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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2019

Das Doppelbett

Swinging Bells
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Das Cover ist wunderschön und gibt schon Hinweise auf den Inhalt.

Weihnachten steht vor der Tür und das heißt Familie pur.

Das fragt man sich schon- Wie alt muss man eigentlich werden, um Weihnachten ...

Das Cover ist wunderschön und gibt schon Hinweise auf den Inhalt.

Weihnachten steht vor der Tür und das heißt Familie pur.

Das fragt man sich schon- Wie alt muss man eigentlich werden, um Weihnachten so zu feiern, wie man will? -

Weihnachten und zwei Paare die sich nicht kennen. Beinahe schon ein Kammerspiel oder auch eine Verwechslungskomödie? Raffiniert und humorvoll geht es um ein Doppelbett das verkauft werden soll, aber es kommt keiner. Stattdessen kommt ein sehr unkonventionelles Paar das alles andere will, nur kein Bett kaufen. Es kommt allerdings alles anders als gedacht. Da sind auf der einen Seite Sandra und Thomas im ehelich abgesicherten Glück wo sich der Alltag längst breit gemacht hat. Probleme werden totgeschwiegen, Heimlichkeiten sind an der Tagesordnung. Sex ist unwichtig geworden. Auf der anderen Seite Elisabeth und Leo. Beide sind sexuell sehr aufgeschlossen. Haben sich in der Adresse geirrt, wollten eigentlich zu einem anderen Pärchen.

Rene Freund bringt das alles sehr real auf die Seiten. Dadurch bleibt die Geschichte sehr lebendig. Er beschreibt die Beziehungen der beiden Paare sehr gekonnt und legt so peu à peu deren Lebenskonzepte offen.

Die Charaktere sind sehr überzeugend dargestellt, fesselnd, ehrlich und auch sehr berührend. Man hat das Gefühl mit auf dem Sofa zu sitzen.

Auch die Schreibweise ist wunderbar. Pointiert und teilweise sehr amüsant.
Ohne viel Schnörkel auf den Punkt gebracht. So macht es großen Spaß mitzuverfolgen wie sich die Paare näher kommen und eigentlich ungewollt öffnen.

Eine tiefgründige Geschichte um Vertrauen, Liebe, Alltagsprobleme und das Leben überhaupt.

Ein Buch das man nicht nur zur Weihnachtszeit lesen kann.

Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so lesenswert macht.

Rene Freund zeigt, dass die Literatur auf wunderbare Art und Weise die Erfahrungen des wirklichen Lebens widerspiegeln kann.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Zwischen den Zeilen

Leas Spuren
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Die Deutsche Historikerin Marie und der französische Journalist Nicolas sind die
Erben des verstorbenen Victor Blanc.
Er vermacht seinem Enkel und der Nichte seiner ersten Liebe etwas Besonderes.
Beide ...

Die Deutsche Historikerin Marie und der französische Journalist Nicolas sind die
Erben des verstorbenen Victor Blanc.
Er vermacht seinem Enkel und der Nichte seiner ersten Liebe etwas Besonderes.
Beide müssen sich auf die Suche nach einem verschwundenen Gemälde machen.
Sie nehmen das Erbe an und tauchen tief ein in die Schrecken der Besatzungszeit
und in ihre eigene Familiengeschichte.

Der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin nimmt einen geradewegs mit in eine vergangene Zeit.
In zwei Zeitsträngen erzählt wird auch die Vergangenheit wieder lebendig.
Paris in den 1940er Jahren, von den Deutschen besetzt. Der Kunstraub läuft auf Hochtouren.
Die Wirren des Zweiten Weltkriegs und die schlimme Zeit der Besatzung werden gekonnt in die Geschichte
eingewoben.
Mit gut gesetzten Spannungsbögen und mit einem sehr fesselndem Schreibstil.
Sehr gut recherchiert und in der Kombination mit der fiktiven Geschichte ein Leseerlebnis.
Gerade auch für historisch und Kunstinteressierte.
Eine wundervolle Familiengeschichte mit tollen Charakteren.
Große Erzählkunst, dramatisch, atmosphärisch dicht und richtig spannend.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Das Eishaus

Porzellankind
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Eine Mutter die keine Nähe zulässt, ein kleines fantasievolles Mädchen und ein kleiner Junge der ein Schreikind ist. Eines Tages ist der Junge Tod. Was ist passiert?

Hier handelt es sich eher um ein Mutter/Tochter ...

Eine Mutter die keine Nähe zulässt, ein kleines fantasievolles Mädchen und ein kleiner Junge der ein Schreikind ist. Eines Tages ist der Junge Tod. Was ist passiert?

Hier handelt es sich eher um ein Mutter/Tochter Beziehungsdrama.Die Abgründe der menschlichen Seele und der Psyche werden erbarmungslos realistisch geschildert.Sprachlich gesehen und aufgrund der ganz besonderen dramatischen Atmosphäre, die das Buch durchströmt, ist es ein richtiges Leseerlebnis. Der Schreibstil ist sehr angenehmen. Die Spannung wird langsam aufgebaut und steigert sich bis zum überraschenden Ende. Alle Charaktere sind sehr stark, lebensecht und bis in die Nebenrolle sehr gut beschrieben. Mit großer Spannung verfolgt man die Reaktionen der Figuren. Packend erzählt und richtig gut strukturiert.

Eine ungewöhnliche und sehr erschütternde Geschichte, die noch einen langen Nachhall hat

Veröffentlicht am 01.11.2019

Ein sehr gut recherchiertes und aufwühlendes Leseerlebnis.

Die Zeit der Töchter
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Der zweite Band erzählt von den Töchtern Anna und Antonia.
Die beiden entdecken das Leben nach dem Krieg.
Ihre Mütter Maria und Vivien kümmern sich nach wie vor um benachteiligte Menschen.
Jetzt um Flüchtlinge ...

Der zweite Band erzählt von den Töchtern Anna und Antonia.
Die beiden entdecken das Leben nach dem Krieg.
Ihre Mütter Maria und Vivien kümmern sich nach wie vor um benachteiligte Menschen.
Jetzt um Flüchtlinge aus dem Osten und wird nicht gerne gesehen.
Der Fremdenhass ist groß und als dann auch noch eine junge Ostpreußin mit ihrem
dunkelhäutigen kleinen Jungen auftaucht, bahnt sich eine Katastrophe an.


Katja Maybach hat einen wunderbaren, mitreißenden Schreibstil.
Sie lässt die 1950 er Jahre wieder auferstehen und bindet sie in eine
Familiengeschichte ein.
Die sogenannte Wirtschaftswunderzeit.
Allen geht es langsam besser.
Die schrecklichen Erlebnisse werden verdrängt.
Darüber möchte niemand mehr reden und das erlebte langsam vergessen.
Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands sind nicht willkommen.
Der Fremdenhass ist nicht vorbei, im Gegenteil.
Der Einsatz für Flüchtlinge aus dem Osten und für die"Besatzer-Kinder"
führt immer wieder zu Auseinandersetzungen.
Die Autorin schafft es spielend historisches mit dem erdachten zu verbinden.
Zeitgeschehen wird spannend und interessant verpackt wieder gegeben.
Der Leser wird in die Geschichte entführt, mit vielen aha-Momenten
und den entsprechenden Bildern vor den Augen.
Ein Roman über die Lebensgeschichte von vier starken Frauen die sich nicht unterkriegen lassen.
Die Charaktere sind alle so lebensecht und man lebt und leidet mit
ihnen. Hofft und bangt und ist froh, dass man diese Zeit nicht miterleben
musste.
Dieser Roman nimmt einen in den Bann, weil er einen authentischen und atmosphärisch
mitreißenden Erzählstil hat.
Ein sehr gut recherchiertes und aufwühlendes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Showdown in Graz

Der Tod tanzt in Graz
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Klappentext:

Der Tod eines bekannten Volksmusikers erschüttert Österreich. Als ein zweiter Künstler stirbt,
verfällt das Land in Schockstarre. Die Polizei kommt nicht voran, und Chefermittler Armin Trost ...

Klappentext:

Der Tod eines bekannten Volksmusikers erschüttert Österreich. Als ein zweiter Künstler stirbt,
verfällt das Land in Schockstarre. Die Polizei kommt nicht voran, und Chefermittler Armin Trost
ist untergetaucht. Dafür treiben nun seltsam finstere Kerle ihr Unwesen.
Sogar vom Teufel selbst ist die Rede.
Und dabei steht doch das größte Brauchtumsfest im ganzen Land vor der Tür: das »Aufsteirern«.

Fazit:

Auch dieser Band besticht wieder durch die sehr starke Ausdrucksweise.
Von der ersten Seite an ist man tief drin im Geschehen. Die Sprache ist so voller Dialekt und schwarzem Humor das es einen mitreißt.
Das Kopfkino läuft auf Hochtouren, die Charaktere sind bis auf die Nebenfiguren so herrlich authentisch.
Neben den menschlichen Protagonisten spielen Sagen und Gestalten eine bedeutende Rolle.
Das Buch ist eine Mischung aus Fantasy, Sagen und Krimi.
Es ist spannend ab der ersten Seite und dieser Spannungsbogen bleibt bis zum dramatischen Showdown erhalten.
Ein wunderbarer Regio-Krimi mit einem einzigartigen Chefermittler der zum Miträtseln einlädt.

Schön ist auch das am Ende des Buches ein Kapitel über Wahrheit und Fiktion Aufklärung und
eine kleine Einführung in die steirische Volksmusik gibt.