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Veröffentlicht am 14.05.2019

Die Wiese

Die Wiese
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Was fällt uns ein wenn wir das Wort „Wiese“ hören? Eine bunte rauschende, duftende, zirpende Pracht der Natur. Hier gibt es noch Wiesenschaumkraut, Glockenblumen, Margeriten, Sauerampfer, Veilchen, Blutweiderich, ...

Was fällt uns ein wenn wir das Wort „Wiese“ hören? Eine bunte rauschende, duftende, zirpende Pracht der Natur. Hier gibt es noch Wiesenschaumkraut, Glockenblumen, Margeriten, Sauerampfer, Veilchen, Blutweiderich, Arnika und viele viele mehr.
Jan Haft hat mit seinem Buch „Die Wiese - Lockruf in eine geheimnisvolle Welt“ einen ganz genauen Blick in die besagte gewagt. Als Pflanzen- und Tierfilmer ist das für ihn nichts Neues aber er genießt es ein Teil dessen zu sein und er erklärt und zeigt seine Erlebnisse gern. Haft beschreibt in seinem Buch wirklich nur die Wiesen, klärt auf, wie eine gesunde Wiese aussehen sollte, was die Menschen/Regierungen und die Bauern alles so falsch machen und auch was sie besser machen können. Er geht dabei sehr intensiv auch auf eigene Erlebnisse und Sichtweisen ein. Viele Dinge sind nachvollziehbar, andere ganz neu und wieder andere kann man nicht verstehen da man eine andere Meinung hat. Sein enormes Wissen steckt er mit voller Kraft und Energie und Liebe in dieses Buch. Durch seinen Beruf ist er ein Mensch der genau weiß worauf es ankommt, was wir „normale“ Menschen eben nicht sehen....Haft erklärt auch sehr sinnvoll die generelle Entwicklung der Erde und eben auch die Entstehung der Wiesen. Es ist unheimlich interessant wie er beschreibt und erzählt. Sein Schreib- und Sprachstil ist selbstbewusst und klar. Ich konnte allen Kapiteln problemlos folgen und habe diese mit viel Lust gelesen. Seine Erläuterungen zu speziell angelegten Blühstreifen gegen das Insektensterben sind plausibel und sinnig. Nur so weit denken die Menschen eben nicht mehr. Das Buch ist mehr als ein Lockruf....es ist ein Weckruf, sich endlich mal auf seine Wurzeln zu besinnen und darüber nachzudenken was wir hier eigentlich alles versauen! Unsere Lebensgrundlage ist überzogen von Pestiziden und anderen Giften. Wollen wir das? Nein! Und Jan Haft zeigt dies mit seinem Buch ganz deutlich! Wir müssen erstmal vor der eigenen Wiese kehren, bevor wir gleich die gesamte Welt retten wollen!

Ein geniales Buch das zum besten Zeitpunkt überhaupt auf dem Büchermarkt erschienen ist!
Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.05.2019

Pandolfo

Pandolfo
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Booklet-Text zum Hörbuch:
„Der junge Pandolfo hat einen Schlag auf den Kopf erhalten: Er weiß nicht mehr, wer er ist. Der schwerreiche Seidenhändler Bernadino Bellapianta findet ihn verletzt in einem Misthaufen ...

Booklet-Text zum Hörbuch:
„Der junge Pandolfo hat einen Schlag auf den Kopf erhalten: Er weiß nicht mehr, wer er ist. Der schwerreiche Seidenhändler Bernadino Bellapianta findet ihn verletzt in einem Misthaufen liegend, nimmt ihn mit sich und pflegt ihn gesund. Wieder genesen erweist sich Pandolfos Geschick fürs Zeichnen und er wird als Musterzeichner für luxuriöse Webstoffe eingestellt. Aber er macht sich auch auf die Suche nach seiner Vergangenheit. Dabei steigt er mit einem verschrobenen Flugmaschinenbauer in die Lüfte auf, verliebt er sich zum zweiten Mal in dieselbe Frau, überlebt einen weiteren Mordanschlag und kommt dahinter, dass sein Wohltäter nicht so tadellos ist, wie er scheint.“

Autor Michael Römling hat mit „Pandolfo“ einen weiteren Stein in der literarischen Welt gesetzt. Seine Geschichte um den jungen Pandolfo ist besonders und wird im Hörbuch von Sprecher Frank Stöckle wunderbar in Szene gesetzt. Sein Sprachtsil lässt den Hörer komplett versinken, aber, die Geschichte ist äußerst umfangreich und detailliert erzählt. Man darf wirklich nichts anders machen als hier still dem Sprecher zu lauschen. Die Unmengen an Details sind hilfreich und ergeben nach einer gewissen Zeit ein großes Bild. Ich habe mir oft Notizen gemacht um immer wieder nachzulesen wie es war... Die Protagonisten und Lebenssituationen die Römling hier darstellt sind realistisch und für die damalige Zeit mehr als außergewöhnlich. Es ist schon erstaunlich wie bildhaft Römling hier beschreiben kann! Es war ein absolutes Hörvergnügen! Frank Stöckle hat seine Stimme meisterhaft eingesetzt und ich habe ihm gern gelauscht. Das intensive Hören ist anstrengend aber man wird belohnt für diese Mühe. Endlich mal wieder ein Hörbuch bei dem das Hören im Vordergrund steht und jede andere Arbeit vergessen lässt. Eine perfekte Geschichte in einer perfekten Umsetzung!

Dieses Hörbuch erhält von mir eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 13.05.2019

Marmelade aus Sommerby

Sommerby 1. Ein Sommer in Sommerby
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Martha, Mats und Mikkel müssen gezwungener Maßen die Ferien über zur Oma nach Sommerby. Sommerby liegt mitten auf dem platten Land und Oma soll angeblich ein wenig seltsam sein. Als sie dort eintreffen, ...

Martha, Mats und Mikkel müssen gezwungener Maßen die Ferien über zur Oma nach Sommerby. Sommerby liegt mitten auf dem platten Land und Oma soll angeblich ein wenig seltsam sein. Als sie dort eintreffen, begegnen sie einer Oma, die selbstgemachte Marmelade verkauft um zu überleben. Zudem besitzt sie ein tolles kleines Haus, einen blumengefüllten Garten, ein Boot, ein Gewehr und aber das schlimmste: sie hat kein Telefon oder gar Internet! Omas Idyll wird bedroht und die Kinder erkennen mit ihrer Oma, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Kirsten Boie ist mit „Ein Sommer in Sommerby“ eines der schönsten Kinderbücher überhaupt gelungen! Vorab, das Cover ist ein Traum! Die naive Malereien von Verena Körting sind so perfekt passend wie es nur sein kann. Man verliert sich beim Anblick total in die Szene und kann sich sofort ins Kopfkino stürzen.
Boies Schreibstil ist unheimlich flüssig, warmherzig und liebevoll. Sie spricht ganz indirekt so viele wichtigen Themen der Erziehung an, das man es als selbstverständlich hinnimmt wenn man liest. Die Achtung vor dem Alter, vor der Natur, vor Anweisungen etc. alles scheint ganz selbstverständlich und das ist wirklich großartig, denn so selbstverständlich ist es alles in der heutigen Zeit eben nicht mehr. Wie Martha und ihre Brüder der Oma helfen und sich Gedanken machen ist wirklich allerliebst. Auch der Umgang der Kinder untereinander wirkt realistisch und rein. Die Beschreibungen der Landschaft und eben auch die Glücksmomente der Kinder lassen einen komplett nach Sommerby reisen. Die einzelnen Charaktere der Kinder und Erwachsenen sind ihr unheimlich perfekt gelungen. Boie muss einen sehr guten Beobachtungssinn haben, denn hier und da wird sich der eine oder andere Leser wieder entdecken...
Dieses Buch macht so viel Lust es immer und immer wieder zu lesen, Marmelade zu kochen und die Natur in vollen Zügen zu genießen und zu schätzen und achten.

Ich bin so begeistert von diesem Buch, das die 5 Sterne gar nicht ausreichen. Kirsten Boie hat mit Sommerby einen Ort geschaffen, den sich jeder nur wünschen kann! Eines der besten Bücher sie es auf dem Literaturmarkt überhaupt gibt!

Veröffentlicht am 06.05.2019

Wo ist denn der Wal?

Der Wal und das Ende der Welt
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Klappentext:
„Ein kleiner Ort in Cornwall, eine große Geschichte über die Menschlichkeit
Eines Morgens retten die Bewohner des idyllischen Fischerdorfs St. Piran einen jungen Mann aus dem Wasser. Alle ...

Klappentext:
„Ein kleiner Ort in Cornwall, eine große Geschichte über die Menschlichkeit
Eines Morgens retten die Bewohner des idyllischen Fischerdorfs St. Piran einen jungen Mann aus dem Wasser. Alle kümmern sich rührend um ihn: der pensionierte Arzt Dr. Books, der Strandgutsammler Kenny Kennet, die Romanautorin Demelza Trevarrick und Polly, die hübsche Frau des Pastors. Doch keiner von ihnen ahnt, wie existenziell ihre Gemeinschaft vermutlich bedroht ist. Denn Joe ist aus London geflohen, wo er einen Kollaps in Gang gesetzt hat. Aber steht wirklich das Ende der ganzen Zivilisation bevor? Und was ist mit dem Wal, der in der Bucht von St. Piran viel zu nah am Strand schwimmt?“

Die Geschichte „Der Wal“ wurde von John Ironmonger verfasst. Im Hörbuch ist Johann von Bülow der Sprecher der Geschichte. Meine verteilten Sterne richten sich komplett auf die sprachliche Umsetzung des Buches durch Johann von Bülow. Er gibt der Geschichte ein Bild auch wenn der Inhalt mich irgendwann so verwirrt hat, dass ich nicht mehr wusste ob es nun ein Selbstfindungstrip, Lovestory der besonderen Art oder eine Lebensgeschichte inkl. Weltrettung mit vorheriger Weltuntergangsstimmung sein soll. Denn als der aus dem Wasser gefischte Mann, Joe, sich entschließt das kleine Dörfchen vor dem Weltuntergang zu bewahren, runzelte sich meine Stirn in Dauerfalten. Hat der gute Mann zu viel Meerwasser geschluckt? Joe weiß was in den anderen Städten der Welt bereits passiert: Grippeepidemien, künstliche Intelligenz übernimmt das Ruder der Welt und generell wirkt diese Geschichte wie ein billiger Abklatscht des Films „Deep impact“. Und nun soll Joe das Dörfchen aufwecken und die Menschen zum nachdenken und handeln anregen oder noch besser, die Welt retten. Was kommt denn hier bitte sehr danach? „The Day after“? Bitte, bitte nicht! Diese Story zeigt so viele Klischees und sinnlose Parts das einem das zuhören wirklich sehr sehr schwer viel....das ist mal wieder ein Hörbuch was man nicht hören brauch. Pure Zeitverschwendung!

Veröffentlicht am 06.05.2019

Hola¡ New York!

Eine eigene Zukunft
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1936 ist ein entscheidendes Jahr für Luz, Victoria und Mona: ihr Vater holt sie aus Andalusien nach New York. Sie sollen ihm in seinem Restaurant helfen. Doch nach dessen Tod verändert sich die wirtschaftliche ...

1936 ist ein entscheidendes Jahr für Luz, Victoria und Mona: ihr Vater holt sie aus Andalusien nach New York. Sie sollen ihm in seinem Restaurant helfen. Doch nach dessen Tod verändert sich die wirtschaftliche Lage komplett und die Drei müssen kämpfen und haben ihre eigene Idee...

In Mariá Dueñas Roman „Eine eigene Zukunft“ merkt man ihr spanisches Tempereant von der ersten bis zur letzten Seite. Ihr Buch handelt von drei starken Frauen die ihren eigenen Weg gehen müssen da ihnen nichts anderes übrig bleibt wenn sie überleben wollen. Und da ist da noch diese neue große und bedrohliche Stadt. Sie beschreibt diese Sorgen und Nöte der drei Frauen wirklich großartig. Der Schreibstil ist flüssig aber auch anders als sonst und gut mit Emotionen und Gedanken gefüllt. Das Abenteuer das entsteht, wird auch bildhaft sehr gut beschrieben. Als Leser muss ich gestehen, hatte ich keine Lieblingsperson in diesem Buch. Ich fand alle drei Schwestern auf ihre Art sympathisch. Der neue Weg der hier beschrieben wurde, war gut nachvollziehbar und zu einem gewissen Teil auch authentisch. Die alte Zeit New Yorks war eine kleine Zeitreise und auch die aufregende Zeit der drei Damen war eine gewisse Achterbahnfahrt, bei der man gut lesen muss um nichts zu verpassen. Das war auch ein wenig ein Punkt der mich gestört hat. Man merkt das die Autorin ihren eignen Stil pflegt. Als Leser fand ich dies sehr interessant aber hier und da auch anstrengend. Dennoch ist es irgendwie etwas besonderes dieses Buch zu lesen.