Veränderungen müssen wachsen
Forgotten GardenFrustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und ...
Frustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und dem Alltag in ihr Schneckenhaus zurück.
Als der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ihr die Gestaltung eines Gemeinschaftsgartens übertragen will, bietet sich für Luisa die Chance, ihr Leben zu ändern.
Bei diesem Projekt lernt sie den sympathischen Lehrer Cas und die widerspenstige Schülerin Harper kennen, aber auch noch einige andere Dorfbewohner, die ihrem Projekt nicht unbedingt wohlgesonnen gegenüber stehen.
Sharon Goslings „Forgotten Garden“ ist für mich das erste Buch der Autorin. Es fällt schon durch seinen tollen Umschlag auf, der eine ganz tolle Haptik hat, aber auch mit seinen bunten Farben zum Lesen einlädt.
Die Idee des Romans, durch einen Garten eine Gemeinschaft zu bilden, in der sich alle in gewisser Form ausleben können, finde ich ganz toll, zumal es sich hier um eine struktur- und sozial schwache Region handelt, in der die Menschen nicht viel zu Lachen oder Luxus haben.
Ich finde diese Thematik und die Charaktere, die Sharon Gosling geschaffen hat, sehr authentisch, zeigt sie doch auf, dass das Leben nicht nur aus guten Seiten besteht. Die unterschiedlichen, zum Teil erschreckenden Lebensgeschichten, aber auch die Mutmachenden bilden ein gutes Gleichgewicht.
Bei all dem ist die Hauptfigur der Luisa ein prägendes Beispiel. Sie hat sehr jung tiefe Einschnitte in ihrem Leben erfahren, die ihrer Persönlichkeit und ihrem Selbstbewusstsein geschadet haben, aber das Projekt verändert sie. Diese ganzen Persönlichkeitsveränderungen, die nicht nur Luisa betreffen sondern auch die junge Harper oder Cas hat die Autorin sehr nachvollziehbar und begeisternd beschrieben.
Auch fand ich die Darstellung der verschiedenen Gesellschaftsschichten klasse dargestellt. Es wurde keiner hervorgehoben oder abgekanzelt sondern alle wurden mit einem gewissem Maß an Empathie ausgestattet.
Was mich auch sehr an der Geschichte begeistert hat, es ist nicht die klassische Geschichte mit dem Liebes-Happy-End und damit die Klischeeerfüllung, denn mit diesem Ende hätte ich in dieser Form nicht gerechnet.
Alles in allem eine wunderschöne Geschichte über ein Projekt, dass Menschen unterschiedlichster Couleur zusammenschweißt, das Hoffnung macht, indem aber auch Schicksalsschläge nicht unter den Tisch gekehrt werden und nur positive Aspekte bringen.
Trotz der Schicksalsschläge dennoch ein wunderschöner Feel-Good-Roman!