Ein kleines, aber feines Buch über Heimat, und was sie uns bedeutet
Alina, die bisher in der Großstadt lebte, begibt sich nach der Trennung von ihrem Freund zu ihrem allein lebenden Großvater aufs Land, da dieser ihr als die naheliegendste Fluchtmöglichkeit erscheint, ...
Alina, die bisher in der Großstadt lebte, begibt sich nach der Trennung von ihrem Freund zu ihrem allein lebenden Großvater aufs Land, da dieser ihr als die naheliegendste Fluchtmöglichkeit erscheint, obwohl sie ihn viele Jahre nicht gesehen hat. In guter, wenn auch nur schemenhafter Erinnerung sind ihr die idyllischen Sommer ihrer Kindheit, die sie bei ihm verbrachte. Der alte Mann macht nicht viele Worte, stellt kaum Fragen und ist doch und gerade deshalb für seine Enkelin da, jetzt wo sie ihn so dringend braucht. Er lebt zurückgezogen, braucht nicht viel, hält Hühner, um die er sich kümmert und scheint sich im Einklang mit der ihn umgebenden Natur zu befinden. Daran lässt er Alina teilhaben und sie kommt so offenbar zu sich selbst, findet die nötige Ruhe, um ihr zukünftiges Leben und einen Entwurf dafür zu überdenken. Sie trifft Menschen, mit denen sie auch in ihrer Kindheit bereits Berührungspunkte hatte, merkt, wieviel ihr Freundschaft, Familienbande und die Heimat und deren Natur bedeuten und geben können. Auch die namensgebenden Biber, die der Großvater beobachtet, spielen natürlich eine Rolle. Mir hat die leise, unaufgeregte Art, mit der Franziska Fischer uns diese Geschichte erzählt, in der eigentlich gar nicht so dramatisch viel passiert, und die doch berührt, sehr sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht, und doch hat das Buch für mich eine Tiefgründigkeit, die noch länger nachklingen wird. Deshalb die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung!