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LindaRabbit

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2023

Die Liebe und das Böse

Die Liebe des Kartographen
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Philip Vogel ist ambitioniert: Er ist davon überzeugt der beste Kartograph aller Zeiten zu sein und er will sein Württemberg und seinen Herzog so bekannt machen, in dem er die Aufgabe hervorragend meistern ...

Philip Vogel ist ambitioniert: Er ist davon überzeugt der beste Kartograph aller Zeiten zu sein und er will sein Württemberg und seinen Herzog so bekannt machen, in dem er die Aufgabe hervorragend meistern möchte. Dazu kennt er nichts anderes und lässt sich durch nichts abbringen. Tage und fast auch die Nächte durchstreift er das Land, zeichnet, hungert, darbt und lediglich das Pferd, eher ein etwas fußlahmer Ackergaul, ist ihm Begleiter. Doch er lernt dabei das Leben der einfachen Menschen kennen, muss in Kneipen, die fast schon Bordelle sind nächtigen und muss seine etwas arrogant erhobene Nase senken... Denn das einfache Volk weiß viel über die Gegend und ist ihm behilflich. Doch dann in einer Gewitternacht, erschöpft und letztendlich reitend auf seinem Gaul, scheut das Pferd und bringt ihn zu Fall. Er fällt und bricht sich das Bein. Xenia, die Abdeckertochter, die gedemütigt und missbraucht, mit ihrer großen Liebe weglaufen wollte, muss sich in einer Erdhöhle verstecken. Denn der böse Vater hat ihren Liebsten umgebracht und hängt es ihr an.

Xenia kümmert sich um Philip, heilt ihn und eine zarte Annäherung passiert wie im Märchen...und wie im Märchen wird die Geschichte so fantastisch wie man sich das nicht vorstellen kann.

Es ist eine kleine süße Geschichte mit bitteren Momenten der damaligen Zeit, historisch unterlegt... und mit erstaunlichen Wendungen. Anrührend!

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Der Berg!

Himmelfahrt
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„Erträgt dein Verstand, was deine Augen sehen?“ Klappentext

Ein riesiger Berg, so hoch wie noch nie etwas Dagewesenes, taucht im Pazifik auf. Von der ersten Expedition den Berg hoch überleben nur zwei. ...

„Erträgt dein Verstand, was deine Augen sehen?“ Klappentext

Ein riesiger Berg, so hoch wie noch nie etwas Dagewesenes, taucht im Pazifik auf. Von der ersten Expedition den Berg hoch überleben nur zwei. Nun wird eine zweite Besteigung geplant. Der Wissenschaftler Harold (Harry) Tunmore kennt beide Überlebende, ein befreundeter Kollege und Tunmores japanische Ex-Frau. Als er den Kollegen trifft, spricht dieser hieroglyphisch und erschießt sich vor Harrys Augen. Tunmore wird vom Militär 'eingekauft', doch es bleibt alles sehr geheimnisvoll und verdeckt.

Weitere hochgradige kluge Köpfe formieren sich für diese zweite Expedition am Berg, mit nur wenig mitgeteilten Informationen, aber einem außergewöhnlichen Team. Fähige Experten, egozentrische Menschen, Wächter, Soldaten...
Harold will sich nur um seine Frau kümmern, doch die schreit als sie ihn sieht. Verwirrt und vielleicht verrückt. An diesem seltsamen Berg existieren seltsame Gefahren. Unvorstellbar für den menschlichen Geist… Die Besteigung ist eine Tortur mit ungewöhnlichen Begegnungen.

Harold Tunmore, Fachmann der Quantenphysik mit internationaler Beachtung, muss sein gesamtes Wissen anwenden, um diesem Berg und seiner Mystik zu begegnen. Harolds Erlebnisse, in ausführlichen Briefen an seine Nichte fixiert, werden von seinem Bruder Ben nach dessen Suizid gefunden. Harold war bereits für tot erklärt worden, da er für Jahrzehnte verschwunden war, wiederaufgefunden in einem Heim für Schwerbehinderte.

Sehr viel Unerklärliches und Unverständliches trifft den lesenden Mensch mit voller Wucht. Was ist dieser Roman? Ein raffinierter Thriller oder ein Science Fiction Roman mit Horrorelementen? Es ist eine Meta Ebene, kein leichter Zugang zu diesem Zwitter Ding. Es hilft nur dabei am Lesen zu bleiben. Die vom Autor geäußerten Gedanken sind so ungewöhnlich wie überhaupt dieser Roman ist.
Nicholas Binge versteht wirklich zu unterhalten!

Dazu passt natürlich das Titelbild mit diesem kristallartigen, spitzen Ding - der Berg.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Chiara bäckt sich durch!

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley
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Niedlicher Roman über eine Romanze, die in Colorado spielt:

Die junge Chiara, die nach einer geplatzten Verlobung kurz vor der Hochzeit (das Traumkleid war bereits gekauft und musste unter entsetzlichen ...

Niedlicher Roman über eine Romanze, die in Colorado spielt:

Die junge Chiara, die nach einer geplatzten Verlobung kurz vor der Hochzeit (das Traumkleid war bereits gekauft und musste unter entsetzlichen Qualen von Chiara zurückgeben werden) kein Interesse mehr an einer baldigen Hochzeit hat, wird jedoch bei der Verheiratung ihres Bruders mit einem Mädel aus Cold Creek Valley / Colorado von deren Brautstrauß getroffen. Sie wollte natürlich den Strauß nicht fangen, denn - kein Interesse wieder an einer baldigen Enttäuschung.
Doch nach ihrer Ohnmacht, der Strauß muss anscheinend mit Vase geworfen worden sein, sieht sie in die wunderschönen Augen von Gabriel...

Zeitsprung - plötzlich ist sie in Cold Creek Valley und mit eben diesem Gabriel liiert... und sie arbeitet in einer Bäckerei als Aushilfe. Doch das Schicksal meint es gut mit ihr, sie kann sich in der Bäckerei verwirklichen und auch die Liebe zu Gabriel geht neue Wege...

Netter Schreibstil, die Geschichte ansonsten nichts aufregend Neues, aber inmitten einer Feenlandschaft. Am Fuß der Rocky Mountains... mit all diesen Wintervergnügungen, die auch gerne beschrieben werden. Die schönste Idee wird am Schluss beschrieben, der Iglu ... das wünscht sich wahrscheinlich jede Frau...Der Umschlag ist sehr schön gestaltet, winterlich, weihnachtlich...

Niedliche Weihnachtsgeschichte mit Happy End!

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Davos - Krieg, Verrat, Liebe

Bevor die Welt sich weiterdreht
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"Wer den Frieden will, rüste für den Krieg"

1917, Erster Weltkrieg: In der Schweiz, einem neutralen Land, im weltbekannten Luftkurort Davos treiben sich allerlei Geheimdienste, Politiker und Strippenzieher:innen ...

"Wer den Frieden will, rüste für den Krieg"

1917, Erster Weltkrieg: In der Schweiz, einem neutralen Land, im weltbekannten Luftkurort Davos treiben sich allerlei Geheimdienste, Politiker und Strippenzieher:innen herum. Viele unter dem Vorwand Krankheiten auszukurieren (manche sind tatsächlich krank, wurden wohl daher hingeschickt). In Davos ist das Kriegsgetümmel weit weg, führt man ein Luxusleben, und doch kommen Kriegsversehrte hin. Mit körperlichen und seelischen Schäden.

Darunter auch Johanna, die in ihre Heimat zurückkehrt aus den Schlachtfeldern von Verdun. Sie ist schwanger, ihr deutscher Geliebter Erich wurde in Verdun zerfetzt.
Anscheinend war in der Schweiz verboten unehelich schwanger zu werden (von einem Deutschen?), ihr drohte Gefängnis und der Entzug ihres 'Balges'. Die Familie zwingt sie zu einer Geburt außerhalb von Davos und das Kind wird weggenommen, außerdem zwingt der Vater sie in eine Verlobung mit einer wichtigen Persönlichkeit vor Ort, der mit seinem Geld das Sanatorium der Familie sanieren soll.

Dies ist die persönliche Geschichte der Johanna, die sich nun verknüpft mit der weltweiten Situation.

Johanna möchte arbeiten, sucht ihr Kind und möchte einfach auch als Frau selbstbestimmt leben können (ist das der Grund warum sie an die Kriegsfront ging?). Doch das Wissen um das verschleppte Kind nützen welche aus, denn Johanna kann leichter als andere an Informationen gelangen. Außerdem ist sie eine gestandene Frau, die klug und vorsichtig ihre Wege geht (gleichzeitig werden ihre Ängste im Roman beschrieben).

Mit interessanten Nebenfiguren werden Lebensläufe und Gräuel in Kriegen dargestellt, kulimieren zum Punkt der Begegnung und warum sie genau dort sind wo sie sich im Roman befinden – in Davos. Das ist sehr gut gemacht, obwohl einige Brüche im Laufe des Romans manche Abläufe nicht eindeutig klarstellen, da bleibt einiges der Phantasie überlassen.

Kriegsgewinnler, Überzeugungstäter, Spione, Opfer, tatsächlich existierende Personen des Zeitgeschehen ...viele Tote, sympathische und unsympathische Personen (die durch detaillierte Beschreibungen einem abstoßen), Kranke, doch dazwischen auch Liebe, Zuneigung und Schönheit..

In Bälde erscheint eine Serie 'Davos' im TV.

"Wer den Frieden will rüste für den Krieg"
Mit diesem schrecklichen Ausspruch wird die Situation umrissen...

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Kleinster Staat im Reich (Familiengeschichte, Lübeck)

Unsereins
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Der kleinste Staat im deutschen Kaiserreich. Und einige Personen, denen in dieser Stadt Lübeck gefolgt wird. Vom Pennäler bis zum Dienstmädchen...

Anfänglich hat es mich Überwindung gekostet, ich schlief ...

Der kleinste Staat im deutschen Kaiserreich. Und einige Personen, denen in dieser Stadt Lübeck gefolgt wird. Vom Pennäler bis zum Dienstmädchen...

Anfänglich hat es mich Überwindung gekostet, ich schlief regelmäßig nach ein paar Seiten ein (denn wo liest man so ein oppulentes Werk? Genau, abends im Bett kurz vor dem Einschlafen…). Dann nach einiger Zeit hatte ich mich eingelesen, aber immer noch nur ein paar wenige Seiten… Es ist in der Tat oppulent das Werk. Viele Menschen, viele Situationen, Tagesnachrichten, Zeitgeschichte, 19. Jahrhundert Sex (Männer mit Männer, Männer mit Jungfrauen…). Bei manchen Redewendungen laut auflachend, bei manchen Worterfindungen tief sinnierend… Aber die Buddenbrooks liest man ja auch nicht an einem Tag. Die Mann Familie kommt drin vor. Schwule Männer, Verhaftungen, Scheinehen, Scheidungen, Tod, Verarmung der Frauen…Schwangerschaften, sitzengelassene junge Frauen, in Tod getriebene Dienstmädchen...
Das gab es schon zu allen Zeiten. Schön, dass es erwähnt wird. Keine heile Zeiten!

Zum Glück wird am Anfang eine Legende der mitwirkenden Personen vorgestellt. Im Verlauf des Romans blätterte ich immer wieder zurück, um mich zu orientieren wer was ist und zu welcher Familie gehörte… Es lässt sich schnell mal den Faden verlieren. Denn es gibt Mitspielende im Roman, die nicht leicht verständlich sind und auch nicht besonders sympathisch. Der Isenhagen, ein einfacher und witzloser Charakter, ein Staatsdiener. Charlie, der Lohndiener. Ida, das Hausmädchen, ausgebeutet und drangsaliert. Die „Gnädige“ (ein bipolarer Charakter), äußerst anstrengend und doch geliebt von ihren vielen Kindern. Georg, der ständig gemobbt wird.

Geduldig las ich das Buch immer wieder, aber kein Kopfkino lief ab. Es ist sicherlich eine interessante Lektüre, Zeitspiegel des kleinsten Staates im deutschen Kaiserreich. Aber es hat mich auch abgestossen und ich bin froh, dass diese schrecklichen Zeiten vorbei sind... Da ich vor kurzem nach langer Zeit wieder einmal in Lübeck war, hab mich mit dem Städtchen vertraut gemacht und konnte daher einige Ecken im Buch wiedererkennen.
1890, eine gut gestellte Familie und der kleinste Staat im Deutschen Reich, mir bisher unbekannt.

Die Schreibe ist nicht uninteressant (um mit einer literarischen Floskel zu beschreiben). Allerdings würde ich sie nicht täglich lesen wollen. Manche vulgären Begriffe gehören wohl heutzutage dazu (Arschbombe, Scheiße, ficken...)
Das Umschlagsbild erinnert an ein kleines Familienmusuem wo ich vor kurzem war, auch mit so einer Kommode und Familienbilder darüber.

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