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Veröffentlicht am 14.04.2020

Ein unterhaltsames Buch über das Leben in der Büro-Irrenanstalt

Ich arbeite in einem Irrenhaus
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Wenn Sie von der Firma reden, in der Sie arbeiten, benutzen Sie da häufiger das Wort „wir“ oder „ich“. Viele würden hier wohl „Wir“ antworten, da sie sich als Teil der Firma sehen. Doch leider wird dieses ...

Wenn Sie von der Firma reden, in der Sie arbeiten, benutzen Sie da häufiger das Wort „wir“ oder „ich“. Viele würden hier wohl „Wir“ antworten, da sie sich als Teil der Firma sehen. Doch leider wird dieses „WIR“ immer mehr verwischt. Wo wir schon allgemein mit der Aufteilung von Arm und Reich zu kämpfen haben, ist dies bei vielen auch im Berufsleben mittlerweile zum Alltag geworden. Die Schätzung von Personal wird immer geringer, da der Ruf der Firma oder die Zufriedenstellung von Aktionären Vorrang haben.



Martin Wehrle spiegelte einmal wider was in den Büros von Deutschland mittlerweile zur Normalität geworden ist. Stress, miese Bezahlung und das Gefühl, das kleinste Zahnrad im Getriebe zu sein sind alltäglich geworden. Aufmucken und etwas sagen, ist natürlich auch nicht gewünscht, zumal die Arbeiter meist eh Angst haben, den sicheren Job zu verlieren. Doch wo soll das alles noch hinführen?



Eine gute Frage, auf welche natürlich auch das Buch keine Antwort liefern konnte. Wie auch? Denn es wird wahrscheinlich nur von den normalen Arbeitern gelesen und nicht von einem Chef oder sogar einem Anteils habenden. Ich hätte es schön gefunden, wenn statt der ganzen Beschreibungen von schlechten Arbeitsstätten und unfähigen Chefs, auch Beispiele geliefert würden, die zeigen, wie es vielleicht auch anders gehen würde.



Dies wäre dann auch schon mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten, fand ich die Thematik, die Beispiele und auch allgemein die Schreibweise sehr ansprechend. Gerade als gelernte Bürokraft musste ich hin und wieder nicken und erkannte Situationen aus dem eigenen Leben wieder. Trotzdem wurde ich auch ein paar Mal überrascht und natürlich auch geschockt. Mit der Handlung des Buches zu arbeiten ist trotz allem etwas schwer, da es viel Mut und Kraft braucht um dem Irrenhaus zu entkommen. Trotzdem ist es eine herrlich unterhaltsame, aber auch ehrliche Lektüre.


Spannend und unterhaltsam geschrieben, zeigte Martin Wehrle einmal auf, was in den deutschen Büros so schiefläuft. Dabei wurden nicht nur große Firmen berücksichtigt, sondern auch kleine. Besonders interessant war für mich aber die Ansicht für deinen einzelnen Arbeiter. Leider lieferte der Autor keine wirklichen Antworten, Lösungen oder Ansätze dafür, wie es zu einer Änderung kommen könnte. Trotzdem bin ich froh, dieses Buch gelesen zu haben, da es mir zeigte, das heutzutage wirklich mehr der Schein, als Sein vorrangig ist.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Ein unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Einblick in die Welt von Autisten

Schattenspringer
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Autismus ist vielschichtig und hat keine feste Symptomatik, weswegen nicht nur die Diagnose schwierig ist. Durch Daniela Schreiter lernte ich bereits vieles aus der Sicht ihres Autismus-Spektrums und war ...

Autismus ist vielschichtig und hat keine feste Symptomatik, weswegen nicht nur die Diagnose schwierig ist. Durch Daniela Schreiter lernte ich bereits vieles aus der Sicht ihres Autismus-Spektrums und war erstaunt, was ihr Leben so anders machte. Als ich dann aber erlas das im 3. Band der Reihe, auch andere Autisten einmal erzählen durften, wie sie mit Autismus leben, war ich einfach nur hellauf begeistert. Immerhin lehrte mir schon der erste Band das kein Autist wie der andere ist.



Und so startete ich den Band mit der Erkenntnis völlig neue Eindrücke über die Autismus-Störung zu erhaschen und dabei den unverkennbaren Humor der Autorin wieder zu genießen. Schon die Einführung sorgte dafür, dass ich gemütlich zurücklehnte und darauf freute was ich gleich erfahren würde. Hier kommen wir auch schon zudem Punkt, welchen ich an der Reihe liebe. Denn trotz der ernsten Thematik, wurde alles nicht einfach im Ärzte-Jargon vermittelt, sondern so, das Mensch A, B, C und D es verstehen würden. Dazu kommen Patienten und Angehörige, welche nun auf sanfte, lustige und trotzdem ehrliche Weise einmal erfuhren, was es mit der Störung auf sich hat.


Ich als Normalo war trotzdem neugierig und las gespannt, was andere Autisten erlebt hatten, was ihren Autismus ausmachte und wie sie es schafften ihn in ihr Leben zu integrieren. Gerade letzteres dürfte für Erwachsene Autisten sehr wichtig sein. Natürlich entschied sich die Autorin nicht nur für Frauen als Gesprächspartner, sondern auch für Männer. Hier ging es natürlich nicht um Gerechtigkeit oder die Quote, sondern allein darum zu zeigen, wie unterschiedlich die Entwicklung bei Geschlechtern jeglicher Art erfolgt. Da ich bisher nur den Autismus der Autorin näher kennenlernen durfte, war es sehr interessant zu sehen, wie Jungs bzw. Männer mit dieser Störung klarkommen.



Bevor ich die Optik des Buches bis in den Himmel loben werde, möchte ich den Autisten des Buches ein großes „Danke schön“ aussprechen. Ihr habt mich an einer Welt teilhaben lassen, welche ich vorher nicht kannte.


Wer auch schon die Vorgänger gelesen hatte, dem dürfte der Zeichenstil der Autorin sehr bekannt sein. Ich persönlich liebe ihn, da er trotz seiner süßen Art, Emotionen sehr gut darstellt. Gerade in Bezug auf den eigenen Körper fand ich es schöner keinen detaillierten Körper zu sehen. Dazu kam natürlich das Spiel mit Licht und Schatten, welche dem Ganzen nur noch mehr Atmosphäre gab. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass das Buch durchgehend bunt gewesen wäre. Da es zu Anfang einige Seiten gab, welche dies waren, war es etwas traurig das plötzlich in schwarz/weiß gewechselt wurde. Dies war zwar auch in den Vorgängern so, aber bei diesem Band fiel es mir verstärkt auf. Ein Highlight blieb das Buch trotzdem.



Auch diesmal packte mich Daniela Schreiter mit ihrem Humor und der tollen bildlichen Darstellung. Dabei stand ihr Autismus diesmal nicht im Vordergrund. Trotzdem lehrte mir dieser Band unglaublich viel über diese Störung. Besonders da diesmal andere Autisten von ihrem Leben, ihren Problemen, aber auch von ihren Erfolgen erzählen konnten. Für viele die sich einfach nur anders fühlen ein Brunnen voller Mut, Hoffnung und Kraft.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Düster, spannend und tiefgehend

Wächter der Nacht
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Nachdem mich Sergej Lukianenko mit dem ersten Band der Trix Solier-Reihe so begeistern konnte, wollte ich nun auch die „Wächter“-Saga beginnen. Deren ersten Band hatte ich mir eh für 2020 vorgenommen und ...

Nachdem mich Sergej Lukianenko mit dem ersten Band der Trix Solier-Reihe so begeistern konnte, wollte ich nun auch die „Wächter“-Saga beginnen. Deren ersten Band hatte ich mir eh für 2020 vorgenommen und fand nun, das dies der richtige Augenblick wäre, um sie zu starten.



Da es sich um eine 12-teilige Reihe handelt, ging ich sehr gemütlich an diesen Band heran. Ich erwartete zwar, dass man mir ein paar Einblicke in diese Welt gewähren würde, es aber noch viele Geheimnisse geben würde und viele Fragen offen bleiben würden. Mein Glück, denn genauso spielte sich die Handlung ab. Ich erfuhr welche Mächte es gab, auch welcher der Hauptcharakter Anton stand und welche Aufgaben er hatte.



Dabei zeigte sich schnell, dass das Gleichgewicht beider Seiten auf einem Vertrag beruhte, welcher cleverer nicht hätte sein können. Er war nämlich so aufgebaut, das sogar die dunkle Seite Rechte hatte, welche die Seite des Lichts akzeptieren musste. Diesen Entschluss fand ich deswegen so spannend, da er einen kleinen Haken hatte. Denn neben den magischen Wesen der Nacht und des Lichts, gab es auch die ganz normalen Menschen, welche in diesem Pakt, aber kein Wörtchen mitzureden hatten.



So ergab es sich, das mir nicht nur ein spannendes und fantasievolles Abenteuer geboten wurde, sondern auch ein Horror-Roman und ein Werk über Gesellschaftskritik. Der Mix klingt erst einmal sehr verwirrend, wurde aber in der Umsetzung toll mit dem Setting und den Charakteren verflochten.



Dies bringt mich auch gleich zum Schreibstil, welchen ich wirklich nur loben kann. Blutrünstige Vampire wirkten auch so und das große Unheil im Buch sorgte dafür, das ich Gänsehaut bekam. Da die Geschichte viele Details und Charaktere beheimatete hieß es allerdings vermehrt auch aufzupassen. Da vieles noch nicht näher beleuchtet wurde und es bestimmt noch mehr schreckliche Wesen gibt, freue ich mich bereits sehr auf den Nachfolger.


Zusammengefasst bot mir der erste Band der Reihe eine interessante und fesselnde Handlung, welche Gut und Böse auf einem ganz anderen Niveau präsentierte. Die Geschichte an sich bot tolle Elemente und Charaktere, auch wenn es aufgrund der Fülle manchmal zu Verwechslungen kam. Trotzdem freue ich mich darauf erstmal in den nächsten Band eintauchen zu dürfen und zu sehen, was es in dieser Welt noch alles zu entdecken gibt.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Eine magische Neuinterpretation

Die Bücher der Magie
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Mein erster Ausflug in das Sandman Universe ist geschafft und war überraschend vielschichtig. Zusammen mit Tim Hunter vollbrachte ich nicht nur den Sprung in diese Welt, sondern durfte auch ein magisches ...

Mein erster Ausflug in das Sandman Universe ist geschafft und war überraschend vielschichtig. Zusammen mit Tim Hunter vollbrachte ich nicht nur den Sprung in diese Welt, sondern durfte auch ein magisches Abenteuer erleben, das mich sehr beeindruckte.



Schon die Vorstellung von Tim Hunter fand ich sehr gelungen, da sie wie in einem Märchen mit „Es war einmal …“ begann. Dabei zeigte sich das Tim eigentlich ein ganz normaler Junge ist, welcher im Unterricht immer wieder mal einschläft und dann von Magiern träumt. Warum nicht! Trotzdem fiel es mir von Anfang an schwer, ihn als gewöhnlich zu betrachten. Sein Wesen und sein eher trauriges Leben gaben ihm einfach etwas Besonderes. Dass er dann auch noch tatsächlich zum Magier werden durfte, bestätigte mich da nur.



Mit der Handlung hatte ich trotzdem etwas zu kämpfen, da sie sehr sprunghaft und unglaublich schnell ablief. Als Nicht-Kennerin des Universe hätte ich mir einen langsameren Einstieg gewünscht, wobei ich im Laufe der Zeit doch mit den Geschehnissen mithalten konnte. Besonders gelungen empfand ich dabei den Umstand, dass man wirklich niemanden trauen konnte und nicht wusste, wer nun wirklich nur das Beste für Tim will. Ich mag sowas total, da es hier stets zu überraschenden Wendungen kommt. Auch hier war dies der Fall.



Was ich auch sehr mochte, war das Cover. Ich mochte die vielen Details, welche sich im Laufe des Bandes erklärten. Mit was ich aber ein paar Probleme hatte, war der Zeichenstil im Inneren. Natürlich nicht komplett, aber gerade bei den Gesichtern hatte ich oftmals das Gefühl, das es sich um Karikaturen handeln sollte. Sie wirkten sehr verzerrt und bekamen dadurch manchmal auch etwas Gruseliges. Was mir aber dafür gefiel, war die Umgebungsgestaltung. Diese war stimmig und schaffte es einfach mich zu begeistern.



Mein erster Ausflug in das Sandman Universe war eine abenteuerliche und magische Reise, welche aber auch ein paar Hindernisse hatte. Gerade mit den Gesichtern hatte ich so meine Probleme, da sie einfach zu verzerrt aussahen und daher manchmal nicht so ganz in das atmosphärische Setting passten. Da ich aber unbedingt wissen will, wie es mit Tim weiter geht, freue ich mich bereits darauf den 2. Band zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Eine interessante Geschichte, mit einer leider unsympathischen Hauptcharakterin

Noras Welten
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Für uns Buchleser, gibt es wohl keine schönere Vorstellung, als einmal in unser Lieblingsbuch eingesaugt zu werden und die Geschichte mit eigenen Augen zu sehen. Was für uns allerdings stets ein Traum ...

Für uns Buchleser, gibt es wohl keine schönere Vorstellung, als einmal in unser Lieblingsbuch eingesaugt zu werden und die Geschichte mit eigenen Augen zu sehen. Was für uns allerdings stets ein Traum bleiben wird, ist für Nora mittlerweile zum Albtraum geworden. Denn wenn sie etwas liest, wird sie in dessen Handlung geworfen und muss dort ausharren. Aufgrund dessen sucht sie einen Psychiater auf, welcher ihr mit Hypnose das Lesen entlernen soll. Als sie den Grund ausspricht, ist dieser natürlich irritiert und misstrauisch. Allerdings muss er feststellen, dass seine neue Klientin nicht gelogen hat. Als er dann auch noch den Fehler macht, sie beim Lesen zu berühren, findet er sich zusammen mit Nora in dem Buch wieder, das er gerade liest. Jetzt heißt es den Weg aus dem Buch zu finden.



Was ich hier beschrieben habe, klingt selbst für mich einfach nur mega spannend und nach einem Abenteuer das seines gleichen sucht. Leider muss ich aber sagen, dass diese Spannung nicht über den Anfang hinaus ging. Hier spürte ich noch Noras Verzweiflung und ihren Wunsch, das sie einfach nur etwas lesen wollte, ohne das etwas passiert. Später wurde sie zu einer Person, welche ich einfach nur als unsympathisch bezeichnen kann. Die im Buch fortlaufenden Streitereien über einen Weg aus dem Buch, wurden für mich immer fragwürdiger, da Aussagen an den Tag gelegt wurden, welche keinen Sinn ergaben.



Da Ben sagen wir mal per Anhalter mit in das Buch gewandert war, war es für mich nur natürlich, das er sich nicht all zu weit von Nora entfernen wollte. Immerhin war sie sein einziger Ausweg. Dass sie ihm aber genau diese Tatsache vorwarf, war für mich absolut sinnfrei. Nora agierte im Laufe der Geschichte immer egoistischer und hatte den Charme vom Anfang schnell hinter sich gelassen.



Aber natürlich gab es nicht nur die beiden Hauptcharaktere, sondern auch in die Welt, in welche sie geraten waren. Dabei handelte es sich um eine Art Mittelalter-Fantasy-Roman, in welchem sich gerade die Machtverhältnisse geändert hatten. Dies war auch ehrlich gesagt sehr interessant, da Ben, welcher das ja gerade las, andere Vorstellungen von den Charakteren hatte, als wie sie sich gaben. So wusste auch ich als Leser nicht, was als nNächstes passieren würde.



Dabei waren die Beschreibungen zu dieser Zeit wirklich gut getroffen, wobei Nora und Ben, sich erst einmal daran gewöhnen mussten, das hier alles etwas primitiver ablief. Trotzdem wollte das Setting immer weniger zünden. Die Erzählung woher Noras Gabe kam, interessierte mich einfach nicht, da Nora mit ihren dauernden Stimmungswechseln, mir einfach den Spaß an der Geschichte nahm. Ich wollte einfach nur noch wissen, ob sie das Buch verlassen konnten oder nicht. Wirklich schade, da ich mit einigen Erwartungen an das Buch herangegangen war.



Trotz des tollen Settings und der lebhaften Beschreibungen vom Lande Eldinor, konnte mich die Geschichte über Ben und Nora nicht wirklich begeistern. Dies lag besonders an Nora, welche von einer sympathischen und verzweifelten Frau, immer mehr zu einer unsympathischen und zänkischen Person wurde. Wäre sie eine Nebenperson gewesen, wäre dies kein Problem gewesen, aber als Hauptcharakter war dieses pures Gift für die Geschichte. Traurig, da die Handlung ein paar gute Überraschungen bereithielt.

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