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Veröffentlicht am 26.07.2019

Brunetti ist wieder da!

Ein Sohn ist uns gegeben
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Klappentext:
„Gonzalo Rodríguez de Tejeda – ursprünglich aus Spanien stammend – hat im Kunsthandel ein Vermögen gemacht. Nun verbringt er seinen Lebensabend in Venedig. Was kommt dann? Soll die rigide ...

Klappentext:
„Gonzalo Rodríguez de Tejeda – ursprünglich aus Spanien stammend – hat im Kunsthandel ein Vermögen gemacht. Nun verbringt er seinen Lebensabend in Venedig. Was kommt dann? Soll die rigide Familie, die mit seinem freizügigen Lebenswandel noch nie einverstanden war, seine Schätze erben? Oder wer ist der Auserwählte? Brunettis Schwiegervater fürchtet, seinem Freund Gonzalo könne Übles zustoßen. Der Commissario soll helfen – und verläuft sich beinahe in den Abgründen des menschlichen Herzens.“

Donna Leon hat es wieder getan! Mittlerweile ist es der achtundzwanzigste Fall für ihren Ermittler Commissario Brunetti. Vorab sei gesagt, dieser Krimi läuft ganz ohne Blutvergießen, schlimmen Unfällen oder ähnliches ab. Hier überwiegt definitiv die Logik hinter den Figuren. Leon lässt Brunetti und Co. so überzeugend wirken wie kaum. Brunetti wird, und das steht felsenfest, immer weiser und weiß seine Kräfte, Ideen, Anmerkungen immer besser einzusetzen als in den ersten Bänden. Überhaupt muss ich gestehen, ist es eine Kunst seine Protagonisten so zu formen und zu gestalten. Das kann auch nur Donna Leon. Natürlich geht es in ihrer aktuellen Geschichte auch sehr turbulent zu aber hier spielt der Kopf eine große Rolle. Es hat schon etwas psychologische wie Leon hier Brunetti führt. Aber auch die Figur Rodríguez de Tejeda wird grandios dargestellt. Man merkt das zwischen Brunetti und ihm etwas steckt. Einige Parts sind auch recht vorhersehbar aber das störte mich ganz und gar nicht.
Donna Leon kann es immer noch und ich hoffe, es hört nie auf mit Commissario Brunetti.
Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.07.2019

Unsere liebste Knolle!

Kartoffelliebe
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„Kartoffelsommelière“ Heidi Lorey zeigt uns in ihrem Buch „Kartoffelliebe“ die große Welt der Knolle. Es gib nunmehr um die 3000 anerkannte Sorten - jede sieht anders aus und schmeckt auch anders. In diesem ...

„Kartoffelsommelière“ Heidi Lorey zeigt uns in ihrem Buch „Kartoffelliebe“ die große Welt der Knolle. Es gib nunmehr um die 3000 anerkannte Sorten - jede sieht anders aus und schmeckt auch anders. In diesem Buch geht Lorey auf wirklich alles ein was notwendig ist, um in seinem eigenen Garten die eben solche anzubauen. Im ersten Kapitel beschäftigt sie sich ganz detailliert mit Pflanzung, Schädlingen und Co.. On meinen Augen war das beste Kapitel „Sortenvielfalt zum Anbeißen“. Da dachte man, man weiß schon alles aber das ist Pustekuchen. Neben Linda, Belana und Sieglinde gibt es noch viele andere Sorten die Lust aufs Pflanzen machen. In diesem Kapitel erklärt Lorey auch die Pflanz- bzw. Erntezeiten sehr genau. Was Heidi Lorey auch nicht vergisst sind hier Topinambur und Süßkartoffeln. Und ab Seite 106 geht es endlich um den Verzehr der leckeren Knolle. Lorey hat wirklich wunderbar einfache und leckere Rezepte hier zusammen getragen die sofort Appetit machen.
Die Texte sind in diesem Buch flüssig, präzise und verständlich beschrieben. Die Fotos und Tabellen helfen schnell weiter. Was ich an diesem Buch so liebe und warum es 5 Sterne bekommt? Hier wird einfach alles angesprochen was rund um die Kartoffel wichtig ist. Dieses Buch ist ein Rund-um-sorglos-Paket für jeden Gärtner oder auch Hobbykoch der immer schon mal hinter die Schale der leckeren Kartoffel schauen wollte. Man muss nicht unbedingt Acker haben um diese Knolle anzubauen, man kann auch einfach nur Kartoffeln lieben ohne sich dabei die Ginger dreckig zu machen! Dieses Buch ist, alles in allem, perfekt strukturiert und aufgebaut!

Veröffentlicht am 25.07.2019

Alles ganz einfach!

Gemüsegärtnern super einfach
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Klappentext:
„Sie haben noch keinen grünen Daumen, wollen aber die erste eigene Ernte einfahren? Dann ist dieses Buch genau das richtige. Fast 400 Fotos zeigen ganz genau, was wann wie aussehen sollte ...

Klappentext:
„Sie haben noch keinen grünen Daumen, wollen aber die erste eigene Ernte einfahren? Dann ist dieses Buch genau das richtige. Fast 400 Fotos zeigen ganz genau, was wann wie aussehen sollte und was dann zu tun ist. Lernen Sie 35 super simple Gemüsearten kennen, die garantiert bei jedem wachsen und für die erste eigene Ernte sorgen. Ganz einfach und doch so lecker!“

Jaaaaaa! Es ist wirklich so einfach Jean-Michel Groult in seinem Buch „Gemüse gärtnern super einfach“ zeigt. Dieses Buch ist einfach genial und so herrlich simpel aufgebaut. Gestartet wird mit den Basics die jeder Gärtnern bedenken sollte bevor er mit dem Anbau beginnt. Gefolgt kommt dann ein wunderbares Gemüse-A-Z in dem kurz, knackig und präzise alles Wichtige für Zwiebel und Co. erläutert wird. Ich habe selten ein Buch in der Hand gehabt was so gut erklärt. Anhand von Bildern und Tabellen wird das Anbauen wirklich zum Kinderspiel! Und genau das hebt Groult auch mit hervor: er bezieht die Kinder mit ein und das ist wirklich sehr lobenswert! Das Buch endet dann mit der ebenso simplen Darstellung von Kräutern. Die Texte und Erklärungen sind direkt und präzise - mehr brauch es auch nicht um eben mal schnell nachzuschauen wie das eben noch war mit dem Blumenkohl oder dem Lauch. Dieses Buch ist ein ganz fester Bestandteil in meiner Gartenküche-Bibliothek! Ich möchte es nicht mehr missen! Ich brauch mir nicht alles merken - ich muss nur wissen wo ich das Wissen finde und es nachlesen! Besser und einfacher geht es doch nun wirklich nicht! Dieses Buch hätte mehr als 5 Sterne verdient!

Veröffentlicht am 17.07.2019

Ein Leben für die Freiheit

Über alle Grenzen
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Wenn der Papa eine Stelle als Zoodirektor im Erfurter Zoo angeboten bekommt, muss man doch zuschlagen! Aber....wir schreiben die 1950er Jahre in Deutschland. Das Land ist gespalten und ebenso die Menschen ...

Wenn der Papa eine Stelle als Zoodirektor im Erfurter Zoo angeboten bekommt, muss man doch zuschlagen! Aber....wir schreiben die 1950er Jahre in Deutschland. Das Land ist gespalten und ebenso die Menschen die darin wohnen. Familie Alexander macht sich aber dennoch vom Chiemsee auf um nach Erfurt zu ziehen. Keiner weiß von ihnen, das sie ihre alte Heimat nie wieder sehen werden. Der Bau der Mauer hat das Land endgültig geteilt und die Staatssicherheit überwacht alle die auffallen - auch Familie Alexander. Aber Bruno hat andere Absichten und widersetzt sich....die Konsequenzen sind kaum in Worte zu fassen....

Die Bestseller-Autorin Hera Lind hat einen neuen Roman verfasst der auf Tatsachen beruht.
In ihrer Geschichte schreibt sie unheimlich realistisch (ich bin selbst ein Kind der DDR und kann vieles sehr gut nachvollziehen) glaubhaft eine Familie und deren Geschichte, die mir sehr oft Tränen in die Augen hat treten lassen. Teilweise klingt vieles unglaublich aber es ist wahr. Gerade die Geschichte um Bruno und Lotti ist mehr als bewegend und, ohne hier zu viel zu verraten, einfach nur besonders. Lind beschreibt das DDR-Regime sehr gut und ohne viele Umschweife. Ihre Recherchen hier sind perfekt und glaubwürdig. Die systematische Zerstörung der Familien, der Menschen, der Seelen hat sie sehr gut in Worte gefasst. Wie gesagt, teilweise sehr emotional ohne aber dabei kitschig zu wirken. Ihr Schreibstil ist typisch klar und unverschnörkelt. Obwohl Bruno hier ein wenig die Hauptrolle übernimmt, war es gerade Lotti die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ihre Liebe und ihr Sinn für Familie ist unglaublich.
Lind verwebt die Geschichte von gestern mit der von heute und schafft somit zwei Ebenen die sehr harmonisch zusammen passen. Lind lässt uns in jede Seele ihrer Protagonisten blicken und dadurch lebt man in gewisser Weise mit und leidet auch mit. Hera Lind hat mich mit ihrem Buch sehr berührt und zeigt, dass die Geschichte von damals auch heute noch sehr allgegenwärtig ist. Ebenso zeigt sie, dass diese Geschichten von damals alle anders sind und jede ihre Eigenheiten hat. Dies ist nicht so ein typische DDR- Geschichte...
Ein geniales und berührendes Buch das eine absolute Leseempfehlung erhält!

Veröffentlicht am 16.07.2019

Beobachtung ist Meditation

Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung
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Klappentext:
„Der Augenblick, in dem man den Vogel sieht, hat etwas Einmaliges und zugleich etwas Meditatives – davon erzählt Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung. Das Buch beginnt in der Antarktis und ...

Klappentext:
„Der Augenblick, in dem man den Vogel sieht, hat etwas Einmaliges und zugleich etwas Meditatives – davon erzählt Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung. Das Buch beginnt in der Antarktis und wendet sich dann den Landschaften zu, die bei uns für den Vogelbeobachter interessant sind: der Nordsee mit ihrem Watt, der Insel Helgoland, den Wildbächen in den Alpen und der Stadt, die immer mehr zur Zuflucht der Vögel wird. Vögel sind etwas Magisches. Die meisten von ihnen sind schön oder sehen zumindest interessant aus, viele singen hinreißend, sie besitzen ein erstaunliches und noch immer nicht enträtseltes Orientierungsvermögen und – sie können fliegen, etwas, wovon der Mensch immer geträumt hat. Die Beobachtung dieser wunderbaren Wesen ist faszinierend, das Fernglas bringt sie dem Birdwatcher so nahe, dass er sie fast berühren zu können glaubt. Aber in diesem Augenblick, in dem man den Vogel sieht, wirklich sieht, liegt noch mehr: Er hat etwas Einmaliges, etwas Erregendes und zugleich etwas Meditatives. Der Beobachter ist ganz und gar konzentriert auf diesen Moment der Wahrnehmung, der alles Alltägliche beiseiteschiebt und das Geplapper der Gedanken in seinem Kopf zum Schweigen bringt. Es geht dem Autor um das Erleben des Augenblicks, nicht um die Seltenheit eines Vogels. Auch der Anblick eines Graureihers, der mit langsamem Flügelschlag durch Licht und Schatten eines Waldrandes gleitet und dessen unvergleichliches Grau von Hell zu Dunkel changiert, ist unvergesslich.“

Arnulf Conradi hat mit seinem Buch „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ ein wirklich einmaliges Buch geschaffen. Er nimmt uns mit auf seine Reise quer durch die Welt. Wir dürfen mit ihm zusammen Vögel beobachten, die Landschaft genießen (obwohl wir es nur lesen) und eben einfach mit dabei sein. Seine Beschreibungen sind teilweise etwas recht langatmig aber dies zu beurteilen fällt natürlich schwer. Es sind schließlich seine Empfindungen die er hier uns erzählt und diese zu beurteilen fällt schwer wenn man nicht mit dabei war...aber das sind keine gravierenden Minuspunkte für das Buch. Conradi erklärt uns unheimlich sinnlich was wirklich zählt im Leben: einfach mal ruhig sich in die Natur stellen und verfolgen was um einen herum passiert, die Vögel und andere Tiere zu beobachten, ihr Verhalten zu analysieren....dieses Buch schenkt einem bewusst unbewusst Kraft und regt die Feinfühligkeit an. Gerade die Vogelbeobachtung ist sehr meditativ. Wer sich einMal eine Stunde vor ein Vogelhäuschen gesetzt hat, wird genau verstehen was ich meine. Nur Conradi war weltweit unterwegs und das ist ebenso spannend und auch unterhaltsam meditativ. Sein Schreibstil ist gehoben und anspruchsvoll, wir,t dabei aber rein und verständlich. Seine Schreibweise ist flüssig und nachvollziehbar. Die bildhaften Beschreibungen lassen einen abtauchen und wenn ein Autor das schafft, hat er alles richtig gemacht.
Zur Optik und Haptik: dieses Buch ist eines der schönsten Bücher das in meiner riesigen Bibliothek steht! Es ist in Leinen gebunden und die Seiten haben eine feine aber dennoch stramme Struktur. Die grünen Seiten zwischendrin, zeigen, das ein neues Kapitel anfängt, eine neue Reise. Das Grün spiegelt sich auch in den Seitenzahlen und dem Inneren des Buchdeckels wieder. Ich hBe selten ein Buch in den Händen gehalten, wo Optik, Haptik und Inhalt so eine wunderbare Symbiose eingehen. Perfekter geht es nicht!