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Laurin_tanzt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2023

Informative Spurensuche in der Ukraine

Rote Sirenen
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Cover:
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Das Cover sieht mit den Hähnen eher unspektakulär aus. Erst bei genauerer Betrachtung hat das Titelbild etwas mit dem Inhalt zu tun. Für den Kauf weckt es leider wenig Anreiz.

Inhalt: ...

Cover:
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Das Cover sieht mit den Hähnen eher unspektakulär aus. Erst bei genauerer Betrachtung hat das Titelbild etwas mit dem Inhalt zu tun. Für den Kauf weckt es leider wenig Anreiz.

Inhalt:
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Die Autorin ist bereits im Alter von 15 Jahren mit ihren Eltern aus der Ukraine ausgewandert, hat in den USA studiert und ist dann mit ihren Mann nach Brüssel gezogen. Ihre Meinung gegenüber Russland ist eher negativ, und genau darüber streitet sie sich mit ihrem Onkel Wladimir angesichts des Einfalls der Russen auf der Krim 2014. Dies und der Wunsch, mehr über ihren verschwundenen Urgroßvaters Nikodim zu erfahren, führt sie wieder zurück in die Ukraine zu ihrer Großmutter Valentina.

Mein Eindruck:
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Ich habe erst aufgrund der jüngsten Geschichte begonnen, mich mit der Ukraine und ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Daher fand ich auch dieses Buch interessant, zumal ich Familiengeheimnisse mag. Der Auftakt, in dem die Autorin von ihrem Streit mit Wladimir berichtet und was sie zu ihrer Reise bewegte, gefiel mir gut. Doch nach und nach hatte ich Probleme, den Roman weiterzulesen. Auf der einen Seite ist er sehr informativ. Man erfährt viel über die Historie der Ukraine und ihrer Beziehung zu Russland sowie über ukrainische Kultur und Bräuche.

Ich fand jedoch den Stil etwas anstrengend: Sehr faktenlastig, nicht so emotional wie erwartet und angepriesen. Die Gefühle gegenüber Familienmitgliedern werden für mich kaum greifbar. Die Spurensuche ist sehr schwierig, was auch an der negativen Einstellung Valentinas liegt, die dafür ist, das Vergangene ruhen zu lassen. Man bekommt dabei ein gutes Gespür dafür, wie zwiegespalten die Ukrainer sind: Die einen eher für die Russen, die anderen dagegen und viele möchten einfach ihr Leben weiterleben, ohne politische Stellung zu beziehen. Das macht die Suche natürlich sehr schwer.

Trotz alldem hätte ich mehr Dialoge erwartet, die Gespräche wirkten sehr knapp zusammengefasst, vieles spielte sich in den Gedanken der Autorin ab. Der nüchterne Stil ließ mich das Buch mehrfach aus der Hand legen, sie kam auch oft von einem Thema zum anderen, ohne dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Durch diese sprunghaften Erinnerungen konnte ich mich schwer konzentrieren und habe das Buch nur mit Mühe zu Ende gelesen.

Fazit:
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Alles in allem eine informative, aber wenig emotionale Biografie, die einen die Ukraine besser verstehen lässt.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Die Totengräberkinder

Die Polidoris (Bd. 1)
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Gestaltung:
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Das Cover ist geheimnisvoll und leicht gruselig und macht mit den vielen Gestalten sehr neugierig. Im Buch befinden sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Grusel ...

Gestaltung:
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Das Cover ist geheimnisvoll und leicht gruselig und macht mit den vielen Gestalten sehr neugierig. Im Buch befinden sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Grusel in der Geschichte noch verstärken. Optisch gut gestaltet.

Inhalt:
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Die Zwillinge Petronella und Pellegrino sowie ihre ältere Schwester Roberta Polidori waren gerade im Pfadfindercamp, als sie die Nachricht erreichte, dass ihre Eltern Dr. Oscar und Dr. Stella Polidori mit ihrem Forschungsschiff im Atlantik verschollen sind. Mangels Alternativen werden sie zu ihren Großeltern väterlicherseits gebracht. Diese wohnen in einem alten großen Haus in Tildrum am Meer, das sie liebevoll "Polidorum" nennen. Schon kurz nach ihrer Ankunft merken die Kinder, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Nicht nur, dass im Keller ein Beerdigungsinstitut ist, das ihre Großeltern betreiben, es scheint dort und auch an anderen Stellen des Hauses zu spuken. Was hat es damit auf sich und welches Familiengeheimnis verbirgt sich dahinter?

Mein Eindruck:
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Der Anfang war sehr vielversprechend. Zwar fand ich es etwas irritierend, dass die Kinder ihre Eltern als Dr. Oscar und Dr. Stella bezeichnen, aber es passte auch zu ihrem Hang zu wissenschaftlichen Fakten. Die ganze Familie scheint etwas nerdig zu sein, besonders Pellegrino, der mit lateinischen Begriffen und vielen (nicht) nützlichen Fakten besonders über Meerestiere um sich schmeißt. Das sorgte an manchen Stellen zu absurden und komischen Momenten beim Lesen.
Die ganze Geschichte ist sehr spannend und geheimnisvoll aufgebaut. Die Großeltern sind sehr verschwiegen und rücken mit der Familiengeschichte erst so nach und nach raus. Die Kinder werden selber zu Detektiven und müssen dabei erkennen, dass nicht alles wissenschaftlich erklärbar ist.

Es fällt mir schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Auf der einen Seite war es ein Pageturner, da ich unbedingt wissen wollte, welche Geheimnisse sich im Polidorum und der Familiengeschichte verbargen. Und immer dann, wenn man dachte, jetzt könnte eigentlich alles gut sein, passierte etwas Unerwartetes, das neue Fragen aufwarf. Auf der anderen Seite war es auch sehr verwirrend, da sich mir einige Zusammenhänge logisch nicht ganz erschlossen. Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen, ich würde es aber wohl erst ab 12 Jahren oder ggf. auch älter empfehlen. Es kommen schon sehr gruselige und auch fast grausame Szenen vor, die selbst mir als Erwachsenen einen Schauer über den Rücken getrieben haben.
Die Autorin hat hier viele Thematiken verarbeitet: Anderssein, Geister, deren Seelen nicht gehen können, Freundschaft, das Verarbeiten von Verlusten sowie paranormale Themen wie Schlafreisen oder Telepathie. Besonders bei den paranormalen Themen hatte ich so meine Schwierigkeiten, vor allem weil diesbezügliche Probleme erst in den Focus gerückt wurden und dann auf enttäuschend banale Weise schnell gelöst wurden.
Das Buch war spannend, hat sich aber für mich anders und auch gruseliger entwickelt als erwartet. Die Gefühle der Protagonisten blieben mir fremd. Roberta war eher noch meine Favoritin, aber die Gefühle der Zwillinge empfand ich teilweise als sehr distanziert und abschreckend. Auch die Trauer zu den verlorenen Eltern war kaum spürbar, das wirkte nicht realistisch. Ich bin unsicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

Fazit:
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Spannende Gruselgeschichte verwebt mit Themen über Verlust, Trauer und Freundschaft - ergab jedoch kein rundes Bild am Ende

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Lokis Tagebuch

Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)
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Inhalt:
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Loki hält sich für einen tollen Gott und dazu noch für den witzigsten. Doch seine Art von Humor wird von Odin und den anderen Göttern nicht geteilt, und als er mal wieder mit seinen ...

Inhalt:
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Loki hält sich für einen tollen Gott und dazu noch für den witzigsten. Doch seine Art von Humor wird von Odin und den anderen Göttern nicht geteilt, und als er mal wieder mit seinen Streichen über die Stränge schlägt, wird er in Gestalt eines elfjährigen Jungen für 31 Tage auf die Erde verbannt. Dort soll er lernen, sich tugendhaft zu verhalten, andernfalls wird er auf ewig verbannt und bestraft. Um seinen Fortschritt zu verfolgen, muss er jeden Tag Tagebuch führen - ein Tagebuch, dass einen eigenen Willen hat bzw. alle Lügen, die Loki einträgt, direkt korrigiert und ihm auch immer seinen aktuellen Punktestand vor Augen führt und der sieht immer schlechter aus, je länger er sich auf der Erde befindet.
Loki als Familie zur Seite gestellt wird Thor als sein älterer Bruder sowie die Götter Heimdall und Hyrrokkin als Eltern.

Mein Eindruck:
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Mir hat vor allem der lockere Schreibstil gefallen. Kurze Sätze, aufgelockert durch einige Comic-Zeichnungen lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Die nordische Götterwelt wird hier in einer humorvollen, zeitgemäßen Story aufs Korn genommen, die heutige Welt aus Sicht eines Gottes ließ mich immer wieder Schmunzeln. Und vor allem die Versuche Lokis, ein tugendhafter Mensch - Pardon, Gott - zu werden, haben mich des öfteren Grinsen lassen. Ob es ihm gelingt? Lest selbst!
Trotz des ganzen Humors (der manchmal auch etwas bösartig ist) blitzt auch manchmal eine ernstere Seite durch, wenn Loki mit seinen menschlichen Gefühlen konfrontiert wird. Diese Mischung aus Jugendroman und Comic hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe gehöre und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Fazit:
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Humorvoller Blick auf die nordische Götterwelt und uns Menschen mit Comic-Zeichnungen

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Wenig fabelhaft ....

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Inhalt:
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Die Influencerin Fatmanur Kilic hat nun ihre besten Rezepte aus ihren Social Media Kanälen in einem Buch zusammengefasst. In diesen versucht sie, Klassiker durch einen Kniff aufzuwerten.


Mein ...

Inhalt:
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Die Influencerin Fatmanur Kilic hat nun ihre besten Rezepte aus ihren Social Media Kanälen in einem Buch zusammengefasst. In diesen versucht sie, Klassiker durch einen Kniff aufzuwerten.


Mein Eindruck:
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Ich kannte die Autorin bislang noch nicht, doch nachdem ich im Vorspann las, dass sie gelernte Konditorin ist und hier auch einige Kniffe verraten wollte, war ich neugierig auf das Buch.
Was mir leider direkt beim Durchblättern negativ auffiel, war, dass fast immer die gleichen Produkte zum Einsatz kommen. Es wird vorwiegend nur mit Weizenmehl 405 gearbeitet, nur gelegentlich wird (bei herzhaftem Gebäck) Dinkelmehl verwendet. Es gibt keine Hinweise auf andere Mehlsorten bzw. die Vielfalt fehlte mir hier.

Zudem werden viele hoch kalorienreiche Produkte verwendet, geschätzt 3,/4 aller Werke sind mit Buttercremes oder anderen sehr fetthaltigen Cremes versehen, das ist nichts für mich. Hier hätte ich es gut gefunden, wenn auch etwas leichtere Füllungen als Alternative verwendet würden. Die einzigen Kniffe, die die Backwerke ausmachen, sind mal eine Anreicherung mit Beeren oder andere Verzierungen oder eine andere Art des Anrichtens. Leider werden auch viele Fertigprodukte wie Vanillepaste und Farbstoffe benutzt.

Viele der Rezepte sind mit einem QR-Code versehen, die auf die Videos der Autorin bei Instagram oder YouTube verweisen und nur teilweise ausführlicher sind als das Buch. Meines Erachtens dient das Buch nur als Werbeträger für ihre Social Media Kanäle, geht aber nicht darüber hinaus. Und die Werbung für eine bestimmte Marke ist leider auch sehr auffällig. Ich lasse mir ungern vorschreiben, woher ich meine Produkte beziehen möchte.
Ich konnte von den Rezepten wenig mitnehmen. Wer sich tatsächlich schon mal mit Backen beschäftigt hat, weiß, dass man statt der fertigen Produkte gut andere Sachen nehmen kann. Die häufige Verwendung von Einmalbackpapier und Frischhaltefolie kann ich ebenfalls nicht gutheißen. Hier habe ich bereits andere Methoden für mich entwickelt, die Müll eher vermeiden.

Ich hatte an Kniffen eher erwartet, dass sie zeigt, wie man einen Biskuit unfallfrei in 3 Schichten unterteilt oder rollt, ohne Brüche zu bekommen. Oder wie man die Creme zwischen zwei Teigschichten möglichst gleichmäßig hinbekommt. Das kommt jedoch im Buch gar nicht vor. Das einzige, was ich von diesem Buch mitnehme, sind ein paar raffiniert angereicherte Brotrezepte und vielleicht ist die ein oder andere Deko-Idee dabei. Der hohe Preis ist absolut nicht zu rechtfertigen, da die meisten Rezepte frei im Netz verfügbar sind.

Fazit:
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Wer sich bereits mit Backen auskennt, nimmt hier wenig Neues mit. Zudem ist die Zutatenliste sehr einseitig und auf Fertigprodukte ausgerichtet.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Klimafreundliches Essen leicht gemacht

Klimafreundlich essen mit der CO2-Challenge
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Dieses Buch ist gut für Leute, die sich klimafreundlicher ernähren wollen, sich bis dato mit diesem Thema aber noch gar nicht befasst haben. Das Buch ist schön grafisch aufbereitet, es gibt eine CO2-Challenge, ...

Dieses Buch ist gut für Leute, die sich klimafreundlicher ernähren wollen, sich bis dato mit diesem Thema aber noch gar nicht befasst haben. Das Buch ist schön grafisch aufbereitet, es gibt eine CO2-Challenge, um das eigene Essverhalten zu überdenken und jede Menge Tipps und Rezepte, um sich besser zu ernähren. Außerdem werden Fragestellungen beantwortet, welche Art von Ernährung für das Klima ggf. besser oder schlechter ist anhand von Beispielrechnungen.
Diese Rechenbeispiele haben mir gut gefallen. Da ich mich mit dem ein oder anderen Thema jedoch schon vertraut gemacht hatte, hätte ich es gut gefunden, wenn an einigen Stellen etwas mehr in die Tiefe gegangen worden wäre.
Aber für Anfänger auf diesem Gebiet bietet das Buch jede Menge gutes Material, das eigenen Verhalten zu überdenken und erleichtert eine Ernährungsumstellung.

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