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Veröffentlicht am 23.07.2024

Sex and the City meets The Great Gatsby

Ex-Wife
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Warum man dieses Werk im Gegensatz zu "The Great Gatsby" vergessen hat, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Weil es eine weibliche Verfasserin ist? Die Dame hat mit "Ex-Wife" ein Skandalbuch, 1929 rechtzeitig ...

Warum man dieses Werk im Gegensatz zu "The Great Gatsby" vergessen hat, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Weil es eine weibliche Verfasserin ist? Die Dame hat mit "Ex-Wife" ein Skandalbuch, 1929 rechtzeitig vor dem Börsencrash, geschrieben - woraufhin sie für die nächsten Jahre sehr erfolgreich nicht nur Bücher, sondern auch Drehbücher verfasste. Nun aber zu "Ex-Wife". Patricia lebt mit ihrem Mann das moderne, mondäne Leben der 1920er. Doch es kriselt, will der Mann doch der leuchtende Stern sein und sie bitte der Planet, der einzig um ihn kreist. Als dieses Bild bröckelt, beginnt eine hässliche Krise. Etwas, als Lesende*r schwer zu ertragen ist: Patricia möchte allem grausamen Verhalten ihres Mannes zum Trotz an der Ehe festhalten. Als dies kaum mehr möglich ist, fügt sie sich den Tatsachen, aber behält trotz allem immer die Hoffnung, er kehre zurück. Dennoch bemüht sie sich, das Leben als Ex-Wife zu leben. Lockere Kontakte, schöne Kleidung, keine Verpflichtungen. Doch immer bleibt die Hoffnung auf eine erneute Ehe. Denn, etwas, das auch etwa 100 Jahre nach Erscheinen aktuell ist: die neue Freiheit der Frauen ist eigentlich nur den Männern nützlich, die so noch weniger Verpflichtungen eingehen müssen.
Beim Hören kommt einem auch Sex and the City in den Sinn, gleichzeitig bekommt man einen spannenden Einblick in die Gesellschaft Amerikas der damaligen Zeit. Von Cathlen Gawlich meisterhaft gelesen ist "Ex-Wife" eine spritzige Lektüre. Teilweise melancholisch, streckenweise auch schwer zu ertragen, wenn Patricia - die mit der Sprecherin eine eindrucksvolle und einfühlsame Stimmer bekommt - trotz allem an ihrem Mann festhält. Sehr lesens- und hörenswert!

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Spannender Fantasy-Roman mit viel Japan Liebe

Der Tengu von Tokio
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Der Tengu von Tokio ist ein spannender Fantasy-Roman, der mit viel Atmosphäre und authentischem Japan Gefühl und Liebe punktet. Wirtschaftsstudent Leo soll sein Auslandssemester in Japan verbringen. Obwohl ...

Der Tengu von Tokio ist ein spannender Fantasy-Roman, der mit viel Atmosphäre und authentischem Japan Gefühl und Liebe punktet. Wirtschaftsstudent Leo soll sein Auslandssemester in Japan verbringen. Obwohl seine Mutter dort ihre Wurzeln hat, lehnt er dies ab. Erst seine Patenstudentin Naomi schafft es, ihn aufzutauen und die Liebe für das Land seiner Herkunft zu schaffen. Doch dann passieren merkwürdige Dinge, die Mythologie Japans scheint lebendig zu werden...und eine rasante Jagd durch Tokio beginnt. Mir persönlich fiel das erste Drittel sehr schwer, Leos Abneigung gegenüber das Land seiner Wurzeln wollte sich mir nicht erschließen. Aber in Japan selbst war dann viel Liebe zum Land zu spüren. Authentischer Flair, großartiges Hintergrundwissen und der dann auftauchende Fantasy Anteil basierend haben mich komplett überzeugt, genauso wie der dynamische Schreibstil. Ich freu mich auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Ein spannender historischer Roman aus dem Umfeld der Medici

Das Geheimnis der Venus
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Pia Rosenberger entführt uns ins Florenz der Medici- und in die Entstehung eines der Werke des Meisters Sandro Botticellis: Primavera. Florenz, 1482: Die 18-jährige Semiramide Appiano, von allen Mira, ...

Pia Rosenberger entführt uns ins Florenz der Medici- und in die Entstehung eines der Werke des Meisters Sandro Botticellis: Primavera. Florenz, 1482: Die 18-jährige Semiramide Appiano, von allen Mira, genannt, harrt seit einer Verschwörung gegen die Familie der Medici in einem Kloster aus. Überraschend ruft man sie zurück nach Florenz, Mira soll einen Cousin von Lorenzo de Medici heiraten. Doch lässt ein Gardist aus der Leibgarde ihres zukünftigen Ehemanns ihr Herz höherschlagen und dazu gibt es eine Verschwörung, der sie auf die Spur kommt. Hervorragend recherchiert, viel Atmosphäre und eine spannende Handlung sorgen für ein exquisites Lesevergnügen. Für mich ein Highligt!

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Veröffentlicht am 10.07.2024

Zeitloser japanischer Klassiker

Kikis kleiner Lieferservice
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"Kikis kleiner Lieferservice" (hier in wunderschöner Neuauflage und Gestaltung) ist die Roman-Vorlage zum beliebten Studio-Ghibli-Anime. Eher an Kinder ausgerichtet, ein moderner, zeitloser japanischer ...

"Kikis kleiner Lieferservice" (hier in wunderschöner Neuauflage und Gestaltung) ist die Roman-Vorlage zum beliebten Studio-Ghibli-Anime. Eher an Kinder ausgerichtet, ein moderner, zeitloser japanischer Klassiker auch für Erwachsene, für Fans des Films sowieso. Mit passenden Illustrationen unterstrichen, lernen wir Kiki kennen, eine 13-jährige, die sich im zarten Alter von 10 dazu entschieden hat, eine Hexe wie ihre Mutter zu werden. Dazu muss sie aber nun, zusammen mit ihrem tierischen Gefährten, das Elternhaus verlassen und in einer fremden Stadt ihre magischen Fähigkeiten einsetzen. Daraus folgen kleine, mehr oder weniger spannende Abenteuer. Ich finde trotz der Ausrichtung auf ein jüngeres Publikum für alle zauberhaft zu lesen! Kiki wächst buchstäblich mit ihren Aufgaben, lernt sich und das Leben kennen (eine schöne Metapher auf das Erwachsenwerden). Der Stil ist dabei recht sachlich, quasi beobachtend. Mir ist Kikis kleiner Lieferservice jedenfalls ans Herz gewachsen!

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Veröffentlicht am 10.07.2024

gelungene Mischung aus Great Gatsby und Sex and the City

Ex-Wife
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Warum man dieses Werk im Gegensatz zu "The Great Gatsby" vergessen hat, ist mir nach der Lektüre tatsächlich ein Rätsel. Weil es eine weibliche Verfasserin ist? Die Dame hat mit "Ex-Wife" ein Skandalbuch, ...

Warum man dieses Werk im Gegensatz zu "The Great Gatsby" vergessen hat, ist mir nach der Lektüre tatsächlich ein Rätsel. Weil es eine weibliche Verfasserin ist? Die Dame hat mit "Ex-Wife" ein Skandalbuch, 1929 rechtzeitig vor dem Börsencrash, geschrieben - woraufhin sie für die nächsten Jahre sehr erfolgreich nicht nur Bücher, sondern auch Drehbücher verfasste. Nun aber zu "Ex-Wife". Patricia lebt mit ihrem Mann das moderne, mondäne Leben der 1920er. Doch es kriselt, will der Mann doch der leuchtende Stern sein und sie bitte der Planet, der einzig um ihn kreist. Als dieses Bild bröckelt, beginnt eine hässliche Krise. Etwas, als Lesende*r schwer zu ertragen ist: Patricia möchte allem grausamen Verhalten ihres Mannes zum Trotz an der Ehe festhalten. Als dies kaum mehr möglich ist, fügt sie sich den Tatsachen, aber behält trotz allem immer die Hoffnung, er kehre zurück. Dennoch bemüht sie sich, das Leben als Ex-Wife zu leben. Lockere Kontakte, schöne Kleidung, keine Verpflichtungen. Doch immer bleibt die Hoffnung auf eine erneute Ehe. Denn, etwas, das auch etwa 100 Jahre nach Erscheinen aktuell ist: die neue Freiheit der Frauen ist eigentlich nur den Männern nützlich, die so noch weniger Verpflichtungen eingehen müssen.
Beim Lesen kommt einem auch Sex and the City in den Sinn, gleichzeitig bekommt man einen spannenden Einblick in die Gesellschaft Amerikas der damaligen Zeit. Eine spritzige Lektüre, teilweise melancholisch, streckenweise auch schwer zu ertragen, wenn Patricia trotz allem an ihrem Mann festhält. Sehr lesenswert!

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