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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Bitte mehr davon! Klasse Buch!

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Kunst
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Klappentext:

„Was hat Dalí vom Camembert gelernt?



Lustig, leidenschaftlich, lehrreich – ein Blick hinter die Kulissen, der Kunstnerds wie Kunstbanausen gleichermaßen begeistert



Einer der bekanntesten ...

Klappentext:

„Was hat Dalí vom Camembert gelernt?



Lustig, leidenschaftlich, lehrreich – ein Blick hinter die Kulissen, der Kunstnerds wie Kunstbanausen gleichermaßen begeistert



Einer der bekanntesten Surrealisten ließ sich bei seinen fließenden Uhren von französischem Weichkäse inspirieren, der Schöpfer des ›Schrei‹, Edvard Munch, verteilte auf den meisten seiner Werke Vogelscheiße, Martin Kippenberger hat in den 1980er-Jahren ein Bild von Gerhard Richter als Tischplatte in seiner eigenen Skulptur verarbeitet.



Der Kunstexperte und Comedian Jakob Schwerdtfeger weiß viele dieser spannenden Anekdoten hinter der Entstehung großer Werke zu erzählen. Er hat die historischen Hintergründe parat, kennt die Biografien der Kunstschaffenden und die oftmals abstrusen Storys, die schon immer zur Kunst gehört haben.“



Kunst ist ja so eine Sache…entweder man liebt sie, man kann damit wirklich Null anfangen oder man akzeptiert es irgendwo, irgendwie aber hat dennoch keinen Plan von nix. Autor des Buches hier ist Jakob Schwerdtfeger. Als Kunstexperte weiß er um was es geht und als Comedian weiß er den Kunst-Unlustigen am Schopfe zu packen und Kunst doch interessant werden zu lassen. Wie das geht? Genau das steht auf amüsante Art und Weise in diesem Buch. Er erklärt uns neben bekannten Malern und Künstlern wie sie zu ihren Werken und Schöpfungen gekommen sind! Manchmal auf skurrile Weise, manchmal einfach nur urkomisch. Fest steht aber: Künstler sind eben keine Außerirdischen sondern Menschen wie Du und Ich und auch denen fliegen bzw. fliegen ihre Inspirationen auch nicht ohne weiteres zu. In seinen zahlreichen Anekdoten achtet er stets die Künstler und dessen Werke. Hier gibt es keinen Zerriss aber eben Aufklärung und das wird auch so manchen Nicht-Kunst-Interessierten doch interessieren! Hier scheint vieles Unglaubwürdig aber glauben Sie mir, Schwerdtfeger weiß wovon er spricht und ja, hier stimmt alles! Ich vergebe sehr gern 5 Sterne für dieses Aufklärungsbuch der anderen Art! Gerne mehr davon, denn genau so wird Kunst auf besondere Art und Weise zugänglich!

Veröffentlicht am 21.01.2024

Leseempfehlung!

Eismusik
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Klappentext:

„Oslo, Ende des 19. Jahrhunderts:



Der junge Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen ist ein Draufgänger und Frauenheld, ebenso launisch wie zielstrebig. Noch größer als sein Lebenshunger ...

Klappentext:

„Oslo, Ende des 19. Jahrhunderts:



Der junge Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen ist ein Draufgänger und Frauenheld, ebenso launisch wie zielstrebig. Noch größer als sein Lebenshunger ist nur sein Forscherdrang. Die emanzipierte Professorentochter Eva Sars, eine begabte Sängerin, will die Bühnen Europas mit ihrer Stimme erobern.



Als Eva und Fridtjof beim Wintersport in den Bergen bei Oslo aufeinandertreffen, sehen sie ineinander den einen Menschen, der ihre Träume teilt. Doch um die Arktis zu erforschen, wird Fridtjof die Frau verlassen müssen, die er liebt. Und wenn Eva bei ihm bleibt, setzt sie ihren Lebenstraum von der großen Gesangskarriere aufs Spiel.



Angela Lunds historischer Roman erzählt die bewegende Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe vor der atemberaubenden Kulisse Norwegens und der eisigen Arktis.“



Autorin Angela Lund hat sich einem sehr besonderem Thema hier gewidmet: die (Er)Forschung unserer Pole. Genauer dürfen wir hier in die Geschichte rund um den berühmten Polarforscher Fridtjof Nansen eintauchen und die seiner Frau Eva Sars. Auch sie war keine Unbekannte in Norwegen. Die bekannte Sängerin, die bereits durch ihre Geschwister mit der (Er)Forschung der Natur vertraut war, lernte also Fridtjof Nansen kennen und lieben. Es sollte so sein. Beide haben ihr Herz regelrecht an einander verloren. Aber diese Liebe wird auf eine harte Probe gestellt als Fridtjof zu einer Expedition aufbrechen wird. Lund beschreibt nicht nur die aufkeimende Liebe der Beiden ausführlich, wir dürfen auch sehr intensiv die Reise Nansens miterlesen. Der Trip in die Arktis ist nicht nur körperlich eine Herausforderung sondern auch seelisch. Nicht zu wissen ob man sich wiedersieht schmerzt das Herz noch mehr als die erfrorenen Glieder. Aber auch für Eva geht das Leben weiter in der Zwischenzeit. Lund beschreibt, wie bereits gesagt, sehr detailliert, verliert sich aber keinesfalls darin. Diese tiefen Beschreibungen sind schon notwendig um zu erkennen welche Qualen in jeglicher Hinsicht jeder erleiden musste. Egal ob für die Forschung, für die Liebe oder der Kampf für das Frauenrecht. Fridtjof und Eva kämpften einerseits gemeinsam aber auch jeder für sich allein wenn es nicht anders ging. Eva war nicht nur eine brillante Sängerin, sondern ebenfalls dem weißen Pulver verfallen wie Friedtjof! Und auch das packt Lund sehr gut mit hinein in ihre Erzählung.

Fazit: Wir erleben auf eine wirklich sehr intensive Weise, geschuldet eines detaillierten und sehr ausgewogenen Schreibstils, eine Expedition ins ewige Eis aber auch eine warmherzige Liebe zwischen zwei besonderen und starken Menschen. Lunds Art und Weise ihrer Erzählung ist stets fesselnd und hat einen ausgewogenen Spannungsbogen sowie eben eine Liebesgeschichte komplett frei von Kitsch. Ja, es war ein schönes Leseerlebnis, so wie man es von der Autorin kennt! 5 verdiente Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 17.01.2024

Naja...

Das Ende ist nah
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Klappentext:

„Während der Proteste im Iran 2009 ist der ehemalige Student A. gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend voller Gewalt nimmt er mit. Aus einem Künstler ...

Klappentext:

„Während der Proteste im Iran 2009 ist der ehemalige Student A. gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend voller Gewalt nimmt er mit. Aus einem Künstler wird ein Flüchtling in Österreich, der offen und heimlich verachtet wird und in Lagern und Heimen nicht nur Einsamkeit und Verzweiflung, sondern auch Hunger und Demütigung ertragen muss. In Wien trifft er auf Sarah, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. A., der sich nicht öffnen kann, ist für sie Studienobjekt und Halt zugleich, obwohl er selber Halt sucht.“



Autor des Buches ist Amir Gudarzi. Man könnte stark vermuten, dass unser Protagonist weit mehr mit dem Autor selbst gemein hat als nur den gleichen Anfangsbuchstaben ihres Vornamens. Erfahren wir es? Nein. Wie so einiges in dieser Geschichte. Einiges wird beleuchtet, einiges wird nicht beleuchtet und anderes wird nur angerissen. Ja, die Geschichte rund um A. ist wahrlich eindringlich. Wir sind auf seiner Flucht mit dabei und erleben viel Leid und hier und da ein kleines bisschen Freud. Ersten großen Halt findet A. in Wien. Was nicht nur an Sarah liegt. Ich muss gestehen, dass ich so manches bezüglich des Frauenbildes recht befremdlich fand. Man könnte das jetzt auf unterschiedliche Kulturen schieben aber nun gut. Zudem ist es wahrlich schwierig die Geschichte weiterhin frei zu bewerten. Warum? Der Weg den A. beschritten hat, den er gegangen ist, und wenn wir es beim Namen nennen, eine Flucht überstanden hat, so muss man A. für seinen Mut und seine Energie wahrlich mit größtem Respekt begegnen. Nur ist es schwer die eigene Meinung beim lesen außen vor zu halten. Wir erlesen die Geschichte in stets zwei Teilen, einem Vor und einem Danach. Ich muss gestehen, ab einem gewissen Punkt fand ich es ermüdend am Ball zu bleiben, teils sogar nervig langweilig. A. beschreibt uns seinen Weg und was eigentlich für ihn ein Weg der Hoffnung auf eine bessere Welt sein sollte, entpuppt sich auch nicht viel besser als seine alte Heimat Iran nur auf eben andere Art. Sarah ist ein kleiner Lichtblick aber so wirklich auch nicht. A.‘s große Leidenschaft, die Kunst des Theaters, ist in seiner Geschichte immer wieder Thema. Und gerade weil man als Leser diese Leidenschaft kennt, zieht man Parallelen zu A.s Erzählungen und Erlebnissen. Akt für Akt, Szene für Szene. Ausgang: ungewiss. Die vielen kritischen Bewertungen zu diesem Buch verweisen immer wieder auf das Ende von A.s Geschichte. Dem kann ich nur zustimmen. Das Ende war überzogen und völlig unnötig. Und wenn ich ehrlich bin, hat es die komplette Geschichte recht verunstaltet.

Fazit: Die Geschichte wird ihre Fans finden und haben, ich gehöre nur ganz bedingt dazu und vergebe hierfür 3 gute Sterne.

Veröffentlicht am 17.01.2024

Ein absolut gelungener 2. Teil!

Der Milchhof – Das Flüstern der Gezeiten
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Klappentext:

„Friesische Wehde 1920: Nach den Kriegsjahren stehen Lina und ihre Tochter Alea vor der Herausforderung, die Molkerei wieder in Schwung zu bringen. Doch die finanzielle Situation des Milchhofs ...

Klappentext:

„Friesische Wehde 1920: Nach den Kriegsjahren stehen Lina und ihre Tochter Alea vor der Herausforderung, die Molkerei wieder in Schwung zu bringen. Doch die finanzielle Situation des Milchhofs verschlechtert sich durch die zunehmende Inflation, und die inzwischen verwitwete Lina steht bald vor einer schweren Entscheidung: Entweder sie gibt den Hof auf oder sie heiratet den zwanzig Jahre älteren Großgrundbesitzer Wilhelm, obwohl sie Derk noch immer liebt und sie nun endlich zusammen sein könnten. Lina entscheidet sich schweren Herzens für die Ehe mit Wilhelm, denn damit ist das Überleben der Molkerei vorerst gesichert. Doch sie zahlt einen hohen Preis für ihre Entscheidung, denn Derk verlässt enttäuscht den Milchhof. Als dann auch noch Wilhelm stirbt, es zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Alea und ihrer Tochter Enna kommt, und die Frauen unter den erstarkenden Nationalsozialisten die Molkerei nicht mehr alleine führen dürfen, geht es für den Milchhof bald wieder ums Überleben, und den drei Frauen wird einmal mehr klar: Wenn sie nicht zusammenhalten, werden sie untergehen.“



Band 2 der Milchhof-Saga nimmt gleich zu Beginn rasant an Fahrt auf. Regine Kölpin knüpft gekonnt an den ersten Teil an und nimmt uns Leser wieder an die Hand um weiter das Geschehen zu beobachten. Das Zeitgeschehen wird wirklich gewaltig eingefangen und realistisch von Kölpin in Worte verpackt und an Emotionen und bildhaften Beschreibungen wird auch nicht gespart. Die Damen sind einem mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und ja, man leidet mit ihnen mit, fühlt mit ihnen mit und manchmal würde man selbst gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der wiederholende und schnell erkennbare Stil von Kölpin, den man auch aus ihren anderen Romane kennt und auch schätzt, war in Band 1 für mich persönlich einfach zu viel und etwas langweilig. Hier in Band 2 hat sie aber wieder frischen Elan und das merkt man auch am Schreibstil. Sicherlich ist ihre Handschrift auch ihr Markenzeichen und das schätze ich auch aber nun hebt sich die Geschichte von der Masse ab und formt sich irgendwie stimmig. Genau deshalb vergebe ich auch 5 Sterne hierfür! Das Zeitgeschehen fesselt den Leser gebannt ans Buch. Wir wissen zwar was die Geschichte bringen wird aber eben nicht Lina, Alea oder Enna. Es ist ein gekonnter Spannungsbogen der hier auf uns wartet und große Lust auf Band 3 der Reihe macht. Die Milch in der Molkerei wird auf Grund der Nationalsozialisten zwar sauer und auch die Damen müssen sich ergeben aber dennoch bleibt eines: ihren Stolz und ihren Zusammenhalt kann ihnen keiner nehmen und somit freut man sich gebannt auf die Fortsetzung! Man kann ein paar Dinge erahnen aber ob sie so kommen, müssen wir in Band 3 erlesen!

Veröffentlicht am 17.01.2024

Gute 3 Sterne!

Alles, was wir nicht erinnern
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Klappentext:

„Die Flucht des Vaters – eine Nachwanderung nach 75 Jahren



»Zu Fuß?« »Allein?« Christiane Hoffmanns Vater floh Anfang 1945 aus Schlesien. 75 Jahre später geht die Tochter denselben Weg. ...

Klappentext:

„Die Flucht des Vaters – eine Nachwanderung nach 75 Jahren



»Zu Fuß?« »Allein?« Christiane Hoffmanns Vater floh Anfang 1945 aus Schlesien. 75 Jahre später geht die Tochter denselben Weg. Sie kämpft sich durch Hagelstürme und sumpfige Wälder. Sie sitzt in Kirchen, Küchen und guten Stuben. Sie führt Gespräche – mit anderen Menschen und mit sich selbst. Sie sucht nach der Geschichte und ihren Narben. Ein Buch über Flucht und Heimat, über die Schrecken des Krieges und über das, was wir verdrängen, um zu überleben.



Christiane Hoffmann verschränkt ihre Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, geschrieben in einer literarischen Sprache, die Suche einer Tochter nach ihrem Vater und seiner Geschichte.



Ein berührendes, emotionales Buch über ein bis heute schwieriges Thema



Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg Flucht und Vertreibung



Was bedeutet der Verlust von Heimat, auch für die nachfolgenden Generationen?“



Christiane Hoffmann ist einen besonderen Weg gegangen, ein Pilgerweg der ganz anderen Art - sie ist dem Vertreibungsweg ihres Vaters zu Fuß gefolgt um dort gewisse Antworten zu erhalten aber auch eigenen Gedanken schweifen zu lassen über alles was ihr Vater erlebt hatte. Es ist schwer diese Zeilen zu bewerten, denn die Erlebnisse sowie Gedanken der Autorin können so einfach nicht gewertet werden. Ich fühlte tiefe Verbundenheit mit der Geschichte ihres Vaters, da auch ich eine Vertriebene aus Polen in meinem engsten Familienkreis zählte und auch wir eine Fahrt in die alte Heimat dieser Person unternommen haben. Das sind schwere Fahrten, komplizierte Gedanken die man dabei hatte. Was wird einen erwarten? Was erhofft man sich davon? Viele Fragen und noch weniger Antworten erfolgten. Hoffmann geht ihren Weg in Gedanken mit ihrem Vater auf besondere Weise, nämlich zu Fuß. Per Pedes kommen manchmal noch ganz andere Dinge in den Sinn und damals war eine Flucht nur so möglich.

Ja, der Schreibstil der Autorin ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Manchmal etwas wirr, manchmal etwas langatmig aber fest steht, der roten Faden ist zwar erkennbar aber ganz verworren zusammen gesetzt. Es fällt schwer in den Zeiten zu wechseln und allem zu folgen, es fällt schwer zwischen Hoffmanns Gedanken und die ihres Vaters zu unterscheiden. Vielleicht ist es so gewollt aber ich hatte damit wahrlich Mühe. Dennoch gibt es gute 3 Sterne von mir!