht früh herausstellt, dass die Hauptprotagonistin zur Außenseiterin wird, kann man nicht einordnen, ob ihre Eindrücke unbefangen sind. Die Psychospielchen, die auf ihrem Rücken ausgetragen werden, haben es jedenfalls in sich. Durch die gewählte Erzählperspektive beobachtet man die Ungerechtigkeiten mit intensiven Gefühlen und ist entsetzt von der Gruppendynamik. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse geradezu, um in einem dramatischen Finale zu gipfeln. 

Ein Thriller, der zwar etwas gemächlich startet, aber durch die durchgehend bedrohliche Atmosphäre überzeugen kann. 

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Spannender Ostsee-Krimi

Ostseenebel
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Alva Dohrmann freut sich auf entspannende Urlaubsstunden in dem gemieteten Ferienhaus an der Ostsee. Doch schon am ersten Abend fühlt sie sich beobachtet und meint, eine Gestalt im dunklen Garten zu sehen. ...

Alva Dohrmann freut sich auf entspannende Urlaubsstunden in dem gemieteten Ferienhaus an der Ostsee. Doch schon am ersten Abend fühlt sie sich beobachtet und meint, eine Gestalt im dunklen Garten zu sehen. Am nächsten Morgen entdeckt sie im Garten des Ferienhauses eine männliche Leiche. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Bürgermeister des Ortes handelt. Pia Korittki nimmt die Ermittlungen auf und wird bei diesem Fall von der örtlichen Polizei unterstützt. Der Bürgermeister scheint nicht bei allen Bewohnern beliebt gewesen zu sein. Als dann auch noch Alva Dohrmann spurlos verschwindet und wenig später eine weitere Leiche am Ostseestrand gefunden wird, nehmen die Ermittlungen eine überraschende Wendung....

"Ostseenebel" ist bereits der achtzehnte Fall, in dem die sympathische Lübecker Kommissarin Pia Korittki ermittelt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Um die beruflichen und privaten Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere zu verfolgen, ist es allerdings empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten.

Der Krimi startet mit einem spannenden Prolog, der sofort das Interesse weckt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet dabei sowohl die Ermittlungen als auch das Privatleben von Pia Korittki. Die privaten Handlungsstränge nehmen allerdings nicht zu viel Raum ein, sondern sorgen dafür, dass die Kommissarin noch lebendiger wirkt. Außerdem bekommt man Einblicke in das Leben einiger Dorfbewohner, die ins Visier der Ermittler rücken, bzw. dazu beitragen könnten, diesen Fall aufzuklären.

Eva Almstädt versteht es wieder hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so lebendig zu beschreiben, dass man das Geschehen mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die Ermittlungen einlassen kann. Der Fall ist rätselhaft und lädt dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Es kommt allerdings zu einigen Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Theorien überdenken muss. Die Spannung bleibt dadurch nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern. Das Ganze gipfelt in einer dramatischen Auflösung, die kaum vorhersehbar ist.

Ein spannender Fall, der durch überraschende Wendungen kaum vorhersehbar ist.

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