Gelungene Gratwanderung zwischen Ernst und Humor
KleinstadthölleTaschenbuch: 429 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. September 2014)
ISBN-13: 978-3426637456
Originaltitel: The Book of Joe
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich
Gelungene Gratwanderung zwischen Ernst und Humor
Inhalt:
Vor ...
Taschenbuch: 429 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. September 2014)
ISBN-13: 978-3426637456
Originaltitel: The Book of Joe
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich
Gelungene Gratwanderung zwischen Ernst und Humor
Inhalt:
Vor siebzehn Jahren hat Joe Goffman seiner Heimatstadt Bush Falls den Rücken gekehrt und ist nach New York gezogen. Hier hat er einen Bestsellerroman geschrieben, in dem er seine Jugend und die Menschen von Bush Falls beschreibt. Viele kommen dabei nicht wirklich gut weg. So ist es kein Wunder, dass sie Joe nicht gerade mit offenen Armen empfangen, als er zurückkehrt, weil sein Vater schwer erkrankt ist.
Joe muss sich mit den Menschen von Bush Falls auseinandersetzen und diese sich mit ihm. Dass das nicht ganz ohne Blessuren abgeht, liegt auf der Hand.
Meine Meinung:
Mir fiel es nicht leicht, in die Handlung hineinzufinden. Den Anfang des Romans habe ich als ziemlich trocken und wenig spannend empfunden. Doch nach den ersten ca. 50 Seiten wurde es besser. Die Geschichte gefiel mir immer mehr.
Dabei konnte mich Jonathan Tropper nicht nur durch seine interessante Story, sondern auch durch den Schreibstil überzeugen. In lockerem Ton entwickelt er eine lebhafte Geschichte, die zwischen ernst und humorvoll schwankt.
Joe ist mittlerweile 34 Jahre alt und kann es sich aufgrund seines Riesenerfolgs als Autor leisten, in den Tag hineinzuleben. Eigentlich war er mir ganz sympathisch, auch wenn er von vielen seiner Mitmenschen als Arschloch bezeichnet wird. Bei manchen muss man sich aber schon fragen, ob nicht eher sie das Arschloch sind. Klar, Joe verhält sich oft nicht besonders verantwortungsvoll. Aber er will nie bewusst jemandem schaden. Ein bisschen ist er wie ein Kind im Körper eines Erwachsenen.
Mir hat es gut gefallen, dass nach und nach immer mehr Details aus der Vergangenheit ans Tageslicht kommen. Joe rechnet in seinem Roman mit seinen Mitschülern und seiner Familie ab. Das Verhältnis zu seinem Vater und seinem älteren Bruder war wohl schon lange sehr angespannt. Es ist verständlich, dass die Menschen, über die Joe in seinem Buch geschrieben hat, sauer sind, dass er sie quasi an den Pranger gestellt hat, aber ihr Verhalten war eben einfach nicht in Ordnung. Bewundernswert fand ich an Joe, dass er auch über sich selbst nicht nur Positives geschrieben, sondern auch seine Fehler zugegeben hat. Und davon gab es einige. Seine Freunde hat er im Stich gelassen, und auch mit seiner Freundin Carly hat er es vermasselt.
Nach siebzehn Jahren versucht er nun, einige Fehler wiedergutzumachen, sich mit seinem Vater auszusöhnen, sich um seinen Freund Wayne zu kümmern und sich Carly wieder anzunähern.
Ob es ihm gelingt, müsst ihr schon selbst lesen. Ich würde auf jeden Fall sagen, es lohnt sich
★★★★☆