Für mich war es das erste Buch der Autorin, und diverse gute Bewertungen ihrer früheren Werke haben mich neugierig gemacht. Vergleiche mit ihren älteren Büchern kann ich aber nicht anstellen.
In diesem ...
Für mich war es das erste Buch der Autorin, und diverse gute Bewertungen ihrer früheren Werke haben mich neugierig gemacht. Vergleiche mit ihren älteren Büchern kann ich aber nicht anstellen.
In diesem Roman geht es um Nina und Franziska, zwei Nachbarinnen. Zusammen mit vier anderen Frauen gründen sie einen Club, nämlich den Club der Spinnerinnen. Macken haben wir wohl alle, ich denke, da kann sich kaum jemand ausnehmen. Was ich hier zu lesen bekam, fand ich dann aber doch sehr exzentrisch und irgendwie an den Haaren herbei gezogen. Die sechs Protagonistinnen wirken mit ihren Eigenheiten doch sehr abgehoben, sind aber andererseits wieder extrem naiv und vor allem chaotisch. Die Geschichte ist so ganz anders als erwartet. Anhand des Titels hatte ich eher mit einer Art raffiniertem Cozy Crime gerechnet, mit älteren, ein wenig verschrobenen Damen. Es handelt sich hier jedoch eher um eine jüngere Truppe. Vor allem Nina ist schon ziemlich sonderbar, und man wundert sich, wie sie ihren Job in einer Apotheke so hinkriegt. Sie hat so einige Marotten, die nicht gerade auf Verantwortungsgefühl schließen lassen. Allgemein sind die sechs Damen alle nicht mit übermäßig viel Vernunft gesegnet, und auch die sonstigen Charaktere im Buch wirkten auf mich nicht unbedingt glaubwürdig. Mich haben sie auf Dauer alle kräftig genervt, und ich war schon versucht, das Buch abzubrechen. Der locker-leichte Erzählstil hat mir dann doch noch einen zusätzlichen Stern abgerungen.
Schon immer habe ich gerne Gemüse, Obst und Kräuter selbst angebaut, denn es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon etwas ernten und verzehren kann. In Zeiten, ...
Schon immer habe ich gerne Gemüse, Obst und Kräuter selbst angebaut, denn es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon etwas ernten und verzehren kann. In Zeiten, wo einem die Preise in den Supermärkten fast die Tränen in die Augen treiben, wird es immer sinnvoller, sich bis zu einem gewissen Punkt selbst zu versorgen.
Das ist durchaus auch schon im kleinen Stil möglich, und wie es genau geht, das zeigen die beiden Autorinnen in ihrem Buch.
Das Wissen, das sie mit allen Interessierten teilen, ist in fünf große Kapitel aufgeteilt. Es beginnt mit den Basics, wie man einen Selbstversorgergarten plant und aufbaut, mit wie viel Ertrag man rechnen kann und was man für die Grundausstattung benötigt.
Im zweiten Kapitel erfährt man, was man alles anbauen kann. Im dritten Kapitel geht es ums Gartenjahr und die jeweils anfallenden Arbeiten zu den verschiedenen Jahreszeiten .
Hier gibt es auch Sonderthemen, beispielsweise die Besonderheiten beim Balkongärtnern, Indoor-Gardening, die Grundlagen der Imkerei, Wildkräuter, Hühnerhaltung und vieles mehr. Kapitel 4 kümmert sich um Schädlinge und Nützlinge im Garten und wie man hier eine friedliche Koexistenz schaffen kann, und im fünften großen Kapitel wird die Beetplanung genau erläutert. Egal ob man ein kunterbuntes Einsteigerbeet, ein „Immersattbeet“ mit genauer Erklärung zur Fruchtfolge oder ein asiatisch inspiriertes Beet planen möchte, hier findet man die wichtigsten Informationen.
Man erfährt im Buch Wichtiges und Interessantes von der Vorbereitung über die Aussaat bzw. Pflanzung bis hin zur Ernte. Auch zur Gewinnung von eigenem Saatgut gibt es sinnvolle Ratschläge. Das Buch ist mit 192 Seiten nicht übermäßig dick und durchgehend reich bebildert. Daher können viele Themen nur angerissen werden. Manchmal hätte ich mir zu einzelnen Problemen noch ausführlichere Infos gewünscht, aber grundsätzlich kann ich sagen, dass dies ein gutes Einsteigerbuch ist, das sich für alle eignet, die sich ausführlicher mit dem eigenen Anbau von Essbarem im Garten befassen möchten.
Wer die italienische Küche liebt, ist hier wirklich umfassend bedient, denn „Das Goldene Italien!“ liefert 200 tolle Rezepte. Die goldene Reihe von Gräfe & Unzer ist dafür bekannt, zu speziellen Themen ...
Wer die italienische Küche liebt, ist hier wirklich umfassend bedient, denn „Das Goldene Italien!“ liefert 200 tolle Rezepte. Die goldene Reihe von Gräfe & Unzer ist dafür bekannt, zu speziellen Themen eine umfassende Rezeptauswahl zu bieten. Diese Rezepte sind in sieben große Kapitel gegliedert:
1. Pane
2. Antipasti
3. Il Primo
4. Il Sedondo
5. Contorni
6. Dolce
Alle Kapitel beginnen mit ausführlichen Beschreibungen und Tipps zu den besten Zutaten und zur Zubereitung, so beispielsweise auch, wie man Pasta selbst herstellen kann und was dabei zu beachten ist.
Im Kapitel Pane findet man unendlich viele Brotvarianten der italienischen Küche: toskanisches Landbrot, Knusprige Ciabatta, Grissini, Foccacia und vieles mehr.
Auch sind Rezepte für verschiedene Varianten von Panini, Tramezzini, Crostini und Bruschette, Pizza, Pizzabrot und Calzone enthalten.
Das Kapitel Antipasti bietet eingelegtes Gemüse in großer Vielfalt, Caprese in Variationen, auch mal etwas ausgefallen, beispielsweise mit Paprika oder Feigen.
Außerdem sind hier Frittata und mariniertes oder gefülltes Gemüse (Tomaten, Paprika) vertreten.
Vegetarier oder Veganer können nach Herzenslust schlemmen, wenn es beispielsweise Steinpilz-Carpaccio gibt.
Auch enthält dieses Kapitel tolle Suppen wie klassische Minestrone, grüne Minestrone, würzige Steinpilzsuppe mit Brot, Linsensuppe, toskanische Ribollita, um nur einige davon zu nennen.
Il Primo:
Risotto bietet viele Möglichkeiten: mit Kürbis, mit Spinat, mit Erbsen und Zuckerschoten, mit Pilzen, und auch bei Gnocchi kann man aus dem Vollen schöpfen und hat die Wahl zwischen Petersiliengnocchi, Kürbisgnocchi, Salbeignocchi, Kräuternocken und weiteren tollen Variationen.
Im Kapitel Il Primo gibt es außerdem Pasta satt, und neben den Lieblings-Klassikern der italienischen Küche wie Bandnudeln alla Bolognese, Lasagne al Forno oder Spaghetti alle Vongole findet man hier auch außergewöhnliche Kombinationen wie Orecchiette mit Oliven-Salsa, Tagliatelle mit Bratwurst und Fenchel, Ravioli mit Kürbisfüllung oder Cannelloni mit Salsiccia und Blumenkohl.
Il Secondo, der Hauptgang besteht aus Fleisch. Meeresfrüchten oder Fisch. Hierzu findet man im Buch beispielsweise Fischpfanne, Scampispieße, Muscheln etc. aber auch Fleisch-Klassiker wie Scaloppine al Limone, Saltimbocca, Bistecca oder Involtini. Da ich mich weitgehend vegan ernähre, ist dieses Kapitel für mich nicht wirklich ergiebig, allerdings lassen sich einige Gerichte durchaus auf vegan abändern, indem man das Fleisch durch Seitan oder eine andere Fleisch-Alternative ersetzt. So muss ich auch auf Gerichte wie den Schmortopf mit Bratwurst und Fenchel nicht verzichten, denn auch für Bratwurst gibt es inzwischen einen tollen Ersatz.
Beim nächsten Kapitel bin ich wieder gut dabei, denn hier geht es um die Contorni (Beilagen), und da kann ich aus dem Vollen schöpfen.
Frisches Gemüse mit Olivenöl extra vergine und frischen Kräutern angerichtet geht immer, und die Salate in diesem Kapitel, so zum Beispiel Artischocken-Fenchel-Salat, Brotsalat, Bohnensalat mit Aprikosen oder Melonensalat mit Pesto, Romanesco-Salat mit Kichererbsen oder Rucolasalat mit Steinpilzen (habe ich schon erwähnt, dass ich Steinpilze liebe?) lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, denn die Fotos im Buch sind brillant und wecken den Appetit.
Dann wären da auch noch so einfache und doch schmackhafte Beilagen wie Polenta, Bohnenpüree oder Zitronenkartoffeln, die mich begeistern können, und die raffinierten Aufläufe und herzhaften Kuchen muss ich natürlich auch erwähnen, hier stellvertretend für alle tollen Rezepte, Auberginenauflauf, Gemüsegratin oder Brokkolikuchen.
Dolce: Etwas Süßes am Schluss geht immer noch, und so kommt das letzte Kapitel gerade recht, denn hier gibt es die Rezepte für Klassiker wie Panna Cotta, Zabaione, Cassata oder Tiramisu aber auch fruchtiges Risotto, Aprikosen in Marsala oder Aperol Sprizz mit Zitronen-Granita.
Auch für süßes Gebäck wie Cantuccini, Florentiner oder Amaretti sind Rezepte enthalten, und Experimentierfreudige können sich an Torrone mit Pistazien, Ricotta-Polenta-Küsschen oder Panforte die Siena versuchen.
Mein Fazit: Hier hat man einen sehr umfangreichen und schönen Rezept-Fundus, wenn man die italienische Küche liebt. Es ist ganz sicher für jeden Geschmack und jede Ernährungsform etwas dabei, und wie schon gesagt, manches kann man ja individuell abwandeln. Die brillanten Farbfotos lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, und die umfassenden Tipps bei den Rezepten geben Sicherheit, denn da kann eigentlich gar nichts schief gehen. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen.
Zwar habe ich schon einige Romane über die englische Geschichte gelesen, aber der hier geschilderte Zeitraum war mir relativ unbekannt. Der eiserne Herzog ist allgemein sicher besser bekannt als Wilhelm ...
Zwar habe ich schon einige Romane über die englische Geschichte gelesen, aber der hier geschilderte Zeitraum war mir relativ unbekannt. Der eiserne Herzog ist allgemein sicher besser bekannt als Wilhelm (Guilhem) der Eroberer, und wie der Titel schon verrät, geht es auch um ihn, den Herzog der Normandie. Sein Gegenspieler ist Harold Godwinson, und dieser Roman handelt vom Kampf der beiden Männer um den englischen Thron. Guilhem und auch die Schlacht bei Hastings kannte ich bereits aus dem Geschichtsunterricht, der allerdings schon sehr, sehr lange zurückliegt. Auch muss ich gestehen, dass von den reinen Daten, wie man sie damals erfuhr und lernen musste, nicht wirklich viel hängen geblieben ist, denn es fehlte ihnen an Substanz. Das hat sich jedoch mit diesem Roman völlig geändert. Ulf Schiewe hat mich auch diesmal wieder absolut mitgenommen. Sein Roman ist, wie man es von ihm kennt, historisch fundiert und bestens recherchiert. Die Charaktere im Roman, bei denen es sich weitgehend um reale historische Persönlichkeiten handelt, haben Tiefe, und dadurch, dass man an ihren Gedanken teilhaben kann, versteht man die Zusammenhänge viel besser. Sowohl Guilhem als auch Harold sind beeindruckende Persönlichkeiten, die ihre Entscheidungen nicht leichtfertig treffen und werden beide als umsichtig und besonnen dargestellt. Beide haben wichtige Beweggründe, die englische Krone für sich zu beanspruchen. Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Facetten dazwischen, denn andererseits haben beide Protagonisten nicht ausschließlich gute Eigenschaften und Wesenszüge, sondern treffen auch Fehlentscheidungen, die sich zum Teil tragisch auswirken.
Neben den beiden Hauptpersonen gibt es noch viele weitere Charaktere, die ebenfalls real existiert haben und für den Fortgang der Geschichte entscheidend sind. Hier ist vor allem der amtierende König Eadweard zu nennen, der das Dilemma erst ausgelöst hat, als er entschied, Guilhem zu seinem Nachfolger zu ernennen. Auch die Frauen in der Geschichte sind eigensinnige, starke Charaktere, die durch ihre Handlungen und Unterstützung so manches erst möglich machen. Hier hat mich vor allem Matilda fasziniert, um deren Hand Guilhem gleich zu Beginn des Romans wirbt und die ihn auch gegen den Willen des Papstes heiratet.
Der Autor zeichnet ein sehr lebendiges, farbiges und sehr beeindruckendes Bild dieser Zeit. Durch seinen einprägsamen Schreibstil und seine Wahl, die Geschichte im Präsens zu erzählen, wird man von der Handlung richtiggehend mitgenommen. Die Karte auf der inneren Buchklappe, die eine Übersicht von England und Frankreich im 11. Jahrhundert zeigt sowie das umfangreiche Personenregister und die Aufstellung alter Ortsnamen sind sehr hilfreich fürs bessere Verständnis. Alles in allem ist dies ein großartiger Roman, der ein sehr authentisches und glaubhaftes Bild der damaligen Ereignisse zeichnet.
Die Geschwister Helga und Jürgen haben nach dem Krieg Schreckliches durchgemacht. Von den Eltern fehlte lange Zeit jede Spur, und so lebten die Kinder einige Jahre in Frankreich. Nun endlich sind sie wieder ...
Die Geschwister Helga und Jürgen haben nach dem Krieg Schreckliches durchgemacht. Von den Eltern fehlte lange Zeit jede Spur, und so lebten die Kinder einige Jahre in Frankreich. Nun endlich sind sie wieder mit dem Vater vereint, der aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt ist. Er baut sich mit einem kleinen Kiosk, mit seinem „Büdchen“ eine Existenz auf, und sie leben im Elternhaus ihrer Mutter, von der jedoch nach wie vor jede Spur fehlt. Das Haus ist renovierungsbedürftig, und hier führt die Tante Regie. Sie hat so gar nichts Herzliches an sich und anscheinend so gar keine Ähnlichkeit mit ihrer verschollenen Schwester. Der Vater entschuldigt vieles damit, dass man nicht weiß, was die Ärmste alles durchgemacht hat und so geworden ist.
Jürgen findet einen Arbeitsplatz bei Ford, während der Vater Helga auf einer Haushaltungsschule anmeldet, wo sie sich auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten soll. Auf ihren sehnlichsten Wunsch ein Gymnasium besuchen zu dürfen, geht der Vater nicht ein. Von solchen Hirngespinsten will er nichts wissen. Während eines Praktikums in Waisenhaus stellt Helga entsetzt fest, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Vor allem die kleine Bärbel, ein farbiges „Besatzerkind“ hat einen schweren Stand und wird regelrecht misshandelt. Helga setzt sich nach Kräften für die Kleine ein, kann aber in ihrer Eigenschaft als Praktikantin viele Attacken auf das Kind nicht verhindern.
Rund um die Familie gibt es noch einige weitere Personen, die zur Hausgemeinschaft gehören. Da wäre zum Beispiel die liebenswerte Fanny, die unten im Haus wohnt und den Vater unterstützt, indem sie Kaffee für seinen Kiosk kocht. Wie sich mit der Zeit herausstellt, will sie sich ihren großen Traum verwirklichen und eine Milchbar eröffnen. Dann sind da auch noch der junge Konradin und seine Großmutter, Flüchtlinge, die von den Behörden im Haus einquartiert wurden und laut Tante Meta mit dem zugigen Speicher vorlieb nehmen müssen. Jeder von ihnen hat ein Geheimnis, was das Zusammenleben und das Verständnis füreinander nicht einfacher macht. Wie leider so oft, ist auch hier an vielen Problemen, die sich im Lauf der Zeit ergeben, mangelnde Kommunikation schuld.
Es ist wirklich erschreckend, wenn man hier liest, wie lange sich auch die Zeit nach dem Krieg noch sehr schwierig gestaltete. Besonders entsetzt war ich über die Zustände im Heim. Hier hat die Autorin aber sehr ausführlich recherchiert, und vieles was sie anspricht, beruht auf wahren Begebenheiten. Der damalige Zeitgeist ist insgesamt gut dargestellt, und ich fand den Roman sehr beeindruckend. Nur ab und zu hatte ich so meine Probleme mit den Zufällen, die doch recht gehäuft vorkommen und für mich nicht immer ganz glaubwürdig waren. Nach „Trümmermädchen“ ist dies bereits der zweite Roman der Autorin, der in Köln spielt, und die beiden Bände sind zwar eigenständig lesbar, aber ein paar der Charaktere aus dem ersten Band werden hier wieder erwähnt, so dass man einen Zusammenhang erkennen kann, auch wenn man „Trümmermädchen“ nicht gelesen hat.