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Veröffentlicht am 21.06.2024

Veränderungen müssen wachsen

Forgotten Garden
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Frustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und ...

Frustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und dem Alltag in ihr Schneckenhaus zurück.
Als der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ihr die Gestaltung eines Gemeinschaftsgartens übertragen will, bietet sich für Luisa die Chance, ihr Leben zu ändern.
Bei diesem Projekt lernt sie den sympathischen Lehrer Cas und die widerspenstige Schülerin Harper kennen, aber auch noch einige andere Dorfbewohner, die ihrem Projekt nicht unbedingt wohlgesonnen gegenüber stehen.

Sharon Goslings „Forgotten Garden“ ist für mich das erste Buch der Autorin. Es fällt schon durch seinen tollen Umschlag auf, der eine ganz tolle Haptik hat, aber auch mit seinen bunten Farben zum Lesen einlädt.
Die Idee des Romans, durch einen Garten eine Gemeinschaft zu bilden, in der sich alle in gewisser Form ausleben können, finde ich ganz toll, zumal es sich hier um eine struktur- und sozial schwache Region handelt, in der die Menschen nicht viel zu Lachen oder Luxus haben.
Ich finde diese Thematik und die Charaktere, die Sharon Gosling geschaffen hat, sehr authentisch, zeigt sie doch auf, dass das Leben nicht nur aus guten Seiten besteht. Die unterschiedlichen, zum Teil erschreckenden Lebensgeschichten, aber auch die Mutmachenden bilden ein gutes Gleichgewicht.
Bei all dem ist die Hauptfigur der Luisa ein prägendes Beispiel. Sie hat sehr jung tiefe Einschnitte in ihrem Leben erfahren, die ihrer Persönlichkeit und ihrem Selbstbewusstsein geschadet haben, aber das Projekt verändert sie. Diese ganzen Persönlichkeitsveränderungen, die nicht nur Luisa betreffen sondern auch die junge Harper oder Cas hat die Autorin sehr nachvollziehbar und begeisternd beschrieben.
Auch fand ich die Darstellung der verschiedenen Gesellschaftsschichten klasse dargestellt. Es wurde keiner hervorgehoben oder abgekanzelt sondern alle wurden mit einem gewissem Maß an Empathie ausgestattet.
Was mich auch sehr an der Geschichte begeistert hat, es ist nicht die klassische Geschichte mit dem Liebes-Happy-End und damit die Klischeeerfüllung, denn mit diesem Ende hätte ich in dieser Form nicht gerechnet.

Alles in allem eine wunderschöne Geschichte über ein Projekt, dass Menschen unterschiedlichster Couleur zusammenschweißt, das Hoffnung macht, indem aber auch Schicksalsschläge nicht unter den Tisch gekehrt werden und nur positive Aspekte bringen.
Trotz der Schicksalsschläge dennoch ein wunderschöner Feel-Good-Roman!

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Hercule und Jane - Die Frau hinter den Figuren

Agatha Christie
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Eine junge Frau, kreativ, aufgeschlossen und auf der Suche nach der großen Liebe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter und erschafft, durch sie angespornt, die Figuren des Hercule Poirot und der ...

Eine junge Frau, kreativ, aufgeschlossen und auf der Suche nach der großen Liebe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter und erschafft, durch sie angespornt, die Figuren des Hercule Poirot und der Jane Marple. Es sind die Romanfiguren einer der erfolgreichsten Krimischriftsteller - Agatha Christie.

„Agatha Christie“ von Susanne Lieder ist Band 21 der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ und erzählt die Lebensgeschichte der gleichnamigen und weltbekannten Autorin.

Mir war der Name Agatha Christie vorher bekannt und auch Miss Marple ist mir nicht neu, doch über die Lebensgeschichte der erfolgreichen Autorin hatte ich bisher noch keinerlei Informationen und war überrascht, zu erfahren, aus welchen Verhältnissen sie kommt und wie sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat.
Susanne Lieder bringt Lesenden eine aufgeschlossene, junge Frau nahe, die eigentlich nichts mehr möchte, als die große und wahre Liebe zu finden und die sie dann voller Freude ausleben möchte, aber doch immer wieder von ihrem Mann ausgebremst wird.
Das Buch teilt sich dabei in mehrere Abschnitte, die Zeitepochen von Agathas Leben beinhalten. 
Was mir dabei besonders gefällt, Lesende können Agathas Gedankengänge sehr gut nachvollziehen, weil sie in kursiver Schrift dargestellt werden. Dabei ist diese sehr nüchtern und besitzt einen trockenen Humor. Diese Gedankengänge bringen eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte.
Auch das Verhältnis von Mutter und Tochter wird als außergewöhnlich eng dargestellt. Ihre Mutter ist dabei eine große und verlässliche Stütze, die Agatha auch immer wieder erdet.
Sehr interessant ist auch, welche Wege Agatha eingeschlagen hat, bevor sie letzten Ende die Schriftstellerlaufbahn eingeschlagen hat. Besonders interessant fand ich ihre Arbeit in der Apotheke und wie sie dort die ein oder andere Situation gelöst hat.
Mein Highlight waren jedoch die Romanfiguren, die sie mit einer Authentizität erschaffen hat und denen man ihre Liebe zum Schreiben anmerkt, wenn sie zu Leben erwachen! Das erinnerte mich etwas an Beatrix Potter und Peter Hase.

Ein interessanter Roman über eine außergewöhnliche Frau, die Werke geschaffen hat, die uns bis heute überaus bekannt sind.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Spannende Verstrickungen

Die Vermisste von Holnis
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Kommissarin Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen versuchen der Geschichte um die verschwundene und nun tot aufgefundene Sophia Jepsen auf die Spur zu kommen.
Vier Jahre galt sie als verschwunden ...

Kommissarin Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen versuchen der Geschichte um die verschwundene und nun tot aufgefundene Sophia Jepsen auf die Spur zu kommen.
Vier Jahre galt sie als verschwunden und wurde nun tot in Dänemark gefunden. Die Ermittlerin durchwühlen Sophias Vergangenheit und ihre Familiengeschichte und landen immer wieder auf einem Campingplatz in der Nähe von Sophias Elternhaus.

„Die Vermisste von Hollis“ ist Band 11 um „Die Inselkommissarin“ von Anna Johannsen.
Für mich war es der erste Fall, den ich von Lena Lorenzen gelesen habe.
Die junge Kommissarin ist mir sehr sympathisch. Sie spiegelt nicht die typische verschrobene Polizistin wider, sondern ihre Figur hat die authentischen Probleme vieler beruflich erfolgreicher Mütter, vor allem den Spagat zwischen Familie und Beruf. Das bringt die Autorin wunderbar zur Geltung und nicht nur, dass das nur ein Problem der Frauen wäre, sondern auch der Männer ist. Gleichzeitig merkt man die tiefe Verbundenheit zwischen Lena, ihrem Beruf und auch ihren jetzigen und vergangenen Kollegen.
Große Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit ihrer Kollegin Naya. Ich empfand, dass diese eine Art düstere „Aura“ umgibt. Da es für mich ja das erste Buch war, kenne ich nur ihre Geschichte, wie sie in diesem Teil beschrieben ist und so gibt nicht nur der Kriminalfall dem ganzen eine nachdenkliche Linie sondern auch Nayas familiärer Hintergrund.
Die Verstrickungen und Handlungen um Sophias Tod fand ich sehr spannend geschrieben und ich hatte lange keine Ahnung, wohin die Reise gehen mag. Das Thema, als dass es sich dann jedoch entpuppte, finde ich wirklich abscheulich, aber auch gut, dass offen über das Thema oder eigentlich sind es ja sogar zwei Thematiken, gesprochen wird.
Vermutlich gibt es auch noch viel zu viele Fälle dieser Art, die nur auf die schreckliche Weise ans Licht geraten oder eben gar nicht!

Alles in allem ein gut zu lesender Kriminalfall, der etwas durch die junge Kommissarin Naya an Charme verliert, aber dennoch zu empfehlen ist!

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Packend und fesselnd

Der 1. Patient
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Von der ersten bis zur letzten Seite ein super packender und fesselnder Justiz-Krimi!



Zunächst wird eine der Hauptfiguren Dr. Sasha Müller, Chefärztin an einem Berliner Krankenhaus, vorgestellt. Sie ...

Von der ersten bis zur letzten Seite ein super packender und fesselnder Justiz-Krimi!



Zunächst wird eine der Hauptfiguren Dr. Sasha Müller, Chefärztin an einem Berliner Krankenhaus, vorgestellt. Sie ist eine erfolgreiche Chirurgin, die vor allem von ihrer Leidenschaft für moderne und innovative Techniken in der Medizin getrieben wird. Hier ist es insbesondere die Einführung der Unterstützung der Ärzte durch künstliche Intelligenz (KI). Sie kämpft gegen weiterverbreitete Vorbehalte gegen die KI an und macht sich auch öffentlich dafür stark.



Zum eigentlichen "Fall" in dem Buch kommt es, als sie einige Zeit später eine Routineoperation durchführt. Trotz ihrer Erfahrung und der vermeintlichen Einfachheit der OP kommt es unmittelbar zu einem schwerwiegenden Zwischenfall, in dessen Folge der Patient verstirbt.
Die genauen Umstände des Todes werden untersucht und durch ein Gutachten der Gerichtsmedizin stellt sich heraus, dass Müller durch einen Fehler, den sie begangen hat, offensichtlich für den Tod des Patienten verantwortlich ist.
Sie wird angeklagt und der Strafverteidiger Rocco Eberhardt übernimmt ihre Verteidigung vor Gericht. Der Leser erfährt im weiteren Verlauf, dass die Planung und Vorbereitung der verunglückten Operation durch KI erfolgte. Hier setzt Eberhardt seine Verteidigungsstrategie und es wird die Frage in den Mittelpunkt der weiteren Handlung gestellt: "Wem ist die Schuld für den Tod des Verstorbenen anzulasten: Mensch, oder KI?"

Die Handlung erfährt viele unerwartete Wendungen und auch das Ende ist alles andere als voraussehbar.

Neben dem hochaktuellen Thema Künstliche Intelligenz widmen sich die Autoren hier auch der Kritik an der Sensationsgier der Presse (oder deren Lesern) und der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben. An dieser Stelle übertreiben es Schwieker und Tsokos meiner Meinung nach etwas. Hier werden nicht nur die Chefärztin, sondern auch die ärztliche Leiterin des Krankenhauses, die vorsitzende Richterin, die Oberstaatsanwältin, die Chefredakteurin der Tageszeitung und die Vorsitzende des internationalen Technikkonzern mit weiblichen Figuren besetzt.



Dies war das erste Buch der Reihe, das ich gelesen habe und es machte definitiv neugierig auf die anderen Teile.
Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Liebe geht durch den Magen

Liebe, Scones und Küstenträume (Die kleine Burg in Irland)
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Als Susas gut funktionierende WG aufgelöst wird, zieht sie wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern. Doch leider findet sie hier nicht die Ruhe, die sie braucht, um ihre Masterarbeit zu schreiben. ...

Als Susas gut funktionierende WG aufgelöst wird, zieht sie wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern. Doch leider findet sie hier nicht die Ruhe, die sie braucht, um ihre Masterarbeit zu schreiben. Als sie ihrem Schulfreund Lars ihr Leid klagt, lädt dieser sie auf seine Burg in Irland ein.
Doch als Susa dort eintrifft, bleibt sie nicht lange allein. Erst will sie der mürrische David, der die Burg auch gebucht hat, vor die Tür setzen, doch die beiden finden einen Kompromiss. Sie finden sogar nicht nur den einen Kompromiss.

„Liebe, Scones und Küstenträume“ ist der zweite Band der Reihe um „Die kleine Burg in Irland“ von Hanna Holmgren.
Hanna Holmgren ist für mich die deutsche Jenny Colgan, was bedeutet, sie schreibt wunderschöne Wohlfühlromane an den schönsten Orten innerhalb und außerhalb Deutschlands.
Mit diesem Roman hat sie es wieder geschafft, dass ich mich von Anfang bis Ende in der Geschichte wohlgefühlt habe. 
Die Protagonistin Susa ist sehr bodenständig und auch etwas introvertiert. Manchmal mangelt es ihr ein bisschen an Selbstbewusstsein, aber sie arbeitet an sich, was man ihr auch im Buch anmerkt.
David ist ähnlich veranlagt, obwohl er zu Beginn der Geschichte förmlich in die Story reinpoltert und sogar unsympathisch wirkt. Doch im Verlauf lernt man einen völlig anderen Menschen kennen.
Die Geschichte ist mit vielen unterschiedlichen Charakteren bestückt, was das Ganze sehr bunt und abwechslungsreich macht. Aber genau diese Unterschiedlichkeit der Charaktere, mit der Susa konfrontiert wird, wirkt sich auch auf ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte aus.
Am Rande wird auch Laura, Lars’ Schwester erwähnt, die die Protagonistin des ersten Bandes der Reihe war. Auch das ist ein Punkt, der mir an Hanna Holmgrens Geschichten gefällt, die einzelnen Charakteren vorhergehender Geschichten aus der jeweiligen Reihe finden sich immer in kurzen Begegnungen im aktuellen Roman wieder.

Für mich war es wieder einmal ein gelungener Roman mit abwechslungsreichen Figuren, die aber auch zum Abschalten und Träumen einlädt. Für alle Holmgren-, Colgan- und Wohlfühlromanfans eine tolle Empfehlung!

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