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Veröffentlicht am 14.06.2024

Gelungene Fortsetzung

Mörderland
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In einem Kohlekraftwerk in Dänemark wird durch den Einsatz einer Kampfdrohne eine Explosion ausgelöst. Wenig später trifft es ein Kraftwerk in Rostock. Dann wird der Sohn des dänischen Klimaministers ermordet ...

In einem Kohlekraftwerk in Dänemark wird durch den Einsatz einer Kampfdrohne eine Explosion ausgelöst. Wenig später trifft es ein Kraftwerk in Rostock. Dann wird der Sohn des dänischen Klimaministers ermordet aufgefunden. Martin Juncker nimmt mit seiner jungen Kollegin Nabiha Khalid die Ermittlungen auf. Die beiden versuchen zu klären, ob es einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt. Bei der Autopsie des Ermordeten stellt sich heraus, dass er kokainabhängig war. Deshalb wird auch Signe Kristiansen zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie erhält von einem Inhaftierten brisante Informationen. Dadurch wird der Fall immer verzwickter und nimmt gefährliche Wendungen...

"Mörderland" ist bereits der vierte Band, in dem Martin Jucker und Signe Kristiansen ermitteln. Obwohl man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen kann, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat, ist das nicht unbedingt empfehlenswert. Denn die privaten und beruflichen Nebenstränge bauen aufeinander auf und entwickeln sich kontinuierlich weiter. Das kann man einfach besser genießen, wenn man die Reihe chronologisch liest. 

Man darf sich über ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren freuen und kann beobachten, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist. Handlungsorte und Protagonisten werden anschaulich beschrieben, wodurch man sich ganz auf die Ermittlungen einlassen kann. Obwohl es ein wenig dauert, bis die Ereignisse Fahrt aufnehmen, kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil, man genießt die Suche nach Hinweisen und versucht, die einzelnen Puzzleteilchen selbst zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. Allerdings kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen überdenken muss. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Geschickt angelegte Szenenwechsel sorgen dafür, dass man gespannt dem Verlauf der Ereignisse folgt und versucht, Verbindungen zu entdecken. Doch bis es dazu kommt, muss man sich ein wenig gedulden, da die Fälle äußerst verzwickt sind. Dadurch stellt sich zwar zunächst keine Hochspannung ein, dennoch kommt man als Krimi- und Thriller-Fan voll auf seine Kosten, da man unbedingt erfahren möchte, was es mit den beiden unterschiedlichen Fällen auf sich hat und ob es nicht doch eine Gemeinsamkeit geben könnte. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch überraschende Wendungen überzeugt. 

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2024

Spannender Pageturner!

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Die Gerichtsmedizinerin Dr. Hove stößt bei der Autopsie eines Unfallopfers auf Ungereimtheiten. Ihre Untersuchungen ergeben, dass die tödlichen Wunden nicht vom Unfall stammen können. Dr. Hove hat den ...

Die Gerichtsmedizinerin Dr. Hove stößt bei der Autopsie eines Unfallopfers auf Ungereimtheiten. Ihre Untersuchungen ergeben, dass die tödlichen Wunden nicht vom Unfall stammen können. Dr. Hove hat den Verdacht, dass durch den Unfall ein Mord verschleiert werden soll. Deshalb leitet sie ihre Ergebnisse an Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD weiter und bittet die beiden, sich das genauer anzuschauen. Hunter und Garcia nehmen die Ermittlungen auf. Doch wo sollen sie ansetzen? Als sich bei der Routine-Autopsie eines Selbstmörders, der von einer Brücke sprang, herausstellt, dass dieser ebenfalls vorher ermordet wurde, wissen Hunter und Garcia, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben, der äußerst geschickt vorgeht....

"Der Totenarzt" ist bereits der dreizehnte Fall für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und sich dieses Mal die privaten und beruflichen Nebenhandlungen in Grenzen halten, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat.

Chris Carter versteht es wieder von Anfang an, Interesse an der Handlung zu wecken. Deshalb ist man sofort mitten im Geschehen. Da Handlungsorte und Protagonisten lebendig beschrieben werden, kann man sich mühelos auf die Jagd nach dem mysteriösen Killer einlassen.

Hunter und Garcia stehen vor einem Rätsel, denn es ist äußerst schwierig, einen Täter zu jagen, der sorgsam darauf bedacht ist, keine Spuren zu hinterlassen, die auf ein Verbrechen und schon gar nicht auf ihn selbst deuten. Da die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird und man dabei sowohl dem Täter als auch seinen Opfern, über die Schulter schauen darf, weiß man zwar etwas mehr als die Ermittler, erhält aber dennoch nicht alle Informationen zur Identität des Killers. Dieser geht mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um. Deshalb sollte man beim Lesen nicht zu zartbesaitet sein, auch wenn bei diesem Teil, im Vergleich zu anderen Bänden der Serie, das Blutvergießen etwas milder ausfällt.

Durch unterschiedliche Perspektiven und geschickt angelegte Szenenwechsel, wird schon früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich kaum entziehen kann. Dieser ungewöhnliche Fall ist durchgehend spannend und gipfelt in einem Finale, das man geradezu atemlos verfolgt.

Wieder ein äußerst spannender Fall, der sich schon früh zu einem Pageturner entwickelt.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Spannende Ermittlungen

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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Mitten in der Nacht wird die Anwältin Fentje Jacobsen von einem Mann angerufen, der ihre Hilfe benötigt, da er davon ausgeht, dass er demnächst des Mordes verdächtigt wird. Viel mehr erfährt Fentje nicht. ...

Mitten in der Nacht wird die Anwältin Fentje Jacobsen von einem Mann angerufen, der ihre Hilfe benötigt, da er davon ausgeht, dass er demnächst des Mordes verdächtigt wird. Viel mehr erfährt Fentje nicht. Das Gespräch geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb versucht sie herauszufinden, was es mit dem Anruf auf sich hat. Doch dann bekommt sie mit, dass im Nachbarort zwei Tote aufgefunden wurden. Einer davon ist der nächtliche Anrufer. Fentje will unbedingt mehr erfahren und beginnt deshalb, auf eigene Faust nachzuforschen. Doch die Dorfgemeinschaft mauert, wodurch Fentje nur spärliche Informationen erhält. Da der Journalist Niklas John ebenfalls an der Aufklärung des Falls interessiert ist, arbeiten die beiden wieder zusammen. Nicht ahnend, in welche Gefahr sie sich dabei begeben...

"Das schweigende Dorf" ist bereits der dritte Band der Akte-Nordsee-Reihe. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Es gibt allerdings private Nebenhandlungen. Wenn man Interesse an der Weiterentwicklung dieser Handlungsstränge hat, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Auch in diesem Band versteht es Eva Almstädt wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Dadurch fällt es leicht, sich auf die Ermittlungen einzulassen. Die privaten Nebenhandlungen fließen harmonisch in den Krimi ein. Sie drängen sich nicht zu sehr in der Vordergrund, sondern sorgen dafür, dass die Charaktere authentisch wirken.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da Fentje und Niklas unabhängig voneinander Nachforschungen anstellen, beobachtet man gespannt, welche Puzzleteilchen die beiden zusammentragen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und kann verfolgen, ob Fentje und Niklas ähnliche Schlüsse daraus ziehen. Da man in weiteren Perspektiven einigen Dorfbewohnern über die Schulter schaut, hat man mehr Informationen als die beiden. Dennoch fällt es nicht leicht, die Hintergründe zu durchschauen, denn der Täter lässt sich nur schwer erahnen.

Ein spannender Fall für Fentje Jacobsen und Niklas John!

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Spannender Justiz-Krimi

Der 1. Patient
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Die Chefärztin Dr. Sasha Müller ist eine engagierte Befürworterin der KI. Damit stößt sie nicht bei allen Kollegen auf Verständnis. Als bei einem Routineeingriff ein Patient stirbt, nimmt die Staatsanwaltschaft ...

Die Chefärztin Dr. Sasha Müller ist eine engagierte Befürworterin der KI. Damit stößt sie nicht bei allen Kollegen auf Verständnis. Als bei einem Routineeingriff ein Patient stirbt, nimmt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf. Da die Obduktion ergibt, dass der Tod durch einen Behandlungsfehler eintrat, wird Sasha Müller wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Ärztin auch bei diesem Eingriff von der KI unterstützt wurde. Das löst in den Medien Aufruhr aus. Strafverteidiger Rocco Eberhardt vertritt Sasha Müller und stellt sich die Frage, ob seine Mandantin für den Tod des Patienten verantwortlich ist - oder die KI. 

"Der 1. Patient" ist der vierte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt, der auch dieses Mal wieder auf das Fachwissen des Rechtsmediziners Justus Jarmer zurückgreift. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Charakteren fließen harmonisch ins Geschehen ein. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man muss allerdings nicht befürchten, die Orientierung zu verlieren, da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind. Da die Kapitel recht kurz sind, baut sich schon früh ein hohes Tempo auf, dem man sich kaum entziehen kann. 

Man merkt, dass das Autoren-Duo vom Fach ist und genau weiß, wovon es schreibt, zumal der frühere Strafverteidiger Florian Schwiecker außerdem Experte im Bereich "Medical KI" ist. Dieses Fachwissen fließt ausgewogen ins Geschehen ein. Dabei hat man niemals das Gefühl, dass man mit einem erhobenen Zeigefinger belehrt wird, sondern freut sich eher darüber, ganz nebenbei etwas mehr über dieses aktuelle Thema zu erfahren. 

Handlungsorte und Charaktere werden so anschaulich beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Genau wie der Strafverteidiger Rocco Eberhardt, versucht man zu verstehen, was bei der Operation passiert ist und wer dafür die Verantwortung übernehmen muss. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse, die dazu anregen, eigene Überlegungen anzustellen. Die Gerichtsszenen werden so spannend beschrieben, dass man das Ganze atemlos verfolgt. Und wenn man schließlich meint, dass die Schuldfrage geklärt ist, kommt es zu einer überraschenden Wendung. 

Wieder ein durchgehend spannender Fall für Rocco Eberhardt!

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Humorvoller Liebesroman

Sitz, Platz, Kuss
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Mila führt einen Laden für Brautmode und verkauft ihren Kundinnen wahre Traumkreationen, für den schönsten Tag des Lebens. Nach einer schmerzlichen Trennung glaubt sie allerdings nicht mehr an die große ...

Mila führt einen Laden für Brautmode und verkauft ihren Kundinnen wahre Traumkreationen, für den schönsten Tag des Lebens. Nach einer schmerzlichen Trennung glaubt sie allerdings nicht mehr an die große Liebe. Ihre Angst, verletzt zu werden, ist einfach zu groß. Als Mila mit ihrem Hund Balou auf dem Weg in die Hundetagesstätte ist, wird sie fast von einem gelackten Schönling überfahren, der in seiner protzigen Karre, seine Hündin Alice in die Tagesstätte bringt. Mila ist sofort genervt und als sich dann noch herausstellt, dass Robin Scheidungsanwalt ist, ist ihre Meinung über den geschniegelten Typen gefestigt. Ihr ist klar, dass sie ihn überhaupt nicht ausstehen kann. Oder vielleicht doch?

"Sitz, Platz, Kuss" ist der erste Band der Hundeglück-Reihe, die sich in der Hundetagesstätte "Zum Pfotentreff" zuträgt. Die vierbeinigen Freunde lockern die Handlung auf. Man muss allerdings nicht befürchten, dass sie sich zu sehr in den Vordergrund drängen, denn der Fokus liegt eindeutig auf den zwischenmenschlichen Beziehungen der Zweibeiner. 

Die Handlung wird hauptsächlich in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Mila betrachtet. Allerdings gibt es auch Kapitel, in denen Scheidungsanwalt Robin und Hundetagesstätten-Leiterin Clara im Zentrum stehen. Diese werden in der dritten Person geschildert. In Milas Perspektive erlebt man ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit. Sie wirkt sehr sympathisch und kann auch mal über sich selbst lachen. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Da die beiden Hauptprotagonisten sich zunächst nicht ausstehen können, kommt es zu einigen humorvollen Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss. Die Annäherung der beiden verfolgt man deshalb gespannt. Doch immer wieder führt Milas Angst, verletzt zu werden, dazu, dass sie auf Abstand geht. Man kann ihre Angst zwar nachvollziehen, doch irgendwann seufzt man schicksalsergeben, wenn es wieder dazu kommt, dass Mila die Notbremse zieht. Denn das passiert leider viel zu oft und nervt irgendwann. 

Nichtsdestotrotz ein unterhaltsamer Liebesroman, mit einer Hintergrundkulisse, die gerade Hundeliebhaber erfreuen dürfte. Obwohl ich mich beim Lesen größtenteils sehr gut unterhalten habe, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala leider nur drei von fünf Sternchen, da Milas Verhalten auf Dauer etwas nervend war. 

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