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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2024

Zu viele Längen

Das andere Tal
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gewesen. Noch nie bin ich in einem Buch so oft mit meinen Gedanken angeschweift. Dabei ist das Buch alles andere als uninteressant. Drei Täler, eines in der Gegenwart, eines in der Vergangenheit und eines ...

gewesen. Noch nie bin ich in einem Buch so oft mit meinen Gedanken angeschweift. Dabei ist das Buch alles andere als uninteressant. Drei Täler, eines in der Gegenwart, eines in der Vergangenheit und eines in der Zukunft. Es gibt die Möglichkeit Anträge zu stellen, um in ein anderes Tal reisen. Darüber entscheiden tut das Conseil, eine Art Regierung.

Das Thema birgt so viel: Spannung, Drama, Philosophie... Ab und an gab es Passagen, die so spannend waren, dass ich wie im Sog gelesen habe. Leider waren mir diese Passagen zu wenig und die Zwischenräume teilweise lang und zäh.

Durch den Austausch in der Community bin ich dran geblieben und hab andere Perspektiven entdeckt. So habe ich zumindest etwas Zugang gefunden. Die Idee finde ich auch nach Beenden des Buches grandios. Die Umsetzung hat bei mir aber leider keinen Flow verursacht.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Das Schicksal der Amerasier*innen

Wo die Asche blüht
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'Der Gesang der Berge' steht schon so lange auf meiner Wunschliste. Wie wunderbar, dass ich nun Gelegenheit hatte 'Wo die Asche blüht' zu lesen.

Der Vietnamkrieg war mir durch Hollywood-Filme präsent. ...

'Der Gesang der Berge' steht schon so lange auf meiner Wunschliste. Wie wunderbar, dass ich nun Gelegenheit hatte 'Wo die Asche blüht' zu lesen.

Der Vietnamkrieg war mir durch Hollywood-Filme präsent. Schon immer wollte ich andere Perspektiven kennenlernen und bin sehr dankbar über dieses Buch.

Hätte ich nicht zwischendurch arbeiten müssen, ich hätte es wohl in einem Rutsch durchgelesen. Ich habe mit den Protagonistinnen mitgeliebt, mitgelitten und mitgefiebert. Ja, manches war vorhersehbar, aber das hat mich hier nicht gestört. Nguyen Phan Que Mai verbindet die Schicksale verschiedener Personen. Das Hauptthema sind Amerasierinnen, die Kinder aus den Verbindungen vietnamesischer Frauen und US- amerikanischer GIs. Den meisten dieser Kinder war ein Leben in Armut und mit Anfeindungen vorherbestimmt. Das beschreibt die Autorin so klar, dass es weh tut. Zum Ende hin wird es etwas kitschig und unglaubwürdig. So dachte ich zumindest. Aber auch hier folgt eine authentische Auflösung.
Mein Blick auf die Welt ist durch dieses Buch wieder etwas größer und offener geworden. Für mich vielleicht das Lesehighligt im April.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Schli Schla Schleimerei

Schwapp, der Geheimschleim – Der große Schleimassel -
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Ganz ehrlich: Welches Kind liebt Schleim nicht? Ich habe zumindest bisher keines kennengelernt. Und wenn Schleim das Hauptthema eines Buches ist, dann kann es nur gut werden. Selbst mein Lesmuffel von ...

Ganz ehrlich: Welches Kind liebt Schleim nicht? Ich habe zumindest bisher keines kennengelernt. Und wenn Schleim das Hauptthema eines Buches ist, dann kann es nur gut werden. Selbst mein Lesmuffel von Sohn war plötzlich ganz interessiert.
Zwei Kids mit eigenem Schleimlabor, das ist schon beneidenswert. Und dann die Vielzahl von Schleimen, die sie sich selbst ausgedacht haben, da bin selbst ich beeindruckt.

Aber natürlich geht nicht alles glatt. Sonst gäbe es ja auch keinen Schleimassel. Und ohne zu viel zu spoilern, da macht sich ein Schleim selbstständig und sorgt für viel Trubel in der Familie, im ganzen Haus und in der Schule.

Die schleimtastische Geschichte liest sich leicht und eignet sich zum Vorlesen genauso so gut wie zum selbst lesen. Mein Sohn hätte sich gern noch mehr lustige Missgeschicke und Verstrickungen gewünscht, den kleinen Schwapp haben wir aber sofort in unser Herz geschlossen.
Ich hätte mir gewünscht, dass die nervigen Zwillinge sich am Ende vielleicht als doch nicht so nervig entpuppt hätten. Ganz kurz kam mal die Frage, warum die beiden Mädchen so sind wie sie sind. Das hätte ich gern zu Ende gedacht, um einfach innerhalb der Kinder ein positives Gesamtbild zu haben.

Alles in allem eine unterhaltsame, leichte Geschichte für alle ab ca. 8 Jahren.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Da habe ich mehr erwartet

Meeresfriedhof
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Bücher skandinavischer Autoren lese ich wirklich gerne. Ich mag die oft nüchterne Erzählweise. Bei Meeresfriedhof hat mich zudem die Verbindung zur Vergangenheit interessiert. Das Cover selbst ist recht ...

Bücher skandinavischer Autoren lese ich wirklich gerne. Ich mag die oft nüchterne Erzählweise. Bei Meeresfriedhof hat mich zudem die Verbindung zur Vergangenheit interessiert. Das Cover selbst ist recht unscheinbar, passt aber zum Inhalt.
Ein norwegischer Familienclan, der sich um ein Erbe streitet, dummerweise ist das Testament verschwunden. Außerdem spielen zwei Jahreszahlen im der Vergangenheit eine große Bedeutung. 1940 als das MS Princesse Ragnhild sank und 1970 als Vera, Familienoberhaupt des Konzerns und Überlebende, die wahre Geschichte des Untergangs aufschreibt.
Das Lesen fiel mir anfangs immer wieder schwer. Ich empfand einige Passagen als zäh und ich wurde mit den Charakteren nicht warm. Auf den ersten Seiten ist ein Familienstammbaum abgebildet, dieser war für mich auch notwendig, um bei den ganzen Namen nicht durcheinander zu kommen.
Neben den Passagen in der norwegischen Vergangenheit gab es immer wieder Sprünge in den Nordirak, die sich mir längere Zeit nicjt erschlossen und die ich als anstrengend empfand.
Im letzten Drittel nimmt das Buch an Fahrt auf, was die Spannung betrifft. So einige Familiengeheimnisse tauchen auf und werden nach und nach enttarnt. Leider waren einige von mir erwartet.
Meeresfriedhof ist ein solides nicht uninteressantes Buch, für mich aber zu vorhersehbar. Den Cliffhanger am Ende hätte es für mich nicht gebraucht. Bei einer Trilogie habe ich genau mit dieser Situation gerechnet.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Queere Skaterliebe

Anno und Issa
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Anno und Jakob sind richtig dicke Freunde, immer füreinander da. Zusätzlich verbindet das Hobby, dass sie beide teilen - Skateboard fahren. Auch Issa liebt die Zeit auf dem Board und dabei treffen die ...

Anno und Jakob sind richtig dicke Freunde, immer füreinander da. Zusätzlich verbindet das Hobby, dass sie beide teilen - Skateboard fahren. Auch Issa liebt die Zeit auf dem Board und dabei treffen die drei aufeinander. Anno fühlt sich direkt angezogen von Issa, kann diese Gefühle aber nicht deuten, sie spürt nur, sie will in Issas Nähe sein. Darüber tritt Jakob in den Hintergrund und sie tut etwas, was sie sich nie hätte vorstellen können, sie belügt Jakob.

Die Gefühle sind authentisch beschrieben. Diese Situation kennt wohl jede*r von uns. Auf Wolke 7 vergessen wir gern mal alles und jeden. Kommen dann noch Konflikte mit den Eltern dazu, fühlt man sich hilflos.

In 'Anno und Issa' werden Hochstimmung und Probleme benannt, aber führen nie in die Ausweglosigkeit. Das Buch ist durchweg positiv und voller Lebensfreude und zeigt, dass wir die kleinen Hürden des Lebens gemeinsam schaffen können, dass wir nie den Kopf in den Sand stecken, sondern ehrlich und offen miteinander umgehen sollten.

Durch den Wechsel von Roman und Comic ist das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen, dass vielleicht auch Kinder und Jugendlich anspricht, die seltener lesen.

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