Die Sicherheit ist bedroht und so entsteht der Kontinent Lex
Wir waren freiIm Jahr 2032 müssen die Menschen nicht nur mit Naturkatastrophen klar kommen, nein es herrscht auch Krieg vor allem in Europa. In vielen Ländern gibt es Unruhen und Übergriffe und macht das Leben in manch ...
Im Jahr 2032 müssen die Menschen nicht nur mit Naturkatastrophen klar kommen, nein es herrscht auch Krieg vor allem in Europa. In vielen Ländern gibt es Unruhen und Übergriffe und macht das Leben in manch einer Region nicht mehr möglich.
So wurde von reichen und mächtigen Entschieden den Kontinent Lex zu erschaffen auf dem sie, neben nötigen klugen Köpfen und wenigen die über eine Lotterie einen Platz bekommen haben in Zukunft in Frieden leben möchten.
Wir sind im Jahr 71 von Lex und lernen Vinnie, ihre Eltern und ihre ein Jahr jüngere Schwester kennen. Vinnie mag ihr Leben in Lex und nun nach ihrem 16. Geburtstag wird sie an der Lotterie des Landes teilnehmen und einen Ehemann zugewiesen bekommen. Auf diesen Tag freut sie sich schon lange und wurde als Hausfrau ausgebildet. Da Männer länger auf die Schule gehen, Ausbildungen machen oder auch Studieren, wird ihr Mann etwas älter sein. Was sie immer als einen ihrer glücklichsten Tage ihres Lebens gehen hat ändert sich, nachdem sie erfährt, wen der Staat ihr zugewiesen hat. Ihr Elter sagen ihr, der Staat macht keine Fehler und weiß was am besten ist, aber das kann Vinnie so nicht glauben.
Daneben lesen wir im Jahr 2032 die Geschichte von Paul, dessen Vater als Geologe am Bau von Lex beteiligt ist und daher seine Familie mit auf den neuen Kontinent übersiedeln darf. Wir erfahren wie sie dort ankommen, sich einleben und wie sich im Laufe der Zeit Lex anfängt zu ändern.
Die Idee der Dystopie ist wirklich super und im Hinblick auf die heutige Zeit ist die Aussage mehr als wichtig.
Den Anteil von Paul finde ich super spannend zu lesen, wie sich langsam die Dinge in Europe immer mehr zugespitzt haben, wie sie auf Lex ankamen, warum und wie die Dinge dort entschieden wurden und wie sich dort dann auch langsam aber sicher Dinge entwickelt haben.
Vinnie ist eine perfekte Bürgerin von Lex, was wohl auch daran liegt, das ihre Eltern alles was vom Staat kommt genau so sehen und umsetzten. Das worauf sie sich ihr Leben lang gefreut hat, ihren künftigen Mann zu bekommen und mit ihm ihr Leben zu starten wird dann zu ihrem schlimmsten Tag. Das sie dann anfängt Dinge zu hinterfragen und kritisch zu sehen finde ich richtig. Dann geht mir ihre Entwicklung aber etwas zu schnell. Das liegt wohl daran, dass die Handlung in einer kurzen Zeitspanne spielt. Ich denke wenn man hier Vinnie mehr herausgearbeitet hätte, ihr für manch eine Sache mehr Zeit eingeräumt hätte, wäre die Handlung vermutlich für mich runder geworden.
Auch die ein oder andere Sache zu Lex ist mir immer noch nicht so ganz klar und mehr Seiten dazu hätten es von meiner Seite auch gerne sein dürfen.
Trotzdem fand ich die Gesichte spannend und die Themen die hier behandelt werden sehr wichtig. Der Schreibstil hat mir gefallen und manch eine Formulierung fand ich sehr gelungen. Hier zwei Beispiele: „Wir haben uns so sicher gefühlt in unserem Wohlstand, in unserer schönen kleinen Blase, in der uns Gewalt und Armut und Klimawandel nichts anhaben konnte … Wir waren so dumm.“ oder „Denn das ist das Dumme an der Flucht: Man kann nur vor Dingen flüchten, die außerhalb passieren, aber nicht vor dem, was in uns selbst passiert, und all den Hass, die Intoleranz, die Paranoia, den Rassismus und unseren Egoismus …“
Also für mich ein gutes Buch, von dem ich mir etwas mehr erhofft hatte und das von meiner Seite aus auch gerne länger und etwas mehr herausgearbeitet hätte sein können.