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Veröffentlicht am 13.03.2019

Langatmiger Auftakt, Spannung erst gegen Schluss

The Belles 1: Schönheit regiert
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Planet! (11. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3522505833
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: The Belles
Übersetzung: Vanessa Lamatsch
Preis: 19,00 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Planet! (11. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3522505833
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: The Belles
Übersetzung: Vanessa Lamatsch
Preis: 19,00 €
auch als E-Book und als Höruch erhältlich

Langatmiger Auftakt, Spannung erst gegen Schluss

Inhalt:
Die Götter streiten sich, und die Menschen müssen es mal wieder büßen. So kommt es, dass die Menschen von Orléans grau und hässlich werden. Lediglich die sogenannten Belles, eine Handvoll Auserwählte, sind schön und haben die Macht, Schönheit zu verleihen.

Camelia ist eine von sechs Belles, die an den Königshof bzw. in die Teehäuser entsandt werden. Sie will unbedingt die Favoritin der Königin werden, das will aber auch ihre beste Freundin und Konkurrentin Ambra. Doch dass das gar nicht unbedingt erstrebenswert ist, erkennen beide Mädchen fast zu spät …

Meine Meinung:
Die Aufmachung ist sehr gelungen. Der durchsichtige Schutzumschlag aus Plastik, mit Blüten und Blättern bedruckt, ergänzt die Figur auf dem inneren Einband, die nur aus Silhouette und Wurzeln besteht. Dies verkörpert sehr schön den Inhalt des Romans.

Der Klappentext hört sich recht spannend an und die Aussage, dass dieses Buch gegen den Schönheitswahn angehen will, machte es für mich interessant. Leider ist davon beim Lesen kaum etwas zu spüren. Die Protagonistin Camelia geht zu sehr in ihrer Rolle als Belle auf, sie steht voll und ganz hinter dem Schönheitswahn in Orléans, als dass man hier eine Kritik herauslesen könnte.

Leider ist die Handlung auf den ersten drei- bis vierhundert Seiten auch nicht besonders gehaltvoll. Wir begleiten Camelia bei Schönheitsbehandlungen, lassen uns ihre Ausrüstung zeigen und müssen uns ihre neidischen Gedanken anhören. Hier gibt es unheimlich viele Wiederholungen, das hätte man gut um die Hälfte kürzen können.

Immer wieder werden interessante und spannende Handlungsfäden begonnen, die dann mehr oder weniger im Sand verlaufen. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte dann rasant an Fahrt auf. Camelia fängt endlich an zu denken und ihren eigenen Weg zu suchen. Manch ein Charakter weiß schließlich noch zu überraschen, was mich sehr gefreut hat, nachdem es bis dahin doch recht vorhersehbar war.

Die Geschichte ist nun an einem Punkt angelangt, wo sie wirklich interessant und spannend ist. Daher hoffe ich, dass Band 2 gleich von Anfang an mehr Schwung mitbringt. Der weitere Verlauf könnte ganz lesenswert sein.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 12.03.2019

Wieder ein undurchsichtiger, spannender und interessanter Fall für David Hunter

Die ewigen Toten
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Wunderlich; Auflage: 1. (12. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3805250023
Originaltitel: The Scent of Death
Übersetzung: Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld
Preis: 22,95 ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Wunderlich; Auflage: 1. (12. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3805250023
Originaltitel: The Scent of Death
Übersetzung: Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld
Preis: 22,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wieder ein undurchsichtiger, spannender und interessanter Fall für David Hunter

Inhalt:
Das seit Jahren stillgelegte Krankenhaus St. Jude im Norden Londons soll endlich abgerissen werden. Doch da wird auf dem Dachboden eine mumifizierte Leiche gefunden, die offensichtlich schon länger dort liegt. Als der Boden am Fundort einbricht, stoßen die Ermittler auf ein Krankenzimmer, das nicht in den Plänen verzeichnet ist und weder Tür noch Fenster hat. Und die Betten sind nicht leer …

Meine Meinung:
Ich habe alle bisherigen Bände dieser Reihe mit Begeisterung gelesen. Auch der aktuelle Fall hat mir von Anfang bis Ende sehr gut gefallen. Obwohl es eine kleine Rahmenhandlung gibt, die über die einzelnen Teile der Serie eine Rolle spielt, kann man ohne jegliche Vorkenntnisse hier einsteigen, da alles Wichtige noch einmal gesagt wird.

Simon Beckett versteht es, mit einfachen Worten, aber auch Fachbegriffen, den geneigten Leser in die Welt der forensischen Anthropologie einzuführen. Ich finde es immer wieder sehr spannend, mich mit den chemischen und biologischen Vorgängen eines Todes zu befassen und Hunter dabei über die Schulter zu sehen, wie er aus den kleinsten Details seine Schlüsse zieht.

Doch natürlich ist der charismatische Arzt mit traumatischer Vergangenheit nicht der Einzige, der mit den Ermittlungen zu tun hat. Die Kollegen von der Polizei, DCI Ward und DI Whelan, sind fast ebenso tiefgründige und interessante Figuren wie Hunter, die den Fall aber ganz anders angehen als der Anthropologe. So erhält man als Leser*in ein umfassendes Bild der Polizeiarbeit.

Dabei erweisen sich die Todesfälle als ziemlich verzwickt. Ob und wie sie zusammenhängen, bleibt lange Zeit in der Schwebe. Welche Rolle ein aktivistischer Anwalt und ein Abrissunternehmer spielen, gibt Rätsel auf. Beckett schafft es dabei, die Lesenden durchgehend zu fesseln und ihre Neugier aufrechtzuerhalten, sodass man unbedingt immer weiter lesen will.

Am Ende wird alles zufriedenstellend aufgeklärt.

Die David Hunter-Reihe:
1. Die Chemie des Todes
2. Kalte Asche
3. Leichenblässe
4. Verwesung
5. Totenfang
6. Die ewigen Toten

★★★★★

Veröffentlicht am 10.03.2019

Rasanter Agententhriller für junge Leser

SPY (Band 1) - Highspeed London
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Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Loewe (11. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3785588413
empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Preis: 9,95 €
auch als E-Book erhältlich

Rasanter Agententhriller für junge Leser

Inhalt:
Gerade ...

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Loewe (11. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3785588413
empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Preis: 9,95 €
auch als E-Book erhältlich

Rasanter Agententhriller für junge Leser

Inhalt:
Gerade noch denkt sich der knapp dreizehnjährige Dominik nichts Böses, als er plötzlich zum Junioragenten in Ausbildung beim BND und damit zu Nick Nader wird. Was er anfangs für eine gelungene Geburtstagsüberraschung seines Vaters hält, entpuppt sich als bitterer Ernst, denn Ben Nader ist spurlos verschwunden.

Meine Meinung:
Jungen und Mädchen, die Agentengeschichten mögen, wird dieser Roman gleichermaßen begeistern, da beide Geschlechter als Protagonisten eine tragende Rolle spielen.

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte sehr leicht, da Arno Strobel einen lockeren Schreibstil, der der jugendlichen Zielgruppe angepasst ist, an den Tag legt. Zudem macht der Protagonist Nick einen sehr sympathischen Eindruck. Man begleitet ihn gerne bei seinem Abenteuer.

Das erste Drittel des Buches erzählt, wie Nick zum Agentenschüler wird. Leider gibt es kurz nach seiner Aufnahme in die geheime Schule einen Zeitsprung von drei Jahren, sodass man über seine Ausbildung so gut wie gar nichts erfährt. Auch über die anderen Schüler bleibt man als Leser*in ziemlich im Unklaren.

Im zweiten Teil wird es dann rasant und dramatisch. Nick bekommt es hier unter anderem mit zwei Morden zu tun, die aber schnell abgehakt sind - vielleicht zu schnell. Spannung wird vor allem dadurch aufgebaut, dass Nick nie weiß, wem er trauen kann. Etliche seiner Bekannten entpuppen sich als etwas anderes als anfangs gedacht.

Am meisten Spaß machte mir eine künstliche Intelligenz, die per Armband mit Nick verbunden. Sie lässt immer wieder richtig witzige Bemerkungen los und kann total zickig sein.

Ein Wermutstropfen ist, dass viele Fragen nicht geklärt werden, sondern die Geschichte eigentlich mittendrin endet und die Lesenden damit auf den Folgeband, der im Herbst 2019 erscheinen soll, vertröstet werden.

★★★★☆

Veröffentlicht am 10.03.2019

Ein fantasievolles Weltgebilde, aber leider zu blasse Charaktere

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Gebundene Ausgabe: 535 Seiten
Verlag: Insel Verlag (11. März 2019)
ISBN-13: 978-3458177920
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Originaltitel: Les Fiancés de l’hiver
Übersetzung: Amelie Thoma
Preis: 18,00 €
auch ...

Gebundene Ausgabe: 535 Seiten
Verlag: Insel Verlag (11. März 2019)
ISBN-13: 978-3458177920
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Originaltitel: Les Fiancés de l’hiver
Übersetzung: Amelie Thoma
Preis: 18,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein fantasievolles Weltgebilde, aber leider zu blasse Charaktere

Inhalt:
Ophelia lebt auf der Arche Anima. Hier ist sie Hüterin eines kleinen Museums. In dieser Aufgabe geht sie vollkommen auf. Ophelia ist eine sogenannte Leserin, sie kann die Vergangenheit von Gegenständen erlesen, wenn sie sie berührt. Außerdem kann sie durch Spiegel von einem Ort zum anderen reisen. Auch in ihrer Welt können das nicht viele Menschen.

Ophelias bescheidenes Leben bekommt einen riesigen Knick, als die Matriarchinnen ihrer Familie beschließen, dass sie heiraten muss, und zwar nicht einen jungen Mann von Anima, sondern sie wird gezwungen, einem vom Pol in seine Heimat zu folgen. Hier machen ihr nicht nur das raue Klima, sondern vor allem die üblen Intrigen das Leben schwer …

Meine Meinung:
Immer wieder wird dieses Buch mit Harry Potter verglichen. Doch das ist wie Äpfel mit Bohnen zu vergleichen. So wie Äpfel und Bohnen Früchte aus der Natur sind, so sind „Die Verlobten des Winters“ und „Harry Potter“ Bücher aus dem Genre Jugendfantasy. Damit hat sich die Gemeinsamkeit aber auch fast schon. Was sonst noch ähnlich ist, z.B. Gebäude, die sich verändern, oder Gegenstände mit einer Art Bewusstsein, wirkt dann eher abgekupfert als phänomenal. Die Protagonistin Ophelia kann es mit einem Harry Potter bei Weitem nicht aufnehmen. 

Schön geschrieben ist das Buch aber allemal. Der Sprachstil passt gut zum Plot. In dem Weltentwurf kann man sich beim Lesen verlieren und immer wieder Neues entdecken. Aber leider komme ich den Protagonisten nicht nahe, die Handlung pendelt hin und her, ohne wirklich voranzuschreiten.

Dabei fiel es mir oft schwer, Ophelias Handlungsweisen nachzuvollziehen. Ihre Gefühle waren für mich nicht immer logisch. Sie ist zwar eine besondere Heldin, aber zeigt meiner Meinung nach zu wenig Rückgrat. Viel zu oft lässt sie sich in eine Richtung schubsen, in die sie gar nicht will.

Am Ende des Buches sind fast mehr Fragen offen als am Anfang. Dieser erste Band der Saga endet völlig offen und damit sehr unbefriedigend.

Fazit:
Viel Hype um eine relativ blasse Geschichte, die möglicherweise im nächsten Band erst so richtig in Fahrt kommt.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 09.03.2019

Wirklicher Thrill kommt erst zum Schluss auf

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3426226865
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wirklicher Thrill kommt erst zum Schluss auf

Inhalt:
Carolin ...

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3426226865
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wirklicher Thrill kommt erst zum Schluss auf

Inhalt:
Carolin Bauer versteckt sich vor einer brutalen Verbrecherbande. Kaum jemand weiß, dass Carolin, die als Polizeispitzel gearbeitet hat, noch lebt, und das soll auch so bleiben. Ausgerechnet in einem Blumenladen am Wiener Zentralfriedhof fühlt sie sicher. Doch dann wird sie zu einem Auftrag nach München beordert, der zunächst recht einfach wirkt. Sie soll sich mit Tamara Lambrecht, der Tochter eines Bauunternehmers anfreunden, in dessen Umfeld es zu mysteriösen Todesfällen kam.

Meine Meinung:
Dies ist der Auftaktband einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski, der für mich ein bisschen unglücklich anfing. Es dauert eine gute Zeit, bis die Handlung richtig in Fahrt kommt. Carolins Vorgeschichte spielt offenbar eine riesige Rolle, jedoch erfährt man nie, was eigentlich genau passiert ist. Trotzdem wird immer wieder erwähnt, wie groß ihre Angst vor dieser russischen Verbrecherbande ist, ihre Angst überschattet ihre gesamten Handlungen, sodass der aktuelle Fall oft fast ein wenig in den Hintergrund tritt.

Dieser Fall entwickelt sich dabei sehr kompliziert. Es gibt unzählige Tote und der Zusammenhang ist zunächst nicht ersichtlich. Gekonnt legt die Autorin falsche Spuren und verwirrt die Lesenden. So bleibt man gerne am Ball, um schließlich hinter des Rätsels Lösung zu kommen, die gegen Ende präsentiert wird. Hier kommt es zu einer dramatischen Wendung, die endlich den ersehnten Thrill mit sich bringt und mich vollkommen überrascht hat.

Ganz witzig und interessant fand ich die Art und Weise, wie Carolin mit ihrem Beschützer beim BKA in Verbindung tritt, nämlich oft über Blumen und deren besondere Symbolik.

Fazit:
„Vanitas. Schwarz wie Erde“ besticht durch einen undurchsichtigen Plot. Allerdings dürfte die Spannungskurve gerade am Anfang gerne etwas steiler sein.

★★★★☆