Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2022

2,5 Sterne

In den Wäldern der Biber
0

Klappentext:

„Alina ist an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie nicht mehr weiterweiß: Ihren Job konnte sie nie leiden, in Frankfurt am Main, der Stadt, in der sie lebt, fühlt sie sich schon ...

Klappentext:

„Alina ist an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie nicht mehr weiterweiß: Ihren Job konnte sie nie leiden, in Frankfurt am Main, der Stadt, in der sie lebt, fühlt sie sich schon lange nicht mehr wohl, und dann geht nach einem heftigen Streit auch noch ihre Beziehung in die Brüche, sodass sie plötzlich ohne Wohnung dasteht. Wohin jetzt? Der einzige Ort, der ihr einfällt, ist Spechthausen, ein kleines Dorf in Brandenburg. Hier lebt ihr Großvater, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. In seinem viel zu großen, renovierungsbedürftigen Haus am Waldrand nimmt er sie auf, ohne viele Fragen zu stellen.

Langsam nähern Alina und er sich wieder an. Sie hilft ihm mit den Hühnern und dem Garten; gemeinsam beobachten sie Biber in freier Wildbahn. Dunkel und fast ein wenig unwirklich sind Alinas Kindheitserinnerungen an die Ferien in Spechthausen. Nun, inmitten der Natur, kehren sie nach und nach zurück. Ehe sie sichs versieht, fühlt sie sich heimisch in dem Ort und den umliegenden Wäldern. Endlich hat sie Zeit, darüber nachzudenken, was ist, was war und was sein soll. Außerdem ist da noch ihr Kindheitsfreund Elias, mit dem sie viel verbindet. Doch bevor sie sich ein neues Leben aufbauen kann, gibt es einiges, wovon Alina sich befreien muss.“



Der Buchtitel sowie der Klappentext lassen eine Geschichte vermuten, die in der Natur spielt, wo die Natur ein gewisser wichtiger Nebendarsteller zu sein scheint, aber leider trifft das nicht ganz zu. Sobald man in der Geschichte rund um Alina feststeckt, bemerkt man, man sucht die Natur, man sucht die Biber und will selbstredend hinter die Gedankengänge von Alina streifen um zu erfahren was sie so, nennen wir es „verwirrt“, verwirrt hat. Schnell stellte sich aber mir die Frage beim lesen, warum um Himmels Willen nimmt denn ihr Großvater sie so ohne weiteres bei sich auf? Gibt es denn da nicht erstmal einen gewissen Klärungsbedarf? Hat er etwas gutzumachen? Warum führt sie diese Flucht aus ihrem Leben zurück in ihre Vergangenheit nach Spechthausen? Warum lässt ihr Großvater alle Veränderungen, die Alina anstrebt, so ohne murren zu? Mir war hier vieles einfach zu verworren, zu undurchsichtig und vor allem zu unglaubwürdig. Wer lässt denn einfach mal so nach langer Zeit der Abstinenz jemanden so mir-nichts-dir-nichts in sein Leben? Man könnte es als Großherzigkeit oder gar Verständnis für das Enkelkind abtun, aber wie gesagt, ich finde es sehr fragwürdig. Und was ist noch fragwürdig an diesem Roman? Man sucht die Natur doch vergebens. Wird erst dem Leser der Mund so wässrig gemacht und dann „sehen“ wir die sowieso schon seltenen Biber nur für einen winzigen Moment.

Die Geschichte soll wohl eine Art Selbstfindung sein, mit den Erinnerungen der Kindheit aufräumen, mit den aktuellen Problemen lernen umzugehen, Sinnsuche, Achtsamkeitstraining für die geschundene Seele oder so ähnlich. Ich hatte mir etwas anderes davon versprochen und kann einfach nicht mehr als 2,5 Sterne dafür vergeben. Da reißt auch der der Schreibstil oder der Ausdruck nichts heraus.

Veröffentlicht am 24.03.2022

2,5 Sterne

Leo und Dora
0

Klappentext:

„Dann eben Amerika.

Auch nach zehn Jahren als Exilant hat Leopold Perlstein, einst berühmter Schriftsteller in Wien, in der neuen Heimat Palästina noch nicht Fuß gefasst: sein Auskommen ...

Klappentext:

„Dann eben Amerika.

Auch nach zehn Jahren als Exilant hat Leopold Perlstein, einst berühmter Schriftsteller in Wien, in der neuen Heimat Palästina noch nicht Fuß gefasst: sein Auskommen als Versicherungsangestellter ist bescheiden, seine Schreibhemmung dagegen riesengroß. Ein langer Sommer in Sharon, Connecticut im Landhaus seiner Agentin und Freundin Alma soll die Wende bringen.

Doch als Leo aus dem Zug steigt, steht dort nur ein Junge, der ihm erklärt, dass das Haus in der vergangenen Nacht abgebrannt ist. Mr. Perlstein wird vorläufig mit dem Roxy, dem Gästehaus gegenüber, vorliebnehmen müssen. Das Haus ist eine Katastrophe. Und Dora, die Wirtin, erst! Doch dieser Ort - und Dora! - werden Leos Leben für immer verändern.“



Die Geschichte „Leo und Dora“ stammt aus der Feder von Agnes Krup. Wie viele andere Rezensenten bereits festgestellt haben, ist dieser Roman von der eher ruhigen Sorte und dem kann ich mich nur anschließen. Das muss nicht immer schlecht sein, aber hier ist der Funke einfach nicht so übergesprungen wie einst erhofft. Die Figuren blieben mir meist fern und sind etwas wirr gezeichnet. Ihr Seelenleben war blass und auch hier weit weg um es irgendwie genießen zu können und ihre Entscheidungen und Wege besser zu verstehen. Krup verzettelte sich, für meine Begriffe, immer wieder so unnötig. Es gibt hier und da Längen, es gibt vorhersehbare Situationen und eben immer wieder blasse Darsteller. Die Geschichte hat Potential, wurde aber für meine Begriffe entweder nicht ausgeschöpft oder ich habe dich Story einfach nicht verstanden (wer weiß?). Alles in allem war dies eine gute Leseerfahrung aber kein Knaller aber eben auch keine Niete. Die Geschichte war für mich weder Fisch noch Fleisch. Ich vergebe 2,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 25.01.2022

2,5 Sterne

Hundepark
0

Klappentext:

„Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall ...

Klappentext:

„Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu.“



Autorin Sofi Oksanen hat den Roman „Hundepark“ verfasst und bohrt dabei sehr tief in der (vielleicht immer noch stummen, klaffenden) Wunde nach dem Zusammenbruch der UdSSR zwischen den Ländern und Landstrichen zwischen Finnland und der Ukraine. An einer politischen Wertung kommen die Leser hier nicht vorbei und es wird genügend Leser geben, die nichts von diesen „Taten“ gewusst haben. Um was es hier in der Geschichte geht? Um die Ausbeutung und Kommerzialisierung der Frauen. Eizellenspenden (Raub trifft es eher) von Frauen gegen Geld, Kinder wurden anderswo geboren und ihren Müttern weggenommen und „weiter gegeben“ an Familien, die Kinder gerne wollten…Klingt hart, ist es auch. „Menschenhandel“ (auch bei Eizellen) der anderen Art trifft es am besten. Oksanen ist dabei keineswegs zimperlich. Hier Ton ist oft erbarmungslos und kalt. Ihre Worte sind zielgenau und treffen den Leser. Ich konnte dennoch nicht ganz warm werden mit dem Buch, der Geschichte, der Autorin…Solche Geschichten sind mir nicht fern und ich wusste das es solche „Praktiken“ in diesen Ausmaßen gab…Dennoch waren einige Zeitenwechsel zu verwaschen, zu verworren. Olenka ist ein recht simpler Charakter und so ganz traut man ihr die im Buch beschriebene Tätigkeit eigentlich nicht zu. Hat sie überhaupt ein Gewissen? Und dann ist da noch diese Geschichte mit der Rache. Vieles schien mir hier zu überladen, zu gewollt, zu erzwungen. Oft gerät das eigentlich Thema in den Hintergrund, manches Mal taucht es unerwartet auf. Nein, so ganz war das nicht mein Buch - 2,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 23.01.2022

2,5 Sterne

Pause im Glas
0

Klappentext:

„Minimaler Aufwand, maximaler Genuss:

Vegetarische und gesunde Meal-Prep-Rezepte für einen gelungenen Start in den Tag, den Energie-Kick am Mittag oder den kleinen Hunger zwischendurch.

Über ...

Klappentext:

„Minimaler Aufwand, maximaler Genuss:

Vegetarische und gesunde Meal-Prep-Rezepte für einen gelungenen Start in den Tag, den Energie-Kick am Mittag oder den kleinen Hunger zwischendurch.

Über 40 alltagstaugliche Rezepte sparen Zeit und versorgen dich den ganzen Tag optimal mit Energie. Overnight Oats, bunte Salate und herzhafte Suppen sind im Nu vorbereitet und lassen sich im Glas ganz einfach mitnehmen.

Inklusive Meal-Prep-Plan für 3 Tage!“



Das Buch ist eine Neuauflage welches im Jahr 2016 zum ersten Mal im Verlag erschien. Autorin Luisa Zeitner zeigt uns wie wir mit angeblichen minimalen Aufwand maximalen Genuss erzielen für den Pausensnack zwischendurch. Die Zutaten sind wahrlich genussreich und bieten für den Snack zwischendurch Energie und Power. Aber die Beschreibung für „minimalen Aufwand“ finde ich doch etwas untertrieben. So minimal ist das alles hier oft gar nicht und so einige Rezepte zeigen, das ich sie über Nacht entweder einweichen oder ziehen lassen muss. Es wird geschnippelt was das Zeug hält und dann wird es in Minuten-schnelle verspeist. Jeder der mal einen köstlichen Obstsalat zubereitet hat weiß, das Schnippeln ist die schlimmste Aufgabe von allen und der Genuss danach in Sekundenschnelle verspeist und befriedigt.

Für so einige Pausensnacks benötigt man selbstredend besonderen Boxen und Co. um sie im Büro o.ä. zu verzehren ohne das sie auf den Weg dorthin sich nicht selbstständig machen oder bei „Rote-Beete-Kichererbsen mit griechischem Joghurt, Honig-Walnüssen und Kräutern“ kommt man ohne Teller und längere Küchenarbeitszeit nicht aus und somit ist die Pause schneller weg als der Magen etwas zu Essen bekommt. Zudem ist es bei so einigen Rezepten auch Voraussetzung das im Büro oder Pausenraum eine Mikrowelle oder ein Wasserkocher vorhanden sein muss - ist manchmal aber nicht immer der Fall. Anderes Manko für mich: dieses „Abends vorkochen und Mittags wieder aufwärmen“…ist überhaupt nicht meins und jeder ernährungsbewusste Mensch weiß, dass viele Vitamine und Co. bei solchen Prozessen flöten gehen. Nö, das war nicht mein Buch und deshalb gibt es auch nur 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.12.2021

2,5 Sterne

Von Büchern und Inseln
0

Klappentext:

„Ojibwe Country: eine magische, nahezu unberührte Seenlandschaft mit Tausenden Inseln, darunter auch die legendäre Bücherinsel, die aus kaum mehr als einer Bibliothek mit über 11.000 Bänden ...

Klappentext:

„Ojibwe Country: eine magische, nahezu unberührte Seenlandschaft mit Tausenden Inseln, darunter auch die legendäre Bücherinsel, die aus kaum mehr als einer Bibliothek mit über 11.000 Bänden besteht. Hierher reist Erdrich mit ihrer kleinen Tochter und deren Vater, einem Ojibwe-Medizinmann. Dabei entdeckt sie die spirituelle Heimat ihrer Ahnen noch einmal ganz neu, erkundet deren Geschichten und versteht immer besser, warum sie sich von Büchern – jedes von ihnen ist ihr eine Insel – so unwiderstehlich angezogen fühlt.“



Ich muss wirklich gestehen, so richtig „warm“ bin ich mit der Geschichte rund um Erdrich nicht geworden. Hier und da versteht man zwar ihre Intentionen, aber andere Parts blieben mir fern und verborgen. Ich lese gern zwischen den Zeilen, aber hier gan es irgendwie nichts dazwischen zu lesen. Die Story rund um die Bücherinsel ist wohl der rote Faden…oder doch nicht? Ich habe einige Zeit gebraucht um in die Geschichte zu kommen, habe mich durch Kapitel gewälzt dich ich für unnötig empfand oder gar für achselzuckend und nichts-sagend.

Der Schreib- und Sprachstil ist gehoben aber dennoch verständlich, wenn man denn den Sinn hinter der Geschichte von Erdrich versteht. Mir blieb es hier fern. Vieles handelt hier von früherer Kultur, von Mythen, Religion einer Kultur, Achtsamkeit der eigenen Ahnen…alles interessant aber dennoch für mich zum großen Teil unverständlich.

Ich vergebe hier 2,5 Sterne.