Cover-Bild Schlafen werden wir später
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 688
  • Ersterscheinung: 23.02.2017
  • ISBN: 9783100052247
Zsuzsa Bánk

Schlafen werden wir später

Roman

»Wir sehen in die Köpfe, wir sehen in die Herzen. […] Man will teilhaben, mitleiden, mitlachen, […] so poetisch und lebensklug sein wie die beiden Heldinnen.«
Neue Presse

Was fangen wir noch an mit diesem Leben, jetzt, nachdem wir die halbe Strecke schon gegangen sind?
Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt, die Lehrerin Johanna lebt allein in einem kleinen Ort im Schwarzwald. Eine lange Freundschaft verbindet sie, in E-Mails von großer Tiefe, Offenheit und Emotionalität halten sie engen Kontakt. Was ist gewesen in ihrem Leben – und was wird noch kommen?

Zuszsa Bánks neuer Roman ist eine Feier der Freundschaft und des Lebens.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2017

Wunderbarer Roman über Freundschaft, Selbstverwirklichung und Neufindung

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„Schlafen werden wir später“ von Zsuzsa Bánk ist ein Briefroman in moderner Form. Johanna und Mártha sind Freundinnen seit Kindertagen und schreiben einander E-Mails über das, was sie gerade bewegt. Sie ...

„Schlafen werden wir später“ von Zsuzsa Bánk ist ein Briefroman in moderner Form. Johanna und Mártha sind Freundinnen seit Kindertagen und schreiben einander E-Mails über das, was sie gerade bewegt. Sie schreiben einander auch Briefe und Postkarten, telefonieren miteinander und besuchen sich gegenseitig. Doch es sind die E-Mails die ihnen den Platz einräumen, ihre Gedanken zu ordnen, der anderen ihre Gefühle begreifbar zu machen, Vergessenes zu erfassen, Ungesagtes zu äußern und zu kurz Gekommenes zu ergänzen. Sie ermöglichen eine schnelle Reaktion auf eine erhaltene E-Mail, nehmen Platz ein für ein nicht stattgefundenes Telefonat und erlauben eine wohldurchdachte Antwort auch nach mehreren Tagen. Selbst wenn in der Hektik des Alltags die Möglichkeit zum erholsamen Schlafen fehlt, sind meistens ein paar schnelle Zeilen an die Freundin rasch geschrieben, egal zu welcher Tageszeit.

Johanna und Mártha sind beide 42 Jahre alt. Johanna ist Lehrerin und wohnt in einem Haus im Schwarzwald. Sie hat sich vor nicht allzu langer Zeit von ihrem Freund Markus getrennt und eine schwere Krankheit überstanden. Außerdem schreibt sie an ihrer Doktorarbeit über die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff steht, deren Werke sie bewundert. Ihre Eltern sind früh verstorben, doch ihre Gedanken verweilen häufig bei ihnen und ihren besonderen Charakteren.
Mártha ist Autorin und hat bisher zwei Lyrikbände geschrieben. Sie arbeitet an einem Buch mit Erzählungen, wenn ihre Zeit als dreifache Mutter es erlaubt. Mit ihrem Mann Simon und den Kindern lebt sie in Frankfurt am Main in einer Erdgeschosswohnung. Wenn sie zu Lesungsterminen fährt kümmert sich oft eine alte Freundin der Familie oder ihre aus Ungarn stammenden Eltern um die Kinder. Ihr großer Wunsch ist es, von ihrer Arbeit ohne Not leben zu können.

Durch diese besondere Form des Romans hat der Leser es mit zwei Ich-Erzählerinnen zu tun. Die Gedanken beider Protagonistinnen liegen also offen vor ihm. Es sind nicht die großen weltpolitischen Ereignisse über die die beiden Frauen schreiben, sondern das ganz normale Leben und die Zwänge des Alltags. Beide sind in Frankfurt-Höchst aufgewachsen und immer füreinander da gewesen. Sie kennen einander so gut, dass ihre Unterhaltungen ganz tief gehen. Sie scheuen sich nicht den anderen zu kritisieren, ihren Ärger übereinander zu benennen oder ihre Enttäuschung. Sie nutzen die Möglichkeit, um sich zu beschweren und ihre Gefühle, die sie in bestimmten Situationen empfinden, von der Freundin bestätigen oder korrigieren zu lassen. Sie verzeihen einander und lassen sich auch gerne von der anderen ermutigen oder loben. Sie sprechen sich wie zu Kinderzeiten mit Kosenamen an und genießen dadurch die Erinnerung gemeinsamer wohliger Vergangenheit, sie streicheln sich mit Worten und verschenken ihre Aufmerksamkeit um der Freundin Halt und Wärme zu geben.

Zsuzsa Bánk schreibt ohne Kapiteleinteilung und lässt die Freundinnen immer im Wechsel mailen. Nicht jeder Tag wird verschriftlicht, denn dazwischen erfolgen Telefonate, Briefe und Besuche auf die die folgenden Mails dann eingehen. In manchen E-Mails sind die Sätze nicht ausformuliert, sondern eine Aneinanderreihung von Worten die direkt aus dem Gedankenkarussell des Alltags kommen und ungefiltert in den Text fließen. Der Roman beginnt im März 2009 und endet im Juni 2012. Natürlich ist es interessant zu verfolgen, ob Mártha in dieser Zeit ihre Erzählungen fertig stellen und Johanna ihre Doktorarbeit beenden wird. Aber was diesen Roman so besonders macht ist die Ehrlichkeit. Beide Charaktere sind aus dem Leben gegriffen und so, dass sie jedem schon einmal begegnet sind oder man sich in ihnen selbst erkennt. Sie wirken authentisch und ich denke, dass viele eigene Erfahrungen der Autorin in sie hinein geflossen sind. Ich habe mich immer tiefer in den Text hineingelesen und war stellenweise sehr berührt von den realistisch eingefangenen Stimmungsbildern des Alltags.

„Schlafen können wir später“ ist ein wunderbarer Roman über Freundschaft, Selbstverwirklichung, Zusammenhalt und Neufindung, der mich am Ende mit Wärme im Herzen zurücklässt und den ich gerne an empathische Leser weiterempfehle.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Schwülstige Sprache, langweilige Handlung

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Normalerweise bin ich jemand, die jedes Buch zu Ende liest, egal wie ätzend es ist. Wenn ich allerdings wie hier schon nach zwanzig Seiten ob der größtenteils belanglosen Handlung nur gähnen und ob der ...

Normalerweise bin ich jemand, die jedes Buch zu Ende liest, egal wie ätzend es ist. Wenn ich allerdings wie hier schon nach zwanzig Seiten ob der größtenteils belanglosen Handlung nur gähnen und ob der schwülstigen Sprache die Augen verdrehen kann und noch weitere 668 Seiten vor mir habe, schaffe ich es leider nicht, mich zum Weiterlesen zu motivieren. Dabei mag ich normalerweise so dicke Wälzer ganz gerne.

Ich habe mich bei diesem Buch vom Klappentext täuschen lassen, der einen interessanten E-Mail-Roman verspricht. Die E-Mails habe ich bekommen, aber mein Interesse konnte Zsuzsa Bánk absolut überhaupt nicht wecken.

Mit den Protagonistinnen, die die ganze Zeit nur rumjammern, konnte ich so gar nichts anfangen. Es gibt auch nicht wirklich eine Entwicklung in ihren Leben. Die knapp 700 Seiten sind mit ständigen Wiederholungen gefüllt - sprachliche und inhaltliche Wiederholungen.

Ich habe das Buch dann quergelesen, aber es ändert sich bis zur letzten Seite nichts.