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Veröffentlicht am 25.02.2023

Sinnvoller und hilfreicher Begleiter rund ums Gartenjahr für alle, die Obst und Gemüse selbst anbauen möchten

365 Tage Selbstversorgung
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Schon immer habe ich gerne Gemüse, Obst und Kräuter selbst angebaut, denn es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon etwas ernten und verzehren kann. In Zeiten, ...

Schon immer habe ich gerne Gemüse, Obst und Kräuter selbst angebaut, denn es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon etwas ernten und verzehren kann. In Zeiten, wo einem die Preise in den Supermärkten fast die Tränen in die Augen treiben, wird es immer sinnvoller, sich bis zu einem gewissen Punkt selbst zu versorgen.
Das ist durchaus auch schon im kleinen Stil möglich, und wie es genau geht, das zeigen die beiden Autorinnen in ihrem Buch.

Das Wissen, das sie mit allen Interessierten teilen, ist in fünf große Kapitel aufgeteilt. Es beginnt mit den Basics, wie man einen Selbstversorgergarten plant und aufbaut, mit wie viel Ertrag man rechnen kann und was man für die Grundausstattung benötigt.
Im zweiten Kapitel erfährt man, was man alles anbauen kann. Im dritten Kapitel geht es ums Gartenjahr und die jeweils anfallenden Arbeiten zu den verschiedenen Jahreszeiten .
Hier gibt es auch Sonderthemen, beispielsweise die Besonderheiten beim Balkongärtnern, Indoor-Gardening, die Grundlagen der Imkerei, Wildkräuter, Hühnerhaltung und vieles mehr. Kapitel 4 kümmert sich um Schädlinge und Nützlinge im Garten und wie man hier eine friedliche Koexistenz schaffen kann, und im fünften großen Kapitel wird die Beetplanung genau erläutert. Egal ob man ein kunterbuntes Einsteigerbeet, ein „Immersattbeet“ mit genauer Erklärung zur Fruchtfolge oder ein asiatisch inspiriertes Beet planen möchte, hier findet man die wichtigsten Informationen.

Man erfährt im Buch Wichtiges und Interessantes von der Vorbereitung über die Aussaat bzw. Pflanzung bis hin zur Ernte. Auch zur Gewinnung von eigenem Saatgut gibt es sinnvolle Ratschläge. Das Buch ist mit 192 Seiten nicht übermäßig dick und durchgehend reich bebildert. Daher können viele Themen nur angerissen werden. Manchmal hätte ich mir zu einzelnen Problemen noch ausführlichere Infos gewünscht, aber grundsätzlich kann ich sagen, dass dies ein gutes Einsteigerbuch ist, das sich für alle eignet, die sich ausführlicher mit dem eigenen Anbau von Essbarem im Garten befassen möchten.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Ein wahrer Fundus für alle Liebhaber der italienischen Küche

Italien! Das Goldene von GU
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Wer die italienische Küche liebt, ist hier wirklich umfassend bedient, denn „Das Goldene Italien!“ liefert 200 tolle Rezepte. Die goldene Reihe von Gräfe & Unzer ist dafür bekannt, zu speziellen Themen ...

Wer die italienische Küche liebt, ist hier wirklich umfassend bedient, denn „Das Goldene Italien!“ liefert 200 tolle Rezepte. Die goldene Reihe von Gräfe & Unzer ist dafür bekannt, zu speziellen Themen eine umfassende Rezeptauswahl zu bieten. Diese Rezepte sind in sieben große Kapitel gegliedert:

1. Pane

2. Antipasti

3. Il Primo

4. Il Sedondo

5. Contorni

6. Dolce



Alle Kapitel beginnen mit ausführlichen Beschreibungen und Tipps zu den besten Zutaten und zur Zubereitung, so beispielsweise auch, wie man Pasta selbst herstellen kann und was dabei zu beachten ist.

Im Kapitel Pane findet man unendlich viele Brotvarianten der italienischen Küche: toskanisches Landbrot, Knusprige Ciabatta, Grissini, Foccacia und vieles mehr.
Auch sind Rezepte für verschiedene Varianten von Panini, Tramezzini, Crostini und Bruschette, Pizza, Pizzabrot und Calzone enthalten.

Das Kapitel Antipasti bietet eingelegtes Gemüse in großer Vielfalt, Caprese in Variationen, auch mal etwas ausgefallen, beispielsweise mit Paprika oder Feigen.
Außerdem sind hier Frittata und mariniertes oder gefülltes Gemüse (Tomaten, Paprika) vertreten.
Vegetarier oder Veganer können nach Herzenslust schlemmen, wenn es beispielsweise Steinpilz-Carpaccio gibt.
Auch enthält dieses Kapitel tolle Suppen wie klassische Minestrone, grüne Minestrone, würzige Steinpilzsuppe mit Brot, Linsensuppe, toskanische Ribollita, um nur einige davon zu nennen.

Il Primo:
Risotto bietet viele Möglichkeiten: mit Kürbis, mit Spinat, mit Erbsen und Zuckerschoten, mit Pilzen, und auch bei Gnocchi kann man aus dem Vollen schöpfen und hat die Wahl zwischen Petersiliengnocchi, Kürbisgnocchi, Salbeignocchi, Kräuternocken und weiteren tollen Variationen.
Im Kapitel Il Primo gibt es außerdem Pasta satt, und neben den Lieblings-Klassikern der italienischen Küche wie Bandnudeln alla Bolognese, Lasagne al Forno oder Spaghetti alle Vongole findet man hier auch außergewöhnliche Kombinationen wie Orecchiette mit Oliven-Salsa, Tagliatelle mit Bratwurst und Fenchel, Ravioli mit Kürbisfüllung oder Cannelloni mit Salsiccia und Blumenkohl.

Il Secondo, der Hauptgang besteht aus Fleisch. Meeresfrüchten oder Fisch. Hierzu findet man im Buch beispielsweise Fischpfanne, Scampispieße, Muscheln etc. aber auch Fleisch-Klassiker wie Scaloppine al Limone, Saltimbocca, Bistecca oder Involtini. Da ich mich weitgehend vegan ernähre, ist dieses Kapitel für mich nicht wirklich ergiebig, allerdings lassen sich einige Gerichte durchaus auf vegan abändern, indem man das Fleisch durch Seitan oder eine andere Fleisch-Alternative ersetzt. So muss ich auch auf Gerichte wie den Schmortopf mit Bratwurst und Fenchel nicht verzichten, denn auch für Bratwurst gibt es inzwischen einen tollen Ersatz.

Beim nächsten Kapitel bin ich wieder gut dabei, denn hier geht es um die Contorni (Beilagen), und da kann ich aus dem Vollen schöpfen.
Frisches Gemüse mit Olivenöl extra vergine und frischen Kräutern angerichtet geht immer, und die Salate in diesem Kapitel, so zum Beispiel Artischocken-Fenchel-Salat, Brotsalat, Bohnensalat mit Aprikosen oder Melonensalat mit Pesto, Romanesco-Salat mit Kichererbsen oder Rucolasalat mit Steinpilzen (habe ich schon erwähnt, dass ich Steinpilze liebe?) lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, denn die Fotos im Buch sind brillant und wecken den Appetit.
Dann wären da auch noch so einfache und doch schmackhafte Beilagen wie Polenta, Bohnenpüree oder Zitronenkartoffeln, die mich begeistern können, und die raffinierten Aufläufe und herzhaften Kuchen muss ich natürlich auch erwähnen, hier stellvertretend für alle tollen Rezepte, Auberginenauflauf, Gemüsegratin oder Brokkolikuchen.

Dolce: Etwas Süßes am Schluss geht immer noch, und so kommt das letzte Kapitel gerade recht, denn hier gibt es die Rezepte für Klassiker wie Panna Cotta, Zabaione, Cassata oder Tiramisu aber auch fruchtiges Risotto, Aprikosen in Marsala oder Aperol Sprizz mit Zitronen-Granita.
Auch für süßes Gebäck wie Cantuccini, Florentiner oder Amaretti sind Rezepte enthalten, und Experimentierfreudige können sich an Torrone mit Pistazien, Ricotta-Polenta-Küsschen oder Panforte die Siena versuchen.

Mein Fazit: Hier hat man einen sehr umfangreichen und schönen Rezept-Fundus, wenn man die italienische Küche liebt. Es ist ganz sicher für jeden Geschmack und jede Ernährungsform etwas dabei, und wie schon gesagt, manches kann man ja individuell abwandeln. Die brillanten Farbfotos lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, und die umfassenden Tipps bei den Rezepten geben Sicherheit, denn da kann eigentlich gar nichts schief gehen. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Großartiger historischer Roman, der die Ereignisse am Vorabend der Schlacht von Hastings schildert

Der eiserne Herzog
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Zwar habe ich schon einige Romane über die englische Geschichte gelesen, aber der hier geschilderte Zeitraum war mir relativ unbekannt. Der eiserne Herzog ist allgemein sicher besser bekannt als Wilhelm ...

Zwar habe ich schon einige Romane über die englische Geschichte gelesen, aber der hier geschilderte Zeitraum war mir relativ unbekannt. Der eiserne Herzog ist allgemein sicher besser bekannt als Wilhelm (Guilhem) der Eroberer, und wie der Titel schon verrät, geht es auch um ihn, den Herzog der Normandie. Sein Gegenspieler ist Harold Godwinson, und dieser Roman handelt vom Kampf der beiden Männer um den englischen Thron. Guilhem und auch die Schlacht bei Hastings kannte ich bereits aus dem Geschichtsunterricht, der allerdings schon sehr, sehr lange zurückliegt. Auch muss ich gestehen, dass von den reinen Daten, wie man sie damals erfuhr und lernen musste, nicht wirklich viel hängen geblieben ist, denn es fehlte ihnen an Substanz. Das hat sich jedoch mit diesem Roman völlig geändert. Ulf Schiewe hat mich auch diesmal wieder absolut mitgenommen. Sein Roman ist, wie man es von ihm kennt, historisch fundiert und bestens recherchiert. Die Charaktere im Roman, bei denen es sich weitgehend um reale historische Persönlichkeiten handelt, haben Tiefe, und dadurch, dass man an ihren Gedanken teilhaben kann, versteht man die Zusammenhänge viel besser. Sowohl Guilhem als auch Harold sind beeindruckende Persönlichkeiten, die ihre Entscheidungen nicht leichtfertig treffen und werden beide als umsichtig und besonnen dargestellt. Beide haben wichtige Beweggründe, die englische Krone für sich zu beanspruchen. Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Facetten dazwischen, denn andererseits haben beide Protagonisten nicht ausschließlich gute Eigenschaften und Wesenszüge, sondern treffen auch Fehlentscheidungen, die sich zum Teil tragisch auswirken.

Neben den beiden Hauptpersonen gibt es noch viele weitere Charaktere, die ebenfalls real existiert haben und für den Fortgang der Geschichte entscheidend sind. Hier ist vor allem der amtierende König Eadweard zu nennen, der das Dilemma erst ausgelöst hat, als er entschied, Guilhem zu seinem Nachfolger zu ernennen. Auch die Frauen in der Geschichte sind eigensinnige, starke Charaktere, die durch ihre Handlungen und Unterstützung so manches erst möglich machen. Hier hat mich vor allem Matilda fasziniert, um deren Hand Guilhem gleich zu Beginn des Romans wirbt und die ihn auch gegen den Willen des Papstes heiratet.

Der Autor zeichnet ein sehr lebendiges, farbiges und sehr beeindruckendes Bild dieser Zeit. Durch seinen einprägsamen Schreibstil und seine Wahl, die Geschichte im Präsens zu erzählen, wird man von der Handlung richtiggehend mitgenommen. Die Karte auf der inneren Buchklappe, die eine Übersicht von England und Frankreich im 11. Jahrhundert zeigt sowie das umfangreiche Personenregister und die Aufstellung alter Ortsnamen sind sehr hilfreich fürs bessere Verständnis. Alles in allem ist dies ein großartiger Roman, der ein sehr authentisches und glaubhaftes Bild der damaligen Ereignisse zeichnet.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Familienschicksal in der Nachkriegszeit

Findelmädchen
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Die Geschwister Helga und Jürgen haben nach dem Krieg Schreckliches durchgemacht. Von den Eltern fehlte lange Zeit jede Spur, und so lebten die Kinder einige Jahre in Frankreich. Nun endlich sind sie wieder ...

Die Geschwister Helga und Jürgen haben nach dem Krieg Schreckliches durchgemacht. Von den Eltern fehlte lange Zeit jede Spur, und so lebten die Kinder einige Jahre in Frankreich. Nun endlich sind sie wieder mit dem Vater vereint, der aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt ist. Er baut sich mit einem kleinen Kiosk, mit seinem „Büdchen“ eine Existenz auf, und sie leben im Elternhaus ihrer Mutter, von der jedoch nach wie vor jede Spur fehlt. Das Haus ist renovierungsbedürftig, und hier führt die Tante Regie. Sie hat so gar nichts Herzliches an sich und anscheinend so gar keine Ähnlichkeit mit ihrer verschollenen Schwester. Der Vater entschuldigt vieles damit, dass man nicht weiß, was die Ärmste alles durchgemacht hat und so geworden ist.
Jürgen findet einen Arbeitsplatz bei Ford, während der Vater Helga auf einer Haushaltungsschule anmeldet, wo sie sich auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten soll. Auf ihren sehnlichsten Wunsch ein Gymnasium besuchen zu dürfen, geht der Vater nicht ein. Von solchen Hirngespinsten will er nichts wissen. Während eines Praktikums in Waisenhaus stellt Helga entsetzt fest, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Vor allem die kleine Bärbel, ein farbiges „Besatzerkind“ hat einen schweren Stand und wird regelrecht misshandelt. Helga setzt sich nach Kräften für die Kleine ein, kann aber in ihrer Eigenschaft als Praktikantin viele Attacken auf das Kind nicht verhindern.
Rund um die Familie gibt es noch einige weitere Personen, die zur Hausgemeinschaft gehören. Da wäre zum Beispiel die liebenswerte Fanny, die unten im Haus wohnt und den Vater unterstützt, indem sie Kaffee für seinen Kiosk kocht. Wie sich mit der Zeit herausstellt, will sie sich ihren großen Traum verwirklichen und eine Milchbar eröffnen. Dann sind da auch noch der junge Konradin und seine Großmutter, Flüchtlinge, die von den Behörden im Haus einquartiert wurden und laut Tante Meta mit dem zugigen Speicher vorlieb nehmen müssen. Jeder von ihnen hat ein Geheimnis, was das Zusammenleben und das Verständnis füreinander nicht einfacher macht. Wie leider so oft, ist auch hier an vielen Problemen, die sich im Lauf der Zeit ergeben, mangelnde Kommunikation schuld.
Es ist wirklich erschreckend, wenn man hier liest, wie lange sich auch die Zeit nach dem Krieg noch sehr schwierig gestaltete. Besonders entsetzt war ich über die Zustände im Heim. Hier hat die Autorin aber sehr ausführlich recherchiert, und vieles was sie anspricht, beruht auf wahren Begebenheiten. Der damalige Zeitgeist ist insgesamt gut dargestellt, und ich fand den Roman sehr beeindruckend. Nur ab und zu hatte ich so meine Probleme mit den Zufällen, die doch recht gehäuft vorkommen und für mich nicht immer ganz glaubwürdig waren. Nach „Trümmermädchen“ ist dies bereits der zweite Roman der Autorin, der in Köln spielt, und die beiden Bände sind zwar eigenständig lesbar, aber ein paar der Charaktere aus dem ersten Band werden hier wieder erwähnt, so dass man einen Zusammenhang erkennen kann, auch wenn man „Trümmermädchen“ nicht gelesen hat.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Sagt NEIN! - Vom Glanz und Elend des Pazifismus

Frieden ist NOCH IMMER möglich
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Der Bundeskanzler sprach von einer Zeitenwende, und dass diese stattgefunden hat bzw. wir uns mittendrin befinden, ist unübersehbar. Vieles hat sich im letzten Jahr verändert, alte Ordnungen wurden aufgebrochen, ...

Der Bundeskanzler sprach von einer Zeitenwende, und dass diese stattgefunden hat bzw. wir uns mittendrin befinden, ist unübersehbar. Vieles hat sich im letzten Jahr verändert, alte Ordnungen wurden aufgebrochen, und wir müssen uns im 21. Jahrhundert mit Gedanken um den Krieg herumschlagen, der quasi in unserer Nachbarschaft tobt.

Franz Alt ist bekennender Christ und Pazifist, aber er hält nicht um jeden Preis an alten, bestehenden Meinungen fest, sondern ist ein kritischer Geist, der sich weiterentwickelt, stets darauf bedacht ist, das Große und Ganze im Auge zu behalten, komplizierte Sachverhalte zu durchblicken und sich für Frieden und Umwelt einzusetzen. In diesem, seinem neuesten Buch, stützt sich Franz Alt mit seinen Aussagen erneut auf die Bergpredigt. Bisher kannte man weitgehend nur die Übersetzung aus dem Griechischen. Franz Alt verwendet hier jedoch die Übersetzung aus dem Aramäischen, der Muttersprache Jesu. Da ergeben sich erstaunliche Unterschiede, und die Worte Jesu erscheinen in einem völlig neuen Licht. Der Autor verknüpft die Aussagen der Bergpredigt mit den Worten des Dalai Lama und weist auf die Sicht der Dinge hin, wie Michail Gorbatschow sie hatte. Mit beiden hat Alt zusammengearbeitet und gemeinsame Bücher herausgebracht. Des weiteren erinnert der Autor an das Vermächtnis von Wolfgang Borchert „Dann gibt es nur eins!“ Dieses berührende Statement in Gedichtform, das ebenfalls im Buch abgedruckt ist, bedeutet in der Kurzfassung „Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin!“

In diesem neuen Buch spricht der Autor Klartext zur aktuellen Situation. Er hält seine Kritik nicht zurück und warnt vor den Folgen, die durch Unachtsamkeit ausgelöst werden könnten. Nicht nur der Krieg in der Ukraine, sondern jeder Krieg, ist Gotteslästerung, und dass alle zwei Sekunden auf unserer Erde ein Kind verhungert, während wir zeitgleich 2000 Milliarden Dollar für weitere Rüstung ausgeben, ist der blanke Wahnsinn. Der Weltfrieden ist mehr denn je in Gefahr, und es kriselt an allen Ecken und Enden. Und doch ist dies ein Buch der Hoffnung. Franz Alt spricht mir in vielem aus der Seele. Die Situation, wie sie momentan in der Ukraine herrscht, lässt sich nicht mit radikalem Pazifismus lösen. Franz Alt spricht von differenziertem Pazifismus bzw. von Realpazifismus. Wenn es beispielsweise um das Thema Waffenlieferungen geht, scheiden sich die Geister und erhitzen sich die Gemüter. Im Anschluss zitiere ich Franz Alt: „Die Befürworter der Waffenlieferungen können nicht ausschließen, dass diese zur weiteren Eskalation beitragen, und die Gegner von Waffenlieferungen können nicht ausschließen, dass sie sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen. Wir sollten aber gerade jetzt aufeinander hören. Auch hier gilt: Dialog ist hilfreicher als Beschimpfungen.“

Auch Franz Alt hat keine hundertprozentige, sichere Lösung parat, was den Frieden in der Welt angeht, aber er liefert gute Denkanstöße, die weiterhelfen können und hoffen lassen, dass es für die Welt doch noch nicht zu spät ist.

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