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Veröffentlicht am 15.09.2016

Traum oder Albtraum?

Wenn wir fallen
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Inhalt:
Die sechzehnjährige Liz träumt immer wieder von einem unbekannten Jungen. Die Träume kommen ihr so realistisch vor. Und eines Tages begegnet sie ihm tatsächlich. Doch anders als der sanfte Junge ...

Inhalt:
Die sechzehnjährige Liz träumt immer wieder von einem unbekannten Jungen. Die Träume kommen ihr so realistisch vor. Und eines Tages begegnet sie ihm tatsächlich. Doch anders als der sanfte Junge in ihren Träumen ist er in der Wirklichkeit Mitglied einer Gang. Trotzdem verliebt Liz sich in ihn, und bald schon droht sie mit ihm in den Abgrund zu stürzen.

Meine Meinung:
Jennifer Benkaus lockerer und packender Schreibstil begeistert mich immer wieder. Von der ersten Seite an konnte sie mich auch mit ihrem neuesten Werk wieder fesseln. Sie Seiten flogen nur so dahin, und ich fieberte mit den Protagonisten Liz und Louis mit. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden von einem personalen Erzähler. Dadurch weiß man immer genau, wessen Sicht man gerade erlebt und bekommt auch einen tiefen Einblick in die Gefühle und Gedanken dieser beiden Jugendlichen. Es ist leicht, ihre Handlungsweisen nachzuvollziehen und zu verstehen, sogar wenn man selbst in der gleichen Situation vielleicht ganz anders handeln würde.

Beide Protagonisten werden sehr sympathisch dargestellt, und beide haben ein schweres Päckchen zu tragen. Umso schöner ist es für den Leser, zu erleben, wie sie langsam Vertrauen zueinander fassen und sich dem anderen öffnen. Dies passiert natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern ganz allmählich. Dazwischen müssen Liz und Louis viele Rückschläge hinnehmen - zu groß sind die Differenzen und die Vorurteile der Menschen in ihrem Umfeld. Jennifer Benkau lässt die Protagonisten und die Leser dabei wahrlich Gefühlsachterbahn fahren. Kaum denkt man, jetzt haben sie es endlich geschafft, funkt doch garantiert wieder ein unerwartetes Ereignis dazwischen.

Dadurch dass Louis in kriminelle Kreise abgerutscht ist, erhält die Geschichte eine sehr spannende Komponente, denn seine Kumpels sind gefährlich und seine Angst vor der Polizei groß. Dass Louis nicht freiwillig bei den Überfällen mitmacht, wird dem Leser schnell klar. Doch Aussteigen ist gar nicht so einfach, und zudem sitzt Louis wirklich in der Klemme.

Fazit:
„Wenn wir fallen“ ist eine wirklich süße Liebesgeschichte, doch nicht nur das. Es ist auch ein wenig Krimi, Gesellschaftskritik und Phantastik. Ein durchweg tolles Buch mit hohem Anspruch, tiefgründig, sehr gefühlvoll, spannend und dramatisch. Für junge und auch für nicht mehr so junge Leser zu empfehlen.

Veröffentlicht am 18.08.2024

Spannender und vielschichtiger Thriller

Lupus
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Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Droemer (2. September 2024)
ISBN-13: 978-3426284018
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannender und vielschichtiger Thriller

Inhalt:
Das Auto von Jennifer Rauschs ...

Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Droemer (2. September 2024)
ISBN-13: 978-3426284018
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannender und vielschichtiger Thriller

Inhalt:
Das Auto von Jennifer Rauschs Vater wird im Wald gefunden, von ihm selbst fehlt jede Spur. In der Nähe findet man eine Menge Blut. Als Tierärztin und Wolfsbeauftragte des Landkreises Vorpommern-Greifswald ist Jenny aufs Höchste alarmiert, als sie von immer mehr Wolfssichtungen und -angriffen erfährt, denn es handelt sich nicht um normale Wölfe, sondern um riesige Tiere, die keine Scheu vor den Menschen zeigen. Zusammen mit dem Staatsanwalt Frederik Bach versucht Jenny, die Hintergründe dieser Vorkommnisse zu ergründen und erfährt dabei eine ganze Menge über sich selbst.

Meine Meinung:
„Lupus“ (lat. Wolf) ist ein hoch spannender Thriller, in dem es unter anderem um Wissenschaft, Ökologie und Ökonomie geht. Von der ersten Seite an konnte Tibor Rode mich fesseln - und das blieb auch bis zum Schluss so. Der Schreibstil ist mitreißend, dynamisch und leicht zu lesen. Die wissenschaftlichen Fakten sind auch für Laien gut zu verstehen. Die Argumente von Wolfsgegnern und Wolfsschützern kann man gut nachvollziehen. Dachte ich anfangs noch, dass es in diesem Roman um das Dulden oder die Wiederansiedlung von Wölfen geht, wurde ich schon bald eines Besseren belehrt. Die Handlung ist viel komplexer. Sie führt uns einerseits weit in die deutsche Vergangenheit zurück und zeigt uns andererseits eine mögliche, nicht gerade erstrebenswerte Zukunft.

Mir gefiel sehr gut, wie Jenny und Frederik Stück für Stück immer mehr herausfinden und auch wie sie sich einander sachte annähern. Das ist alles sehr glaubwürdig dargestellt. Das Erzähltempo ist recht hoch, Langeweile kommt hier nicht auf. Spannung liegt schon in der Handlung an sich begründet, wird durch die Perspektivwechsel aber noch mal erhöht. Die kursiv gedruckten Einschübe aus der Vergangenheit störten meinen Lesefluss überhaupt nicht, da sie immer direkt mit einem Ereignis in der Gegenwart zusammenhängen. Sehr gut gemacht!

Ich bin lediglich über ein paar unwesentliche Logikfehler gestolpert. Zum Beispiel sagt eine Person, sie hätte eine andere erst vor ein paar Wochen gesehen. Ein paar Seiten weiter sagt sie dann in demselben Gespräch, es wäre vor Jahren gewesen. Oder: Ein Beweisstück wird in einen Hundekotbeutel gesteckt und dieser dann mit Zippverschluss geschlossen. Ich habe ja schon viele Hundekotbeutel gekauft und benutzt, aber mit Zippverschluss habe ich noch keinen gesehen. Aber wie gesagt, das ist unwesentlich und spielt für die Handlung keine Rolle.

Von mir gibt es für diesen spannenden und komplexen Thriller 4,5 von 5 Sternen.

★★★★★

Veröffentlicht am 11.02.2022

Amüsante Szenen aus dem Familienalltag

Meine kleine Welt
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Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Verlag: ars vivendi (25. Januar 2022)
ISBN-13: 978-3747203514
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Amüsante Szenen aus dem Familienalltag

Vater Heinrich, Mutter Juliane, ...

Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Verlag: ars vivendi (25. Januar 2022)
ISBN-13: 978-3747203514
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Amüsante Szenen aus dem Familienalltag

Vater Heinrich, Mutter Juliane, der siebzehnjährige Sohn Theo, die dreizehnjährige Philly und der dreijährige Otto - eine ungewöhnliche Familie, und doch auch wieder nicht. Ich zumindest bin immer wieder über Ereignisse oder Verhaltensweisen gestolpert, bei denen ich mir dachte, das ist bzw. war doch bei uns genau so.

Alle drei Kinder sind in einem schwierigen Alter. Theo fühlt sich schon ziemlich erwachsen und will nicht über sich bestimmen lassen. Die krass pubertierende Philly fühlt sich generell unverstanden, und der kleine Otto hat die ein oder andere ziemlich abstruse Idee, die er selbst natürlich gar nicht so abstrus findet.

Auf in der Regel zwei bis drei Seiten schildert Ewald Arenz kleine Episoden aus dem Alltag der fünfköpfigen Familie seines Alter Egos Heinrich. Mit viel Ironie und Humor lässt der Autor uns an speziellen Vorkommnissen teilhaben, an schönen und peinlichen, an Streit und Versöhnung. Mit einem Augenzwinkern zeigt er uns auch, wie man sich aus festgefahrenen Situationen heraus manövrieren kann, indem man einfach mal fünf gerade sein lässt und zu unkonventionellen Mitteln greift.

Durch die Kürze der einzelnen Geschichten, die zwar chronologisch fortlaufen, aber problemlos unabhängig voneinander gelesen werden können, eignen sie sich hervorragend, um sie abends im Bett dem Partner vorzulesen und gemeinsam schmunzelnd den Tag ausklingen zu lassen.

Fazit:
Recht witzig und manchmal nachdenkenswert, aber nicht so gehaltvoll wie Arenz’ Romane. Daher gebe ich gern vier sehr gute Sterne.

★★★★☆

Veröffentlicht am 13.04.2021

Sehr berührend und doch locker

Immer noch wach
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Gebundene Ausgabe: 268 Seiten
Verlag: Haymon Verlag (16. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3709981184
Preis: 22,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr berührend und doch locker

Inhalt:
Alex ist ...

Gebundene Ausgabe: 268 Seiten
Verlag: Haymon Verlag (16. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3709981184
Preis: 22,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr berührend und doch locker

Inhalt:
Alex ist gerade mal 30, als er die Diagnose Magenkrebs bekommt. Nachdem er seinem Vater schon beim qualvollen Sterben zusehen musste, lehnt er jede Therapie ab, will die ihm verbleibende Zeit so gut wie möglich mit seiner Freundin Lisa und seinem besten Freund Bene verbringen, noch einige Dinge erledigen, um dann allein im Hospiz zu sterben. Doch dort stellt sich heraus, dass er gar nicht so schnell sterben wird. Kann er wieder in sein altes Leben zurückgehen? Oder was soll er mit dem ihm neu geschenkten Leben anfangen?

Meine Meinung:
Über das Sterben und den Tod zu schreiben, ist sicher nicht einfach. Aber Fabian Neidhardt hat das in seinem Debütroman wirklich recht gut hinbekommen. Er geht sehr locker mit dem Thema um, trotzdem geht es unter die Haut. Er wird weder sentimental noch kitschig.

Mir gefiel die Figur des Alex sehr gut. Er ist sympathisch und handelt meist pragmatisch, sorgt sich um andere und ist es gewohnt zurückzustehen. Herrlich fand ich auch Kasper, einen grummeligen, älteren Gast im Hospiz, mit dem Alex sich anfreundet. Ihre ungezwungene Freundschaft belebt das Buch ungemein.

Mit Ernst und Witz erzählt Fabian Neidhardt von den wirklich wichtigen Dingen im Leben und schickt seine Leserschaft damit auf eine Achterbahn der Gefühle.

★★★★★

Veröffentlicht am 07.04.2021

Hartes Thema, locker geschrieben

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Broschiert: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (24. März 2021)
ISBN-13: 978-3596700516
Preis: 15,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Hartes Thema, locker geschrieben

Inhalt:
Vor sechs ...

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (24. März 2021)
ISBN-13: 978-3596700516
Preis: 15,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Hartes Thema, locker geschrieben

Inhalt:
Vor sechs Jahren verschwand die damals zehnjährige Leni Benz spurlos auf dem Schulweg. Ihr Vater ist mehr als erstaunt, als nun plötzlich Gegenstände, die Leni damals bei sich hatte, in seinem Haus auftauchen: ihr Schulrucksack, ihre Strickjacke, ihre Puppe. Doch von Leni keine Spur. Kann es sein, dass sie zurückgekommen ist oder treibt hier jemand ein böses Spiel? Da die Polizei in all den Jahren in dem Fall nicht weitergekommen ist, engagiert Robert Benz Max Bischoff, den Ex-Polizisten, der eigentlich nicht mehr ermitteln wollte …

Meine Meinung:
Die Trilogie um den Düsseldorfer Kriminalkommissar Max Bischoff hat mich richtig begeistert, und ich war etwas traurig, dass er nach 3 Bänden aus dem Polizeidienst ausscheiden wollte. Umso mehr habe ich mich gefreut, jetzt wieder auf ihn zu treffen. Er ist nun Dozent an der Polizeihochschule in Köln, doch eigentlich ist er ein Vollblutermittler und kann einfach nicht aus seiner Haut. Den vorliegenden Thriller „Mörderfinder“ kann man problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Ich mag Arno Strobels Thriller allgemein sehr gerne. Er schreibt schön locker und unangestrengt, sodass man beim Lesen gut vom Alltag abschalten und tief in seine Kriminalstorys eintauchen kann. „Mörderfinder“ erweist sich als sehr spannend und fesselnd, man kann das Buch kaum aus der Hand legen, weil es so unter die Haut geht. Verschiedene Perspektiven, hauptsächlich aus Max Bischoffs Sicht sowie kürzeren Einschüben aus Täter- und Opfersicht, geben immer wieder neue Hinweise auf das, was damals geschah und was heute wieder geschieht. Es lässt sich gut miträtseln, aber durch überraschende Wendungen kaum etwas vorhersagen.

Der Titel des Buches „Mörderfinder - Die Spur der Mädchen“ gibt ja schon einen Hinweis, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt. Wer damit Probleme hat, sollte lieber die Finger davon lassen. Es ist schon harter Tobak und für entsprechend veranlagte Menschen nicht gut zu ertragen.

Für alle anderen ist es eine tolle, spannende Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.

TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
HCUARBSSIMSEDNIK

★★★★★