Am Ende geht es doch ums Geld
Heiress Takes AllMir hat die Idee des Buchs gefallen, auch die Gestaltung ist sehr schön und sticht heraus. Leider konnte mich aber der Inhalt nicht überzeugen.
Olivia möchte sich an ihrem steinreichen Vater rächen. Er ...
Mir hat die Idee des Buchs gefallen, auch die Gestaltung ist sehr schön und sticht heraus. Leider konnte mich aber der Inhalt nicht überzeugen.
Olivia möchte sich an ihrem steinreichen Vater rächen. Er hat ihre Mutter betrogen und diese plus Tochter (nachdem sie ihn mit der anderen Frau erwischt hat und nicht decken wollte) aus dem riesigen Anwesen geworfen. Jetzt muss Olivia (schlimm, schlimm) ein "normales" Leben führen, auf eine öffentliche Schule gehen und einem Nebenjob nachgehen. (Hier erstmal fraglich. Es gab wohl keinen Ehevertrag, aber Unterhalt müsste er ja trotzdem zahlen, was bei einem Millionär nicht wenig sein dürfte. Aber nein, stattdessen muss ihre Mutter, statt den ganzen Tag zu malen, plötzlich drei Jobs machen.)
Um ihren Vater (auf dessen Hochzeit mit Ehefrau Nr. 3) um ein paar Millionen zu erleichtern, stellt Olivia eine "Gang" zusammen, die ihr bei ihrem Coup helfen soll. Im Prinzip spielt die gesamte Handlung in den wenigen Stunden auf der Hochzeit und man erfährt teilweise kurze Einblicke, warum Olivia die anderen überzeugen konnte, ihr bei dem wahnwitzigen Plan zu helfen (bspw. Deonte, der eine Million braucht, um eine Konditorei zu eröffnen, oder ein ehemaliger Lehrer, der sich an ihrem Vater rächen möchte, wegen dem er gekündigt wurde).
Natürlich geht allerhand schief, immer wieder kommt der Gang etwas dazwischen und am Ende (die einzige Passage mit etwas Spannung) kommt ein kleiner Plot Twist, der aber die teils recht langatmige und vorhersehbare Handlung auch nicht mehr rumreißen kann.
Am meisten genervt hat mich aber die Liebesgeschichte, die nur so vor Klischees strotzt. Olivia hat aufgrund eines Screenshots mit ihrem Freund Jackson Schluss gemacht, der ihn angeblich des Fremdgehens überführt, ohne auch nur einmal mit ihm zu sprechen und seine Version der Geschichte anzuhören. Aus irgendwelchen Gründen ist Jackson auch auf der Hochzeit, plötzlich sogar Trauzeuge, und natürlich der netteste und bestaussehendste Junge der Welt.
Das Ende ist dann übertrieben kitschig, ja, Freundschaft ist toll, aber auf das viele Geld wollte trotzdem niemand verzichten. Olivia behält sogar (wow) ihren Job, obwohl sie nicht mehr MÜSSTE, ganz selbstlos. Irgendwie passt es überhaupt nicht zusammen, dass sie ihren Vater so sehr hasst, aber trotzdem auf sein schllnes Geld natürlich nicht verzichten möchte, weil es ihr (wie immer wieder betont wird) als ERBIN zusteht. Einerseits verachtet sie ihren dafür, das Geld seines Vaters auszugeben, aber andererseits macht sie überhaupt nichts anderes.