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Veröffentlicht am 06.02.2022

5 Sterne

Werdegang
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Klappentext:

„Heinz Rudolf Kunze erinnert sich an sein Leben und seine Musik, an seine Familie und seine Weggefährten. Mit einnehmender Stimme blickt er zurück: auf eine Kindheit und Jugend im Wirtschaftswunderland, ...

Klappentext:

„Heinz Rudolf Kunze erinnert sich an sein Leben und seine Musik, an seine Familie und seine Weggefährten. Mit einnehmender Stimme blickt er zurück: auf eine Kindheit und Jugend im Wirtschaftswunderland, das mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch nichts zu tun haben wollte, auf die Umbrüche und Aufbrüche der grell-turbulenten 1980er Jahre und den deutschen Zeitgeist der letzten Jahrzehnte.

»Werdegang« erzählt von Erfolgen, Zweifeln und Höhenflügen. Und nicht zuletzt davon, welche Kraft Musik und Literatur entfalten können.“



Ich mochte ihn schon immer und das nicht nur weil er in „Aller Herren Länder“ bekannt ist oder beim ersten Liebeskummer „Dein ist kein ganzes Herz“ auch nicht wirklich half und es auch beim Kummer blieb….Er gab sogar eine Suchanzeige mit „Finden Sie Mabel“ bei Marlow auf und fand sie leider nie mehr wieder…Ein Tausendsassa der deutschen Musikwelt der eine Doppeldeutigkeit seiner Textzeilen im Blut hat.

Heinz Rudolf Kunze hat sich zwar äußerlich in den letzten Jahrzehnten verändert, aber seine klangvolle Stimme und seine tiefgreifenden Texte sind geblieben und werden dies auch in ferner Zukunft tun. Kunze hat ein feines Gespür für das was er musikalisch darbieten möchte. Bei ihm kommt nicht alles vor‘s Mikrofon. In seinem Buch „Werdegang“ geht es genau um den Selbigen. Dieses Buch liest sich einfach so weg. Es ist so herrlich natürlich und menschennah geschrieben, dass man meinen könnte, man kenne ihn persönlich. Er erzählt so persönlich wie er kann und geht dabei tief in die eigene Geschichte ein. Jedenfalls bis zum gewissen Punkt. Kunze hat Schwächen wie wir alle und genau das macht ihn so sympathisch. Was er aber noch hat, im Vergleich zu vielen anderen von uns, er kann singen und er bringt seine Gedanken, seine Texte in wundervolle und klangvolle Melodien die so herrlich zweideutig und tiefgründig sind, dass man manchmal schlucken muss. Er weiß wo es weh tut bei den Hörern und genau das wird hier auch beschrieben. Kunze wird gern als lehrerhaft bezeichnet, als jemanden den man es nie recht machen kann. Sind wir denn aber anders? Er bohrt eben gern in tiefen Wunden bis sie schmerzen. Das machen die Wenigsten gern und vor allem mangelt es den meisten an der Treffsicherheit. Kunzes Waffe ist die Musik und seine Texte. In diesem Buch wird deutlich was das alles mit ihm gemacht hat, wie er die Entwicklung der Welt, der Menschen sieht und wie es ihm im Herzen schmerzt. Wie gesagt, er gibt offen und ehrlich zu, das auch sein Leben kein Musterbeispiel ist. Egal ob als Ehemann, Vater oder Musikkollege. Auch hierbei benennt er nicht immer die Dinge beim Namen (seine typische Art) aber dennoch trifft er die Sache im Kern.

Ein besonderer Mann, ein begnadeter Musiker und ein sehr interessanter Autor: 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2022

Ein perfektes Buch!

Deutschland
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Klappentext:

„Um 1500 werden in den Karten der frühen Kartographen und Berichten von Abenteurern und Reisenden erstmals die Spuren einer Nation erkennbar, die Jahrhunderte später Goethe und Schiller hervorbringen ...

Klappentext:

„Um 1500 werden in den Karten der frühen Kartographen und Berichten von Abenteurern und Reisenden erstmals die Spuren einer Nation erkennbar, die Jahrhunderte später Goethe und Schiller hervorbringen wird, aber auch den größten Massenmord der Weltgeschichte zu verantworten hat. Ist dieses "Deutschland" eine Nation mit einer festen Identität und einem angestammten "Volk", oder ist es weit eher ein historischer Raum, in dem sich konkurrierende Vorstellungen davon, was Deutschland ist oder werden soll, permanent ablösen?



Helmut Walser Smith geht in seinem elegant geschriebenen Werk der "longue durée" der deutschen Geschichte nach und hält die Idee der Nation und die Ideologie des Nationalismus so hellsichtig auseinander, wie es wohl nur einem Beobachter von außen möglich ist. Imaginationen von Deutschland und deutsche Wirklichkeiten stoßen in seinem geradezu anti-essentialistischen Buch hart aufeinander und entladen sich im 20. Jahrhundert in nationalistischen Exzessen, die Walser Smith ebenso eindringlich wie schonungslos schildert. Bis hin zur Bundestagsrede von Navid Kermani und den aktuellen Versuchen der AfD, sich der deutschen Geschichte zu bemächtigen, reicht diese kluge Meditation über Deutschland und das Erbe seiner Vergangenheit.“



Die Geschichte uns Landes ist nicht nur höchst interessant, man muss verschiedene Zusammenhänge auch einfach mal gehört haben, um zu verstehen, warum-wieso-weshalb alles und vieles so gekommen ist wie es gekommen ist und warum wir Deutsche so sind wie wir sind. Helmut Walser Smith macht uns genau diesen Standpunkt in seinem aktuellen Werk deutlich. Unsere Nation ist geprägt von schlauen Köpfen und Erfindern, politischen Wegbereitern, Grauen und Schrecken und auch dem Guten, sie ist angereichert mit einer hohen Zahl an Schriftstellern und Dichtern, an Musikern…Was das mit Deutschland zu tun hat? Eine ganz Menge und man mag es fast nicht glauben wie viele Faktoren jeder dieser einzelnen Bausteine dieses Land geformt hat. Walser Smith weiß genau wovon er uns hier erzählt. Er ist gebürtiger Amerikaner und lehrte einst u.a. Geschichte. Ein Amerikaner will uns unsere Landesgeschichte erläutern? Und wie er das tut! Er hat einen feinen und selbstbewussten Ton dabei und erklärt fachmännisch und verständlich. So einen Geschichtslehrer hätte ich mir früher auch gewünscht! Er geht dabei zwar typisch mit roten Faden bzw. Fäden der jeweiligen Situation vor (Kriegsentwicklung, Herrscherentwicklung, politische Entwicklungen…), verbindet aber viele Fakten mit dem gewissen Etwas und dadurch wird es wahrlich spannend! Er erklärt einfach perfekt! Mit so manchem Kartenmaterial untermalt er seine Texte und Erläuterungen - besser könnte es nicht sein!

Fazit: Ein Muss in jeder Bibliothek welches gelesen werden sollte und welches nie altmodisch oder gar langweilig wird. Das spannende daran, wir leben genau mittendrin und erleben am eigenen Leib die weitere Entwicklung unseres Landes. Jeder wird nach dieser Lektüre „schlauer“ sein in vielen Bereichen und einiges besser verstehen können….Wer weiß was da alles noch auf uns zu kommt?

5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2022

Zeitreise

Die Geschichte einer Straße
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Klappentext:

„Dieses detailreiche Wimmelbuch für Kinder zeigt Leser*innen ab 6 Jahren das Alltagsleben der Menschen vergangener Zeiten. Wie lebten sie damals? Was haben sie gearbeitet und wie verbrachten ...

Klappentext:

„Dieses detailreiche Wimmelbuch für Kinder zeigt Leser*innen ab 6 Jahren das Alltagsleben der Menschen vergangener Zeiten. Wie lebten sie damals? Was haben sie gearbeitet und wie verbrachten sie ihre Freizeit? 14 atmosphärische Bilder vom preisgekrönten Illustrator Steve Noon laden zum Entdecken und Staunen ein. Für noch mehr Suchspaß sorgt der Zeitreisende Tim Tempus, der in jedem Bild aufgespürt werden muss….“



In diesem großen und haptisch sehr angenehmen Wimmelbuch nimmt uns Tim Tempus mit auf eine Zeitreise. Wir reisen von der weiten Vergangenheit ins hier und jetzt und erleben dabei unheimlich viel Veränderung. Die Bilder von Steve Noon sind echte Highlights und man „klebt“ wahrlich lange an diesem Buch (auch als Erwachsener). Die Texte sind kindgerecht geschrieben und im letzten Teil des Buches gibt es wie eine Art Wörterbuch/Lexika. Wie bereits gesagt, ist die Größe (35,4/26,9/1 cm) des Buches hervorzuheben. Ob dieses Buch diese Größe haben muss? Ja! Denn sonst käme man bei den Wimmelbilderm ohne Lupe nicht aus, selbst Kinder nicht.

Alles in allem einfach nur toll gearbeitet und dafür gibt es 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2022

Die Suche nach dem Verschwundenen

Abenteuer Tiefe
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Klappentext:

„Bekannt wurde der Unterwasserarchäologe Robert Ballard durch die Entdeckung zahlreicher Schiffswracks, darunter die legendäre Titanic und die Bismarck. Unter anderem davon berichtet der ...

Klappentext:

„Bekannt wurde der Unterwasserarchäologe Robert Ballard durch die Entdeckung zahlreicher Schiffswracks, darunter die legendäre Titanic und die Bismarck. Unter anderem davon berichtet der Abenteurer in seiner Biografie. Doch neben streng geheimen Marinemissionen erzählt Ballard auch von seinen privaten Erfolgen und Niederlagen: den Ehren der Wissenschaft, seiner Legasthenie und dem Tod seines Sohns ... Verschriftlicht von Bestsellerautor Christopher Drew.“



Gleich vorab: dieses Buch ist eine Biografie! Zwar sehr gut gemischt mit unheimlich vielen Fakten zu verschiedenen Wrack-Entdeckungen aber eben Hauptaugenmerk auf den Unterwasserarchäologen Robert Ballard selbst.

Wer sich mit der Seefahrt beschäftigt oder gar auskennt, kommt um diesen Namen nicht herum. Dieser Mann hat die Nase für Entdeckungen und einen unerschöpflichen Drang nach Suchen und Finden längst vergessener oder verschollener Schiffe. Aber wie kam es dazu? Warum wollte Ballard genau diesen Job machen? Viele Fragen werden hier sehr sympathisch beantwortet. Er ist offen (auch bei ihm ging nie immer alles glatt und rund!) und hält mit einigen Dingen nicht hinterm Berg. Sein erstaunlicher Werdegang liest sich teilweise wie ein Krimi wenn es um die große Suche geht! Es gleicht einem Kampf. Ballard sucht und findet nämlich nicht nur Schiffe! Auch das Flugzeug der Pionierin Amelia Earheart geriet in auf seinen Suchradar…

Selten so eine spannende und faszinierende Biografie gelesen die eben auch die ein oder andere faszinierende Story beinhaltet. 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2022

Wie im Restaurant!

Der perfekte Teller
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Klappentext:

„Foodstyling ist in, denn das Auge isst schließlich mit. Hier ist das Standardwerk zum Trendthema Anrichten, mit dem der perfekte Teller gelingt: Jedes Rezept ist mit mindestens fünf Step-Fotografien ...

Klappentext:

„Foodstyling ist in, denn das Auge isst schließlich mit. Hier ist das Standardwerk zum Trendthema Anrichten, mit dem der perfekte Teller gelingt: Jedes Rezept ist mit mindestens fünf Step-Fotografien bebildert. So lassen sich wahre Kunstwerke auf dem Teller kreieren – von »Beef Tatar« über »Blumenkohl in vier Texturen«, »Entenbrust mit Selleriepüree« zu »Rösti-Lachs-Burger« und »Zitronen-Baiser-Törtchen« Ein Must-have für alle ambitionierten Hobbyköch*innen!“



Das Auge isst ja bekanntlich mit und in diesem Buch geht es genau darum. Wir sprechen hier einerseits von den Zutaten aber eben auch wie man das Gericht ansehnlich und geschmackvoll (in jeglicher Hinsicht) arrangiert. Zugegeben, wer sich gern durch die Sterneküche schnabuliert, kennt diese kunstvoll gestalteten Teller zu gut. „Foodstyling“ ist keineswegs neu oder gar in! Das ist in der richtig guten Küche einfach ganz normal! Ich persönlich schätze das sehr, denn auch genau dafür bezahlt man! Nicht nur das Essen ist das Highlight, sondern auch der Anblick, das Porzellan auf dem es serviert wird, Tischdecke, Serviette….Sie wissen schon. Aber wenn man dann selbst zu Hause mal über sich herauswachsen will, sieht es meist wie nach einem Tornado aus. Zuhause bekommt man klare Ansagen wer wo seine Kartoffeln oder Gemüse auf dem Teller haben möchte, wo die Soße drüber sein soll und wo nicht. In der großen Gastronomie fragt danach keiner, es wird einfach so gemacht wie der Kochkünstler es sich erdacht hat. Und dieses Buch gibt uns eine Fülle von Tipps und Tricks mit auf den Weg dies ebenfalls schnell aber dennoch sehr dekorativ anzurichten. Was bei sehr vielen auffällt: die Soße. Hier ertrinkt kein Essen in der Soße! Oder beim Gemüse: hier gibt es keine Suppenkelle voll an Möhrchen und Erbschen sondern eben hier und da ein paar. Warum schlussendlich dieser Aufwand? Es macht nicht immer die Masse sondern eben die Art und Weise wie man anrichtet! Im Buch erhalten wir ausreichende Tipps zu kleinen und großen Helfern die man in jeder Küche haben sollte, wir erhalten Hinweise und Verwendungsmöglichkeiten zu Puder und Co. und eben auch zu Porzellane die für bestimmte Speisen unverzichtbar sind. Neben all diesem Wissen gibt es noch Rezepte und natürlich Fotos über Fotos.

In diesem Buch passt alles perfekt. Es ist ausgewogen zwischen Bild und Text, ist verständlich, hat einen gewissen Anspruch an den Leser (den er ja bereits selbst an sich hat, sonst würde er nicht so ein Buch lesen) und zeigt einfach: weniger ist mehr und kochen und essen sind zwei Künste, denen der Mensch gerne frönt. 5 von 5 Sterne!